Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Wöh
Wöhler, Johann Wilhelm,


geb. am 10. Februar 1814 in Gingst
als Sohn des dortigen Kantors, der
später als Seminarlehrer nach Lud-
wigslust kam, besuchte das Gymna-
sium in Parchim und studierte von
Ostern 1832 bis Michael. 1836 in Leip-
zig, Göttingen u. Rostock Theologie u.
Philologie. Er war dann vier Jahre
Hauslehrer in Buschmühlen, dann
aushilfsweise Lehrer in Ludwigslust
und Schwerin und übernahm, nach-
dem er 1841 in Kiel die Würde eines
Dr. phil. erworben, 1842 die Vor-
bereitungsschule zum Gymnasium in
Schwerin. Jm Jahre 1844 wurde er
Succentor in Malchin, 1846 Konrek-
tor daselbst, 1852 Pastor in Ribnitz
und 1856 Pastor in Lichtenhagen, wo
er bis Michaelis 1879 im Amte stand.
Nach seiner Emeretierung siedelte er
nach Ludwigslust über, wo er am 18.
Januar 1884 starb.

S:

Singet dem
Herrn! (Geistliche Volkslieder), 1870.
- Hohenstein, oder das Lied von der
Eiche im Deutschen Reiche (Ep. D.),
1874.

Wohlgemuth, Alexander,

Pseud.
für Anton Oberkofler; s. d.!

*Wohlgemuth, Anna,

geb. Sta-
hel,
wurde am 28. Okt. 1831 in Burg-
waldbach a. Rhön als die Tochter
eines Oberförsters geboren und er-
hielt ihre Erziehung im Ursuliner-
kloster zu Würzburg. Nach dem Tode
ihrer Eltern verheiratete sie sich mit
dem Kaufmann W., den sie aber nach
kurzer Ehe und Verlust ihres großen
Vermögens verließ, um mit ihrem
Söhnchen zunächst in Wasserburg
am Jnn, 1886 in Rosenheim, 1890
in München, 1891 abermals in Ro-
senheim, 1893 in Aibling ihren
Wohnsitz zu nehmen, von wo sie 1897
wieder nach Rosenheim zurückkehrte.
Überall schriftstellerisch tätig, be-
sonders für den "Rosenheimer An-
zeiger" und das "Allgäuer Anzeige-
blatt," hat sie an allen Orten ihr
Jnteresse humanitären Bestrebungen
[Spaltenumbruch]

Woh
zugewandt. Sie + in Rosenheim Mitte
Oktober 1909.

S:

Das Kleeblättchen
vom Jnn (M. und Kinderkomödie),
1890. - Der Edelknabe (Schsp.), 1887.
- Der lateinische Bauer (Volksst.),
1887. - Der sibirische Zobeljäger
(Schsp.), 1887. - Der Stolzenhof
(N.), 1891; als Volksst. dramatisiert,
1892. - Mutter-Liebe und Leben (An-
thol.), 1891. - Doktor Jansen (E. a.
d. Leben), 1908. - Gesammelte dra-
matische Werke; II, 1908 [Jnhalt:
I. Der Edelknabe (2. A.). - II. Frau
von Stael (Dr. n. e. R. von Amely
Bölte)].

Wohlmuth, Alois,

wurde am
25. Juni 1849 (nicht 1852) in Brünn
als der Sohn eines Bierbrauers ge-
boren und hegte schon in den Knaben-
jahren eine so unbändige Leidenschaft
für das Theater, daß er, um alle Hin-
dernisse zu beseitigen, mit 15 Jahren
einfach seinen Eltern entlief, um in
Dörfern und Städtchen der Provinz
Brandenburg bei fahrenden Leuten
für seinen Beruf autodidaktisch sich
auszubilden. Nachdem er sich lange
als fahrender Komödiant bei kleine-
ren Wandertruppen hatte durchwin-
den müssen, gelang es ihm, bessere
Engagements zu erhalten, u. so trat
er seit 1866 den Bühnen in Brünn,
Rostock, 1868 d. Hoftheater in Schwe-
rin, 1871 den Bühnen in Düsseldorf,
Wien (Strampfertheater) und Mei-
ningen näher und wirkte 1874-80 in
Straßburg, Lübeck und Danzig. Die
Ferien benutzte er stets zu einem
Ausfluge nach München, wo er an
Wilhelm Kaulbach und Karl von Pi-
loty große Gönner besaß, die ihn zu
Vorträgen im Hörsaal der Akademie
der bildenden Künste veranlaßten.
Die Saison 1880-81 brachte W. am
Thaliatheater in Neuyork zu, spielte
nach seiner Rückkehr als Gast in
München, am Hofburg-, Ring- und
Carltheater in Wien und kam 1883
an das großherzogl. Hoftheater in
Weimar, wo er bis zum Herbst 1885

*
[Spaltenumbruch]
Wöh
Wöhler, Johann Wilhelm,


geb. am 10. Februar 1814 in Gingſt
als Sohn des dortigen Kantors, der
ſpäter als Seminarlehrer nach Lud-
wigsluſt kam, beſuchte das Gymna-
ſium in Parchim und ſtudierte von
Oſtern 1832 bis Michael. 1836 in Leip-
zig, Göttingen u. Roſtock Theologie u.
Philologie. Er war dann vier Jahre
Hauslehrer in Buſchmühlen, dann
aushilfsweiſe Lehrer in Ludwigsluſt
und Schwerin und übernahm, nach-
dem er 1841 in Kiel die Würde eines
Dr. phil. erworben, 1842 die Vor-
bereitungsſchule zum Gymnaſium in
Schwerin. Jm Jahre 1844 wurde er
Succentor in Malchin, 1846 Konrek-
tor daſelbſt, 1852 Paſtor in Ribnitz
und 1856 Paſtor in Lichtenhagen, wo
er bis Michaelis 1879 im Amte ſtand.
Nach ſeiner Emeretierung ſiedelte er
nach Ludwigsluſt über, wo er am 18.
Januar 1884 ſtarb.

S:

Singet dem
Herrn! (Geiſtliche Volkslieder), 1870.
– Hohenſtein, oder das Lied von der
Eiche im Deutſchen Reiche (Ep. D.),
1874.

Wohlgemuth, Alexander,

Pſeud.
für Anton Oberkofler; ſ. d.!

*Wohlgemuth, Anna,

geb. Sta-
hel,
wurde am 28. Okt. 1831 in Burg-
waldbach a. Rhön als die Tochter
eines Oberförſters geboren und er-
hielt ihre Erziehung im Urſuliner-
kloſter zu Würzburg. Nach dem Tode
ihrer Eltern verheiratete ſie ſich mit
dem Kaufmann W., den ſie aber nach
kurzer Ehe und Verluſt ihres großen
Vermögens verließ, um mit ihrem
Söhnchen zunächſt in Waſſerburg
am Jnn, 1886 in Roſenheim, 1890
in München, 1891 abermals in Ro-
ſenheim, 1893 in Aibling ihren
Wohnſitz zu nehmen, von wo ſie 1897
wieder nach Roſenheim zurückkehrte.
Überall ſchriftſtelleriſch tätig, be-
ſonders für den „Roſenheimer An-
zeiger“ und das „Allgäuer Anzeige-
blatt,“ hat ſie an allen Orten ihr
Jntereſſe humanitären Beſtrebungen
[Spaltenumbruch]

Woh
zugewandt. Sie † in Roſenheim Mitte
Oktober 1909.

S:

Das Kleeblättchen
vom Jnn (M. und Kinderkomödie),
1890. – Der Edelknabe (Schſp.), 1887.
– Der lateiniſche Bauer (Volksſt.),
1887. – Der ſibiriſche Zobeljäger
(Schſp.), 1887. – Der Stolzenhof
(N.), 1891; als Volksſt. dramatiſiert,
1892. – Mutter-Liebe und Leben (An-
thol.), 1891. – Doktor Janſen (E. a.
d. Leben), 1908. – Geſammelte dra-
matiſche Werke; II, 1908 [Jnhalt:
I. Der Edelknabe (2. A.). – II. Frau
von Staël (Dr. n. e. R. von Amely
Bölte)].

Wohlmuth, Alois,

wurde am
25. Juni 1849 (nicht 1852) in Brünn
als der Sohn eines Bierbrauers ge-
boren und hegte ſchon in den Knaben-
jahren eine ſo unbändige Leidenſchaft
für das Theater, daß er, um alle Hin-
derniſſe zu beſeitigen, mit 15 Jahren
einfach ſeinen Eltern entlief, um in
Dörfern und Städtchen der Provinz
Brandenburg bei fahrenden Leuten
für ſeinen Beruf autodidaktiſch ſich
auszubilden. Nachdem er ſich lange
als fahrender Komödiant bei kleine-
ren Wandertruppen hatte durchwin-
den müſſen, gelang es ihm, beſſere
Engagements zu erhalten, u. ſo trat
er ſeit 1866 den Bühnen in Brünn,
Roſtock, 1868 d. Hoftheater in Schwe-
rin, 1871 den Bühnen in Düſſeldorf,
Wien (Strampfertheater) und Mei-
ningen näher und wirkte 1874–80 in
Straßburg, Lübeck und Danzig. Die
Ferien benutzte er ſtets zu einem
Ausfluge nach München, wo er an
Wilhelm Kaulbach und Karl von Pi-
loty große Gönner beſaß, die ihn zu
Vorträgen im Hörſaal der Akademie
der bildenden Künſte veranlaßten.
Die Saiſon 1880–81 brachte W. am
Thaliatheater in Neuyork zu, ſpielte
nach ſeiner Rückkehr als Gaſt in
München, am Hofburg-, Ring- und
Carltheater in Wien und kam 1883
an das großherzogl. Hoftheater in
Weimar, wo er bis zum Herbſt 1885

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <pb facs="#f0016" n="12"/>
        <cb/>
        <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#g">Wöh</hi> </fw><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Wöhler,</hi> Johann <hi rendition="#g">Wilhelm,</hi></persName>
        </head>
        <p><lb/>
geb. am 10. Februar 1814 in Ging&#x017F;t<lb/>
als Sohn des dortigen Kantors, der<lb/>
&#x017F;päter als Seminarlehrer nach Lud-<lb/>
wigslu&#x017F;t kam, be&#x017F;uchte das Gymna-<lb/>
&#x017F;ium in Parchim und &#x017F;tudierte von<lb/>
O&#x017F;tern 1832 bis Michael. 1836 in Leip-<lb/>
zig, Göttingen u. Ro&#x017F;tock Theologie u.<lb/>
Philologie. Er war dann vier Jahre<lb/>
Hauslehrer in Bu&#x017F;chmühlen, dann<lb/>
aushilfswei&#x017F;e Lehrer in Ludwigslu&#x017F;t<lb/>
und Schwerin und übernahm, nach-<lb/>
dem er 1841 in Kiel die Würde eines<lb/><hi rendition="#aq">Dr. phil.</hi> erworben, 1842 die Vor-<lb/>
bereitungs&#x017F;chule zum Gymna&#x017F;ium in<lb/>
Schwerin. Jm Jahre 1844 wurde er<lb/>
Succentor in Malchin, 1846 Konrek-<lb/>
tor da&#x017F;elb&#x017F;t, 1852 Pa&#x017F;tor in Ribnitz<lb/>
und 1856 Pa&#x017F;tor in Lichtenhagen, wo<lb/>
er bis Michaelis 1879 im Amte &#x017F;tand.<lb/>
Nach &#x017F;einer Emeretierung &#x017F;iedelte er<lb/>
nach Ludwigslu&#x017F;t über, wo er am 18.<lb/>
Januar 1884 &#x017F;tarb. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Singet dem<lb/>
Herrn! (Gei&#x017F;tliche Volkslieder), 1870.<lb/>
&#x2013; Hohen&#x017F;tein, oder das Lied von der<lb/>
Eiche im Deut&#x017F;chen Reiche (Ep. D.),<lb/>
1874.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Wohlgemuth,</hi> Alexander,</persName>
        </head>
        <p> P&#x017F;eud.<lb/>
für <hi rendition="#g">Anton Oberkofler;</hi> &#x017F;. d.!</p>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Wohlgemuth,</hi> Anna,</persName>
        </head>
        <p> geb. <hi rendition="#g">Sta-<lb/>
hel,</hi> wurde am 28. Okt. 1831 in Burg-<lb/>
waldbach a. Rhön als die Tochter<lb/>
eines Oberför&#x017F;ters geboren und er-<lb/>
hielt ihre Erziehung im Ur&#x017F;uliner-<lb/>
klo&#x017F;ter zu Würzburg. Nach dem Tode<lb/>
ihrer Eltern verheiratete &#x017F;ie &#x017F;ich mit<lb/>
dem Kaufmann W., den &#x017F;ie aber nach<lb/>
kurzer Ehe und Verlu&#x017F;t ihres großen<lb/>
Vermögens verließ, um mit ihrem<lb/>
Söhnchen zunäch&#x017F;t in Wa&#x017F;&#x017F;erburg<lb/>
am Jnn, 1886 in Ro&#x017F;enheim, 1890<lb/>
in München, 1891 abermals in Ro-<lb/>
&#x017F;enheim, 1893 in Aibling ihren<lb/>
Wohn&#x017F;itz zu nehmen, von wo &#x017F;ie 1897<lb/>
wieder nach Ro&#x017F;enheim zurückkehrte.<lb/>
Überall &#x017F;chrift&#x017F;telleri&#x017F;ch tätig, be-<lb/>
&#x017F;onders für den &#x201E;Ro&#x017F;enheimer An-<lb/>
zeiger&#x201C; und das &#x201E;Allgäuer Anzeige-<lb/>
blatt,&#x201C; hat &#x017F;ie an allen Orten ihr<lb/>
Jntere&#x017F;&#x017F;e humanitären Be&#x017F;trebungen<lb/><cb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Woh</hi></fw><lb/>
zugewandt. Sie &#x2020; in Ro&#x017F;enheim Mitte<lb/>
Oktober 1909. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Das Kleeblättchen<lb/>
vom Jnn (M. und Kinderkomödie),<lb/>
1890. &#x2013; Der Edelknabe (Sch&#x017F;p.), 1887.<lb/>
&#x2013; Der lateini&#x017F;che Bauer (Volks&#x017F;t.),<lb/>
1887. &#x2013; Der &#x017F;ibiri&#x017F;che Zobeljäger<lb/>
(Sch&#x017F;p.), 1887. &#x2013; Der Stolzenhof<lb/>
(N.), 1891; als Volks&#x017F;t. dramati&#x017F;iert,<lb/>
1892. &#x2013; Mutter-Liebe und Leben (An-<lb/>
thol.), 1891. &#x2013; Doktor Jan&#x017F;en (E. a.<lb/>
d. Leben), 1908. &#x2013; Ge&#x017F;ammelte dra-<lb/>
mati&#x017F;che Werke; <hi rendition="#aq">II,</hi> 1908 [Jnhalt:<lb/><hi rendition="#aq">I.</hi> Der Edelknabe (2. A.). &#x2013; <hi rendition="#aq">II.</hi> Frau<lb/>
von Sta<hi rendition="#aq">ë</hi>l (Dr. n. e. R. von Amely<lb/>
Bölte)].</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Wohlmuth,</hi> Alois,</persName>
        </head>
        <p> wurde am<lb/>
25. Juni 1849 (nicht 1852) in Brünn<lb/>
als der Sohn eines Bierbrauers ge-<lb/>
boren und hegte &#x017F;chon in den Knaben-<lb/>
jahren eine &#x017F;o unbändige Leiden&#x017F;chaft<lb/>
für das Theater, daß er, um alle Hin-<lb/>
derni&#x017F;&#x017F;e zu be&#x017F;eitigen, mit 15 Jahren<lb/>
einfach &#x017F;einen Eltern entlief, um in<lb/>
Dörfern und Städtchen der Provinz<lb/>
Brandenburg bei fahrenden Leuten<lb/>
für &#x017F;einen Beruf autodidakti&#x017F;ch &#x017F;ich<lb/>
auszubilden. Nachdem er &#x017F;ich lange<lb/>
als fahrender Komödiant bei kleine-<lb/>
ren Wandertruppen hatte durchwin-<lb/>
den mü&#x017F;&#x017F;en, gelang es ihm, be&#x017F;&#x017F;ere<lb/>
Engagements zu erhalten, u. &#x017F;o trat<lb/>
er &#x017F;eit 1866 den Bühnen in Brünn,<lb/>
Ro&#x017F;tock, 1868 d. Hoftheater in Schwe-<lb/>
rin, 1871 den Bühnen in Dü&#x017F;&#x017F;eldorf,<lb/>
Wien (Strampfertheater) und Mei-<lb/>
ningen näher und wirkte 1874&#x2013;80 in<lb/>
Straßburg, Lübeck und Danzig. Die<lb/>
Ferien benutzte er &#x017F;tets zu einem<lb/>
Ausfluge nach München, wo er an<lb/>
Wilhelm Kaulbach und Karl von Pi-<lb/>
loty große Gönner be&#x017F;aß, die ihn zu<lb/>
Vorträgen im Hör&#x017F;aal der Akademie<lb/>
der bildenden Kün&#x017F;te veranlaßten.<lb/>
Die Sai&#x017F;on 1880&#x2013;81 brachte W. am<lb/>
Thaliatheater in Neuyork zu, &#x017F;pielte<lb/>
nach &#x017F;einer Rückkehr als Ga&#x017F;t in<lb/>
München, am Hofburg-, Ring- und<lb/>
Carltheater in Wien und kam 1883<lb/>
an das großherzogl. Hoftheater in<lb/>
Weimar, wo er bis zum Herb&#x017F;t 1885<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[12/0016] Wöh Woh Wöhler, Johann Wilhelm, geb. am 10. Februar 1814 in Gingſt als Sohn des dortigen Kantors, der ſpäter als Seminarlehrer nach Lud- wigsluſt kam, beſuchte das Gymna- ſium in Parchim und ſtudierte von Oſtern 1832 bis Michael. 1836 in Leip- zig, Göttingen u. Roſtock Theologie u. Philologie. Er war dann vier Jahre Hauslehrer in Buſchmühlen, dann aushilfsweiſe Lehrer in Ludwigsluſt und Schwerin und übernahm, nach- dem er 1841 in Kiel die Würde eines Dr. phil. erworben, 1842 die Vor- bereitungsſchule zum Gymnaſium in Schwerin. Jm Jahre 1844 wurde er Succentor in Malchin, 1846 Konrek- tor daſelbſt, 1852 Paſtor in Ribnitz und 1856 Paſtor in Lichtenhagen, wo er bis Michaelis 1879 im Amte ſtand. Nach ſeiner Emeretierung ſiedelte er nach Ludwigsluſt über, wo er am 18. Januar 1884 ſtarb. S: Singet dem Herrn! (Geiſtliche Volkslieder), 1870. – Hohenſtein, oder das Lied von der Eiche im Deutſchen Reiche (Ep. D.), 1874. Wohlgemuth, Alexander, Pſeud. für Anton Oberkofler; ſ. d.! *Wohlgemuth, Anna, geb. Sta- hel, wurde am 28. Okt. 1831 in Burg- waldbach a. Rhön als die Tochter eines Oberförſters geboren und er- hielt ihre Erziehung im Urſuliner- kloſter zu Würzburg. Nach dem Tode ihrer Eltern verheiratete ſie ſich mit dem Kaufmann W., den ſie aber nach kurzer Ehe und Verluſt ihres großen Vermögens verließ, um mit ihrem Söhnchen zunächſt in Waſſerburg am Jnn, 1886 in Roſenheim, 1890 in München, 1891 abermals in Ro- ſenheim, 1893 in Aibling ihren Wohnſitz zu nehmen, von wo ſie 1897 wieder nach Roſenheim zurückkehrte. Überall ſchriftſtelleriſch tätig, be- ſonders für den „Roſenheimer An- zeiger“ und das „Allgäuer Anzeige- blatt,“ hat ſie an allen Orten ihr Jntereſſe humanitären Beſtrebungen zugewandt. Sie † in Roſenheim Mitte Oktober 1909. S: Das Kleeblättchen vom Jnn (M. und Kinderkomödie), 1890. – Der Edelknabe (Schſp.), 1887. – Der lateiniſche Bauer (Volksſt.), 1887. – Der ſibiriſche Zobeljäger (Schſp.), 1887. – Der Stolzenhof (N.), 1891; als Volksſt. dramatiſiert, 1892. – Mutter-Liebe und Leben (An- thol.), 1891. – Doktor Janſen (E. a. d. Leben), 1908. – Geſammelte dra- matiſche Werke; II, 1908 [Jnhalt: I. Der Edelknabe (2. A.). – II. Frau von Staël (Dr. n. e. R. von Amely Bölte)]. Wohlmuth, Alois, wurde am 25. Juni 1849 (nicht 1852) in Brünn als der Sohn eines Bierbrauers ge- boren und hegte ſchon in den Knaben- jahren eine ſo unbändige Leidenſchaft für das Theater, daß er, um alle Hin- derniſſe zu beſeitigen, mit 15 Jahren einfach ſeinen Eltern entlief, um in Dörfern und Städtchen der Provinz Brandenburg bei fahrenden Leuten für ſeinen Beruf autodidaktiſch ſich auszubilden. Nachdem er ſich lange als fahrender Komödiant bei kleine- ren Wandertruppen hatte durchwin- den müſſen, gelang es ihm, beſſere Engagements zu erhalten, u. ſo trat er ſeit 1866 den Bühnen in Brünn, Roſtock, 1868 d. Hoftheater in Schwe- rin, 1871 den Bühnen in Düſſeldorf, Wien (Strampfertheater) und Mei- ningen näher und wirkte 1874–80 in Straßburg, Lübeck und Danzig. Die Ferien benutzte er ſtets zu einem Ausfluge nach München, wo er an Wilhelm Kaulbach und Karl von Pi- loty große Gönner beſaß, die ihn zu Vorträgen im Hörſaal der Akademie der bildenden Künſte veranlaßten. Die Saiſon 1880–81 brachte W. am Thaliatheater in Neuyork zu, ſpielte nach ſeiner Rückkehr als Gaſt in München, am Hofburg-, Ring- und Carltheater in Wien und kam 1883 an das großherzogl. Hoftheater in Weimar, wo er bis zum Herbſt 1885 *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/16
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/16>, abgerufen am 16.11.2024.