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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Gut
[wi]egend an der Wiener wie an der
[Be]rliner Universität mit Philosophie
[un]d orientalischen Sprachen. Er lebt
[jetz]t (1911) als Staatsbeamter in
[Wi]en.

S:

Das Glück der andern
[(S]chsp., als Manuskr. gedr.), 1907. -
[W]orte Thoreaus, 1909. - Die Lilien-
[kro]ne (Trag.), 1910.

Gutherz, Harald

(III, S. 17).
[Na]chdem er bis 1907 als Rechtsprak-
[tik]ant, bzw. Auskultant beim Ober-
[lan]dgericht in Wien tätig gewesen,
[wu]rde er 1909 Dozent für Rechts- u.
[St]aatswissenschaften an der deutsch-
[chi]nesischen Hochschule in Tsingtau u.
[ha]bilitierte sich im Herbst 1911 als
[Do]zent in der juristischen Fakultät
[der] Universität Berlin. Jn einem
[Zu]stande hochgradiger Erregung er-
[sch]oß er sich in Kufstein Ende Januar
[19]12.

Guthmann, Johannes

(III, S.
[17]).

S:

Romantische Novellen, 1912.

Gutzkow, Hermann,

der älteste
[So]hn des bekannten Schriftstellers
[Ka]rl G. (s. d.!) wurde am 28. April
[18]37 in Frankfurt a. M. geb., auf den
[Gy]mnasien in Dresden und Berlin
[vo]rgebildet u. studierte dann in Ber-
[lin] und Heidelberg Chemie. Schon
[da]mals, einem inneren Triebe fol-
[ge]nd, beschäftigte er sich literarisch,
[un]d seine kleinen Erfolge, die er da-
[mi]t erzielte, ließen in ihm den Ge-
[da]nken reifen, das Fachstudium mit
[de]m Berufe belletristischer Produk-
[tio]n zu vertauschen. Dieser Plan
[sch]eiterte indessen an dem entschlosse-
[ne]n Widerstand des Vaters, der ja
[au]ch die Bitterkeit des Schriftsteller-
[da]seins, besonders nach der materiel-
[len] Seite hin, in ihrer ganzen Herb-
[he]it schon damals durchgekostet hatte.
[S]o blieb der Sohn der Chemie treu,
[br]achte seine Studien in Heidelberg
[zu]m Abschluß und bildete sich zum
[S]pezialisten in der Fabrikation der
[An]ilinfarben aus. Als solcher war
[er] eine Zeitlang in Manchester tätig
[un]d bekleidete dann eine Reihe von
[Spaltenumbruch]

Haa
Jahren eine gute Stellung in einer
großen Fabrik in Köln a. Rh., später
in Frankfurt a. Main. Da befiel ihn
ein Nervenleiden, das hochgradig
hypochondrische Stimmungsreflexe
zur Folge hatte und ihn veranlaßte,
seinem Beruse zu entsagen. Er ver-
fiel je länger je mehr in eine läh-
mende Apathie allem u. jedem gegen-
über und verlor so in trüber Abge-
schiedenheit fast fünfzehn der besten
Mannesjahre. Was der Kunst der
Ärzte nicht gelungen war, gelang
endlich dem Schreckgespenst der mate-
riellen Not. Energisch raffte sich G.
auf, machte sich durch Studien wieder
berufstüchtig und übernahm nach
Jahresfrist in den Farbwerken zu
Höchst, dieser bekannten Weltfirma,
wieder eine geachtete, einträgliche
Stelle, die er bis zu seinem Tode, 27.
Februar 1909, innehatte. Er starb,
da er unverheiratet war, in einem
Krankenhause in Frankfurt a. Main.

S:

Gedichte (Aus d. Nachlasse hrsg.
von s. Bruder Emil G.), 1910.

Gutzkow, Karl

(III, S. 20).

S:


Werke; hrsg. von Peter Müller; IV,
1911.

Haage, Rudolf

(III, S. 24), starb
in Lüneburg am 17. April 1911.

Haarhaus, Julius

(III, S. 24),
lebt seit Ostern 1911 in Leipzig-
Plagwitz.

S:

Der Prophet (N.), 1912.

Haarmann, Wilhelm

(III, S. 24),
ist seit 1911 Pastor in Halberstadt.

Haase, Joseph

L. (III, S. 27), trat
1910 mit dem Titel eines k. k. Regie-
rungsrats in den Ruhestand u. nahm
seinen Wohnsitz in Graz.

Haase, Lene,

verehelichte Baude-
vin
(s. Nachtrag S. 134!) wurde am
18. Januar 1888 in Rotterdam ge-
boren. Jhr Vater war am dortigen
Konservatorium Professor der Musik,
folgte in den 90er Jahren einem Rufe
an das großherzogl. Konservatorium
in Karlsruhe und nahm dann später
ein Engagement in Chicogo an. Hier

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[Spaltenumbruch]

Gut
[wi]egend an der Wiener wie an der
[Be]rliner Univerſität mit Philoſophie
[un]d orientaliſchen Sprachen. Er lebt
[jetz]t (1911) als Staatsbeamter in
[Wi]en.

S:

Das Glück der andern
[(S]chſp., als Manuſkr. gedr.), 1907. –
[W]orte Thoreaus, 1909. – Die Lilien-
[kro]ne (Trag.), 1910.

Gutherz, Harald

(III, S. 17).
[Na]chdem er bis 1907 als Rechtsprak-
[tik]ant, bzw. Auskultant beim Ober-
[lan]dgericht in Wien tätig geweſen,
[wu]rde er 1909 Dozent für Rechts- u.
[St]aatswiſſenſchaften an der deutſch-
[chi]neſiſchen Hochſchule in Tſingtau u.
[ha]bilitierte ſich im Herbſt 1911 als
[Do]zent in der juriſtiſchen Fakultät
[der] Univerſität Berlin. Jn einem
[Zu]ſtande hochgradiger Erregung er-
[ſch]oß er ſich in Kufſtein Ende Januar
[19]12.

Guthmann, Johannes

(III, S.
[17]).

S:

Romantiſche Novellen, 1912.

Gutzkow, Hermann,

der älteſte
[So]hn des bekannten Schriftſtellers
[Ka]rl G. (ſ. d.!) wurde am 28. April
[18]37 in Frankfurt a. M. geb., auf den
[Gy]mnaſien in Dresden und Berlin
[vo]rgebildet u. ſtudierte dann in Ber-
[lin] und Heidelberg Chemie. Schon
[da]mals, einem inneren Triebe fol-
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[au]ch die Bitterkeit des Schriftſteller-
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[len] Seite hin, in ihrer ganzen Herb-
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[S]o blieb der Sohn der Chemie treu,
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[S]pezialiſten in der Fabrikation der
[An]ilinfarben aus. Als ſolcher war
[er] eine Zeitlang in Mancheſter tätig
[un]d bekleidete dann eine Reihe von
[Spaltenumbruch]

Haa
Jahren eine gute Stellung in einer
großen Fabrik in Köln a. Rh., ſpäter
in Frankfurt a. Main. Da befiel ihn
ein Nervenleiden, das hochgradig
hypochondriſche Stimmungsreflexe
zur Folge hatte und ihn veranlaßte,
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fiel je länger je mehr in eine läh-
mende Apathie allem u. jedem gegen-
über und verlor ſo in trüber Abge-
ſchiedenheit faſt fünfzehn der beſten
Mannesjahre. Was der Kunſt der
Ärzte nicht gelungen war, gelang
endlich dem Schreckgeſpenſt der mate-
riellen Not. Energiſch raffte ſich G.
auf, machte ſich durch Studien wieder
berufstüchtig und übernahm nach
Jahresfriſt in den Farbwerken zu
Höchſt, dieſer bekannten Weltfirma,
wieder eine geachtete, einträgliche
Stelle, die er bis zu ſeinem Tode, 27.
Februar 1909, innehatte. Er ſtarb,
da er unverheiratet war, in einem
Krankenhauſe in Frankfurt a. Main.

S:

Gedichte (Aus d. Nachlaſſe hrsg.
von ſ. Bruder Emil G.), 1910.

Gutzkow, Karl

(III, S. 20).

S:


Werke; hrsg. von Peter Müller; IV,
1911.

Haage, Rudolf

(III, S. 24), ſtarb
in Lüneburg am 17. April 1911.

Haarhaus, Julius

(III, S. 24),
lebt ſeit Oſtern 1911 in Leipzig-
Plagwitz.

S:

Der Prophet (N.), 1912.

Haarmann, Wilhelm

(III, S. 24),
iſt ſeit 1911 Paſtor in Halberſtadt.

Haaſe, Joſeph

L. (III, S. 27), trat
1910 mit dem Titel eines k. k. Regie-
rungsrats in den Ruheſtand u. nahm
ſeinen Wohnſitz in Graz.

Haaſe, Lene,

verehelichte Baude-
vin
(ſ. Nachtrag S. 134!) wurde am
18. Januar 1888 in Rotterdam ge-
boren. Jhr Vater war am dortigen
Konſervatorium Profeſſor der Muſik,
folgte in den 90er Jahren einem Rufe
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in Karlsruhe und nahm dann ſpäter
ein Engagement in Chicogo an. Hier

*
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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/211>, abgerufen am 23.11.2024.