Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Woer dert wurden. Jm Jahre 1909 ver-heiratete sie sich mit dem Literarhisto- riker Roman Woerner (s. d.!) und siedelte mit dem Gatten 1911 nach München über. S: Sonnenuhr (Ge.), Woerner, Pauline, siehe Pau- Wörnitz, Hans von der, Pseud. *Woerth, Ludwig Emil, geb. am S: Auf Vogesen- Wörther, Franz, wurde am 6. De- Wou getan. Nach drei harten Lehrjahrenschnürte er sein Ränzel und durchzog als Geselle Nord- und Mitteldeutsch- land, bis er sich zum Militär stellen mußte. Nach fünfundeinhalbjährigem Dienste nahm er sein Handwerk wie- der auf und machte sich in seinem Hei- matflecken als Meister seßhaft. Sein poetisches Talent ist ihm ein Tröster in manchen sorgenvollen Stunden des Lebens gewesen und hat ihm auch im Alter ein zufriedenes Gemüt bewahrt. Eine Sammlung seiner Gedichte und Gedanken gab Karl Schrattenthal her- aus als S: Franz Wörther, ein Dich- Wothe, Anny, s. Anna Mahn- *Wouvermans, Aime von, ent- *
[Spaltenumbruch] Woer dert wurden. Jm Jahre 1909 ver-heiratete ſie ſich mit dem Literarhiſto- riker Roman Woerner (ſ. d.!) und ſiedelte mit dem Gatten 1911 nach München über. S: Sonnenuhr (Ge.), Woerner, Pauline, ſiehe Pau- Wörnitz, Hans von der, Pſeud. *Woerth, Ludwig Emil, geb. am S: Auf Vogeſen- Wörther, Franz, wurde am 6. De- Wou getan. Nach drei harten Lehrjahrenſchnürte er ſein Ränzel und durchzog als Geſelle Nord- und Mitteldeutſch- land, bis er ſich zum Militär ſtellen mußte. Nach fünfundeinhalbjährigem Dienſte nahm er ſein Handwerk wie- der auf und machte ſich in ſeinem Hei- matflecken als Meiſter ſeßhaft. Sein poetiſches Talent iſt ihm ein Tröſter in manchen ſorgenvollen Stunden des Lebens geweſen und hat ihm auch im Alter ein zufriedenes Gemüt bewahrt. Eine Sammlung ſeiner Gedichte und Gedanken gab Karl Schrattenthal her- aus als S: Franz Wörther, ein Dich- Wothe, Anny, ſ. Anna Mahn- *Wouvermans, Aimé von, ent- *
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Woer
Wou
dert wurden. Jm Jahre 1909 ver-
heiratete ſie ſich mit dem Literarhiſto-
riker Roman Woerner (ſ. d.!) und
ſiedelte mit dem Gatten 1911 nach
München über.
S: Sonnenuhr (Ge.),
1910.
Woerner, Pauline, ſiehe Pau-
line Krone!
Wörnitz, Hans von der, Pſeud.
für Hans Wilhelm Fiſcher; ſ. d.!
*Woerth, Ludwig Emil, geb. am
19. April 1870 zu Benfeld im Elſaß,
beſuchte dort die Elementar- und
Mittelſchule und 1884–87 das Gym-
naſium in Sarnen (Schweiz), wo ſein
Lehrer, der bekannte Literaturprofeſ-
ſor und Dichter Leo Fiſcher (ſ. d.!)
auch ſeinen Schüler zu dichteriſchen
Verſuchen anzuregen wußte. Nachdem
er 1887–88 noch das biſchöfliche Gym-
naſium in Straßburg i. E. beſucht
hatte, mußte er ſeine Studien auf-
geben, da die Verhältniſſe — der
Vater war ſchon 1875 geſtorben —
eine Fortſetzung derſelben nicht ge-
ſtatteten. Er wurde zuerſt Hilfs-
gemeindeſchreiber in Benfeld, nach
acht Monaten Schreiber bei einem
Notar daſelbſt, genügte vom Herbſt
1890–92 in Koblenz beim Königin
Auguſta-Garde-Grenadierregiment
ſeiner Militärpflicht und wurde dann
Reiſender in der Kolonialwaren-
branche. Als ſolcher lebte er bis 1899
in Schlettſtadt (Elſaß) und ſeitdem in
Mülhauſen i. E.
S: Auf Vogeſen-
pfaden (Ge.), 1897. 2. Aufl. 1898. –
Neue Wanderlieder (Ge., mit Karl
Zumſtein [ſ. d.!]), 1906.
Wörther, Franz, wurde am 6. De-
zember 1830 zu Klein-Heubach am
Main im bayriſchen Unterfranken als
der Sohn eines Maurermeiſters am
fürſtlich Löwenſteinſchen Hofe gebo-
ren u. ſollte ſich gleichfalls dem Bau-
fache widmen. Jndeſſen ſchon 1843
verunglückte der Vater in ſeinem Be-
rufe, u. da dem Knaben kein Freund
u. Gönner zur Seite ſtand, ſo wurde
er zu einem Schuhmacher in die Lehre
getan. Nach drei harten Lehrjahren
ſchnürte er ſein Ränzel und durchzog
als Geſelle Nord- und Mitteldeutſch-
land, bis er ſich zum Militär ſtellen
mußte. Nach fünfundeinhalbjährigem
Dienſte nahm er ſein Handwerk wie-
der auf und machte ſich in ſeinem Hei-
matflecken als Meiſter ſeßhaft. Sein
poetiſches Talent iſt ihm ein Tröſter
in manchen ſorgenvollen Stunden des
Lebens geweſen und hat ihm auch im
Alter ein zufriedenes Gemüt bewahrt.
Eine Sammlung ſeiner Gedichte und
Gedanken gab Karl Schrattenthal her-
aus als
S: Franz Wörther, ein Dich-
ter und Denker aus dem Volke, 1897.
Wothe, Anny, ſ. Anna Mahn-
Wothe;
*Wouvermans, Aimé von, ent-
ſtammte einer berühmten niederlän-
diſchen Familie, deren Glieder zum
Teil ſpäter nach Öſterreich kamen und
hier als Militärs mit Auszeichnung
dienten. Er wurde am 4. März 1824
in Wien geboren, wo ſein Vater da-
mals als Major lebte; nach dem Tode
des letzteren (1832) übernahm der aus
dem Jahre 1809 rühmlichſt bekannte
Tiroler Heerführer Martin Freiherr
von Teimer als Vormund u. Pflege-
vater die Erziehung des Knaben. Die-
ſer beſuchte anfänglich das Gymna-
ſium in Graz, trat jedoch im 13. Jahre
als Volontär beim 4. Chevauxlegers-
Regimente ein, wurde 1842 Leutnant
in der ungariſchen Nobelgarde, ſpäter
im Regiment Bianchi u. führte wäh-
rend der polniſchen Revolution 1846
eine Pazifizierungskolonne in Oſt-
Galizien. Jm Oktober 1846 trat W.
in k. k. Zivildienſte, arbeitete als po-
litiſcher Kommiſſär in Trembowla,
dann beim Kreisamte in Tarnopol,
quittierte aber nach Ausbruch der
Märzrevolution 1848 dieſe Stellung
u. ging nach Wien, wo er in die Re-
daktion der „Debatten-Zeitung“ ein-
trat. Noch in demſelben Jahre ſie-
delte W. nach Graz über, wo er an
der Redaktion der „Grazer Schnell-
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