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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Wil
mann in Wismar eine Druckerei und
die täglich erscheinende "Mecklenbur-
gische Ostseezeitung", welche W. redi-
gierte, aber schon nach neun Monaten
wieder eingehen ließ. Gleichzeitig
trennte er sich von seinem Kompa-
gnon u. übernahm die Druckerei auf
eigene Rechnung. Seit dem 1. Ok-
tober 1897 erscheint in seinem Ver-
lage unter seiner Redaktion eine Halb-
monatsschrift für Lyrik und Kritik
"Lyrische Blätter". Außer einer "Ge-
schichte der Stadt Wismar" (I. 1897)
veröffentlichte er

S:

Gedichte, 1898.
- Bilder aus Wismars Vergangen-
heit (Gesamm. Beiträge zur Gesch. d.
Stadt Wismar), 1903.

*Willhelmi, Otto,

wurde am 7.
Juli 1831 zu Unna in Westfalen geb.,
wohin sich sein Vater als Kammerge-
richtsreferendar von Berlin aus hatte
versetzen lassen. Der letztere kam 1835
als Stadtgerichts-Direktor nach
Bochum u. 1839 nach Arnsberg und
übernahm später die Advokatur am
Oberlandesgericht Hamm. Wie alle
seine Söhne, so widmete sich auch
Otto dem Studium der Rechte, dem
er 31/2 Jahr in Heidelberg, Berlin u.
Bonn oblag. Jn die Gerichtspraxis
eingetreten, war er bereits zwei Jahre
als unbesoldeter Assessor in Hamm
tätig gewesen, als eine Duellaffäre
ihn nötigte, aus dem Justizdienst aus-
zuscheiden. Er wandte sich nach Ber-
lin, wo er erst bei verschiedenen
Rechtsanwälten arbeitete, sich dann
aber als Rechtskonsulent selbständig
machte. Als solcher ist er noch jetzt
daselbst tätig, wirkt nebenher auch
als politischer Schriftsteller.

S:

Eros
und Eris (Lyrik), 1893.

*Willigerod, Lilly,

wurde als die
Tochter eines höheren hannöverschen
Beamten geboren. Früh verwaist u.
von Jugend auf schwächlich u. kränk-
lich, ist ihr Leben ein schweres und
wechselvolles gewesen. Alle Versuche,
sich einen Wirkungskreis zu suchen,
scheiterten sowohl in Deutschland als
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Wil
in England an ihrer Kränklichkeit.
Jm Jahre 1869 sandten hohe Be-
schützer und ihr Bruder sie zu einem
berühmten Arzt nach Würzburg, der
mit seiner Frau der Kranken ein so
warmes Jnteresse entgegenbrachte,
daß diese 15 Jahre lang größtenteils
in seiner Familie zubrachte. Wäh-
rend eines Aufenthalts in England,
um zu ihrer Stärkung die dortige
Seeluft zu genießen, lernte sie 1876
den berühmtesten Kanzelredner Eng-
lands Reverend Aitken kennen. Mit
der Übersetzung der Predigten dieses
Mannes begann Lilly W. ihre schrift-
stellerische Tätigkeit. Es folgten Über-
setzungen englischer Jugendschriften
u. schließlich eigene selbständige Ar-
beiten für die reifere Jugend. Jhr
Buch "Altes u. Neues aus Bayern"
wurde die Veranlassung, daß die
österreichische Regierung sie auffor-
derte, Tirol zu bereisen und zu be-
schreiben. Sie kam dieser Aufforde-
rung durch mehrere Artikel in den
verschiedensten deutschen Zeitungen
nach. Jm Jahre 1889, als sie eben
im Begriff stand, eine Erholungs-
reise nach England zu unternehmen,
hatte sie das Unglück, infolge eines
Schenkelbruches lahm zu werden, so
daß sie sich allein, ohne Führerin,
schwer fortbewegen, ja auch nicht ein-
mal mehr das rauhe Klima Nord-
deutschlands ertragen kann. Sie lebt
seitdem zu Arco in Südtirol, wo sie,
soweit es ihre Gesundheit erlaubt,
immer noch schriftstellerisch tätig ist.

S:

Aus meinem Tagebuche (E. f. d.
reifere Jugend), 1887. - Ein See-
mannsleben (E. f. d. reifere Jugend),
1888. - Altes und Neues aus Bayern
(desgl.), 1889. - Treu bis zum Tode
(Hist. E.), 1889. 2. A. u. d. T.: Der
Held vom Schildhof (Hist. E. a. d. J.
1809), 1908. - Ein deutsches Herz (E.
f. d. reif. Jugend), 1894. 2. A. 1908.
- Die Erbin von Planta (N.), 1895.

Willkomm, Ernst Adolf,

geb.
am 10. Febr. 1810 in Herwigsdorf bei

*


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Wil
mann in Wismar eine Druckerei und
die täglich erſcheinende „Mecklenbur-
giſche Oſtſeezeitung“, welche W. redi-
gierte, aber ſchon nach neun Monaten
wieder eingehen ließ. Gleichzeitig
trennte er ſich von ſeinem Kompa-
gnon u. übernahm die Druckerei auf
eigene Rechnung. Seit dem 1. Ok-
tober 1897 erſcheint in ſeinem Ver-
lage unter ſeiner Redaktion eine Halb-
monatsſchrift für Lyrik und Kritik
„Lyriſche Blätter“. Außer einer „Ge-
ſchichte der Stadt Wismar“ (I. 1897)
veröffentlichte er

S:

Gedichte, 1898.
– Bilder aus Wismars Vergangen-
heit (Geſamm. Beiträge zur Geſch. d.
Stadt Wismar), 1903.

*Willhelmi, Otto,

wurde am 7.
Juli 1831 zu Unna in Weſtfalen geb.,
wohin ſich ſein Vater als Kammerge-
richtsreferendar von Berlin aus hatte
verſetzen laſſen. Der letztere kam 1835
als Stadtgerichts-Direktor nach
Bochum u. 1839 nach Arnsberg und
übernahm ſpäter die Advokatur am
Oberlandesgericht Hamm. Wie alle
ſeine Söhne, ſo widmete ſich auch
Otto dem Studium der Rechte, dem
er 3½ Jahr in Heidelberg, Berlin u.
Bonn oblag. Jn die Gerichtspraxis
eingetreten, war er bereits zwei Jahre
als unbeſoldeter Aſſeſſor in Hamm
tätig geweſen, als eine Duellaffäre
ihn nötigte, aus dem Juſtizdienſt aus-
zuſcheiden. Er wandte ſich nach Ber-
lin, wo er erſt bei verſchiedenen
Rechtsanwälten arbeitete, ſich dann
aber als Rechtskonſulent ſelbſtändig
machte. Als ſolcher iſt er noch jetzt
daſelbſt tätig, wirkt nebenher auch
als politiſcher Schriftſteller.

S:

Eros
und Eris (Lyrik), 1893.

*Willigerod, Lilly,

wurde als die
Tochter eines höheren hannöverſchen
Beamten geboren. Früh verwaiſt u.
von Jugend auf ſchwächlich u. kränk-
lich, iſt ihr Leben ein ſchweres und
wechſelvolles geweſen. Alle Verſuche,
ſich einen Wirkungskreis zu ſuchen,
ſcheiterten ſowohl in Deutſchland als
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Wil
in England an ihrer Kränklichkeit.
Jm Jahre 1869 ſandten hohe Be-
ſchützer und ihr Bruder ſie zu einem
berühmten Arzt nach Würzburg, der
mit ſeiner Frau der Kranken ein ſo
warmes Jntereſſe entgegenbrachte,
daß dieſe 15 Jahre lang größtenteils
in ſeiner Familie zubrachte. Wäh-
rend eines Aufenthalts in England,
um zu ihrer Stärkung die dortige
Seeluft zu genießen, lernte ſie 1876
den berühmteſten Kanzelredner Eng-
lands Reverend Aitken kennen. Mit
der Überſetzung der Predigten dieſes
Mannes begann Lilly W. ihre ſchrift-
ſtelleriſche Tätigkeit. Es folgten Über-
ſetzungen engliſcher Jugendſchriften
u. ſchließlich eigene ſelbſtändige Ar-
beiten für die reifere Jugend. Jhr
Buch „Altes u. Neues aus Bayern“
wurde die Veranlaſſung, daß die
öſterreichiſche Regierung ſie auffor-
derte, Tirol zu bereiſen und zu be-
ſchreiben. Sie kam dieſer Aufforde-
rung durch mehrere Artikel in den
verſchiedenſten deutſchen Zeitungen
nach. Jm Jahre 1889, als ſie eben
im Begriff ſtand, eine Erholungs-
reiſe nach England zu unternehmen,
hatte ſie das Unglück, infolge eines
Schenkelbruches lahm zu werden, ſo
daß ſie ſich allein, ohne Führerin,
ſchwer fortbewegen, ja auch nicht ein-
mal mehr das rauhe Klima Nord-
deutſchlands ertragen kann. Sie lebt
ſeitdem zu Arco in Südtirol, wo ſie,
ſoweit es ihre Geſundheit erlaubt,
immer noch ſchriftſtelleriſch tätig iſt.

S:

Aus meinem Tagebuche (E. f. d.
reifere Jugend), 1887. – Ein See-
mannsleben (E. f. d. reifere Jugend),
1888. – Altes und Neues aus Bayern
(desgl.), 1889. – Treu bis zum Tode
(Hiſt. E.), 1889. 2. A. u. d. T.: Der
Held vom Schildhof (Hiſt. E. a. d. J.
1809), 1908. – Ein deutſches Herz (E.
f. d. reif. Jugend), 1894. 2. A. 1908.
– Die Erbin von Planta (N.), 1895.

Willkomm, Ernſt Adolf,

geb.
am 10. Febr. 1810 in Herwigsdorf bei

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[458/0462] Wil Wil mann in Wismar eine Druckerei und die täglich erſcheinende „Mecklenbur- giſche Oſtſeezeitung“, welche W. redi- gierte, aber ſchon nach neun Monaten wieder eingehen ließ. Gleichzeitig trennte er ſich von ſeinem Kompa- gnon u. übernahm die Druckerei auf eigene Rechnung. Seit dem 1. Ok- tober 1897 erſcheint in ſeinem Ver- lage unter ſeiner Redaktion eine Halb- monatsſchrift für Lyrik und Kritik „Lyriſche Blätter“. Außer einer „Ge- ſchichte der Stadt Wismar“ (I. 1897) veröffentlichte er S: Gedichte, 1898. – Bilder aus Wismars Vergangen- heit (Geſamm. Beiträge zur Geſch. d. Stadt Wismar), 1903. *Willhelmi, Otto, wurde am 7. Juli 1831 zu Unna in Weſtfalen geb., wohin ſich ſein Vater als Kammerge- richtsreferendar von Berlin aus hatte verſetzen laſſen. Der letztere kam 1835 als Stadtgerichts-Direktor nach Bochum u. 1839 nach Arnsberg und übernahm ſpäter die Advokatur am Oberlandesgericht Hamm. Wie alle ſeine Söhne, ſo widmete ſich auch Otto dem Studium der Rechte, dem er 3½ Jahr in Heidelberg, Berlin u. Bonn oblag. Jn die Gerichtspraxis eingetreten, war er bereits zwei Jahre als unbeſoldeter Aſſeſſor in Hamm tätig geweſen, als eine Duellaffäre ihn nötigte, aus dem Juſtizdienſt aus- zuſcheiden. Er wandte ſich nach Ber- lin, wo er erſt bei verſchiedenen Rechtsanwälten arbeitete, ſich dann aber als Rechtskonſulent ſelbſtändig machte. Als ſolcher iſt er noch jetzt daſelbſt tätig, wirkt nebenher auch als politiſcher Schriftſteller. S: Eros und Eris (Lyrik), 1893. *Willigerod, Lilly, wurde als die Tochter eines höheren hannöverſchen Beamten geboren. Früh verwaiſt u. von Jugend auf ſchwächlich u. kränk- lich, iſt ihr Leben ein ſchweres und wechſelvolles geweſen. Alle Verſuche, ſich einen Wirkungskreis zu ſuchen, ſcheiterten ſowohl in Deutſchland als in England an ihrer Kränklichkeit. Jm Jahre 1869 ſandten hohe Be- ſchützer und ihr Bruder ſie zu einem berühmten Arzt nach Würzburg, der mit ſeiner Frau der Kranken ein ſo warmes Jntereſſe entgegenbrachte, daß dieſe 15 Jahre lang größtenteils in ſeiner Familie zubrachte. Wäh- rend eines Aufenthalts in England, um zu ihrer Stärkung die dortige Seeluft zu genießen, lernte ſie 1876 den berühmteſten Kanzelredner Eng- lands Reverend Aitken kennen. Mit der Überſetzung der Predigten dieſes Mannes begann Lilly W. ihre ſchrift- ſtelleriſche Tätigkeit. Es folgten Über- ſetzungen engliſcher Jugendſchriften u. ſchließlich eigene ſelbſtändige Ar- beiten für die reifere Jugend. Jhr Buch „Altes u. Neues aus Bayern“ wurde die Veranlaſſung, daß die öſterreichiſche Regierung ſie auffor- derte, Tirol zu bereiſen und zu be- ſchreiben. Sie kam dieſer Aufforde- rung durch mehrere Artikel in den verſchiedenſten deutſchen Zeitungen nach. Jm Jahre 1889, als ſie eben im Begriff ſtand, eine Erholungs- reiſe nach England zu unternehmen, hatte ſie das Unglück, infolge eines Schenkelbruches lahm zu werden, ſo daß ſie ſich allein, ohne Führerin, ſchwer fortbewegen, ja auch nicht ein- mal mehr das rauhe Klima Nord- deutſchlands ertragen kann. Sie lebt ſeitdem zu Arco in Südtirol, wo ſie, ſoweit es ihre Geſundheit erlaubt, immer noch ſchriftſtelleriſch tätig iſt. S: Aus meinem Tagebuche (E. f. d. reifere Jugend), 1887. – Ein See- mannsleben (E. f. d. reifere Jugend), 1888. – Altes und Neues aus Bayern (desgl.), 1889. – Treu bis zum Tode (Hiſt. E.), 1889. 2. A. u. d. T.: Der Held vom Schildhof (Hiſt. E. a. d. J. 1809), 1908. – Ein deutſches Herz (E. f. d. reif. Jugend), 1894. 2. A. 1908. – Die Erbin von Planta (N.), 1895. Willkomm, Ernſt Adolf, geb. am 10. Febr. 1810 in Herwigsdorf bei *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 458. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/462>, abgerufen am 22.11.2024.