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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853.

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§. 33. Heniochus, von dessen Hand sich ein Okeanos
und ein Zeus unter den Monumenten im Besitze des Asinius
Pollio befand. Früher schrieb man den Namen Entochus.

§. 35. Polycharmus machte eine sich waschende und
eine andere stehende Venus, welche zu Rom im Porticus der
Octavia aufgestellt war, wo sich hauptsächlich Werke aus der
Zeit des Metellus Macedonicus fanden. Dass die nicht selte-
nen Statuen einer im Bade kauernden Venus Copien nach Po-
lycharmus seien, ist schon von Visconti vermuthet worden:
vgl. Müller Hdb. d. Arch. §. 377, 5.

§. 36. Lysias. "Aus der ehrenvollen Verwendung sieht
man, dass in grossem Ansehen das Werk des Lysias gehalten
wurde, welches Augustus auf dem Palatin (in palatio) über
dem Bogen zu Ehren seines Vaters in einer mit Säulen ge-
schmückten aedicula weihete. Es ist ein Viergespann und
Wagen nebst Apollo und Diana aus einem Steine." Dass der
Künstler zu Augustus Zeit lebte, wie Sillig meint, liegt kei-
neswegs in den Worten des Plinius.

Dercylides, wegen seiner Faustkämpferstatuen in den
Servilianischen Gärten angeführt.

§. 38. Wir haben schon bei Gelegenheit des Laokoon er-
wähnt, dass Plinius nach dieser Gruppe eine Reihe von Künst-
lern anführt, "welche die palatinischen Paläste der Kaiser mit
ausgezeichneten Werken anfüllten", aber weniger bekannt
waren, weil sie paarweise arbeiteten. Es sind:

Craterus mit Pythodorus,
Polydeuces mit Hermolaus,
ein zweiter Pythodorus mit Artemon,
und als ein einzelner noch Aphrodisius aus Tralles.

Dass sie nicht erst in der Kaiserzeit gelebt, haben wir früher
wahrscheinlich zu machen gesucht; doch lässt sich allerdings
der Beweis nicht streng führen, da sie sonst unbekannt sind.
Wir kennen nur noch einen Artemon als Maler unter den
Nachfolgern Alexanders, und einen athenischen Bildhauer aus
unbekannter Zeit, dürfen aber nicht wagen, diesen mit dem
Genossen des Pythodorus zu identificiren.



§. 33. Heniochus, von dessen Hand sich ein Okeanos
und ein Zeus unter den Monumenten im Besitze des Asinius
Pollio befand. Früher schrieb man den Namen Entochus.

§. 35. Polycharmus machte eine sich waschende und
eine andere stehende Venus, welche zu Rom im Porticus der
Octavia aufgestellt war, wo sich hauptsächlich Werke aus der
Zeit des Metellus Macedonicus fanden. Dass die nicht selte-
nen Statuen einer im Bade kauernden Venus Copien nach Po-
lycharmus seien, ist schon von Visconti vermuthet worden:
vgl. Müller Hdb. d. Arch. §. 377, 5.

§. 36. Lysias. „Aus der ehrenvollen Verwendung sieht
man, dass in grossem Ansehen das Werk des Lysias gehalten
wurde, welches Augustus auf dem Palatin (in palatio) über
dem Bogen zu Ehren seines Vaters in einer mit Säulen ge-
schmückten aedicula weihete. Es ist ein Viergespann und
Wagen nebst Apollo und Diana aus einem Steine.” Dass der
Künstler zu Augustus Zeit lebte, wie Sillig meint, liegt kei-
neswegs in den Worten des Plinius.

Dercylides, wegen seiner Faustkämpferstatuen in den
Servilianischen Gärten angeführt.

§. 38. Wir haben schon bei Gelegenheit des Laokoon er-
wähnt, dass Plinius nach dieser Gruppe eine Reihe von Künst-
lern anführt, „welche die palatinischen Paläste der Kaiser mit
ausgezeichneten Werken anfüllten”, aber weniger bekannt
waren, weil sie paarweise arbeiteten. Es sind:

Craterus mit Pythodorus,
Polydeuces mit Hermolaus,
ein zweiter Pythodorus mit Artemon,
und als ein einzelner noch Aphrodisius aus Tralles.

Dass sie nicht erst in der Kaiserzeit gelebt, haben wir früher
wahrscheinlich zu machen gesucht; doch lässt sich allerdings
der Beweis nicht streng führen, da sie sonst unbekannt sind.
Wir kennen nur noch einen Artemon als Maler unter den
Nachfolgern Alexanders, und einen athenischen Bildhauer aus
unbekannter Zeit, dürfen aber nicht wagen, diesen mit dem
Genossen des Pythodorus zu identificiren.



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[528/0541] §. 33. Heniochus, von dessen Hand sich ein Okeanos und ein Zeus unter den Monumenten im Besitze des Asinius Pollio befand. Früher schrieb man den Namen Entochus. §. 35. Polycharmus machte eine sich waschende und eine andere stehende Venus, welche zu Rom im Porticus der Octavia aufgestellt war, wo sich hauptsächlich Werke aus der Zeit des Metellus Macedonicus fanden. Dass die nicht selte- nen Statuen einer im Bade kauernden Venus Copien nach Po- lycharmus seien, ist schon von Visconti vermuthet worden: vgl. Müller Hdb. d. Arch. §. 377, 5. §. 36. Lysias. „Aus der ehrenvollen Verwendung sieht man, dass in grossem Ansehen das Werk des Lysias gehalten wurde, welches Augustus auf dem Palatin (in palatio) über dem Bogen zu Ehren seines Vaters in einer mit Säulen ge- schmückten aedicula weihete. Es ist ein Viergespann und Wagen nebst Apollo und Diana aus einem Steine.” Dass der Künstler zu Augustus Zeit lebte, wie Sillig meint, liegt kei- neswegs in den Worten des Plinius. Dercylides, wegen seiner Faustkämpferstatuen in den Servilianischen Gärten angeführt. §. 38. Wir haben schon bei Gelegenheit des Laokoon er- wähnt, dass Plinius nach dieser Gruppe eine Reihe von Künst- lern anführt, „welche die palatinischen Paläste der Kaiser mit ausgezeichneten Werken anfüllten”, aber weniger bekannt waren, weil sie paarweise arbeiteten. Es sind: Craterus mit Pythodorus, Polydeuces mit Hermolaus, ein zweiter Pythodorus mit Artemon, und als ein einzelner noch Aphrodisius aus Tralles. Dass sie nicht erst in der Kaiserzeit gelebt, haben wir früher wahrscheinlich zu machen gesucht; doch lässt sich allerdings der Beweis nicht streng führen, da sie sonst unbekannt sind. Wir kennen nur noch einen Artemon als Maler unter den Nachfolgern Alexanders, und einen athenischen Bildhauer aus unbekannter Zeit, dürfen aber nicht wagen, diesen mit dem Genossen des Pythodorus zu identificiren.

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853, S. 528. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen01_1853/541>, abgerufen am 23.11.2024.