"Hyakinthos, an welchem Augustus solche Freude hatte, dass er ihn aus Alexandria nach Eroberung der Stadt mit sich nahm, weshalb Tiberius dieses Bild in seinem Tem- pel weihete." Ueber die Darstellung des Jünglings macht Pausanias (III, 19, 4) die Bemerkung, dass Nikias ihn etwas zu jugendlich schön gemalt, indem er auf die Liebe anspielen wollte, welche Apollo zum Hyakinthos gefasst haben sollte. Diese Bemerkung genügt, um den Gedanken abzuweisen, dass in einem Gemälde bei dem älteren Philostratus (I, 24) die Composition des Nikias beschrieben wurde, indem dort der Jüngling als weit kräftiger geschildert ist. Dagegen stimmt mit der Angabe des Pausanias die Beschreibung eines Gemäldes bei dem jüngeren Philostratus (14) überein, wel- ches geradezu darstellte, wie der Gott dem schönen Knaben seine Liebesanträge macht.
"Danae," nicht Diana, wie früher gelesen ward.
"Zu Ephesos das Grabmal des Megabyzos, des Priesters der ephesischen Artemis;"
"Zu Athen die Nekyomantie des Homer; diese wollte er dem König Attalos nicht für sechszig Talente verkaufen, sondern schenkte sie, da er an Schätzen Ueberfluss hatte, seiner Vaterstadt." Ueber die Verwechselung des Attalos mit Ptolemaeos s. o. Auf dieses Gemälde bezieht sich ein Epigramm des Antipater von Sidon: Anall. II, p. 528, n. 53 a.
"Er machte auch grosse Gemälde, darunter Kalypso, Jo, Andromeda, Alexander auch, der in den Portiken des Pompeius sich auszeichnet, und Kalypso sitzend." Die doppelte Erwähnung der Kalypso erscheint mir verdächtig; und ich möchte daher vermuthen, dass die zweite aus einer nachträglichen Randbemerkung entstanden ist. Ueber Andro- meda s. u.
"Ihm werden auch Thiere zugeschrieben; und beson- ders glücklich stellte er Hunde dar." Deshalb versteht Welcker (Kunstbl. 1827, n. 81) an der Stelle, wo Pausanias I, 29, 15 berichtet, dass Nikias an der Strasse bei der Aka- demie begraben sei, den Ausdruck zoa aristos grapsai ton eph autou wörtlich, während er sonst vom Malen im Allge- meinen gebraucht zu werden pflegt.
Endlich beschreibt Pausanias (VII, 22, 4) als besonders sehenswerth das Gemälde an einem marmornen Grabmale
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„Hyakinthos, an welchem Augustus solche Freude hatte, dass er ihn aus Alexandria nach Eroberung der Stadt mit sich nahm, weshalb Tiberius dieses Bild in seinem Tem- pel weihete.“ Ueber die Darstellung des Jünglings macht Pausanias (III, 19, 4) die Bemerkung, dass Nikias ihn etwas zu jugendlich schön gemalt, indem er auf die Liebe anspielen wollte, welche Apollo zum Hyakinthos gefasst haben sollte. Diese Bemerkung genügt, um den Gedanken abzuweisen, dass in einem Gemälde bei dem älteren Philostratus (I, 24) die Composition des Nikias beschrieben wurde, indem dort der Jüngling als weit kräftiger geschildert ist. Dagegen stimmt mit der Angabe des Pausanias die Beschreibung eines Gemäldes bei dem jüngeren Philostratus (14) überein, wel- ches geradezu darstellte, wie der Gott dem schönen Knaben seine Liebesanträge macht.
„Danae,“ nicht Diana, wie früher gelesen ward.
„Zu Ephesos das Grabmal des Megabyzos, des Priesters der ephesischen Artemis;“
„Zu Athen die Nekyomantie des Homer; diese wollte er dem König Attalos nicht für sechszig Talente verkaufen, sondern schenkte sie, da er an Schätzen Ueberfluss hatte, seiner Vaterstadt.“ Ueber die Verwechselung des Attalos mit Ptolemaeos s. o. Auf dieses Gemälde bezieht sich ein Epigramm des Antipater von Sidon: Anall. II, p. 528, n. 53 a.
„Er machte auch grosse Gemälde, darunter Kalypso, Jo, Andromeda, Alexander auch, der in den Portiken des Pompeius sich auszeichnet, und Kalypso sitzend.“ Die doppelte Erwähnung der Kalypso erscheint mir verdächtig; und ich möchte daher vermuthen, dass die zweite aus einer nachträglichen Randbemerkung entstanden ist. Ueber Andro- meda s. u.
„Ihm werden auch Thiere zugeschrieben; und beson- ders glücklich stellte er Hunde dar.“ Deshalb versteht Welcker (Kunstbl. 1827, n. 81) an der Stelle, wo Pausanias I, 29, 15 berichtet, dass Nikias an der Strasse bei der Aka- demie begraben sei, den Ausdruck ζῶα ἄϱιστος γϱάψαι τῶν ἐφ̕ αὑτοῦ wörtlich, während er sonst vom Malen im Allge- meinen gebraucht zu werden pflegt.
Endlich beschreibt Pausanias (VII, 22, 4) als besonders sehenswerth das Gemälde an einem marmornen Grabmale
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„Hyakinthos, an welchem Augustus solche Freude
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pel weihete.“ Ueber die Darstellung des Jünglings macht
Pausanias (III, 19, 4) die Bemerkung, dass Nikias ihn etwas
zu jugendlich schön gemalt, indem er auf die Liebe anspielen
wollte, welche Apollo zum Hyakinthos gefasst haben sollte.
Diese Bemerkung genügt, um den Gedanken abzuweisen,
dass in einem Gemälde bei dem älteren Philostratus (I, 24)
die Composition des Nikias beschrieben wurde, indem dort
der Jüngling als weit kräftiger geschildert ist. Dagegen
stimmt mit der Angabe des Pausanias die Beschreibung eines
Gemäldes bei dem jüngeren Philostratus (14) überein, wel-
ches geradezu darstellte, wie der Gott dem schönen Knaben
seine Liebesanträge macht.
„Danae,“ nicht Diana, wie früher gelesen ward.
„Zu Ephesos das Grabmal des Megabyzos, des
Priesters der ephesischen Artemis;“
„Zu Athen die Nekyomantie des Homer; diese wollte
er dem König Attalos nicht für sechszig Talente verkaufen,
sondern schenkte sie, da er an Schätzen Ueberfluss hatte,
seiner Vaterstadt.“ Ueber die Verwechselung des Attalos
mit Ptolemaeos s. o. Auf dieses Gemälde bezieht sich ein
Epigramm des Antipater von Sidon: Anall. II, p. 528, n. 53 a.
„Er machte auch grosse Gemälde, darunter Kalypso,
Jo, Andromeda, Alexander auch, der in den Portiken
des Pompeius sich auszeichnet, und Kalypso sitzend.“
Die doppelte Erwähnung der Kalypso erscheint mir verdächtig;
und ich möchte daher vermuthen, dass die zweite aus einer
nachträglichen Randbemerkung entstanden ist. Ueber Andro-
meda s. u.
„Ihm werden auch Thiere zugeschrieben; und beson-
ders glücklich stellte er Hunde dar.“ Deshalb versteht
Welcker (Kunstbl. 1827, n. 81) an der Stelle, wo Pausanias
I, 29, 15 berichtet, dass Nikias an der Strasse bei der Aka-
demie begraben sei, den Ausdruck ζῶα ἄϱιστος γϱάψαι τῶν
ἐφ̕ αὑτοῦ wörtlich, während er sonst vom Malen im Allge-
meinen gebraucht zu werden pflegt.
Endlich beschreibt Pausanias (VII, 22, 4) als besonders
sehenswerth das Gemälde an einem marmornen Grabmale
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Brunn, Heinrich: Geschichte der griechischen Künstler. T. 2, Abt. 1. Braunschweig, 1856, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen0201_1856/203>, abgerufen am 21.11.2024.
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