Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch]
Zet Zetter, Karl Johann, wurde am S: Verbrechen u. Sühne Zetter(-Collin), Franz Anton Johann, pseud. Ernst Wolfram, S: Der Landvogt von Zianitzka, K. Th., Pseud. für Ka- *Zieger, Marie, geb. am 1. Okt. Zie sie in Berlin, und mehrmals unter-nahm sie unter Führung des bekann- ten Karl Stangenschen Reisebureaus weite Fahrten ins Ausland. Seit 1901 lebte sie dauernd wieder in Quedlinburg und ist hier am 21. Ja- nuar 1910 gestorben. S: Hundert *Ziegler, Ernst, geb. am 22. Nov. S: Mein Debüt (R. ein- *
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Zet Zetter, Karl Johann, wurde am S: Verbrechen u. Sühne Zetter(-Collin), Franz Anton Johann, pſeud. Ernſt Wolfram, S: Der Landvogt von Zianitzka, K. Th., Pſeud. für Ka- *Zieger, Marie, geb. am 1. Okt. Zie ſie in Berlin, und mehrmals unter-nahm ſie unter Führung des bekann- ten Karl Stangenſchen Reiſebureaus weite Fahrten ins Ausland. Seit 1901 lebte ſie dauernd wieder in Quedlinburg und iſt hier am 21. Ja- nuar 1910 geſtorben. S: Hundert *Ziegler, Ernſt, geb. am 22. Nov. S: Mein Debüt (R. ein- *
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Zet
Zie
Zetter, Karl Johann, wurde am
4. Mai 1842 zu Trebeſing bei Gmünd
in Oberkärnten geboren, wo ſein
Vater damals proteſtantiſcher Geiſt-
licher war. Dieſer trat 1846 zur ka-
tholiſchen Kirche über u. erhielt eine
Lehrſtelle in Salzburg. Hier beſuchte
der Sohn das Staatsgymnaſium u.
bezog dann die Univerſität zu Graz,
wo er Theologie ſtudierte und 1864
zum Prieſter geweiht wurde. Nach
vierjähriger Tätigkeit als Lehrer
am fürſtbiſchöflichen Diözeſan-Kna-
benſeminar wurde er 1869 am neu
begründeten II. Staatsgymnaſium
in Graz als Religionsprofeſſor an-
geſtellt, in welchem Amt er noch jetzt
wirkt. Auch iſt ihm der Titel eines
fürſtbiſchöfl. geiſtlichen Rats verlie-
hen worden.
S: Verbrechen u. Sühne
(N.), 1868. – Familienrache, od.: Das
Erdbeben in Calabrien im J. 1783
(N.), 1869. – Die letzten Grafen Kéry,
oder: Chriſt u. Mohammedaner (N.),
1869. – Die Tataren in Ungarn
(Hiſt. N.), 1869. – Aus dem Bauern-
kriege Oberöſterreichs (Hiſtor. N.),
1870. – Wahrheit und Traum (E.),
1870. – Geſammelte Novellen, 1872.
Zetter(-Collin), Franz Anton
Johann, pſeud. Ernſt Wolfram,
wurde am 9. Febr. 1851 in Solothurn
geb., widmete ſich dem Berufe eines
Kaufmanns und lebt als ſolcher in
ſeiner Vaterſtadt, wo er ſeit 1877
auch als Bürgerrat fungiert und die
Stelle eines Kuſtos des Solothurner
Kunſtvereins bekleidet. Er iſt Mit-
glied verſchiedener hiſtoriſchen und
Kunſtvereine.
S: Der Landvogt von
Speier (Schſp.), 1879. – Bürgerzopf
(Schſp.), 1896.
Zianitzka, K. Th., Pſeud. für Ka-
thinka Zitz; ſ. d.!
*Zieger, Marie, geb. am 1. Okt.
1835 in Quedlinburg am Harz, wuchs
in beſchränkten Verhältniſſen auf,
trat aber ſpäter, als ſich dieſelben
weſentlich beſſerten, leichten Schritts
in die Welt hinein. Wiederholt weilte
ſie in Berlin, und mehrmals unter-
nahm ſie unter Führung des bekann-
ten Karl Stangenſchen Reiſebureaus
weite Fahrten ins Ausland. Seit
1901 lebte ſie dauernd wieder in
Quedlinburg und iſt hier am 21. Ja-
nuar 1910 geſtorben.
S: Hundert
Gedichte, 1905.
*Ziegler, Ernſt, geb. am 22. Nov.
1847 in Stettin als älteſter Sohn des
dortigen Stadtſekretärs, beſuchte die
Friedrich-Wilhelms-(Real-) Schule
daſelbſt und widmete ſich darauf in
Stettin dem Buchhandel. Nach vier-
jähriger Lehrzeit ging er nach Ber-
lin, arbeitete hier zwei Jahre lang
in einem bekannten Antiquariat und
trat dann in die Photographiſche
Geſellſchaft ein, für welches Welt-
haus er große Reiſen in Öſterreich-
Ungarn, in der Türkei, in Rußland,
Schweden, Norwegen und Dänemark
unternahm. Jm Jahre 1872 ſiedelte
er nach Paris über und etablierte
dort eine Kunſthandlung. Hier wurde
er mit Zola befreundet, deſſen „Ger-
minal“ und „L’oeuvre“ er ſpäter ins
Deutſche überſetzte (1885 reſp. 1886).
Eine Verteidigungsſchrift für den
franzöſiſchen Autor gab auch den An-
ſtoß, daß Z. ſich der Schriftſtellerei
widmete, 1882 ſeine Kunſthandlung
verkaufte und nach Wien überſiedelte.
Zunächſt veröffentlichte er eine Reihe
von Eſſays über franzöſiſche Lite-
ratur in deutſchen u. öſterreichiſchen
Zeitungen und trat dann 1885 mit
dem erſten Roman an die Öffentlich-
keit. Jm Jahre 1888 gründete er mit
C. Colbert die „Wiener Mode“, eine
Zeitſchrift, die nach und nach in acht
Sprachen erſchien, und die er bis
zum Herbſt 1893 leitete. Seitdem
lebte er als unabhängiger Schrift-
ſteller in Wien, wo er am 24. Dezbr.
1902 ſtarb.
S: Mein Debüt (R. ein-
geleitet von E. Zola), 1886. – Monte
Carlo (Ein Spielroman), 1887;
franz. Ausgabe, 1893. – Ehegeſchich-
ten, 1891. – Spinngewebe (R.), 1894.
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