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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Zimmermann, Hans Wilhelm
Georg,

wurde am 12. Jan. 1855 zu
Wermsdorf im Königreich Sachsen
geboren, wo sein Vater zurzeit bei
einer fahrenden Schauspielertruppe
engagiert war. Obwohl dieser den
Knaben von dem Elend der Bühne
fernhalten wollte und für den Kauf-
mannsstand bestimmte, so führten die
Verhältnisse den Sohn dennoch früh-
zeitig auf die Bretter, welche die Welt
bedeuten, und zu Leisnig erfolgte im
Jahre 1869 sein erstes Debüt. Von
hier aus führte ihn das Wander-
leben der Schauspieler über fast ganz
Deutschland, bis er sich 1879 in Leip-
zig niederließ und hier einen Bühnen-
novitätenverlag gründete. Auch war
er längere Zeit Dramaturg und stell-
vertretender Direktor am Carola-
theater. Jm Jahre 1888 siedelte er
nach Berlin über, wo er als Drama-
turg und Schriftsteller bis 1903 lebte.
Dann wirkte er kurze Zeit als Direk-
tor des sächsischen Volkstheaters und
ließ sich dann in Dresden nieder.

S:

Schneewittchen (Zaubermärchen),
1877. - Hermance (Charakterbild),
1883. - Prinz Nachtigall (Zauber-M.),
1885. - Zum Sedantag (Festspiel),
1886. - Lumpenkönig (P. m. Gesang),
1888. - Das tägliche Brot (Volksst.),
1887. - Hoch König Albert! (Festsp.),
1887. - Der Tolpatsch (Lsp., mit Fr.
Rueffer), 1888. - Die schöne Sara
(P. mit Gesang), 1888. - Die Leicht-
geschürzten (P. m. Ges.), 1889. - Die
Nilbraut (P. mit Ges., mit O. Wag-
ner), 1889. - Die Puppenfee (Zauber-
M.), 1890. - Komödiantenfahrten
(En.), 1890. - Der Zwergkönig (Zau-
ber-M.), 1891. - Allerhand Märchen,
1892. - Der Zauberring (Zauber-
M.), 1893. - Ein fester Fels (Festsp.),
1893. - Fürstliche Schriftsteller des
19. Jahrhunderts (Antholog.), 1895.
- Der keusche Joseph (Kom., mit
Oskar Wagner), 1896. - Krone und
Lorbeer (Fürstliche Dichter von der
Zeit der Minnesänger bis zur Gegen-
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wart), 1898. - Von derheeme (Ge. i[n]
sächsischer Mdt.), 1899. - Fer'sch Ge[-]
miedhe (Ge. in sächsischer Mdt.), 1900[.]
- Allerlee Kleeniggeten (desgl.), 190[3]
4. Aufl. 1910. - Der scheene Schors[ch]
(Schsp. in sächsischer Mdt.), 1903. [-]
Deutsche Fürsten als Dichter (Anthol[.,]
Beitrag z. deutschen Literaturgesch.[),]
1906.

*Zimmermann, Heinrich Ka[rl]
Sigismund Edler von,

wurde am 1[8.]
Februar 1847 zu Graz in Steierma[rk]
als der Sohn eines hohen im Kriegs[-]
jahre 1866 wegen seiner Verdiens[te]
um die rasche Truppenbeförderun[g]
mit dem Ritterkreuze des Franz-J[o-]
sephsordens ausgezeichneten Bah[n-]
beamten geboren, besuchte seit seine[m]
achten Lebensjahre das Gymnasiu[m]
seiner Vaterstadt und absolvierte a[n]
der dortigen Universität auch die j[u-]
ridischen Studien. Nach dem Tod[e]
seines Vaters ward ihm Gelegenhei[t,]
der schon seit frühester Jugend in ih[m]
schlummernden Begeisterung für d[ie]
Bühne durch praktische Betätigung [zu]
entsprechen. Er wurde Schauspiel[er]
und wirkte, zuerst als jugendlich[er]
Liebhaber, dann als erster Held u[nd]
Regisseur unter anderem in Budape[st,]
Gmünden, Jschl, Reichenbach, Passa[u,]
Esseg und Temesvar, widmete si[ch]
auch schon während dieser Perio[de]
seines Lebens journalistischen u. dr[a-]
matischen Arbeiten. Dann trat er a[ls]
Beamter bei der k. k. privileg. Du[x-]
Bodenbacher Eisenbahn in Teplitz ei[n]
war später als Sekretär der k. k. öste[r-]
reichisch. Staatsbahnen in Prag täti[g,]
schied aber nach einer fünfjährig[en]
Beamtentätigkeit aus diesem Beru[fe]
u. ging gänzlich zur Journalistik übe[r.]
Er wirkte als Redakteur in deutsch[en]
Gegenden Ungarns, in Karlsba[d]
Teplitz, Mährisch-Ostrau, Wien u[nd]
seit 1893 in Budweis in Böhmen, [wo]
er erst das "Budweiser Kreisblat[t"]
leitete, seit 1894 aber die "Budweis[er]
Zeitung" redigierte. Seit 1900 leb[te]
er als Redakteur der "Deutschen Le[i-]

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Zimmermann, Hans Wilhelm
Georg,

wurde am 12. Jan. 1855 zu
Wermsdorf im Königreich Sachſen
geboren, wo ſein Vater zurzeit bei
einer fahrenden Schauſpielertruppe
engagiert war. Obwohl dieſer den
Knaben von dem Elend der Bühne
fernhalten wollte und für den Kauf-
mannsſtand beſtimmte, ſo führten die
Verhältniſſe den Sohn dennoch früh-
zeitig auf die Bretter, welche die Welt
bedeuten, und zu Leisnig erfolgte im
Jahre 1869 ſein erſtes Debüt. Von
hier aus führte ihn das Wander-
leben der Schauſpieler über faſt ganz
Deutſchland, bis er ſich 1879 in Leip-
zig niederließ und hier einen Bühnen-
novitätenverlag gründete. Auch war
er längere Zeit Dramaturg und ſtell-
vertretender Direktor am Carola-
theater. Jm Jahre 1888 ſiedelte er
nach Berlin über, wo er als Drama-
turg und Schriftſteller bis 1903 lebte.
Dann wirkte er kurze Zeit als Direk-
tor des ſächſiſchen Volkstheaters und
ließ ſich dann in Dresden nieder.

S:

Schneewittchen (Zaubermärchen),
1877. – Hermance (Charakterbild),
1883. – Prinz Nachtigall (Zauber-M.),
1885. – Zum Sedantag (Feſtſpiel),
1886. – Lumpenkönig (P. m. Geſang),
1888. – Das tägliche Brot (Volksſt.),
1887. – Hoch König Albert! (Feſtſp.),
1887. – Der Tolpatſch (Lſp., mit Fr.
Rueffer), 1888. – Die ſchöne Sara
(P. mit Geſang), 1888. – Die Leicht-
geſchürzten (P. m. Geſ.), 1889. – Die
Nilbraut (P. mit Geſ., mit O. Wag-
ner), 1889. – Die Puppenfee (Zauber-
M.), 1890. – Komödiantenfahrten
(En.), 1890. – Der Zwergkönig (Zau-
ber-M.), 1891. – Allerhand Märchen,
1892. – Der Zauberring (Zauber-
M.), 1893. – Ein feſter Fels (Feſtſp.),
1893. – Fürſtliche Schriftſteller des
19. Jahrhunderts (Antholog.), 1895.
– Der keuſche Joſeph (Kom., mit
Oskar Wagner), 1896. – Krone und
Lorbeer (Fürſtliche Dichter von der
Zeit der Minneſänger bis zur Gegen-
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Zim
wart), 1898. – Von derheeme (Ge. i[n]
ſächſiſcher Mdt.), 1899. – Fer’ſch Ge[-]
miedhe (Ge. in ſächſiſcher Mdt.), 1900[.]
– Allerlee Kleeniggeten (desgl.), 190[3]
4. Aufl. 1910. – Der ſcheene Schorſ[ch]
(Schſp. in ſächſiſcher Mdt.), 1903. [-]
Deutſche Fürſten als Dichter (Anthol[.,]
Beitrag z. deutſchen Literaturgeſch.[),]
1906.

*Zimmermann, Heinrich Ka[rl]
Sigismund Edler von,

wurde am 1[8.]
Februar 1847 zu Graz in Steierma[rk]
als der Sohn eines hohen im Kriegs[-]
jahre 1866 wegen ſeiner Verdienſ[te]
um die raſche Truppenbeförderun[g]
mit dem Ritterkreuze des Franz-J[o-]
ſephsordens ausgezeichneten Bah[n-]
beamten geboren, beſuchte ſeit ſeine[m]
achten Lebensjahre das Gymnaſiu[m]
ſeiner Vaterſtadt und abſolvierte a[n]
der dortigen Univerſität auch die j[u-]
ridiſchen Studien. Nach dem Tod[e]
ſeines Vaters ward ihm Gelegenhei[t,]
der ſchon ſeit früheſter Jugend in ih[m]
ſchlummernden Begeiſterung für d[ie]
Bühne durch praktiſche Betätigung [zu]
entſprechen. Er wurde Schauſpiel[er]
und wirkte, zuerſt als jugendlich[er]
Liebhaber, dann als erſter Held u[nd]
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Gmünden, Jſchl, Reichenbach, Paſſa[u,]
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auch ſchon während dieſer Perio[de]
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Beamter bei der k. k. privileg. Du[x-]
Bodenbacher Eiſenbahn in Teplitz ei[n]
war ſpäter als Sekretär der k. k. öſte[r-]
reichiſch. Staatsbahnen in Prag täti[g,]
ſchied aber nach einer fünfjährig[en]
Beamtentätigkeit aus dieſem Beru[fe]
u. ging gänzlich zur Journaliſtik übe[r.]
Er wirkte als Redakteur in deutſch[en]
Gegenden Ungarns, in Karlsba[d]
Teplitz, Mähriſch-Oſtrau, Wien u[nd]
ſeit 1893 in Budweis in Böhmen, [wo]
er erſt das „Budweiſer Kreisblat[t“]
leitete, ſeit 1894 aber die „Budweiſ[er]
Zeitung“ redigierte. Seit 1900 leb[te]
er als Redakteur der „Deutſchen Le[i-]

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[96/0100] Zim Zim Zimmermann, Hans Wilhelm Georg, wurde am 12. Jan. 1855 zu Wermsdorf im Königreich Sachſen geboren, wo ſein Vater zurzeit bei einer fahrenden Schauſpielertruppe engagiert war. Obwohl dieſer den Knaben von dem Elend der Bühne fernhalten wollte und für den Kauf- mannsſtand beſtimmte, ſo führten die Verhältniſſe den Sohn dennoch früh- zeitig auf die Bretter, welche die Welt bedeuten, und zu Leisnig erfolgte im Jahre 1869 ſein erſtes Debüt. Von hier aus führte ihn das Wander- leben der Schauſpieler über faſt ganz Deutſchland, bis er ſich 1879 in Leip- zig niederließ und hier einen Bühnen- novitätenverlag gründete. Auch war er längere Zeit Dramaturg und ſtell- vertretender Direktor am Carola- theater. Jm Jahre 1888 ſiedelte er nach Berlin über, wo er als Drama- turg und Schriftſteller bis 1903 lebte. Dann wirkte er kurze Zeit als Direk- tor des ſächſiſchen Volkstheaters und ließ ſich dann in Dresden nieder. S: Schneewittchen (Zaubermärchen), 1877. – Hermance (Charakterbild), 1883. – Prinz Nachtigall (Zauber-M.), 1885. – Zum Sedantag (Feſtſpiel), 1886. – Lumpenkönig (P. m. Geſang), 1888. – Das tägliche Brot (Volksſt.), 1887. – Hoch König Albert! (Feſtſp.), 1887. – Der Tolpatſch (Lſp., mit Fr. Rueffer), 1888. – Die ſchöne Sara (P. mit Geſang), 1888. – Die Leicht- geſchürzten (P. m. Geſ.), 1889. – Die Nilbraut (P. mit Geſ., mit O. Wag- ner), 1889. – Die Puppenfee (Zauber- M.), 1890. – Komödiantenfahrten (En.), 1890. – Der Zwergkönig (Zau- ber-M.), 1891. – Allerhand Märchen, 1892. – Der Zauberring (Zauber- M.), 1893. – Ein feſter Fels (Feſtſp.), 1893. – Fürſtliche Schriftſteller des 19. Jahrhunderts (Antholog.), 1895. – Der keuſche Joſeph (Kom., mit Oskar Wagner), 1896. – Krone und Lorbeer (Fürſtliche Dichter von der Zeit der Minneſänger bis zur Gegen- wart), 1898. – Von derheeme (Ge. in ſächſiſcher Mdt.), 1899. – Fer’ſch Ge- miedhe (Ge. in ſächſiſcher Mdt.), 1900. – Allerlee Kleeniggeten (desgl.), 1903 4. Aufl. 1910. – Der ſcheene Schorſch (Schſp. in ſächſiſcher Mdt.), 1903. - Deutſche Fürſten als Dichter (Anthol., Beitrag z. deutſchen Literaturgeſch.), 1906. *Zimmermann, Heinrich Karl Sigismund Edler von, wurde am 18. Februar 1847 zu Graz in Steiermark als der Sohn eines hohen im Kriegs- jahre 1866 wegen ſeiner Verdienſte um die raſche Truppenbeförderung mit dem Ritterkreuze des Franz-Jo- ſephsordens ausgezeichneten Bahn- beamten geboren, beſuchte ſeit ſeinem achten Lebensjahre das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt und abſolvierte an der dortigen Univerſität auch die ju- ridiſchen Studien. Nach dem Tode ſeines Vaters ward ihm Gelegenheit, der ſchon ſeit früheſter Jugend in ihm ſchlummernden Begeiſterung für die Bühne durch praktiſche Betätigung zu entſprechen. Er wurde Schauſpieler und wirkte, zuerſt als jugendlicher Liebhaber, dann als erſter Held und Regiſſeur unter anderem in Budapeſt, Gmünden, Jſchl, Reichenbach, Paſſau, Eſſeg und Temesvar, widmete ſich auch ſchon während dieſer Periode ſeines Lebens journaliſtiſchen u. dra- matiſchen Arbeiten. Dann trat er als Beamter bei der k. k. privileg. Dux- Bodenbacher Eiſenbahn in Teplitz ein war ſpäter als Sekretär der k. k. öſter- reichiſch. Staatsbahnen in Prag tätig, ſchied aber nach einer fünfjährigen Beamtentätigkeit aus dieſem Berufe u. ging gänzlich zur Journaliſtik über. Er wirkte als Redakteur in deutſchen Gegenden Ungarns, in Karlsbad Teplitz, Mähriſch-Oſtrau, Wien und ſeit 1893 in Budweis in Böhmen, wo er erſt das „Budweiſer Kreisblatt“ leitete, ſeit 1894 aber die „Budweiſer Zeitung“ redigierte. Seit 1900 lebte er als Redakteur der „Deutſchen Lei- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/100>, abgerufen am 16.11.2024.