lis?) benannt wird. Denn solcher Art waren damals die an- gesehensten Götterbilder; und wir schämen uns nicht derjeni- gen, welche sie in dieser Gestalt verehrten; denn aus Gold und Silber machten sie nicht einmal etwas für den Dienst der Götter": 35, 157. Der Name des Künstlers und seiner Vater- stadt ist erst jetzt mit einiger Sicherheit aus der Bamberger Handschrift, et uulcaniueis accitum, hergestellt worden, wäh- rend früher Turianus aus Fregellae oder Fregenae seine Stelle einnahm. Dass er aus Veii stammte, stimmt aber namentlich mit anderen Sagen über die Gründung des capitolinischen Tem- pels vortrefflich überein. Erinnert nun zwar auch hier der Name des Künstlers wieder an den kunstfertigen Gott, so ha- ben wir es doch gewiss im Grunde mit historischen Thatsa- chen zu thun. Zweifelhafter ist dies hinsichtlich des
Mamurius Veturius, welcher nach dem Muster des einen vom Himmel gefallenen Ancile mehrere andere bis zum Verwechseln ähnliche für König Numa gemacht haben sollte. Harro de l. l. VI, 6; Festus s. v. Mamuri Veturi; Ovid. fast. III, 383; Plut. Numa 13. Die Ueberlieferung, er habe sich als Lohn ausgebeten, dass sein Name am Ende der saliarischen Gesänge regelmässig mitgenannt werde, muss hier den Ver- dacht erregen, dass eben aus dieser Schlussformel die Sage von dem Künstler entstanden sei. War aber dieses einmal ge- schehen, so dürfen wir uns nicht wundern, wenn man später in Rom auch noch eine Erzstatue des Vertumnus als sein Werk zeigte: Prop. IV, 2, namentlich am Ende.
Kehren wir also wieder zu Plinius zurück, so führt uns derselbe durch
Damophilos und Gorgasos in die vollkommen histo- rische Zeit. Diese Künstler waren "Plasten von grossem Rufe und zugleich Maler; und hatten den Tempel der Ceres zu Rom beim Circus Maximus mit beiden Arten ihrer Kunst geschmückt; durch eine griechische Inschrift in Versen bekun- deten sie, dass zur Rechten Damophilos, zur Linken Gorgasos gearbeitet habe. Vor diesem Tempel war nach dem Zeugnisse des Varro Alles an den (römischen) Tempeln tuscanisch. Nach demselben Gewährsmanne wurden bei der Restauration des Tempels herausgeschnittene Mauerkrusten in geränderten Ta- feln eingefasst, und die Bilder aus dem Giebel ebenfalls zer- streut": 35, 154. Der Tempel der Ceres ward von A. Postu-
lis?) benannt wird. Denn solcher Art waren damals die an- gesehensten Götterbilder; und wir schämen uns nicht derjeni- gen, welche sie in dieser Gestalt verehrten; denn aus Gold und Silber machten sie nicht einmal etwas für den Dienst der Götter”: 35, 157. Der Name des Künstlers und seiner Vater- stadt ist erst jetzt mit einiger Sicherheit aus der Bamberger Handschrift, et uulcaniueis accitum, hergestellt worden, wäh- rend früher Turianus aus Fregellae oder Fregenae seine Stelle einnahm. Dass er aus Veii stammte, stimmt aber namentlich mit anderen Sagen über die Gründung des capitolinischen Tem- pels vortrefflich überein. Erinnert nun zwar auch hier der Name des Künstlers wieder an den kunstfertigen Gott, so ha- ben wir es doch gewiss im Grunde mit historischen Thatsa- chen zu thun. Zweifelhafter ist dies hinsichtlich des
Mamurius Veturius, welcher nach dem Muster des einen vom Himmel gefallenen Ancile mehrere andere bis zum Verwechseln ähnliche für König Numa gemacht haben sollte. Harro de l. l. VI, 6; Festus s. v. Mamuri Veturi; Ovid. fast. III, 383; Plut. Numa 13. Die Ueberlieferung, er habe sich als Lohn ausgebeten, dass sein Name am Ende der saliarischen Gesänge regelmässig mitgenannt werde, muss hier den Ver- dacht erregen, dass eben aus dieser Schlussformel die Sage von dem Künstler entstanden sei. War aber dieses einmal ge- schehen, so dürfen wir uns nicht wundern, wenn man später in Rom auch noch eine Erzstatue des Vertumnus als sein Werk zeigte: Prop. IV, 2, namentlich am Ende.
Kehren wir also wieder zu Plinius zurück, so führt uns derselbe durch
Damophilos und Gorgasos in die vollkommen histo- rische Zeit. Diese Künstler waren „Plasten von grossem Rufe und zugleich Maler; und hatten den Tempel der Ceres zu Rom beim Circus Maximus mit beiden Arten ihrer Kunst geschmückt; durch eine griechische Inschrift in Versen bekun- deten sie, dass zur Rechten Damophilos, zur Linken Gorgasos gearbeitet habe. Vor diesem Tempel war nach dem Zeugnisse des Varro Alles an den (römischen) Tempeln tuscanisch. Nach demselben Gewährsmanne wurden bei der Restauration des Tempels herausgeschnittene Mauerkrusten in geränderten Ta- feln eingefasst, und die Bilder aus dem Giebel ebenfalls zer- streut”: 35, 154. Der Tempel der Ceres ward von A. Postu-
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[530/0543]
lis?) benannt wird. Denn solcher Art waren damals die an-
gesehensten Götterbilder; und wir schämen uns nicht derjeni-
gen, welche sie in dieser Gestalt verehrten; denn aus Gold
und Silber machten sie nicht einmal etwas für den Dienst der
Götter”: 35, 157. Der Name des Künstlers und seiner Vater-
stadt ist erst jetzt mit einiger Sicherheit aus der Bamberger
Handschrift, et uulcaniueis accitum, hergestellt worden, wäh-
rend früher Turianus aus Fregellae oder Fregenae seine Stelle
einnahm. Dass er aus Veii stammte, stimmt aber namentlich
mit anderen Sagen über die Gründung des capitolinischen Tem-
pels vortrefflich überein. Erinnert nun zwar auch hier der
Name des Künstlers wieder an den kunstfertigen Gott, so ha-
ben wir es doch gewiss im Grunde mit historischen Thatsa-
chen zu thun. Zweifelhafter ist dies hinsichtlich des
Mamurius Veturius, welcher nach dem Muster des
einen vom Himmel gefallenen Ancile mehrere andere bis zum
Verwechseln ähnliche für König Numa gemacht haben sollte.
Harro de l. l. VI, 6; Festus s. v. Mamuri Veturi; Ovid. fast.
III, 383; Plut. Numa 13. Die Ueberlieferung, er habe sich als
Lohn ausgebeten, dass sein Name am Ende der saliarischen
Gesänge regelmässig mitgenannt werde, muss hier den Ver-
dacht erregen, dass eben aus dieser Schlussformel die Sage
von dem Künstler entstanden sei. War aber dieses einmal ge-
schehen, so dürfen wir uns nicht wundern, wenn man später
in Rom auch noch eine Erzstatue des Vertumnus als sein Werk
zeigte: Prop. IV, 2, namentlich am Ende.
Kehren wir also wieder zu Plinius zurück, so führt uns
derselbe durch
Damophilos und Gorgasos in die vollkommen histo-
rische Zeit. Diese Künstler waren „Plasten von grossem
Rufe und zugleich Maler; und hatten den Tempel der Ceres
zu Rom beim Circus Maximus mit beiden Arten ihrer Kunst
geschmückt; durch eine griechische Inschrift in Versen bekun-
deten sie, dass zur Rechten Damophilos, zur Linken Gorgasos
gearbeitet habe. Vor diesem Tempel war nach dem Zeugnisse
des Varro Alles an den (römischen) Tempeln tuscanisch. Nach
demselben Gewährsmanne wurden bei der Restauration des
Tempels herausgeschnittene Mauerkrusten in geränderten Ta-
feln eingefasst, und die Bilder aus dem Giebel ebenfalls zer-
streut”: 35, 154. Der Tempel der Ceres ward von A. Postu-
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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853, S. 530. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen01_1853/543>, abgerufen am 23.11.2024.
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