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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Arkeden (Erked) in Siebenbürgen
kam. Jhr Wunsch, Lehrerin zu wer-
den, scheiterte vornehmlich an dem
Umstande, daß keine geeignete Bil-
dungsanstalt in ihrer Heimatstadt
vorhanden war. Um indes ihr eige-
nes Jch nach Möglichkeit auszuge-
stalten, wurde sie Kindergärtnerin,
ohne jedoch die gewünschte Befrie-
digung in diesem Beruf zu finden.
Dann begab sie sich nach Pest, wo
sie als Erzieherin und Klavierleh-
rerin wirkte. Der Tod ihrer Mutter
rief sie ins Vaterhaus zurück, machte
sie aber auch zur Dichterin. Jm Jahre
1897 wurde endlich ihre langjährige
Sehnsucht, Deutschland kennen zu
lernen, gestillt; sie siedelte nach Ber-
lin über, wo ihr Bruder Karl als
Porträtmaler lebt, und ist hier seit-
dem als Schriftstellerin, besonders
auch für die Jnteressen der deutschen
Stammesgenossen in Siebenbürgen
tätig.

S:

Gedichte, 1896. - Wenn
die Ähren reifen (Dorfbilder aus
Siebenbürgen), 1908.

Ziegler, Rudolf O.,

wurde am 2.
März 1828 zu Büren, Kt. Bern, ge-
boren. Auf der Kantonschule zu
Solothurn betrieb er neben den obli-
gatorischen Fächern besonders neuere
Sprachen, trat dann auf Wunsch des
Vaters, eines Arztes, zur Medizin
über und studierte auf den Univer-
sitäten in Bonn, Heidelberg, Würz-
burg, wo er zum Dr. med. promo-
vierte, dann in Prag und Wien und
endlich in Paris. Überall beschäf-
tigten ihn außer dem Fachstudium
aufs angelegentlichste Poesie und
neuere Sprachen. Jm Jahre 1852
ließ er sich als Arzt in Solothurn
nieder, ward daneben 1855 an der
Kantonschule Lehrer der englischen
Sprache u. Literatur und übernahm
auch einige Stunden Unterricht in
deutscher Literatur. Jm Jahre 1862
ward er für eine die Schweiz und
Süddeutschland umfassende Filiale
der Londoner Lebensversicherungs-
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Gesellschaft "Union" Direktor in
Bern, redigierte daneben seit 1871
die "Jllustrierte Schweiz" und später
das Feuilleton der Berner Zeitung
"Der Bund". Er starb am 14. Oktbr.
1881.

S:

Heimat und Fremde (Nn.
u. En.); III, 1876.

*Ziehen, Eduard August Phi-
lipp,

psd. Eduard Ellersberg,
wurde am 29. Oktbr. 1819 zu Tostedt
im Königreich Hannover geboren, wo
sein Vater das Amt eines lutherischen
Predigers bekleidete. Von diesem in
den Anfangsgründen der klassischen
Sprachen unterrichtet, besuchte er
von 1833 an das Gymnasium zu
Lüneburg und bezog Ostern 1840 die
Universität Göttingen, um Theologie
und Philologie zu studieren, wandte
sich jedoch bald mit Vorliebe der Lite-
ratur, sowie dem Studium der neuerer
Sprachen zu. Von 1841-42 besuchte
er die Universität Bonn und kehrte
von da nach Göttingen zurück, wo e[r]
bis Michaelis 1843 seine Studie[n]
fortsetzte. Nach Beendigung der letz-
teren begab er sich nach Frankfur[t]
a. M., wo er als Privatlehrer in
Hause des hannöversch. Bundestags[-]
gesandten von Lenthe bis zum Jahr[e]
1848 tätig war. Von dieser Zeit a[n]
privatisierte er in Frankfurt und star[b]
daselbst am 10. Oktober 1884. Al[ls]
Dichter trat er zuerst 1845-47 i[m]
Cottaschen "Morgenblatt", im "Rhei[-]
nischen Taschenbuch" und in den vo[n]
H. Rollett herausgegebenen "Lyri[-]
schen Blättern" auf. Um die alte[n]
Volkslieder und klassischen Dichtu[n-]
gen der nordischen Völker studiere[n]
zu können, legte er sich mit Eifer au[f]
die Erlernung der schwedischen, däni[-]
schen, vlämischen, holländischen un[d]
englischen Sprache, die er denn au[ch]
völlig beherrschte.

S:

Ferdinand vo[n]
Schill (Hist. Dr.), 1847. - Der Erb[-]
graf (Lsp.), 1848. - Wendische Weide[n]
(En.), 1854. - Norddeutsches Lebe[n]
(En. u. Sk.); II, 1856. - Eginha[rd]
und Emma (Lyr.-ep. G.), 1860. - De[r]

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Arkeden (Erked) in Siebenbürgen
kam. Jhr Wunſch, Lehrerin zu wer-
den, ſcheiterte vornehmlich an dem
Umſtande, daß keine geeignete Bil-
dungsanſtalt in ihrer Heimatſtadt
vorhanden war. Um indes ihr eige-
nes Jch nach Möglichkeit auszuge-
ſtalten, wurde ſie Kindergärtnerin,
ohne jedoch die gewünſchte Befrie-
digung in dieſem Beruf zu finden.
Dann begab ſie ſich nach Peſt, wo
ſie als Erzieherin und Klavierleh-
rerin wirkte. Der Tod ihrer Mutter
rief ſie ins Vaterhaus zurück, machte
ſie aber auch zur Dichterin. Jm Jahre
1897 wurde endlich ihre langjährige
Sehnſucht, Deutſchland kennen zu
lernen, geſtillt; ſie ſiedelte nach Ber-
lin über, wo ihr Bruder Karl als
Porträtmaler lebt, und iſt hier ſeit-
dem als Schriftſtellerin, beſonders
auch für die Jntereſſen der deutſchen
Stammesgenoſſen in Siebenbürgen
tätig.

S:

Gedichte, 1896. – Wenn
die Ähren reifen (Dorfbilder aus
Siebenbürgen), 1908.

Ziegler, Rudolf O.,

wurde am 2.
März 1828 zu Büren, Kt. Bern, ge-
boren. Auf der Kantonſchule zu
Solothurn betrieb er neben den obli-
gatoriſchen Fächern beſonders neuere
Sprachen, trat dann auf Wunſch des
Vaters, eines Arztes, zur Medizin
über und ſtudierte auf den Univer-
ſitäten in Bonn, Heidelberg, Würz-
burg, wo er zum Dr. med. promo-
vierte, dann in Prag und Wien und
endlich in Paris. Überall beſchäf-
tigten ihn außer dem Fachſtudium
aufs angelegentlichſte Poeſie und
neuere Sprachen. Jm Jahre 1852
ließ er ſich als Arzt in Solothurn
nieder, ward daneben 1855 an der
Kantonſchule Lehrer der engliſchen
Sprache u. Literatur und übernahm
auch einige Stunden Unterricht in
deutſcher Literatur. Jm Jahre 1862
ward er für eine die Schweiz und
Süddeutſchland umfaſſende Filiale
der Londoner Lebensverſicherungs-
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Geſellſchaft „Union“ Direktor in
Bern, redigierte daneben ſeit 1871
die „Jlluſtrierte Schweiz“ und ſpäter
das Feuilleton der Berner Zeitung
„Der Bund“. Er ſtarb am 14. Oktbr.
1881.

S:

Heimat und Fremde (Nn.
u. En.); III, 1876.

*Ziehen, Eduard Auguſt Phi-
lipp,

pſd. Eduard Ellersberg,
wurde am 29. Oktbr. 1819 zu Toſtedt
im Königreich Hannover geboren, wo
ſein Vater das Amt eines lutheriſchen
Predigers bekleidete. Von dieſem in
den Anfangsgründen der klaſſiſchen
Sprachen unterrichtet, beſuchte er
von 1833 an das Gymnaſium zu
Lüneburg und bezog Oſtern 1840 die
Univerſität Göttingen, um Theologie
und Philologie zu ſtudieren, wandte
ſich jedoch bald mit Vorliebe der Lite-
ratur, ſowie dem Studium der neuerer
Sprachen zu. Von 1841–42 beſuchte
er die Univerſität Bonn und kehrte
von da nach Göttingen zurück, wo e[r]
bis Michaelis 1843 ſeine Studie[n]
fortſetzte. Nach Beendigung der letz-
teren begab er ſich nach Frankfur[t]
a. M., wo er als Privatlehrer in
Hauſe des hannöverſch. Bundestags[-]
geſandten von Lenthe bis zum Jahr[e]
1848 tätig war. Von dieſer Zeit a[n]
privatiſierte er in Frankfurt und ſtar[b]
daſelbſt am 10. Oktober 1884. Al[ls]
Dichter trat er zuerſt 1845–47 i[m]
Cottaſchen „Morgenblatt“, im „Rhei[-]
niſchen Taſchenbuch“ und in den vo[n]
H. Rollett herausgegebenen „Lyri[-]
ſchen Blättern“ auf. Um die alte[n]
Volkslieder und klaſſiſchen Dichtu[n-]
gen der nordiſchen Völker ſtudiere[n]
zu können, legte er ſich mit Eifer au[f]
die Erlernung der ſchwediſchen, däni[-]
ſchen, vlämiſchen, holländiſchen un[d]
engliſchen Sprache, die er denn au[ch]
völlig beherrſchte.

S:

Ferdinand vo[n]
Schill (Hiſt. Dr.), 1847. – Der Erb[-]
graf (Lſp.), 1848. – Wendiſche Weide[n]
(En.), 1854. – Norddeutſches Lebe[n]
(En. u. Sk.); II, 1856. – Eginha[rd]
und Emma (Lyr.-ep. G.), 1860. – De[r]

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/94>, abgerufen am 22.11.2024.