Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Zaes ber später als Superintendent nachGramzow in der Ukermark kam. Jn Potsdam legte sie ihr Lehrerinnen- examen ab und ging dann nach Pase- walk, wo sie in Gemeinschaft mit einer Schwester mehr als 25 Jahre als Lehrerin an einer höheren Töch- terschule wirkte. Nach Aufgabe dieses Berufs zog sie erst nach Berlin, spä- ter nach Potsdam, wo sie in der Nähe ihrer Schwester Luise Thiele (s. d.!) lebte und gemeinschaftlich mit der- selben auf dem Gebiet der Volkslite- ratur tätig war. Sie starb daselbst am 12. April 1906. S: Aus Wasser- *Zaeslin, Emanuel, geb. am 15. Zast herbeigeführt, da er sein Vermögenan falsche Freunde verlor und ge- nötigt wurde, wieder als Kaufmann für seinen Unterhalt sorgen zu müssen. Als solcher lebt er seit Jahren in Rom. S: Jndien und Jndien (Reise- Zastra, Julius, wurde am 15. S: Der rasende *Zastrow, Karl (eigentlich Her- *
[Spaltenumbruch] Zaes ber ſpäter als Superintendent nachGramzow in der Ukermark kam. Jn Potsdam legte ſie ihr Lehrerinnen- examen ab und ging dann nach Paſe- walk, wo ſie in Gemeinſchaft mit einer Schweſter mehr als 25 Jahre als Lehrerin an einer höheren Töch- terſchule wirkte. Nach Aufgabe dieſes Berufs zog ſie erſt nach Berlin, ſpä- ter nach Potsdam, wo ſie in der Nähe ihrer Schweſter Luiſe Thiele (ſ. d.!) lebte und gemeinſchaftlich mit der- ſelben auf dem Gebiet der Volkslite- ratur tätig war. Sie ſtarb daſelbſt am 12. April 1906. S: Aus Waſſer- *Zaeslin, Emanuel, geb. am 15. Zaſt herbeigeführt, da er ſein Vermögenan falſche Freunde verlor und ge- nötigt wurde, wieder als Kaufmann für ſeinen Unterhalt ſorgen zu müſſen. Als ſolcher lebt er ſeit Jahren in Rom. S: Jndien und Jndien (Reiſe- Zaſtra, Julius, wurde am 15. S: Der raſende *Zaſtrow, Karl (eigentlich Her- *
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Später betrieb er in<lb/> Zürich, Baſel u. Wien Univerſitäts-<lb/> ſtudien und ging darauf nach Jtalien<lb/> und hier auch unter die italieniſchen<lb/> Dichter. Eine große Zahl von Dra-<lb/> men entſtand, die er geſammelt als<lb/><hi rendition="#aq">„Teatro Zaeslinus“</hi> in Salerno<lb/> (1904) herausgab, und von denen die<lb/> bedeutendſten in Tarento, Catania,<lb/> Neapel mit ſtarkem Erfolge aufge-<lb/> führt wurden. 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Zaes
Zaſt
ber ſpäter als Superintendent nach
Gramzow in der Ukermark kam. Jn
Potsdam legte ſie ihr Lehrerinnen-
examen ab und ging dann nach Paſe-
walk, wo ſie in Gemeinſchaft mit
einer Schweſter mehr als 25 Jahre
als Lehrerin an einer höheren Töch-
terſchule wirkte. Nach Aufgabe dieſes
Berufs zog ſie erſt nach Berlin, ſpä-
ter nach Potsdam, wo ſie in der Nähe
ihrer Schweſter Luiſe Thiele (ſ. d.!)
lebte und gemeinſchaftlich mit der-
ſelben auf dem Gebiet der Volkslite-
ratur tätig war. Sie ſtarb daſelbſt
am 12. April 1906.
S: Aus Waſſer-
fluten (E.), 1892. – Das Erbe (Preis-
gekr. E.), 2. Aufl. 1893. – Bilderbuch
zu den heiligen 10 Geboten (10 En.,
mit Luiſe Thiele, teilweis auch ſep.,
1895), 1894. – Jns Waiſenhaus (E.),
2. A. 1896. – Verpflanzt (E.), 1895.
– Der Weidenhof (Eine Dorfgeſch.),
1897. – Aus Waſſerfluten. Die Berg-
kapelle (2 Dorfgeſchn.), 2. A. 1900. –
Das Licht aus Bethlehem (E.), 1900.
– Jm Wandel der Zeiten (Hiſt. E.),
1901. – Nimmermehr. Die Fiſcher-
grotte (2 En.), 1907.
*Zaeslin, Emanuel, geb. am 15.
Juli 1862 in Baſel, wurde nach voll-
endeter Schulzeit Kaufmann u. unter-
nahm als ſolcher ausgedehnte Reiſen.
Jndeſſen fand er in dieſem Berufe
keine Befriedigung; er gab ſich daher
ſchon damals ſchönwiſſenſchaftlichen
Studien und Arbeiten hin u. brachte
ſein Trauerſpiel „Henzi“ mit Erfolg
auf die Bühne. Später betrieb er in
Zürich, Baſel u. Wien Univerſitäts-
ſtudien und ging darauf nach Jtalien
und hier auch unter die italieniſchen
Dichter. Eine große Zahl von Dra-
men entſtand, die er geſammelt als
„Teatro Zaeslinus“ in Salerno
(1904) herausgab, und von denen die
bedeutendſten in Tarento, Catania,
Neapel mit ſtarkem Erfolge aufge-
führt wurden. Ein vorläufiger Ab-
ſchluß ſeiner ſchriftſtelleriſchen Tätig-
keit wurde durch ſeine pekuniäre Lage
herbeigeführt, da er ſein Vermögen
an falſche Freunde verlor und ge-
nötigt wurde, wieder als Kaufmann
für ſeinen Unterhalt ſorgen zu müſſen.
Als ſolcher lebt er ſeit Jahren in
Rom.
S: Jndien und Jndien (Reiſe-
blätter), 1889. – Samuel Henzi (Tr.),
1892. – Die Juvalta (Trag.); II,
1894–97. – Elſi (Tr. nach Jeremias
Gotthelf), 1895. – So ſeid ihr: 1, 2,
3, 4 ... 13 uſw. (Eine Luſtſpieltrilo-
gie), 1896. – Eine Tragödie (Tr.),
1896. – Heiliges (Ge.), 1898.
Zaſtra, Julius, wurde am 15.
Dezember 1808 zu Breslau geboren,
wo ſein Vater Ober-Steuerkontrol-
leur war. Er beſuchte das katholiſche
Gymnaſium zu Breslau, mußte aber,
da ſeine Eltern frühe ſtarben und es
ihm gänzlich an Mitteln fehlte, ſeine
Studien fortzuſetzen, 1827 eine Haus-
lehrerſtelle annehmen. Erſt 1831 be-
zog er die Univerſität Breslau, wo
er vorzugsweiſe Philologie ſtudierte,
wurde 1838 ordentlicher Lehrer am
katholiſchen Gymnaſium daſelbſt und
1848 Direktor des katholiſchen Gym-
naſiums zu Neiße. Am 1. Oktober
1885 trat er unter Verleihung des
Titels eines Geh. Regierungsrats in
den Ruheſtand und ſtarb in Neiße am
17. Januar 1890.
S: Der raſende
Herakles (Tr. des Euripides, im Vers-
maß der Urſchrift überſetzt), 1847. –
Bilder a. d. Heilands letzten Stunden
(Son.), 1857. – Des Sophokles Ajax,
metriſch überſ., 1860. – Andenken an
Landeck (Ge.), 1875. – Aus Neißes
Vorzeit (Humor. Dn.), 1881.
*Zaſtrow, Karl (eigentlich Her-
mann), pſd. Karl von Prenzlau,
wurde am 11. April 1836 zu Prenz-
lau geboren. Sein Vater, damals in
militäriſchen Verhältniſſen lebend,
bekleidete ſpäter ein kleines Amt bei
der Poſt. Der talentvolle Knabe er-
hielt den erſten Unterricht in der
Garniſonſchule zu Prenzlau, trat nach
ſeiner Konfirmation eine Beſchäfti-
gung in der dortigen Magiſtrats-
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