Im Verlage von C. A. Schwetschke und Sohn (M. Bruhn) in Braunschweig erscheint: Gallerie heroischer Bildwerke der alten Kunst bearbeitet von Dr. Johannes Overbeck, Privatdocent an der Universität zu Bonn.
Seitdem Tischbein in den Jahren 1802--1821 im Verein mit Heyne und Schorn seinen "Homer nach Antiken gezeichnet" und Inghirami 1827--1836 seine hinlänglich bekannte "Galeria Omerica" heransgab, ist auf dem Gebiete der heroischen Bildwerke keine umfassende Sammlung ge- macht worden.
Dass eine systematische Uebersicht und Zusammenstellung der Monumente ein entschiedenes Bedürfniss sei, das ist zu oft öffentlich ausgespro- chen und zu sehr die allgemeine Ueberzeugung aller Urtheilsfähigen, als dass hierüber eine längere Auseinandersetzung nöthig wäre.
Die Gallerie heroischer Bildwerke der alten Kunst soll diesem Bedürfniss auf einem Felde der alten Denkmälerkunde entgegen- kommen, auf welchem die neu erwachte lebhafte Liebe für die Heldenpoesie der Griechen den Anfang der Sammlung zu machen unserer Zeit besonders nahe legt, und auf welchem ihr die literarischen Forschungen der Neuzeit eine gute Stätte im Voraus bereitet haben. Die Gallerie soll den gesamm- ten Stoff ihres Kreises nach der strengsten Prüfung kritisch gesichtet, nach festen, aus der Poesie entnommenen Prinei- pien angeordnet in der möglichst vollständigen vergleichen- den Zusammenstellung umfassen. Da aber innerhalb dieses fast un- ermesslichen Stoffes eine Gliederung und Abgrenzung nothwendig erschienen ist, so ist die Sammlung, ohne irgend welche Verzichtleistung auf die Fortsetzung zunächst mit den beiden von der alten Poesie am meisten durchgearbeiteten und von der alten Kunst, mit Ausnahme etwa des herakleischen Mythenkreises, am meisten dargestellten Helden- kreisen, dem thebanischen und dem troischen begonnen wor- den; welche zugleich den Kern und Stamm des epischen Cyclus bildeten.
Im Verlage von C. A. Schwetschke und Sohn (M. Bruhn) in Braunschweig erscheint: Gallerie heroischer Bildwerke der alten Kunst bearbeitet von Dr. Johannes Overbeck, Privatdocent an der Universität zu Bonn.
Seitdem Tischbein in den Jahren 1802—1821 im Verein mit Heyne und Schorn seinen „Homer nach Antiken gezeichnet” und Inghirami 1827—1836 seine hinlänglich bekannte „Galeria Omerica” heransgab, ist auf dem Gebiete der heroischen Bildwerke keine umfassende Sammlung ge- macht worden.
Dass eine systematische Uebersicht und Zusammenstellung der Monumente ein entschiedenes Bedürfniss sei, das ist zu oft öffentlich ausgespro- chen und zu sehr die allgemeine Ueberzeugung aller Urtheilsfähigen, als dass hierüber eine längere Auseinandersetzung nöthig wäre.
Die Gallerie heroischer Bildwerke der alten Kunst soll diesem Bedürfniss auf einem Felde der alten Denkmälerkunde entgegen- kommen, auf welchem die neu erwachte lebhafte Liebe für die Heldenpoesie der Griechen den Anfang der Sammlung zu machen unserer Zeit besonders nahe legt, und auf welchem ihr die literarischen Forschungen der Neuzeit eine gute Stätte im Voraus bereitet haben. Die Gallerie soll den gesamm- ten Stoff ihres Kreises nach der strengsten Prüfung kritisch gesichtet, nach festen, aus der Poesie entnommenen Prinei- pien angeordnet in der möglichst vollständigen vergleichen- den Zusammenstellung umfassen. Da aber innerhalb dieses fast un- ermesslichen Stoffes eine Gliederung und Abgrenzung nothwendig erschienen ist, so ist die Sammlung, ohne irgend welche Verzichtleistung auf die Fortsetzung zunächst mit den beiden von der alten Poesie am meisten durchgearbeiteten und von der alten Kunst, mit Ausnahme etwa des herakleischen Mythenkreises, am meisten dargestellten Helden- kreisen, dem thebanischen und dem troischen begonnen wor- den; welche zugleich den Kern und Stamm des epischen Cyclus bildeten.
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Im Verlage von C. A. Schwetschke und Sohn (M. Bruhn) in
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bearbeitet von
Dr. Johannes Overbeck,
Privatdocent an der Universität zu Bonn.
Seitdem Tischbein in den Jahren 1802—1821 im Verein mit Heyne
und Schorn seinen „Homer nach Antiken gezeichnet” und Inghirami
1827—1836 seine hinlänglich bekannte „Galeria Omerica” heransgab, ist auf
dem Gebiete der heroischen Bildwerke keine umfassende Sammlung ge-
macht worden.
Dass eine systematische Uebersicht und Zusammenstellung der Monumente
ein entschiedenes Bedürfniss sei, das ist zu oft öffentlich ausgespro-
chen und zu sehr die allgemeine Ueberzeugung aller Urtheilsfähigen, als dass
hierüber eine längere Auseinandersetzung nöthig wäre.
Die Gallerie heroischer Bildwerke der alten Kunst
soll diesem Bedürfniss auf einem Felde der alten Denkmälerkunde entgegen-
kommen, auf welchem die neu erwachte lebhafte Liebe für die Heldenpoesie
der Griechen den Anfang der Sammlung zu machen unserer Zeit besonders
nahe legt, und auf welchem ihr die literarischen Forschungen der Neuzeit eine
gute Stätte im Voraus bereitet haben. Die Gallerie soll den gesamm-
ten Stoff ihres Kreises nach der strengsten Prüfung kritisch
gesichtet, nach festen, aus der Poesie entnommenen Prinei-
pien angeordnet in der möglichst vollständigen vergleichen-
den Zusammenstellung umfassen. Da aber innerhalb dieses fast un-
ermesslichen Stoffes eine Gliederung und Abgrenzung nothwendig erschienen
ist, so ist die Sammlung, ohne irgend welche Verzichtleistung auf die Fortsetzung
zunächst mit den beiden von der alten Poesie am meisten
durchgearbeiteten und von der alten Kunst, mit Ausnahme etwa
des herakleischen Mythenkreises, am meisten dargestellten Helden-
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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen01_1853/636>, abgerufen am 09.11.2024.
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