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Brunn, Heinrich: Geschichte der griechischen Künstler. T. 2, Abt. 1. Braunschweig, 1856.

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L. Mallius.
"Bei L. Mallius, der für den besten Maler in Rom galt,
speiste einst Servilius Geminus und bemerkte, als er dessen
hässliche Kinder sah: non similiter, Malli, fingis et pingis,
worauf dieser: in tenebris enim fingo, luce pingo:" Macrob.
Sat. II, 2.

Didymus.
Einen Maler dieses Namens hat man in folgenden Versen
des Martial (XII, 13) finden wollen:
Facundus mihi de libidinosis
Legisti nimium, Sabelle, versus,
Quales nec Didymi sciunt puellae,
Nec molles Elephantidos libelli.

Mir scheint jedoch Didymus ein Dichter oder Schriftsteller
zu sein, bei welchem die Mädchen redend eingeführt waren.

Publius.
Martial spottet: I, 110 über einen gewissen Publius, der in
sein Hündchen förmlich verliebt ist, und dasselbe malt, um
sein Andenken auch nach dem Tode zu bewahren. Wahr-
scheinlich war Publius in der Malerei nur Dilettant.

Kallides,
von Lucian (dial. meretr. 8, c. 3) beiläufig erwähnt, ist wohl
nur ein erdichteter Name.


Als Supplement zu den Malern mögen hier noch die
wenigen uns bekannt gewordenen Mosaikarbeiter eine
Stelle finden:

Sosos.

"Fussböden, mit Kunst nach Art der Malerei ausgear-
beitet, haben ihren Ursprung bei den Griechen, bis die Litho-
strota (die Täfelung mit kostbaren Steinen) diese Kunst ver-
trieben. Am berühmtesten in dieser Art ist Sosos, der zu
Pergamos den oekos asarotos, das ungefegte Haus, aus-
führte, so genannt, weil er die Speisereste und was sonst
ausgekehrt zu werden pflegt, als sei es auf den Fussböden
liegen geblieben, mit kleinen, mannigfach gefärbten Würfel-
chen dargestellt hatte. Bewundernswerth ist daran eine
Taube, welche trinkt und das Wasser durch den Schatten
des Kopfes dunkler macht; andere sonnen sich und reiben
sich an dem Rande des Gefässes:" Plin. 36, 184. Die Zeit

L. Mallius.
„Bei L. Mallius, der für den besten Maler in Rom galt,
speiste einst Servilius Geminus und bemerkte, als er dessen
hässliche Kinder sah: non similiter, Malli, fingis et pingis,
worauf dieser: in tenebris enim fingo, luce pingo:“ Macrob.
Sat. II, 2.

Didymus.
Einen Maler dieses Namens hat man in folgenden Versen
des Martial (XII, 13) finden wollen:
Facundus mihi de libidinosis
Legisti nimium, Sabelle, versus,
Quales nec Didymi sciunt puellae,
Nec molles Elephantidos libelli.

Mir scheint jedoch Didymus ein Dichter oder Schriftsteller
zu sein, bei welchem die Mädchen redend eingeführt waren.

Publius.
Martial spottet: I, 110 über einen gewissen Publius, der in
sein Hündchen förmlich verliebt ist, und dasselbe malt, um
sein Andenken auch nach dem Tode zu bewahren. Wahr-
scheinlich war Publius in der Malerei nur Dilettant.

Kallides,
von Lucian (dial. meretr. 8, c. 3) beiläufig erwähnt, ist wohl
nur ein erdichteter Name.


Als Supplement zu den Malern mögen hier noch die
wenigen uns bekannt gewordenen Mosaikarbeiter eine
Stelle finden:

Sosos.

„Fussböden, mit Kunst nach Art der Malerei ausgear-
beitet, haben ihren Ursprung bei den Griechen, bis die Litho-
strota (die Täfelung mit kostbaren Steinen) diese Kunst ver-
trieben. Am berühmtesten in dieser Art ist Sosos, der zu
Pergamos den oekos asarotos, das ungefegte Haus, aus-
führte, so genannt, weil er die Speisereste und was sonst
ausgekehrt zu werden pflegt, als sei es auf den Fussböden
liegen geblieben, mit kleinen, mannigfach gefärbten Würfel-
chen dargestellt hatte. Bewundernswerth ist daran eine
Taube, welche trinkt und das Wasser durch den Schatten
des Kopfes dunkler macht; andere sonnen sich und reiben
sich an dem Rande des Gefässes:“ Plin. 36, 184. Die Zeit

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[311/0319] L. Mallius. „Bei L. Mallius, der für den besten Maler in Rom galt, speiste einst Servilius Geminus und bemerkte, als er dessen hässliche Kinder sah: non similiter, Malli, fingis et pingis, worauf dieser: in tenebris enim fingo, luce pingo:“ Macrob. Sat. II, 2. Didymus. Einen Maler dieses Namens hat man in folgenden Versen des Martial (XII, 13) finden wollen: Facundus mihi de libidinosis Legisti nimium, Sabelle, versus, Quales nec Didymi sciunt puellae, Nec molles Elephantidos libelli. Mir scheint jedoch Didymus ein Dichter oder Schriftsteller zu sein, bei welchem die Mädchen redend eingeführt waren. Publius. Martial spottet: I, 110 über einen gewissen Publius, der in sein Hündchen förmlich verliebt ist, und dasselbe malt, um sein Andenken auch nach dem Tode zu bewahren. Wahr- scheinlich war Publius in der Malerei nur Dilettant. Kallides, von Lucian (dial. meretr. 8, c. 3) beiläufig erwähnt, ist wohl nur ein erdichteter Name. Als Supplement zu den Malern mögen hier noch die wenigen uns bekannt gewordenen Mosaikarbeiter eine Stelle finden: Sosos. „Fussböden, mit Kunst nach Art der Malerei ausgear- beitet, haben ihren Ursprung bei den Griechen, bis die Litho- strota (die Täfelung mit kostbaren Steinen) diese Kunst ver- trieben. Am berühmtesten in dieser Art ist Sosos, der zu Pergamos den oekos asarotos, das ungefegte Haus, aus- führte, so genannt, weil er die Speisereste und was sonst ausgekehrt zu werden pflegt, als sei es auf den Fussböden liegen geblieben, mit kleinen, mannigfach gefärbten Würfel- chen dargestellt hatte. Bewundernswerth ist daran eine Taube, welche trinkt und das Wasser durch den Schatten des Kopfes dunkler macht; andere sonnen sich und reiben sich an dem Rande des Gefässes:“ Plin. 36, 184. Die Zeit

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich: Geschichte der griechischen Künstler. T. 2, Abt. 1. Braunschweig, 1856, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen0201_1856/319>, abgerufen am 26.11.2024.