Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch]
Wöh Wöhler, Johann Wilhelm,
S: Singet dem Wohlgemuth, Alexander, Pseud. *Wohlgemuth, Anna, geb. Sta- Woh zugewandt. Sie + in Rosenheim MitteOktober 1909. S: Das Kleeblättchen Wohlmuth, Alois, wurde am *
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Wöh Wöhler, Johann Wilhelm,
S: Singet dem Wohlgemuth, Alexander, Pſeud. *Wohlgemuth, Anna, geb. Sta- Woh zugewandt. Sie † in Roſenheim MitteOktober 1909. S: Das Kleeblättchen Wohlmuth, Alois, wurde am *
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Wöh
Woh
Wöhler, Johann Wilhelm,
geb. am 10. Februar 1814 in Gingſt
als Sohn des dortigen Kantors, der
ſpäter als Seminarlehrer nach Lud-
wigsluſt kam, beſuchte das Gymna-
ſium in Parchim und ſtudierte von
Oſtern 1832 bis Michael. 1836 in Leip-
zig, Göttingen u. Roſtock Theologie u.
Philologie. Er war dann vier Jahre
Hauslehrer in Buſchmühlen, dann
aushilfsweiſe Lehrer in Ludwigsluſt
und Schwerin und übernahm, nach-
dem er 1841 in Kiel die Würde eines
Dr. phil. erworben, 1842 die Vor-
bereitungsſchule zum Gymnaſium in
Schwerin. Jm Jahre 1844 wurde er
Succentor in Malchin, 1846 Konrek-
tor daſelbſt, 1852 Paſtor in Ribnitz
und 1856 Paſtor in Lichtenhagen, wo
er bis Michaelis 1879 im Amte ſtand.
Nach ſeiner Emeretierung ſiedelte er
nach Ludwigsluſt über, wo er am 18.
Januar 1884 ſtarb.
S: Singet dem
Herrn! (Geiſtliche Volkslieder), 1870.
– Hohenſtein, oder das Lied von der
Eiche im Deutſchen Reiche (Ep. D.),
1874.
Wohlgemuth, Alexander, Pſeud.
für Anton Oberkofler; ſ. d.!
*Wohlgemuth, Anna, geb. Sta-
hel, wurde am 28. Okt. 1831 in Burg-
waldbach a. Rhön als die Tochter
eines Oberförſters geboren und er-
hielt ihre Erziehung im Urſuliner-
kloſter zu Würzburg. Nach dem Tode
ihrer Eltern verheiratete ſie ſich mit
dem Kaufmann W., den ſie aber nach
kurzer Ehe und Verluſt ihres großen
Vermögens verließ, um mit ihrem
Söhnchen zunächſt in Waſſerburg
am Jnn, 1886 in Roſenheim, 1890
in München, 1891 abermals in Ro-
ſenheim, 1893 in Aibling ihren
Wohnſitz zu nehmen, von wo ſie 1897
wieder nach Roſenheim zurückkehrte.
Überall ſchriftſtelleriſch tätig, be-
ſonders für den „Roſenheimer An-
zeiger“ und das „Allgäuer Anzeige-
blatt,“ hat ſie an allen Orten ihr
Jntereſſe humanitären Beſtrebungen
zugewandt. Sie † in Roſenheim Mitte
Oktober 1909.
S: Das Kleeblättchen
vom Jnn (M. und Kinderkomödie),
1890. – Der Edelknabe (Schſp.), 1887.
– Der lateiniſche Bauer (Volksſt.),
1887. – Der ſibiriſche Zobeljäger
(Schſp.), 1887. – Der Stolzenhof
(N.), 1891; als Volksſt. dramatiſiert,
1892. – Mutter-Liebe und Leben (An-
thol.), 1891. – Doktor Janſen (E. a.
d. Leben), 1908. – Geſammelte dra-
matiſche Werke; II, 1908 [Jnhalt:
I. Der Edelknabe (2. A.). – II. Frau
von Staël (Dr. n. e. R. von Amely
Bölte)].
Wohlmuth, Alois, wurde am
25. Juni 1849 (nicht 1852) in Brünn
als der Sohn eines Bierbrauers ge-
boren und hegte ſchon in den Knaben-
jahren eine ſo unbändige Leidenſchaft
für das Theater, daß er, um alle Hin-
derniſſe zu beſeitigen, mit 15 Jahren
einfach ſeinen Eltern entlief, um in
Dörfern und Städtchen der Provinz
Brandenburg bei fahrenden Leuten
für ſeinen Beruf autodidaktiſch ſich
auszubilden. Nachdem er ſich lange
als fahrender Komödiant bei kleine-
ren Wandertruppen hatte durchwin-
den müſſen, gelang es ihm, beſſere
Engagements zu erhalten, u. ſo trat
er ſeit 1866 den Bühnen in Brünn,
Roſtock, 1868 d. Hoftheater in Schwe-
rin, 1871 den Bühnen in Düſſeldorf,
Wien (Strampfertheater) und Mei-
ningen näher und wirkte 1874–80 in
Straßburg, Lübeck und Danzig. Die
Ferien benutzte er ſtets zu einem
Ausfluge nach München, wo er an
Wilhelm Kaulbach und Karl von Pi-
loty große Gönner beſaß, die ihn zu
Vorträgen im Hörſaal der Akademie
der bildenden Künſte veranlaßten.
Die Saiſon 1880–81 brachte W. am
Thaliatheater in Neuyork zu, ſpielte
nach ſeiner Rückkehr als Gaſt in
München, am Hofburg-, Ring- und
Carltheater in Wien und kam 1883
an das großherzogl. Hoftheater in
Weimar, wo er bis zum Herbſt 1885
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