Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Wut später ihre historischen Romane ent-standen. Jm Jahre 1876 wurde sie Witwe. Wenige Jahre darauf ver- ließ sie Leipzig, um mit einer gleich- falls als Schriftstellerin tätigen Schwester nach München zu über- siedeln, hielt sich in der Folge auch zeitweise in Paris, der Schweiz und Oberitalien auf, bis sie sich 1886 dauernd in Dresden niederließ. Sie lebt noch jetzt in ihren alten Tagen vollkommen glücklich im Hause ihres Sohnes Robert W., Professors an der Technischen Hochschule in Dres- den-Blasewitz. S: Trinchen von Wyn *Wychgram, Lukas, wurde am S: "Glücks- *Wyneken, Ernst Friedrich, ge- *
[Spaltenumbruch] Wut ſpäter ihre hiſtoriſchen Romane ent-ſtanden. Jm Jahre 1876 wurde ſie Witwe. Wenige Jahre darauf ver- ließ ſie Leipzig, um mit einer gleich- falls als Schriftſtellerin tätigen Schweſter nach München zu über- ſiedeln, hielt ſich in der Folge auch zeitweiſe in Paris, der Schweiz und Oberitalien auf, bis ſie ſich 1886 dauernd in Dresden niederließ. Sie lebt noch jetzt in ihren alten Tagen vollkommen glücklich im Hauſe ihres Sohnes Robert W., Profeſſors an der Techniſchen Hochſchule in Dres- den-Blaſewitz. S: Trinchen von Wyn *Wychgram, Lukas, wurde am S: „Glücks- *Wyneken, Ernſt Friedrich, ge- *
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Wut
Wyn
ſpäter ihre hiſtoriſchen Romane ent-
ſtanden. Jm Jahre 1876 wurde ſie
Witwe. Wenige Jahre darauf ver-
ließ ſie Leipzig, um mit einer gleich-
falls als Schriftſtellerin tätigen
Schweſter nach München zu über-
ſiedeln, hielt ſich in der Folge auch
zeitweiſe in Paris, der Schweiz und
Oberitalien auf, bis ſie ſich 1886
dauernd in Dresden niederließ. Sie
lebt noch jetzt in ihren alten Tagen
vollkommen glücklich im Hauſe ihres
Sohnes Robert W., Profeſſors an
der Techniſchen Hochſchule in Dres-
den-Blaſewitz.
S: Trinchen von
Gantersheim (Lſp.), 1877. – Überliſtet
(Schw.), 1878. – Die Höhlen der Rad-
horſt (E.), 1885. – Feurige Kohlen
(E.), 1885. – Das Haustöchterchen
(E.), 1884. – Barbara Jttenhauſen.
Ein Augsburger Familienleben im
16. Jahrh., 1884. 4. A. 1888. – Mark-
gräfin Barbara von Brandenburg,
1886. – Aus vier Jahrhunderten (En.),
1887. – Ulli (Geſchichte eines uner-
zogenen Mädchens), 1887. 4. A. 1902.
– Die Macht des Goldes (E.), 1887.
– Unter dem Zepter der Hofmeiſterin
(Däniſche Hofgeſchichte), 1888. – Ein
Mann, ein Wort! (Geſchichte aus den
Kreuzzügen), 1888. 2. A. 1899. –
Unſere Älteſte (E. für junge Mäd-
chen), 1889. 2. A. 1893. – Glückliche
Ferien (für die Jugend), 1889. – Die
Geſchwiſter (E.), 1890. 2. A. 1903. –
Die Konfuſionstante (E.), 1892. –
Helenes Tagebuch (Ein Jahr aus
einem Mädchenleben), 1892. – Seño-
rita Paz und anderes (Nn.), 1896. –
Die Jüngſte (E. für erwachſene junge
Mädchen), 1896. – Pflicht (Eine
Familiengeſch. aus den Befreiungs-
kriege), 1896. – Lina Bodmer (E. a.
d. Zeit der Befreiungskriege), 1899.
2. A. u. d. T.: Kriegsnot (E. ꝛc.), 1910.
– Zwei Couſinen (E. für erwachſene
Mädchen), 1902. – Märchen einer
Großmutter, 1904. – Jm verwun-
ſchenen Schlößchen (E. f. erwachſene
Mädchen), 1900.
*Wychgram, Lukas, wurde am
15. Mai 1874 in Oldendorp im meer-
umrauſchten Oſtfriesland als Sohn
des dortigen Pfarrers geboren, aber
bald darauf ins Binnenland ver-
pflanzt. Er beſuchte das Gymnaſium
in Wittſtock, an dem bald ſeine guten
deutſchen Aufſätze angenehm auffie-
len, während ſeine Leiſtungen in der
Mathematik um ſo mehr gen Himmel
ſchrien. Jndeſſen tröſtete er ſich mit
dem Ausſpruche Schopenhauers, daß
die Anlage für die Mathematik mit
den übrigen Fähigkeiten eines Kopfes
gar nicht parallel gehe, ja nichts mit
ihnen gemein habe, und ſo erlangte
er 1893 das Reifezeugnis, worauf er
bis 1898 in Marburg, Heidelberg u.
Berlin Jura ſtudierte und hier das
Referendarexamen ablegte. Nachdem
er in der Gerichtspraxis zwei Jahre
der Dame Juſtitia die ſchwarze
Schleppe getragen hatte (in Wittſtock
und Berlin), trat er zur königl. Poli-
zeiverwaltung in Berlin über und
wirkt hier ſeit 1904 als Polizeiaſſeſſor.
Jn der Liebe hat er es nur bis zum
Einſpänner gebracht, verehrt dagegen
ſehr das königliche Hofbräuhaus in
München u. ſeine urheimatliche Waſ-
ſerkante, an die er ſich ſpäter gänzlich
zurückzuziehen gedenkt.
S: „Glücks-
maxel“ (Heiteres a. d. Studenten- u.
Referendarsleben), 1908. – Der Ko-
lonialonkel (Humor.), 1908. – Das
Freibad und anderes Humoriſtiſches,
1908.
*Wyneken, Ernſt Friedrich, ge-
boren am 12. April 1840 zu Bützfleth
bei Stade als der Sohn des dortigen
Paſtors, wurde von letzterem für das
Gymnaſium in Verden vorgebildet,
das er von Michaelis 1855 bis Oſtern
1859 beſuchte, und ſtudierte darauf in
Tübingen, Göttingen und Berlin
Theologie und Philoſophie. Von
Oſtern 1863–65 fungierte W. als
Hauslehrer in zwei verſchiedenen
Familien (in Weſtpreußen und in
Hannover), abſolvierte dann ſein
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