während er selbst sich zu Schiffe entfernte. Die Königin aber verbot es wegzunehmen, da oder trotzdem dass beider Aehnlichkeit vortrefflich ausgedrückt war.
Milon, nicht Mydon, aus Soli in Kilikien, Schüler des Bildhauers Pyromachos, wird unter den einer flüchtigen Erwähnung würdigen Malern von Plinius angeführt: Plin. 35, 146. Wegen der Vaterstadt des Schülers ist der Lehrer wohl für den Pyromachos zu halten, welcher am Hofe des Attalos etwa Ol. 135 beschäftigt war.
Aristomenes und Polykles, der erste aus Thasos, der zweite aus Adramytion in Mysien, von Vitruv III, praef. §. 2. unter denen angeführt, deren Verdienst den entsprechenden Nachruhm nicht gefunden, müssen wenig- stens vor der Zeit der römischen Herrschaft gelebt haben, und da sie mit Nikomachos zusammen genannt werden, viel- leicht schon zur Zeit Alexanders.
Theodoros. Wir haben hier von mehreren Künstlern dieses Namens zu handeln. Diogenes Laertius II, 103 nennt 1) einen von Po- lemon erwähnten Maler unbekannten Vaterlandes, 2) einen Athener, von dem Menodot geschrieben habe, 3) einen Ephe- sier, dessen Theophanes in der Schrift über Malerei ge- denke. Dazu kommt 4) ein Samier, den Plinius (35, 146) mit Stadieus als Schüler des uns unbekannten Nikosthe- nes unter den einer flüchtigen Erwähnung würdigen Künst- lern anführt. War dieser Stadieus der athenische Bildhauer, der Lehrer des Polykles, so gehören er und seine Mitschüler etwa an das Ende der makedonischen Epoche, gegen Ol. 150. Der erste Theodoros dagegen kann als von Polemon erwähnt spätestens im Beginne derselben gelebt haben. Der Ephesier ist unbekannt. Was den Athener anlangt, so wissen wir wenigstens etwas über Menodot, sofern nemlich der Meno- dot, welcher von ihm berichtet, derselbe Samier ist, welcher über die Merkwürdigkeiten von Samos und über die des Tempels der samischen Hera schrieb, wobei natürlich der Kunstwerke gedacht sein musste. Dies führt auf die Vermu- thung, dass der Athener Theodoros, sofern er etwa in Samos arbeitete oder vielleicht dorthin übergesiedelt war, mit dem von Plinius erwähnten Samier identisch sein könne.
während er selbst sich zu Schiffe entfernte. Die Königin aber verbot es wegzunehmen, da oder trotzdem dass beider Aehnlichkeit vortrefflich ausgedrückt war.
Milon, nicht Mydon, aus Soli in Kilikien, Schüler des Bildhauers Pyromachos, wird unter den einer flüchtigen Erwähnung würdigen Malern von Plinius angeführt: Plin. 35, 146. Wegen der Vaterstadt des Schülers ist der Lehrer wohl für den Pyromachos zu halten, welcher am Hofe des Attalos etwa Ol. 135 beschäftigt war.
Aristomenes und Polykles, der erste aus Thasos, der zweite aus Adramytion in Mysien, von Vitruv III, praef. §. 2. unter denen angeführt, deren Verdienst den entsprechenden Nachruhm nicht gefunden, müssen wenig- stens vor der Zeit der römischen Herrschaft gelebt haben, und da sie mit Nikomachos zusammen genannt werden, viel- leicht schon zur Zeit Alexanders.
Theodoros. Wir haben hier von mehreren Künstlern dieses Namens zu handeln. Diogenes Laertius II, 103 nennt 1) einen von Po- lemon erwähnten Maler unbekannten Vaterlandes, 2) einen Athener, von dem Menodot geschrieben habe, 3) einen Ephe- sier, dessen Theophanes in der Schrift über Malerei ge- denke. Dazu kommt 4) ein Samier, den Plinius (35, 146) mit Stadieus als Schüler des uns unbekannten Nikosthe- nes unter den einer flüchtigen Erwähnung würdigen Künst- lern anführt. War dieser Stadieus der athenische Bildhauer, der Lehrer des Polykles, so gehören er und seine Mitschüler etwa an das Ende der makedonischen Epoche, gegen Ol. 150. Der erste Theodoros dagegen kann als von Polemon erwähnt spätestens im Beginne derselben gelebt haben. Der Ephesier ist unbekannt. Was den Athener anlangt, so wissen wir wenigstens etwas über Menodot, sofern nemlich der Meno- dot, welcher von ihm berichtet, derselbe Samier ist, welcher über die Merkwürdigkeiten von Samos und über die des Tempels der samischen Hera schrieb, wobei natürlich der Kunstwerke gedacht sein musste. Dies führt auf die Vermu- thung, dass der Athener Theodoros, sofern er etwa in Samos arbeitete oder vielleicht dorthin übergesiedelt war, mit dem von Plinius erwähnten Samier identisch sein könne.
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während er selbst sich zu Schiffe entfernte. Die Königin
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Milon,
nicht Mydon, aus Soli in Kilikien, Schüler des Bildhauers
Pyromachos, wird unter den einer flüchtigen Erwähnung
würdigen Malern von Plinius angeführt: Plin. 35, 146. Wegen
der Vaterstadt des Schülers ist der Lehrer wohl für den
Pyromachos zu halten, welcher am Hofe des Attalos etwa
Ol. 135 beschäftigt war.
Aristomenes und Polykles,
der erste aus Thasos, der zweite aus Adramytion in Mysien, von
Vitruv III, praef. §. 2. unter denen angeführt, deren Verdienst
den entsprechenden Nachruhm nicht gefunden, müssen wenig-
stens vor der Zeit der römischen Herrschaft gelebt haben,
und da sie mit Nikomachos zusammen genannt werden, viel-
leicht schon zur Zeit Alexanders.
Theodoros.
Wir haben hier von mehreren Künstlern dieses Namens zu
handeln. Diogenes Laertius II, 103 nennt 1) einen von Po-
lemon erwähnten Maler unbekannten Vaterlandes, 2) einen
Athener, von dem Menodot geschrieben habe, 3) einen Ephe-
sier, dessen Theophanes in der Schrift über Malerei ge-
denke. Dazu kommt 4) ein Samier, den Plinius (35, 146)
mit Stadieus als Schüler des uns unbekannten Nikosthe-
nes unter den einer flüchtigen Erwähnung würdigen Künst-
lern anführt. War dieser Stadieus der athenische Bildhauer,
der Lehrer des Polykles, so gehören er und seine Mitschüler
etwa an das Ende der makedonischen Epoche, gegen Ol. 150.
Der erste Theodoros dagegen kann als von Polemon erwähnt
spätestens im Beginne derselben gelebt haben. Der Ephesier
ist unbekannt. Was den Athener anlangt, so wissen wir
wenigstens etwas über Menodot, sofern nemlich der Meno-
dot, welcher von ihm berichtet, derselbe Samier ist, welcher
über die Merkwürdigkeiten von Samos und über die des
Tempels der samischen Hera schrieb, wobei natürlich der
Kunstwerke gedacht sein musste. Dies führt auf die Vermu-
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arbeitete oder vielleicht dorthin übergesiedelt war, mit dem
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Brunn, Heinrich: Geschichte der griechischen Künstler. T. 2, Abt. 1. Braunschweig, 1856, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen0201_1856/293>, abgerufen am 24.11.2024.
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