Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Zed demie daselbst, Eduard Graf Z., wurdeam 4. August 1826 geboren und war 1856-1888 Pröpstin des freiadeligen Magdalenenstifts in Altenburg. Seit- dem lebt sie in Schlesien. S: Gedichte, *Zedtwitz, Ewald von, psd. E. v. Zed stellvertret. Bezirkskommandeurs inHalberstadt, avancierte später zum Major und blieb bis zum Jahre 1883 daselbst, während dieser Zeit verschie- dene Reisen, nach Dänemark, Jtalien, Frankreich, Tirol usw. unternehmend. Seit 1883 lebte er in Potsdam. Jm folgenden Jahre ließ er sich zur Dis- position stellen, nahm 1885 seinen Wohnsitz in Eutin und 1890 in Mei- ningen, wo er als Schriftsteller fort- gesetzt tätig war. Jm August 1894 wurde er, infolge der Nachwirkungen seiner schweren Verwundung, von hochgradiger Nervosität befallen, so daß er, nach vergeblichem Aufenthalt in Wiesbaden und Bickenbach, am 1. Mai 1895 einer Heilanstalt in An- dernach übergeben werden mußte, wo er am 28. April 1896 starb. Jn Bicken- bach fand er seine letzte Ruhestätte. S: Die weiße Rose (N.), 1880. - Nor- *
[Spaltenumbruch] Zed demie daſelbſt, Eduard Graf Z., wurdeam 4. Auguſt 1826 geboren und war 1856–1888 Pröpſtin des freiadeligen Magdalenenſtifts in Altenburg. Seit- dem lebt ſie in Schleſien. S: Gedichte, *Zedtwitz, Ewald von, pſd. E. v. Zed ſtellvertret. Bezirkskommandeurs inHalberſtadt, avancierte ſpäter zum Major und blieb bis zum Jahre 1883 daſelbſt, während dieſer Zeit verſchie- dene Reiſen, nach Dänemark, Jtalien, Frankreich, Tirol uſw. unternehmend. Seit 1883 lebte er in Potsdam. Jm folgenden Jahre ließ er ſich zur Dis- poſition ſtellen, nahm 1885 ſeinen Wohnſitz in Eutin und 1890 in Mei- ningen, wo er als Schriftſteller fort- geſetzt tätig war. Jm Auguſt 1894 wurde er, infolge der Nachwirkungen ſeiner ſchweren Verwundung, von hochgradiger Nervoſität befallen, ſo daß er, nach vergeblichem Aufenthalt in Wiesbaden und Bickenbach, am 1. Mai 1895 einer Heilanſtalt in An- dernach übergeben werden mußte, wo er am 28. April 1896 ſtarb. Jn Bicken- bach fand er ſeine letzte Ruheſtätte. S: Die weiße Roſe (N.), 1880. – Nor- *
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Zed
Zed
demie daſelbſt, Eduard Graf Z., wurde
am 4. Auguſt 1826 geboren und war
1856–1888 Pröpſtin des freiadeligen
Magdalenenſtifts in Altenburg. Seit-
dem lebt ſie in Schleſien.
S: Gedichte,
1870.
*Zedtwitz, Ewald von, pſd. E. v.
Wald oder E. von Wald-Zedt-
witz, wurde am 23. Jan. 1840 zu De-
litzſch als der Sohn eines Offiziers
geboren, erhielt ſeine erſte Erziehung
im elterlichen Hauſe zu Delitzſch, Halle,
Cölleda, Erfurt, Suhl, Schleuſingen.
Magdeburg, kam ſpäter in das Ka-
dettenkorps und wurde 1858 Offizier
im 32. Jnfanterieregiment. Er gar-
niſonierte in Erfurt, Naumburg an
der Saale, wurde 1860 in das 4. thü-
ringeſche Jnfanterieregiment Nr. 72
nach Torgau verſetzt und machte 1866
als Regiments-Adjutant den Feldzug
gegen Öſterreich mit. Jn dem Kriege
gegen Frankreich führte er als Pre-
mierleutnant die 2. Kompagnie ſeines
Regiments und erhielt bei Mars-la-
Tour drei ſchwere u. zwei leichte Ver-
wundungen. Jn einem Kaufmanns-
laden zu Gorze fand er zu ebener Erde
ſein Schmerzenslager. Als König
Wilhelm I. nach erfochtenem Siege
über das Schlachtfeld ritt und vor
jenem Hauſe in Gorze des Gedränges
wegen einige Minuten halten mußte,
ließ ihm Z. eine aufgeblühte rote Roſe
als Glückwunſch für den Sieg über-
reichen, ein Vorgang, der von dem
Dichter Moritz Blanckarts poetiſch
verewigt worden iſt. Unter der auf-
opfernden Pflege ſeiner herbeigeeilten
Gattin war Z. nach ſechs Wochen ſo
weit hergeſtellt, daß er in die Heimat
transportiert werden konnte. Bald
darauf ſtarb ſeine Gattin infolge der
Anſtrengungen u. Aufregungen. Z.,
der während ſeiner Rekonvaleszenz
in Berlin, Sondershauſen, Wiesba-
den, Jtalien, in der Schweiz geweilt,
auch Öſterreich, Holland und Belgien
bereiſt hatte, erhielt im Novbr. 1871
als Hauptmann das Kommando eines
ſtellvertret. Bezirkskommandeurs in
Halberſtadt, avancierte ſpäter zum
Major und blieb bis zum Jahre 1883
daſelbſt, während dieſer Zeit verſchie-
dene Reiſen, nach Dänemark, Jtalien,
Frankreich, Tirol uſw. unternehmend.
Seit 1883 lebte er in Potsdam. Jm
folgenden Jahre ließ er ſich zur Dis-
poſition ſtellen, nahm 1885 ſeinen
Wohnſitz in Eutin und 1890 in Mei-
ningen, wo er als Schriftſteller fort-
geſetzt tätig war. Jm Auguſt 1894
wurde er, infolge der Nachwirkungen
ſeiner ſchweren Verwundung, von
hochgradiger Nervoſität befallen, ſo
daß er, nach vergeblichem Aufenthalt
in Wiesbaden und Bickenbach, am
1. Mai 1895 einer Heilanſtalt in An-
dernach übergeben werden mußte, wo
er am 28. April 1896 ſtarb. Jn Bicken-
bach fand er ſeine letzte Ruheſtätte.
S: Die weiße Roſe (N.), 1880. – Nor-
diſche Skizzen, 1880. – Amor in Frack
und Uniform (Geſamm. Hum.), 1880.
– Prinzeſſin Tauſendſchön (N.), 1881.
– O goldene Leutnantszeit! (Hum.),
1883. – Zündſpiegel (Milit. Hum.),
1883. – Humoresken nach lebenden
Muſtern, 1884. – Die Schloßfrau von
Scharfeuſtein (R.), 1883. – Morali-
ſche Geſchichten, 1883. – Potz Blitz!
(Hum. aus dem Soldatenleben), 1884.
– Die Tochter des Majors (R.), 1885.
– Amor in Frack u. Uniform, 2. Folge,
1885. – Der letzte derer von Dreſe-
dow (R.), 1886. – Jn Liebesbanden
(Hum.), 1886. – Das Mädchen von
Saati Quaranta (R.), 1886. – Bona
fide (Sport-R.); III, 1887. – Wenn
Frauen lieben (R.); III, 1887. – Das
Karpathenſchloß (R.), 1887. – Nichts
Trauriges (Hum.), 1887. – Aus dem
grünen Winkel (R.), 1887. – Jmmer
ſchneidig! (Hum.), 1887. – Die Töch-
ter der Spione (R.), 1887. – Wie man
Bräute fängt u. andere Humoresken,
1887. – Die Roſe von Cetinje (R.),
1887. – Adel verpflichtet (R.); II,
1888. – Der Fluch von Braneck (R.);
III, 1888. – Ellens Schuld (R.), 1888.
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