Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853.von Plinius (34, 86) als Bildner edler Frauen angeführt wird, Auf der Insel Capri hat man eine Basis aus afrikanischem [Abbildung]
C. I. Gr. n. 5870 b. Eine zweite gleichlautende aus schwar-zem Steine stammt aus Antium: [Abbildung]
C. I. Gr. n. 6133. Sie ist noch jetzt in der Villa Albani vorhan-den und als Basis einer Ledastatue benutzt, während Winckel- mann sagt, dass man von einer zu ihr gehörigen Statue nur ein Stück Gewand in Marmor gefunden habe (Mon. in. tratt. prel. p. LXXIX; Gesch. d. K. VI, 2, S. 212). Endlich findet sich auf einer fragmentirten Vase aus Probierstein im Museum des Louvre die Inschrift: [Abbildung]
C. I. Gr. n. 6134. Raoul-Rochette Lettre a Mr. Schorn p.160 und 234. Alle diese Inschriften sind aus verhältnissmäs- sig später, nemlich aus der römischen Kaiserzeit. Die Art aber, wie die beiden ersten in grossen Buchstaben über die ganze Breite einer von der Statue getrennten Plinthe einge- hauen sind, zeigt deutlich, dass sie nicht Originalinschriften sein können, denen durchgängig eine bescheidenere Form eigen ist. Für die Zeit der Künstler beweisen sie also nichts. Bei der dritten zweifelt selbst Raoul-Rochette, ob wir es mit einem Künstler oder mit einem blossen Marmorarbeiter zu thun haben. Auf Rhodos selbst fand Ross in Lindos die fragmentirte [Abbildung]
in welcher Ross (n. 9) den fragmentirten Namen Athanaio-doros, entsprechend der Form Athanaia, ergänzt. Beachtung verdient endlich die Basis einer Ehrenstatue, welche nebst an- deren Ehren die Lindier, dem Athanodoros, Sohne des Agesan- von Plinius (34, 86) als Bildner edler Frauen angeführt wird, Auf der Insel Capri hat man eine Basis aus afrikanischem [Abbildung]
C. I. Gr. n. 5870 b. Eine zweite gleichlautende aus schwar-zem Steine stammt aus Antium: [Abbildung]
C. I. Gr. n. 6133. Sie ist noch jetzt in der Villa Albani vorhan-den und als Basis einer Ledastatue benutzt, während Winckel- mann sagt, dass man von einer zu ihr gehörigen Statue nur ein Stück Gewand in Marmor gefunden habe (Mon. in. tratt. prel. p. LXXIX; Gesch. d. K. VI, 2, S. 212). Endlich findet sich auf einer fragmentirten Vase aus Probierstein im Museum des Louvre die Inschrift: [Abbildung]
C. I. Gr. n. 6134. Raoul-Rochette Lettre à Mr. Schorn p.160 und 234. Alle diese Inschriften sind aus verhältnissmäs- sig später, nemlich aus der römischen Kaiserzeit. Die Art aber, wie die beiden ersten in grossen Buchstaben über die ganze Breite einer von der Statue getrennten Plinthe einge- hauen sind, zeigt deutlich, dass sie nicht Originalinschriften sein können, denen durchgängig eine bescheidenere Form eigen ist. Für die Zeit der Künstler beweisen sie also nichts. Bei der dritten zweifelt selbst Raoul-Rochette, ob wir es mit einem Künstler oder mit einem blossen Marmorarbeiter zu thun haben. Auf Rhodos selbst fand Ross in Lindos die fragmentirte [Abbildung]
in welcher Ross (n. 9) den fragmentirten Namen Ἀϑαναιό-δωρος, entsprechend der Form Ἀϑαναία, ergänzt. Beachtung verdient endlich die Basis einer Ehrenstatue, welche nebst an- deren Ehren die Lindier, dem Athanodoros, Sohne des Agesan- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0483" n="470"/> von Plinius (34, 86) als Bildner edler Frauen angeführt wird,<lb/> ist wahrscheinlich nicht der rhodische, sondern der arkadische<lb/> Künstler, ein Schüler des Polyklet; die zweite Erwähnung des<lb/> Polydoros bei Plinius aber ist durch die bamberger Handschrift<lb/> beseitigt worden, indem dieselbe anstatt dieses Namens den<lb/> des Polyidus darbietet.</p><lb/> <p>Auf der Insel Capri hat man eine Basis aus afrikanischem<lb/> Marmor mit folgender Inschrift gefunden:<lb/><figure/><lb/> C. I. Gr. n. 5870 b. Eine zweite gleichlautende aus schwar-<lb/> zem Steine stammt aus Antium:<lb/><figure/><lb/> C. I. Gr. n. 6133. Sie ist noch jetzt in der Villa Albani vorhan-<lb/> den und als Basis einer Ledastatue benutzt, während Winckel-<lb/> mann sagt, dass man von einer zu ihr gehörigen Statue nur<lb/> ein Stück Gewand in Marmor gefunden habe (Mon. in. tratt.<lb/> prel. p. LXXIX; Gesch. d. K. VI, 2, S. 212). Endlich findet<lb/> sich auf einer fragmentirten Vase aus Probierstein im Museum<lb/> des Louvre die Inschrift:<lb/><figure/><lb/> C. I. Gr. n. 6134. Raoul-Rochette Lettre à Mr. Schorn p.<lb/> 160 und 234. Alle diese Inschriften sind aus verhältnissmäs-<lb/> sig später, nemlich aus der römischen Kaiserzeit. Die Art<lb/> aber, wie die beiden ersten in grossen Buchstaben über die<lb/> ganze Breite einer von der Statue getrennten Plinthe einge-<lb/> hauen sind, zeigt deutlich, dass sie nicht Originalinschriften<lb/> sein können, denen durchgängig eine bescheidenere Form eigen<lb/> ist. Für die Zeit der Künstler beweisen sie also nichts. Bei<lb/> der dritten zweifelt selbst Raoul-Rochette, ob wir es mit<lb/> einem Künstler oder mit einem blossen Marmorarbeiter zu<lb/> thun haben.</p><lb/> <p>Auf Rhodos selbst fand Ross in Lindos die fragmentirte<lb/> Ehrenbasis eines Aleximbrotidas mit der Unterschrift:<lb/><figure/><lb/> in welcher Ross (n. 9) den fragmentirten Namen Ἀϑαναιό-<lb/> δωρος, entsprechend der Form Ἀϑαναία, ergänzt. Beachtung<lb/> verdient endlich die Basis einer Ehrenstatue, welche nebst an-<lb/> deren Ehren die Lindier, dem Athanodoros, Sohne des Agesan-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [470/0483]
von Plinius (34, 86) als Bildner edler Frauen angeführt wird,
ist wahrscheinlich nicht der rhodische, sondern der arkadische
Künstler, ein Schüler des Polyklet; die zweite Erwähnung des
Polydoros bei Plinius aber ist durch die bamberger Handschrift
beseitigt worden, indem dieselbe anstatt dieses Namens den
des Polyidus darbietet.
Auf der Insel Capri hat man eine Basis aus afrikanischem
Marmor mit folgender Inschrift gefunden:
[Abbildung]
C. I. Gr. n. 5870 b. Eine zweite gleichlautende aus schwar-
zem Steine stammt aus Antium:
[Abbildung]
C. I. Gr. n. 6133. Sie ist noch jetzt in der Villa Albani vorhan-
den und als Basis einer Ledastatue benutzt, während Winckel-
mann sagt, dass man von einer zu ihr gehörigen Statue nur
ein Stück Gewand in Marmor gefunden habe (Mon. in. tratt.
prel. p. LXXIX; Gesch. d. K. VI, 2, S. 212). Endlich findet
sich auf einer fragmentirten Vase aus Probierstein im Museum
des Louvre die Inschrift:
[Abbildung]
C. I. Gr. n. 6134. Raoul-Rochette Lettre à Mr. Schorn p.
160 und 234. Alle diese Inschriften sind aus verhältnissmäs-
sig später, nemlich aus der römischen Kaiserzeit. Die Art
aber, wie die beiden ersten in grossen Buchstaben über die
ganze Breite einer von der Statue getrennten Plinthe einge-
hauen sind, zeigt deutlich, dass sie nicht Originalinschriften
sein können, denen durchgängig eine bescheidenere Form eigen
ist. Für die Zeit der Künstler beweisen sie also nichts. Bei
der dritten zweifelt selbst Raoul-Rochette, ob wir es mit
einem Künstler oder mit einem blossen Marmorarbeiter zu
thun haben.
Auf Rhodos selbst fand Ross in Lindos die fragmentirte
Ehrenbasis eines Aleximbrotidas mit der Unterschrift:
[Abbildung]
in welcher Ross (n. 9) den fragmentirten Namen Ἀϑαναιό-
δωρος, entsprechend der Form Ἀϑαναία, ergänzt. Beachtung
verdient endlich die Basis einer Ehrenstatue, welche nebst an-
deren Ehren die Lindier, dem Athanodoros, Sohne des Agesan-
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