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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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(Lsp.), 1845. - Bilder u. Skizzen a.
d. Zeit; III, 1846. - Berliner Kari-
katuren u. Silhouetten, 1850. - At-
lantis (Amerik. En. u. Geschn.), 1853.
- Die Welt der Verbrecher (Merk-
würdige Kriminalgeschn.), 1853.

Steinmann, Heinrich,

siehe H.
F. Mannstein!

Steinmann, J.,

Pseud. für Ju-
lius Stinde;
s. d.!

*Steinmann, Olga,

bekannt unter
ihrem Mädchennamen Olga von
Gerstfeld,
wurde 1869 als Tochter
des russischen Generals Philipp v. G.
in Lowicz b. Warschau geboren u. auf
dem russisch. Gymnasium in Warschau
gebildet. Nach dem frühen Tode des
Vaters verließ sie Rußland für im-
mer und genoß ihre weitere Aus-
bildung in Venedig, Wien und Frei-
burg in Baden. Danach lebte sie
einige Jahre in Florenz, um sich in
der Musik weiterzubilden. Hemmun-
gen und Engen aller Art, auch Leiden
und Abhängigkeiten, wie sie mensch-
liche Unvollkommenheit verursucht,
neben seltenen Rosen wahrer Freund-
schaft die brennenden Dornen bitter-
ster persönlicher Enttäuschungen sind
ihrem Lebenswege lange Zeit hin-
durch vertraut geblieben. Jn Rom
vermählte sie sich 1901 mit dem Kunst-
gelehrten Prof. Dr. Ernst St., der
dort im Auftrage des Deutschen Rei-
ches mit der Abfassung eines Werkes
über die Sixtinische Kapelle beschäf-
tigt war (2 Bde. 1901-05), und dem
sie im Sommer 1904 nach Schwerin
in Mecklenburg folgte, wo er die
Stelle eines Direktors des groß-
herzogl. Museums übernahm. Seit-
dem lebte sie teils in Schwerin, teils
in Rom. Hier starb sie an einer schlei-
chenden Krankheit am 29. April 1910
u. ruht dort neben ihrer Mutter, die
sie 1909 verloren hatte. Auf dem Ge-
biet der Kunst- und Kulturgeschichte
veröffentlichte sie "Hochzeitsfeste der
Renaissance. Führer zur Kunst"
(1906) u. "Umbrische Städte. Stätten
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der Kultur" (1908); außerdem

S:


Sturm und Stille (Ge.), 1900. - Pil-
gerfahrten in Jtalien (mit ihrem
Gatten), 1911.

*Steinmann, Paul,

wurde am
14. August 1870 auf der Jnsel Ösel
(in der Ostsee) geboren. Sein Vater,
aus St. Gallen stammend, war dort
Geistlicher unter den Esten u. hatte
dort angestrengte, harte Arbeit, so
daß er 1877 eine Erholungsreise nach
Deutschland antreten mußte. Der
Sohn Paul wurde zunächst auf ein
Jahr der Pflege eines Onkels auf
dem russischen Festland in der Nähe
von Reval übergeben u. reiste dann
den Eltern, die ihrer Gesundheit
wegen ihre Arbeit aufgeben mußten,
nach Niesky in der Oberlausitz nach,
um dann dreizehn Jahre in den
Erziehungsinstituten der Brüderge-
meinde -- Realschule in Gnadenfrei
(Schlesien) und Lehrerseminar in
Niesky -- zu verbringen. Nachdem
er Ostern 1891 sein erstes Examen
bestanden, wurde er Lehrer an der
Knabenanstalt der Brüdergemeinde
in Neuwied am Rhein, kehrte aber
schon nach zwei Jahren an die An-
stalt in Niesky zurück. Von hier aus
erledigte er 1894 in Reichenbach seine
zweite Prüfung, besuchte 1895 und
1896 zu seiner weiteren Ausbildung
die Ferienkurse in Greifswald und
Jena, bestand im Herbst 1898 die
Mittelschullehrer-Prüfung u. wurde
im Frühjahr 1899 auf seine Bitte
nach Christiansfeld in Nordschleswig
versetzt. Nach einem Jahre rief man
ihn nach Neuwied zurück, wo er,
nachdem er 1901 die Rektoratsprü-
fung abgelegt, noch jetzt im Amte
steht.

S:

"Nur du!" (Ge.), 1900. -
Gedichte, 1902.

*Steinmüller, Paul,

geb. 2. Okt.
1870 in Berlin als der Sohn eines
Kanzlisten und späteren Jnspektors
im Generalpostamt, besuchte das
Askanische Gymnasium, später die
Döbbelinsche höhere Knabenschule u.

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(Lſp.), 1845. – Bilder u. Skizzen a.
d. Zeit; III, 1846. – Berliner Kari-
katuren u. Silhouetten, 1850. – At-
lantis (Amerik. En. u. Geſchn.), 1853.
– Die Welt der Verbrecher (Merk-
würdige Kriminalgeſchn.), 1853.

Steinmann, Heinrich,

ſiehe H.
F. Mannſtein!

Steinmann, J.,

Pſeud. für Ju-
lius Stinde;
ſ. d.!

*Steinmann, Olga,

bekannt unter
ihrem Mädchennamen Olga von
Gerſtfeld,
wurde 1869 als Tochter
des ruſſiſchen Generals Philipp v. G.
in Lowicz b. Warſchau geboren u. auf
dem ruſſiſch. Gymnaſium in Warſchau
gebildet. Nach dem frühen Tode des
Vaters verließ ſie Rußland für im-
mer und genoß ihre weitere Aus-
bildung in Venedig, Wien und Frei-
burg in Baden. Danach lebte ſie
einige Jahre in Florenz, um ſich in
der Muſik weiterzubilden. Hemmun-
gen und Engen aller Art, auch Leiden
und Abhängigkeiten, wie ſie menſch-
liche Unvollkommenheit verurſucht,
neben ſeltenen Roſen wahrer Freund-
ſchaft die brennenden Dornen bitter-
ſter perſönlicher Enttäuſchungen ſind
ihrem Lebenswege lange Zeit hin-
durch vertraut geblieben. Jn Rom
vermählte ſie ſich 1901 mit dem Kunſt-
gelehrten Prof. Dr. Ernſt St., der
dort im Auftrage des Deutſchen Rei-
ches mit der Abfaſſung eines Werkes
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tigt war (2 Bde. 1901–05), und dem
ſie im Sommer 1904 nach Schwerin
in Mecklenburg folgte, wo er die
Stelle eines Direktors des groß-
herzogl. Muſeums übernahm. Seit-
dem lebte ſie teils in Schwerin, teils
in Rom. Hier ſtarb ſie an einer ſchlei-
chenden Krankheit am 29. April 1910
u. ruht dort neben ihrer Mutter, die
ſie 1909 verloren hatte. Auf dem Ge-
biet der Kunſt- und Kulturgeſchichte
veröffentlichte ſie „Hochzeitsfeſte der
Renaiſſance. Führer zur Kunſt“
(1906) u. „Umbriſche Städte. Stätten
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Ste
der Kultur“ (1908); außerdem

S:


Sturm und Stille (Ge.), 1900. – Pil-
gerfahrten in Jtalien (mit ihrem
Gatten), 1911.

*Steinmann, Paul,

wurde am
14. Auguſt 1870 auf der Jnſel Öſel
(in der Oſtſee) geboren. Sein Vater,
aus St. Gallen ſtammend, war dort
Geiſtlicher unter den Eſten u. hatte
dort angeſtrengte, harte Arbeit, ſo
daß er 1877 eine Erholungsreiſe nach
Deutſchland antreten mußte. Der
Sohn Paul wurde zunächſt auf ein
Jahr der Pflege eines Onkels auf
dem ruſſiſchen Feſtland in der Nähe
von Reval übergeben u. reiſte dann
den Eltern, die ihrer Geſundheit
wegen ihre Arbeit aufgeben mußten,
nach Niesky in der Oberlauſitz nach,
um dann dreizehn Jahre in den
Erziehungsinſtituten der Brüderge-
meinde — Realſchule in Gnadenfrei
(Schleſien) und Lehrerſeminar in
Niesky — zu verbringen. Nachdem
er Oſtern 1891 ſein erſtes Examen
beſtanden, wurde er Lehrer an der
Knabenanſtalt der Brüdergemeinde
in Neuwied am Rhein, kehrte aber
ſchon nach zwei Jahren an die An-
ſtalt in Niesky zurück. Von hier aus
erledigte er 1894 in Reichenbach ſeine
zweite Prüfung, beſuchte 1895 und
1896 zu ſeiner weiteren Ausbildung
die Ferienkurſe in Greifswald und
Jena, beſtand im Herbſt 1898 die
Mittelſchullehrer-Prüfung u. wurde
im Frühjahr 1899 auf ſeine Bitte
nach Chriſtiansfeld in Nordſchleswig
verſetzt. Nach einem Jahre rief man
ihn nach Neuwied zurück, wo er,
nachdem er 1901 die Rektoratsprü-
fung abgelegt, noch jetzt im Amte
ſteht.

S:

„Nur du!“ (Ge.), 1900. –
Gedichte, 1902.

*Steinmüller, Paul,

geb. 2. Okt.
1870 in Berlin als der Sohn eines
Kanzliſten und ſpäteren Jnſpektors
im Generalpoſtamt, beſuchte das
Askaniſche Gymnaſium, ſpäter die
Döbbelinſche höhere Knabenſchule u.

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[52/0056] Ste Ste (Lſp.), 1845. – Bilder u. Skizzen a. d. Zeit; III, 1846. – Berliner Kari- katuren u. Silhouetten, 1850. – At- lantis (Amerik. En. u. Geſchn.), 1853. – Die Welt der Verbrecher (Merk- würdige Kriminalgeſchn.), 1853. Steinmann, Heinrich, ſiehe H. F. Mannſtein! Steinmann, J., Pſeud. für Ju- lius Stinde; ſ. d.! *Steinmann, Olga, bekannt unter ihrem Mädchennamen Olga von Gerſtfeld, wurde 1869 als Tochter des ruſſiſchen Generals Philipp v. G. in Lowicz b. Warſchau geboren u. auf dem ruſſiſch. Gymnaſium in Warſchau gebildet. Nach dem frühen Tode des Vaters verließ ſie Rußland für im- mer und genoß ihre weitere Aus- bildung in Venedig, Wien und Frei- burg in Baden. Danach lebte ſie einige Jahre in Florenz, um ſich in der Muſik weiterzubilden. Hemmun- gen und Engen aller Art, auch Leiden und Abhängigkeiten, wie ſie menſch- liche Unvollkommenheit verurſucht, neben ſeltenen Roſen wahrer Freund- ſchaft die brennenden Dornen bitter- ſter perſönlicher Enttäuſchungen ſind ihrem Lebenswege lange Zeit hin- durch vertraut geblieben. Jn Rom vermählte ſie ſich 1901 mit dem Kunſt- gelehrten Prof. Dr. Ernſt St., der dort im Auftrage des Deutſchen Rei- ches mit der Abfaſſung eines Werkes über die Sixtiniſche Kapelle beſchäf- tigt war (2 Bde. 1901–05), und dem ſie im Sommer 1904 nach Schwerin in Mecklenburg folgte, wo er die Stelle eines Direktors des groß- herzogl. Muſeums übernahm. Seit- dem lebte ſie teils in Schwerin, teils in Rom. Hier ſtarb ſie an einer ſchlei- chenden Krankheit am 29. April 1910 u. ruht dort neben ihrer Mutter, die ſie 1909 verloren hatte. Auf dem Ge- biet der Kunſt- und Kulturgeſchichte veröffentlichte ſie „Hochzeitsfeſte der Renaiſſance. Führer zur Kunſt“ (1906) u. „Umbriſche Städte. Stätten der Kultur“ (1908); außerdem S: Sturm und Stille (Ge.), 1900. – Pil- gerfahrten in Jtalien (mit ihrem Gatten), 1911. *Steinmann, Paul, wurde am 14. Auguſt 1870 auf der Jnſel Öſel (in der Oſtſee) geboren. Sein Vater, aus St. Gallen ſtammend, war dort Geiſtlicher unter den Eſten u. hatte dort angeſtrengte, harte Arbeit, ſo daß er 1877 eine Erholungsreiſe nach Deutſchland antreten mußte. Der Sohn Paul wurde zunächſt auf ein Jahr der Pflege eines Onkels auf dem ruſſiſchen Feſtland in der Nähe von Reval übergeben u. reiſte dann den Eltern, die ihrer Geſundheit wegen ihre Arbeit aufgeben mußten, nach Niesky in der Oberlauſitz nach, um dann dreizehn Jahre in den Erziehungsinſtituten der Brüderge- meinde — Realſchule in Gnadenfrei (Schleſien) und Lehrerſeminar in Niesky — zu verbringen. Nachdem er Oſtern 1891 ſein erſtes Examen beſtanden, wurde er Lehrer an der Knabenanſtalt der Brüdergemeinde in Neuwied am Rhein, kehrte aber ſchon nach zwei Jahren an die An- ſtalt in Niesky zurück. Von hier aus erledigte er 1894 in Reichenbach ſeine zweite Prüfung, beſuchte 1895 und 1896 zu ſeiner weiteren Ausbildung die Ferienkurſe in Greifswald und Jena, beſtand im Herbſt 1898 die Mittelſchullehrer-Prüfung u. wurde im Frühjahr 1899 auf ſeine Bitte nach Chriſtiansfeld in Nordſchleswig verſetzt. Nach einem Jahre rief man ihn nach Neuwied zurück, wo er, nachdem er 1901 die Rektoratsprü- fung abgelegt, noch jetzt im Amte ſteht. S: „Nur du!“ (Ge.), 1900. – Gedichte, 1902. *Steinmüller, Paul, geb. 2. Okt. 1870 in Berlin als der Sohn eines Kanzliſten und ſpäteren Jnſpektors im Generalpoſtamt, beſuchte das Askaniſche Gymnaſium, ſpäter die Döbbelinſche höhere Knabenſchule u. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/56>, abgerufen am 24.11.2024.