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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Zöh
Köthen (Anhalt) geboren. Er hat von
Kindheit an schwer arbeiten und sein
Brot sich selbst verdienen müssen, und
diese harte Schule des Lebens machte
ihn früh reif und früh ernst. Die ein-
zige Erholung und Freude bot ihm
die kleine Bücherei, die er sich von
seinem zusammengesparten Taschen-
gelde erworben hatte. Nach beende-
ter Schulzeit trat er als Lehrling in
die Buchdruckerei der "Köthenschen
Zeitung" ein, ging danach auf die
Wanderschaft u. kam nach Hamburg,
das er aber infolge eines ausbrechen-
den Buchdruckerstreiks bald wieder
verlassen mußte. Er kam nach Schles-
wig, später nach Berlin, wo er seiner
Militärpflicht genügte u. kehrte dann
wieder nach Hamburg zurück. Hier
trat er zunächst in das Geschäft seines
Schwagers, eines Mechanikers, ein,
nahm aber nach Jahresfrist (1895)
die Stellung eines Maschinisten in
einer Rotholzfabrik an, die er noch
jetzt innehat. Daneben hat er sich
fortwährend geistig beschäftigt, sich
auf dramatischem Gebiet als Schrift-
steller betätigt und schließlich eine
Reihe von Gönnern gefunden, die
seinem Streben förderlich waren.
Von seinen Dramen sind "Der Kon-
kurrent" bereits 1888 und "De Last"
neuerdings aufgeführt. Erschienen ist
bisher

S:

Der Lumpenpastor (Schsp.),
1909.

Zöhrer, Eduard,

geb. am 7. April
1810 zu Sarleinsbach im Mühlkreise
Oberösterreichs, machte seine Studien
in Linz, trat 1830 in das Augustiner-
Chorherrnstift zu Reichersberg am
Jnn, erhielt am 15. Juli 1834 die
Priesterweihe und lebte zuletzt als
Pfarrer zu St. Lambrechten im Jnn-
kreise, wo er am 15. Mai 1885 starb.
Er hat sich auch als Komponist von
Volksliedern und Messen bekannt ge-
macht.

S:

Kripplgsangl und Krippl-
spiel (Lr., En., Schw. u. dram. Szenen
in bezug a. d. Christfest; gesammelt
u. hrsg. v. Sigm. Fellöcker), 8 Bdchn.,
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Zoi
1880-88. Davon enthalten das 4.,
5., 6. Bdchn. nur Zöhrersche Dich-
tungen und erschienen dieselben sep.
u. d. T.: Allalai christlichö Gsanger
und Gspil, hrsg. v. Sigm. Fellöcker,
1882-88.

*Zöhrer, Ferdinand,

geb. am 17.
Mai 1844 in Linz a. d. Donau, be-
suchte 1850-56 die Normalhaupt-
schule seiner Vaterstadt, deren Schul-
rat der bekannte Novellist Adalbert
Stifter war, 1856-61 das Unter-
gymnasium daselbst und widmete sich
dann dem Buch- und Kunsthandel.
Jn diesem Berufe wirkte er längere
Zeit in Wien u. Einsiedeln (Schweiz).
Seit einer Reihe von Jahren war er
als Buch- u. Kunsthändler in seiner
Vaterstadt selbständig und leitete den
Verlag des kathol. Preßvereins. Auch
redigierte er den kathol. "Daheim-
Kalender." Z. ist als Schriftsteller
besonders auf dem Gebiet der österr.-
patriotischen Jugendschriften u. der
Länder- u. Völkerkunde tätig. Hier
sind zu erwähnen

S:

Österreichisches
Sagen- und Märchenbuch, 1884. -
Lebensbilder aus Österreich-Ungarn,
1895. 3. A. 1905. - Florianus (E. a.
der ersten Zeit des Christentums),
1897. - Österreichisches Buch der Ar-
beit (Lebensbilder), 1897. - Schatz-
kästlein fürs Christenhaus (Kleine
Geschn.), 1899. - Am Hirtenstab (E.
a. d. Leben des Bischofs Fr. Jos.
Rudiger), 1900. - Severinus, oder:
Ein Kampf ums Kreuz (Geschichts-
bild), 1900. - Der Engel von Augs-
burg (E.), 1901.

Zoiler, J. N.,

Pseud. für Johann
Nepomuk Rohaczek; s. d.!

Zois, Michelangelo Freiherr von,


geb. am 18. Juni 1874 in Schälsen-
dorf (Oberkrain), besuchte das Gym-
nasium in Laibach, später die There-
sianische Akademie in Wien u. wid-
mete sich dann in Wien u. Graz dem
Studium der Rechte. Jm Jahre 1899
trat er in den Staatsdienst u. wirkt
er jetzt (1908) als k. k. Bezirkskom-

*

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Zöh
Köthen (Anhalt) geboren. Er hat von
Kindheit an ſchwer arbeiten und ſein
Brot ſich ſelbſt verdienen müſſen, und
dieſe harte Schule des Lebens machte
ihn früh reif und früh ernſt. Die ein-
zige Erholung und Freude bot ihm
die kleine Bücherei, die er ſich von
ſeinem zuſammengeſparten Taſchen-
gelde erworben hatte. Nach beende-
ter Schulzeit trat er als Lehrling in
die Buchdruckerei der „Köthenſchen
Zeitung“ ein, ging danach auf die
Wanderſchaft u. kam nach Hamburg,
das er aber infolge eines ausbrechen-
den Buchdruckerſtreiks bald wieder
verlaſſen mußte. Er kam nach Schles-
wig, ſpäter nach Berlin, wo er ſeiner
Militärpflicht genügte u. kehrte dann
wieder nach Hamburg zurück. Hier
trat er zunächſt in das Geſchäft ſeines
Schwagers, eines Mechanikers, ein,
nahm aber nach Jahresfriſt (1895)
die Stellung eines Maſchiniſten in
einer Rotholzfabrik an, die er noch
jetzt innehat. Daneben hat er ſich
fortwährend geiſtig beſchäftigt, ſich
auf dramatiſchem Gebiet als Schrift-
ſteller betätigt und ſchließlich eine
Reihe von Gönnern gefunden, die
ſeinem Streben förderlich waren.
Von ſeinen Dramen ſind „Der Kon-
kurrent“ bereits 1888 und „De Laſt“
neuerdings aufgeführt. Erſchienen iſt
bisher

S:

Der Lumpenpaſtor (Schſp.),
1909.

Zöhrer, Eduard,

geb. am 7. April
1810 zu Sarleinsbach im Mühlkreiſe
Oberöſterreichs, machte ſeine Studien
in Linz, trat 1830 in das Auguſtiner-
Chorherrnſtift zu Reichersberg am
Jnn, erhielt am 15. Juli 1834 die
Prieſterweihe und lebte zuletzt als
Pfarrer zu St. Lambrechten im Jnn-
kreiſe, wo er am 15. Mai 1885 ſtarb.
Er hat ſich auch als Komponiſt von
Volksliedern und Meſſen bekannt ge-
macht.

S:

Kripplgſangl und Krippl-
ſpiel (Lr., En., Schw. u. dram. Szenen
in bezug a. d. Chriſtfeſt; geſammelt
u. hrsg. v. Sigm. Fellöcker), 8 Bdchn.,
[Spaltenumbruch]

Zoi
1880–88. Davon enthalten das 4.,
5., 6. Bdchn. nur Zöhrerſche Dich-
tungen und erſchienen dieſelben ſep.
u. d. T.: Allalai chriſtlichö Gſanger
und Gſpil, hrsg. v. Sigm. Fellöcker,
1882–88.

*Zöhrer, Ferdinand,

geb. am 17.
Mai 1844 in Linz a. d. Donau, be-
ſuchte 1850–56 die Normalhaupt-
ſchule ſeiner Vaterſtadt, deren Schul-
rat der bekannte Novelliſt Adalbert
Stifter war, 1856–61 das Unter-
gymnaſium daſelbſt und widmete ſich
dann dem Buch- und Kunſthandel.
Jn dieſem Berufe wirkte er längere
Zeit in Wien u. Einſiedeln (Schweiz).
Seit einer Reihe von Jahren war er
als Buch- u. Kunſthändler in ſeiner
Vaterſtadt ſelbſtändig und leitete den
Verlag des kathol. Preßvereins. Auch
redigierte er den kathol. „Daheim-
Kalender.“ Z. iſt als Schriftſteller
beſonders auf dem Gebiet der öſterr.-
patriotiſchen Jugendſchriften u. der
Länder- u. Völkerkunde tätig. Hier
ſind zu erwähnen

S:

Öſterreichiſches
Sagen- und Märchenbuch, 1884. –
Lebensbilder aus Öſterreich-Ungarn,
1895. 3. A. 1905. – Florianus (E. a.
der erſten Zeit des Chriſtentums),
1897. – Öſterreichiſches Buch der Ar-
beit (Lebensbilder), 1897. – Schatz-
käſtlein fürs Chriſtenhaus (Kleine
Geſchn.), 1899. – Am Hirtenſtab (E.
a. d. Leben des Biſchofs Fr. Joſ.
Rudiger), 1900. – Severinus, oder:
Ein Kampf ums Kreuz (Geſchichts-
bild), 1900. – Der Engel von Augs-
burg (E.), 1901.

Zoiler, J. N.,

Pſeud. für Johann
Nepomuk Rohaczek; ſ. d.!

Zois, Michelangelo Freiherr von,


geb. am 18. Juni 1874 in Schälſen-
dorf (Oberkrain), beſuchte das Gym-
naſium in Laibach, ſpäter die There-
ſianiſche Akademie in Wien u. wid-
mete ſich dann in Wien u. Graz dem
Studium der Rechte. Jm Jahre 1899
trat er in den Staatsdienſt u. wirkt
er jetzt (1908) als k. k. Bezirkskom-

*
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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/114>, abgerufen am 16.11.2024.