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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853.

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§. 12) nennt als Genossen des Skopas Leochares, Bryaxis,
Praxiteles, denen von Anderen noch Timotheos hinzugefügt werde.

Pythis.

Er ist als Bildhauer sonst nicht bekannt. Vielleicht aber ist
er identisch mit dem Phyteus, welcher nach Vitruv (l. l.) über
das Mausoleum schrieb, wie es scheint, weil er selbst dessen Ar-
chitekt war; oder mit dem Pyteus, welchen ebenfalls Vitruv
(IV, 3, 1) unter den Architekten anführt, die sich gegen die An-
wendung der dorischen Ordnung für den Tempelbau erklärt hatten.
Die Verschiedenheit der Schreibung des Namens bei Vitruv kann
in sofern wenigstens nicht gegen diese Annahme geltend gemacht
werden, als sie noch keineswegs als gesichert angenommen wer-
den darf.

Timotheos.

Plinius (36, 32) nennt als sein Werk eine Diana im pala-
tinischen Apollotempel zu Rom, welcher Statue Auianius Euan-
der einen neuen Kopf aufsetzte (caput reposuit). Bei einem
Ares zu Halikarnass schwankten nach Vitruv (II, 8, §. 11) die
Angaben zwischen Timotheos und Leochares. Dagegen legt
ihm Pausanias (II, 32, 3) ein Bild des Asklepios zu Troezen
bei, welchen man dort für Hippolytos ausgab. Da wir endlich nur
den einen Künstler dieses Namens kennen, so dürfen wir auch
den Erzgiesser bei Plinius (34, 91), welcher Athleten, Bewaff-
nete, Jäger und Opfernde bildete, für dieselbe Person halten.

Bryaxis
aus Athen (Clem. Alex. protr. 14 Sylb.). Seine Theilnahme
an den Arbeiten für das Mausoleum muss in seine Jugendzeit
fallen; denn er machte auch eine Erzstatue des Königs Se-
leukos,
welcher diesen Titel erst Ol. 117, 1 annahm: Plin.
34, 73. Ausserdem sind von ihm bekannt:

Fünf kolossale Götterbilder in Rhodos: Plin. 34, 42.

Dionysos aus Marmor zu Knidos: Plin. 36, 22.

Asklepios und Hygieia zu Megara: Paus. I, 40, 5.
Einen Asklepios, aber ohne die Tochter, führt auch Plinius
an: 34, 73.

Apollo zu Antiochia, zur Zeit des Kaisers Julian vom
Blitze vernichtet: Cedren. ann. p. 306 B. Dieses Bild kann
indessen nicht für die von Antiochos erneuerte und erst Ol.
119, 3. Antiochia benannte Stadt gemacht worden sein, da wir

§. 12) nennt als Genossen des Skopas Leochares, Bryaxis,
Praxiteles, denen von Anderen noch Timotheos hinzugefügt werde.

Pythis.

Er ist als Bildhauer sonst nicht bekannt. Vielleicht aber ist
er identisch mit dem Phyteus, welcher nach Vitruv (l. l.) über
das Mausoleum schrieb, wie es scheint, weil er selbst dessen Ar-
chitekt war; oder mit dem Pyteus, welchen ebenfalls Vitruv
(IV, 3, 1) unter den Architekten anführt, die sich gegen die An-
wendung der dorischen Ordnung für den Tempelbau erklärt hatten.
Die Verschiedenheit der Schreibung des Namens bei Vitruv kann
in sofern wenigstens nicht gegen diese Annahme geltend gemacht
werden, als sie noch keineswegs als gesichert angenommen wer-
den darf.

Timotheos.

Plinius (36, 32) nennt als sein Werk eine Diana im pala-
tinischen Apollotempel zu Rom, welcher Statue Auianius Euan-
der einen neuen Kopf aufsetzte (caput reposuit). Bei einem
Ares zu Halikarnass schwankten nach Vitruv (II, 8, §. 11) die
Angaben zwischen Timotheos und Leochares. Dagegen legt
ihm Pausanias (II, 32, 3) ein Bild des Asklepios zu Troezen
bei, welchen man dort für Hippolytos ausgab. Da wir endlich nur
den einen Künstler dieses Namens kennen, so dürfen wir auch
den Erzgiesser bei Plinius (34, 91), welcher Athleten, Bewaff-
nete, Jäger und Opfernde bildete, für dieselbe Person halten.

Bryaxis
aus Athen (Clem. Alex. protr. 14 Sylb.). Seine Theilnahme
an den Arbeiten für das Mausoleum muss in seine Jugendzeit
fallen; denn er machte auch eine Erzstatue des Königs Se-
leukos,
welcher diesen Titel erst Ol. 117, 1 annahm: Plin.
34, 73. Ausserdem sind von ihm bekannt:

Fünf kolossale Götterbilder in Rhodos: Plin. 34, 42.

Dionysos aus Marmor zu Knidos: Plin. 36, 22.

Asklepios und Hygieia zu Megara: Paus. I, 40, 5.
Einen Asklepios, aber ohne die Tochter, führt auch Plinius
an: 34, 73.

Apollo zu Antiochia, zur Zeit des Kaisers Julian vom
Blitze vernichtet: Cedren. ann. p. 306 B. Dieses Bild kann
indessen nicht für die von Antiochos erneuerte und erst Ol.
119, 3. Antiochia benannte Stadt gemacht worden sein, da wir

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[383/0396] §. 12) nennt als Genossen des Skopas Leochares, Bryaxis, Praxiteles, denen von Anderen noch Timotheos hinzugefügt werde. Pythis. Er ist als Bildhauer sonst nicht bekannt. Vielleicht aber ist er identisch mit dem Phyteus, welcher nach Vitruv (l. l.) über das Mausoleum schrieb, wie es scheint, weil er selbst dessen Ar- chitekt war; oder mit dem Pyteus, welchen ebenfalls Vitruv (IV, 3, 1) unter den Architekten anführt, die sich gegen die An- wendung der dorischen Ordnung für den Tempelbau erklärt hatten. Die Verschiedenheit der Schreibung des Namens bei Vitruv kann in sofern wenigstens nicht gegen diese Annahme geltend gemacht werden, als sie noch keineswegs als gesichert angenommen wer- den darf. Timotheos. Plinius (36, 32) nennt als sein Werk eine Diana im pala- tinischen Apollotempel zu Rom, welcher Statue Auianius Euan- der einen neuen Kopf aufsetzte (caput reposuit). Bei einem Ares zu Halikarnass schwankten nach Vitruv (II, 8, §. 11) die Angaben zwischen Timotheos und Leochares. Dagegen legt ihm Pausanias (II, 32, 3) ein Bild des Asklepios zu Troezen bei, welchen man dort für Hippolytos ausgab. Da wir endlich nur den einen Künstler dieses Namens kennen, so dürfen wir auch den Erzgiesser bei Plinius (34, 91), welcher Athleten, Bewaff- nete, Jäger und Opfernde bildete, für dieselbe Person halten. Bryaxis aus Athen (Clem. Alex. protr. 14 Sylb.). Seine Theilnahme an den Arbeiten für das Mausoleum muss in seine Jugendzeit fallen; denn er machte auch eine Erzstatue des Königs Se- leukos, welcher diesen Titel erst Ol. 117, 1 annahm: Plin. 34, 73. Ausserdem sind von ihm bekannt: Fünf kolossale Götterbilder in Rhodos: Plin. 34, 42. Dionysos aus Marmor zu Knidos: Plin. 36, 22. Asklepios und Hygieia zu Megara: Paus. I, 40, 5. Einen Asklepios, aber ohne die Tochter, führt auch Plinius an: 34, 73. Apollo zu Antiochia, zur Zeit des Kaisers Julian vom Blitze vernichtet: Cedren. ann. p. 306 B. Dieses Bild kann indessen nicht für die von Antiochos erneuerte und erst Ol. 119, 3. Antiochia benannte Stadt gemacht worden sein, da wir

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853, S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen01_1853/396>, abgerufen am 25.11.2024.