I, 85) ursprünglich das Ross gehört haben, welches auf dem Forum des. Caesar, dem Tempel der Venus gegenüber aufge- stellt, damals das Bild dieses Römers trug. Doch stehen da- mit die Angaben bei Sueton (Caes. 61) und Plinius (8, 64) im Widerspruch, nach welchen in diesem Rosse das von Cae- sar wirklich gerittene Thier von abnormer Bildung dargestellt war. -- Ausserdem haben wir Nachricht von zwei Bildern, als Theilen grösserer Gruppen. Das eine derselben stand unter der Schaar von Reitern, welche bei dem ersten Angriffe in der Schlacht am Granikos gefallen und sämmtlich von Ly- sipp äusserst portraitähnlich dargestellt waren: Plin. 34, 64. Ihre Zahl giebt Arrian (exp. Alex. I, 16, 7) auf 25 an; womit Aristobulus bei Plutarch (Alex. 16) übereinstimmt, indem er von 34 mit Einschluss von neun Kriegern zu Fusse spricht. Wohl nur aus Versehen finden wir bei Justin (XI, 6, 13) die Zahl auf 120 gesteigert. Aus Dion in Makedonien, wo sie ursprünglich aufgestellt waren, führte sie Metellus, der Besie- ger des Perseus, nach Rom, und stellte sie in dem von ihm erbauten Porticus auf, welcher später den Namen der Octavia erhielt.
Eine Jagd des Alexander, bestehend aus den ehernen Bildern eines Löwen, mehrerer Hunde, des Königs, welcher mit dem Löwen im Kampfe sich befindet, und des Krateros, der ihm zu Hülfe eilt. Krateros hatte dieses Werk, wohl zum Andenken an seine Hülfsleistung, nach Delphi geweiht; und ausser Lysipp war an demselben auch Leochares thätig gewe- sen: Plin. 34, 64; Plut. Alex. 40.
Ein Bild des Hephaestion, des Freundes Alexanders, legten Einige fälschlich dem Polyklet bei, obwohl dieser etwa hundert Jahre früher gelebt hatte: Plin. 34, 64.
Ein Bild des Königs Seleukos ist schon früher erwähnt worden.
Das Bild des Aesop nach einem Epigramme des Agathias (Anall. III, p. 45, n. 35). Der Dichter lobt darin den Künstler, dass er den wie im Spiele überredenden Fabelerzähler über die mit ihren Sentenzen stolz gebietenden sieben Weisen gestellt habe stesao emprosthen). Man hat deshalb angenommen, dass Lysipp auch die Bilder dieser letzteren gemacht habe; doch scheint mir dies nicht durchaus sicher. Eine Statue, welche die Athener dem Aesop errichteten, erwähnt Phaedrus (lib. II, epil.). Ob diese
I, 85) ursprünglich das Ross gehört haben, welches auf dem Forum des. Caesar, dem Tempel der Venus gegenüber aufge- stellt, damals das Bild dieses Römers trug. Doch stehen da- mit die Angaben bei Sueton (Caes. 61) und Plinius (8, 64) im Widerspruch, nach welchen in diesem Rosse das von Cae- sar wirklich gerittene Thier von abnormer Bildung dargestellt war. — Ausserdem haben wir Nachricht von zwei Bildern, als Theilen grösserer Gruppen. Das eine derselben stand unter der Schaar von Reitern, welche bei dem ersten Angriffe in der Schlacht am Granikos gefallen und sämmtlich von Ly- sipp äusserst portraitähnlich dargestellt waren: Plin. 34, 64. Ihre Zahl giebt Arrian (exp. Alex. I, 16, 7) auf 25 an; womit Aristobulus bei Plutarch (Alex. 16) übereinstimmt, indem er von 34 mit Einschluss von neun Kriegern zu Fusse spricht. Wohl nur aus Versehen finden wir bei Justin (XI, 6, 13) die Zahl auf 120 gesteigert. Aus Dion in Makedonien, wo sie ursprünglich aufgestellt waren, führte sie Metellus, der Besie- ger des Perseus, nach Rom, und stellte sie in dem von ihm erbauten Porticus auf, welcher später den Namen der Octavia erhielt.
Eine Jagd des Alexander, bestehend aus den ehernen Bildern eines Löwen, mehrerer Hunde, des Königs, welcher mit dem Löwen im Kampfe sich befindet, und des Krateros, der ihm zu Hülfe eilt. Krateros hatte dieses Werk, wohl zum Andenken an seine Hülfsleistung, nach Delphi geweiht; und ausser Lysipp war an demselben auch Leochares thätig gewe- sen: Plin. 34, 64; Plut. Alex. 40.
Ein Bild des Hephaestion, des Freundes Alexanders, legten Einige fälschlich dem Polyklet bei, obwohl dieser etwa hundert Jahre früher gelebt hatte: Plin. 34, 64.
Ein Bild des Königs Seleukos ist schon früher erwähnt worden.
Das Bild des Aesop nach einem Epigramme des Agathias (Anall. III, p. 45, n. 35). Der Dichter lobt darin den Künstler, dass er den wie im Spiele überredenden Fabelerzähler über die mit ihren Sentenzen stolz gebietenden sieben Weisen gestellt habe στήσαο ἔμπροσϑεν). Man hat deshalb angenommen, dass Lysipp auch die Bilder dieser letzteren gemacht habe; doch scheint mir dies nicht durchaus sicher. Eine Statue, welche die Athener dem Aesop errichteten, erwähnt Phaedrus (lib. II, epil.). Ob diese
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I, 85) ursprünglich das Ross gehört haben, welches auf dem
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mit die Angaben bei Sueton (Caes. 61) und Plinius (8, 64)
im Widerspruch, nach welchen in diesem Rosse das von Cae-
sar wirklich gerittene Thier von abnormer Bildung dargestellt
war. — Ausserdem haben wir Nachricht von zwei Bildern,
als Theilen grösserer Gruppen. Das eine derselben stand unter
der Schaar von Reitern, welche bei dem ersten Angriffe in
der Schlacht am Granikos gefallen und sämmtlich von Ly-
sipp äusserst portraitähnlich dargestellt waren: Plin. 34, 64.
Ihre Zahl giebt Arrian (exp. Alex. I, 16, 7) auf 25 an; womit
Aristobulus bei Plutarch (Alex. 16) übereinstimmt, indem er
von 34 mit Einschluss von neun Kriegern zu Fusse spricht.
Wohl nur aus Versehen finden wir bei Justin (XI, 6, 13) die
Zahl auf 120 gesteigert. Aus Dion in Makedonien, wo sie
ursprünglich aufgestellt waren, führte sie Metellus, der Besie-
ger des Perseus, nach Rom, und stellte sie in dem von ihm
erbauten Porticus auf, welcher später den Namen der Octavia
erhielt.
Eine Jagd des Alexander, bestehend aus den ehernen
Bildern eines Löwen, mehrerer Hunde, des Königs, welcher
mit dem Löwen im Kampfe sich befindet, und des Krateros,
der ihm zu Hülfe eilt. Krateros hatte dieses Werk, wohl zum
Andenken an seine Hülfsleistung, nach Delphi geweiht; und
ausser Lysipp war an demselben auch Leochares thätig gewe-
sen: Plin. 34, 64; Plut. Alex. 40.
Ein Bild des Hephaestion, des Freundes Alexanders,
legten Einige fälschlich dem Polyklet bei, obwohl dieser etwa
hundert Jahre früher gelebt hatte: Plin. 34, 64.
Ein Bild des Königs Seleukos ist schon früher erwähnt
worden.
Das Bild des Aesop nach einem Epigramme des Agathias
(Anall. III, p. 45, n. 35). Der Dichter lobt darin den Künstler, dass
er den wie im Spiele überredenden Fabelerzähler über die mit
ihren Sentenzen stolz gebietenden sieben Weisen gestellt habe
στήσαο ἔμπροσϑεν). Man hat deshalb angenommen, dass Lysipp
auch die Bilder dieser letzteren gemacht habe; doch scheint mir
dies nicht durchaus sicher. Eine Statue, welche die Athener
dem Aesop errichteten, erwähnt Phaedrus (lib. II, epil.). Ob diese
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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853, S. 364. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen01_1853/377>, abgerufen am 22.11.2024.
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