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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853.

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sungen in mehreren Epigrammen: Anall. I, p. 142, n. 75; II, p. 347,
n. 2, und wahrscheinlich auch III, p. 89, n. 58 und p. 208, n. 278,
denen zufolge sie in späterer Zeit nach Byzanz versetzt sein würde.

[Einen Panisk hat man dem Skopas wegen der folgenden
Worte des Cicero (Divin. I, 13) beilegen wollen: fingebat Car-
neades in Chiorum lapicidinis saxo diffisso caput extitisse Pa-
nisci. Credo aliquam non dissimilem figuram, sed certe non
talem ut eam a Scopa factam diceres. Dass es sich hier aber
nur allgemein um den Gegensatz eines Naturspiels und künstleri-
scher Vollendung handelt, lehrt namentlich die Vergleichung von
II, 21, wo bei derselben Sache von capita Praxitelia die Rede ist.]

Herakles aus Marmor im Gymnasium zu Sikyon: Paus.
II, 10, 1.

Eine Kanephore unter den Werken im Besitze des Asi-
nius Pollio: Plin. 36, 25.

Dieser langen Reihe einzelner Statuen lassen wir jetzt
noch einige Werke von sehr bedeutendem Umfange folgen:

"Ganz vorzügliches Ansehen genossen in dem Tempel des
Cn. Domitius im Circus Flaminius Neptun selbst und Thetis
und Achilles, Nereiden auf Delphinen, Meerthieren (cete)
und Hippokampen sitzend, ferner Tritonen und der Chor des
Phorcus, Seethiere (pistrices ac multa alia marina), alles von
derselben Hand, ein vorzügliches Werk, auch wenn es die
Arbeit eines ganzen Lebens gewesen wäre": Plin. 36, 26.
Dass dieser ganze Verein von Statuen sich auf die Ueberbrin-
gung der von Hephaestos für Achilles gefertigten Waffen be-
ziehe, ist von Welcker (Alt. Denkm. I, S. 204 flgdd.) durch
Vergleichung verwandter Darstellungen überzeugend dargethan
worden. Die Composition gliedert sich dadurch sehr schön in
eine Mittelgruppe: Poseidon, Achilles und Thetis, und zwei
Flügel: die Nereiden auf dem einen, die Tritonen und Gefolge
auf dem andern. Die Vermuthung Welcker's, dass das Ganze
zum Schmucke eines Tempelgiebels gedient haben möge, wird
dadurch allerdings sehr nahe gelegt. Wenn ich sie indessen
nicht als eine ausgemachte Thatsache anzunehmen wage, so
soll mit diesem Zweifel nur angedeutet werden, dass sie keine
zwingende und nothwendige ist, indem auch eine andere Art
der Aufstellung recht wohl denkbar erscheint.

Ferner war Skopas Architekt des Tempels der Athene
Alea
zu Tegea, welcher von Pausanias als der erste unter

sungen in mehreren Epigrammen: Anall. I, p. 142, n. 75; II, p. 347,
n. 2, und wahrscheinlich auch III, p. 89, n. 58 und p. 208, n. 278,
denen zufolge sie in späterer Zeit nach Byzanz versetzt sein würde.

[Einen Panisk hat man dem Skopas wegen der folgenden
Worte des Cicero (Divin. I, 13) beilegen wollen: fingebat Car-
neades in Chiorum lapicidinis saxo diffisso caput extitisse Pa-
nisci. Credo aliquam non dissimilem figuram, sed certe non
talem ut eam a Scopa factam diceres. Dass es sich hier aber
nur allgemein um den Gegensatz eines Naturspiels und künstleri-
scher Vollendung handelt, lehrt namentlich die Vergleichung von
II, 21, wo bei derselben Sache von capita Praxitelia die Rede ist.]

Herakles aus Marmor im Gymnasium zu Sikyon: Paus.
II, 10, 1.

Eine Kanephore unter den Werken im Besitze des Asi-
nius Pollio: Plin. 36, 25.

Dieser langen Reihe einzelner Statuen lassen wir jetzt
noch einige Werke von sehr bedeutendem Umfange folgen:

„Ganz vorzügliches Ansehen genossen in dem Tempel des
Cn. Domitius im Circus Flaminius Neptun selbst und Thetis
und Achilles, Nereïden auf Delphinen, Meerthieren (cete)
und Hippokampen sitzend, ferner Tritonen und der Chor des
Phorcus, Seethiere (pistrices ac multa alia marina), alles von
derselben Hand, ein vorzügliches Werk, auch wenn es die
Arbeit eines ganzen Lebens gewesen wäre”: Plin. 36, 26.
Dass dieser ganze Verein von Statuen sich auf die Ueberbrin-
gung der von Hephaestos für Achilles gefertigten Waffen be-
ziehe, ist von Welcker (Alt. Denkm. I, S. 204 flgdd.) durch
Vergleichung verwandter Darstellungen überzeugend dargethan
worden. Die Composition gliedert sich dadurch sehr schön in
eine Mittelgruppe: Poseidon, Achilles und Thetis, und zwei
Flügel: die Nereïden auf dem einen, die Tritonen und Gefolge
auf dem andern. Die Vermuthung Welcker’s, dass das Ganze
zum Schmucke eines Tempelgiebels gedient haben möge, wird
dadurch allerdings sehr nahe gelegt. Wenn ich sie indessen
nicht als eine ausgemachte Thatsache anzunehmen wage, so
soll mit diesem Zweifel nur angedeutet werden, dass sie keine
zwingende und nothwendige ist, indem auch eine andere Art
der Aufstellung recht wohl denkbar erscheint.

Ferner war Skopas Architekt des Tempels der Athene
Alea
zu Tegea, welcher von Pausanias als der erste unter

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[322/0335] sungen in mehreren Epigrammen: Anall. I, p. 142, n. 75; II, p. 347, n. 2, und wahrscheinlich auch III, p. 89, n. 58 und p. 208, n. 278, denen zufolge sie in späterer Zeit nach Byzanz versetzt sein würde. [Einen Panisk hat man dem Skopas wegen der folgenden Worte des Cicero (Divin. I, 13) beilegen wollen: fingebat Car- neades in Chiorum lapicidinis saxo diffisso caput extitisse Pa- nisci. Credo aliquam non dissimilem figuram, sed certe non talem ut eam a Scopa factam diceres. Dass es sich hier aber nur allgemein um den Gegensatz eines Naturspiels und künstleri- scher Vollendung handelt, lehrt namentlich die Vergleichung von II, 21, wo bei derselben Sache von capita Praxitelia die Rede ist.] Herakles aus Marmor im Gymnasium zu Sikyon: Paus. II, 10, 1. Eine Kanephore unter den Werken im Besitze des Asi- nius Pollio: Plin. 36, 25. Dieser langen Reihe einzelner Statuen lassen wir jetzt noch einige Werke von sehr bedeutendem Umfange folgen: „Ganz vorzügliches Ansehen genossen in dem Tempel des Cn. Domitius im Circus Flaminius Neptun selbst und Thetis und Achilles, Nereïden auf Delphinen, Meerthieren (cete) und Hippokampen sitzend, ferner Tritonen und der Chor des Phorcus, Seethiere (pistrices ac multa alia marina), alles von derselben Hand, ein vorzügliches Werk, auch wenn es die Arbeit eines ganzen Lebens gewesen wäre”: Plin. 36, 26. Dass dieser ganze Verein von Statuen sich auf die Ueberbrin- gung der von Hephaestos für Achilles gefertigten Waffen be- ziehe, ist von Welcker (Alt. Denkm. I, S. 204 flgdd.) durch Vergleichung verwandter Darstellungen überzeugend dargethan worden. Die Composition gliedert sich dadurch sehr schön in eine Mittelgruppe: Poseidon, Achilles und Thetis, und zwei Flügel: die Nereïden auf dem einen, die Tritonen und Gefolge auf dem andern. Die Vermuthung Welcker’s, dass das Ganze zum Schmucke eines Tempelgiebels gedient haben möge, wird dadurch allerdings sehr nahe gelegt. Wenn ich sie indessen nicht als eine ausgemachte Thatsache anzunehmen wage, so soll mit diesem Zweifel nur angedeutet werden, dass sie keine zwingende und nothwendige ist, indem auch eine andere Art der Aufstellung recht wohl denkbar erscheint. Ferner war Skopas Architekt des Tempels der Athene Alea zu Tegea, welcher von Pausanias als der erste unter

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853, S. 322. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen01_1853/335>, abgerufen am 22.11.2024.