für die evang. Gemeinden Frank- reichs" veranlaßte ihn, eine Flug- schrift dagegen zu schreiben, die jedem Theologen von Fach Ehre gemacht hätte. Aus dieser Zeit stammen auch seine Dichtungen, die meist religiösen Jnhalts sind. W. starb am 24. Mai 1877.
S:
Napoleon auf St. Helena (G.), 1842. - Lutherische Lieder, 1854. - Der 115. Psalm in sieben deutschen Liedern nachgedichtet, 1862. - Der 45. Psalm, in sieben deutschen Liedern nachgesungen, 1862. - Weihnachtstim- men (8 Lr.), 1864. - Kriegs- u. Frie- denslieder eines Elsässers, 1871. - Dominikus Dietrich, ein elsässischer Glaubensheld (Histor. G.), 1874. - Harfe u. Schwert (Nachgelassene Ge.), 1881. - Geistliche Lieder in einer Auswahl; hrsg. von F. R. Borchers, 1887.
Weyhe-Eimke,Arnold Karl Ferdinand Freiherr von,
entstammt einem alten, schon 1096 urkundlich er- scheinenden niedersächsischen Adels- geschlechte u. wurde am 8. Febr. 1830 zu Lüneburg als der Sohn des (1850 gest.) Freiherrn Wilhelm Friedrich Karl von Weyhe, Landrats des Für- stentums Lüneburg, geboren. Er er- hielt seine Bildung erst durch Haus- lehrer, dann auf dem Gymnasium zu Celle und seit 1844 auf der Ritter- akademie in Lüneburg und studierte in Bonn Rechts- und Staatswissen- schaften. Er arbeitete darauf im kgl. Archiv zu Hannover und im Preß- bureau des kgl. Gesamtministeriums, bis er nach der Katastrophe von 1866 nach Österreich ging. Hier fand er eine Stellung als Archivar u. Biblio- thekar des Prinzen Wilhelm von Schaumburg-Lippe auf Schloß Nachod in Böhmen, die er viele J. innehatte. Von 1873-80 ordnete er die Archive des Grafen Bucquoy in Gratzen.
S:
Heideblüten (Ge.), 1854. - Stimmen aus der Zeit (Ge.), 1862. - Des Kö- nigs Ahnen (Welfenlieder), 1866. - Erinnerungen an Karlsbad (Ge.), [Spaltenumbruch]
Wey
1865. - Hoch Österreich! (Hist. G.), 1866. - Wider den Strom (Ge. eines Hannoveraners), 1868.
Weyhrother, Klemens Ritter v.,
psd. Kleroth, wurde am 1. Febr. 1809 zu Prag geboren. Sein Vater, ein k. k. Hauptmann, fiel in demselben Jahre in der Schlacht bei Aspern. Klemens absolvierte das Kleinseiter Gymnasium zu Prag, widmete sich dann den juridischen Studien und unternahm nach deren Beendigung eine Reise durch Deutschland, auf der er in Dresden mit Tieck, in Leipzig mit Herloßsohn und in Berlin mit Raupach bekannt wurde. Nach seiner Rückkehr machte er die sogenannten appellatorischen Prüfungen. Jm J. 1851 übernahm er die Redaktion der amtlichen "Prager Zeitung"; doch blieb er in dieser Stellung nur ein Jahr. Er gründete dann mit Julius Brunotte ein eigenes Blatt "Die Staatsbürgerzeitung", die aber so wenig Leser fand, daß sie bald wie- der einging. Mittlerweile hatte W. eine Notarstelle in Prag erlangt, da er aber seine Zeit lieber literarischen Arbeiten und humanitären Bestre- bungen als den Geschäften widmete, so geriet er schließlich durch den Miß- brauch des Vertrauens, das er ge- wissen Personen geschenkt hatte, in die unangenehme Lage, auf seine No- tarstelle verzichten zu müssen. Um das Leben zu fristen, mußte er den Rest seiner Tage in ziemlich unter- geordneten Stellungen (als Schrei- ber, als Redakteur in Saaz u. zuletzt als Aushilfslehrer in Karlsbad) hin- bringen. Er starb in Karlsbad am 10. Juni 1876.
S:
Böhmische Sagen, 1843. - Licht u. Schatten (Nn.), 1845. - Bilder und Skizzen, 2. Aufl., 1858. - Theater; III, 1857-65 (Jnhalt: Der Pantoffel. - Die Einsiedelei im Walde. - Das Burggespenst. - Der Raucher aus Liebe. - Der Klopfgeist. - Ein Gesellschaftsball. - Studenten- streiche. - Aus dem Pensionate). -
* 27
[Spaltenumbruch]
Wey
für die evang. Gemeinden Frank- reichs“ veranlaßte ihn, eine Flug- ſchrift dagegen zu ſchreiben, die jedem Theologen von Fach Ehre gemacht hätte. Aus dieſer Zeit ſtammen auch ſeine Dichtungen, die meiſt religiöſen Jnhalts ſind. W. ſtarb am 24. Mai 1877.
S:
Napoleon auf St. Helena (G.), 1842. – Lutheriſche Lieder, 1854. – Der 115. Pſalm in ſieben deutſchen Liedern nachgedichtet, 1862. – Der 45. Pſalm, in ſieben deutſchen Liedern nachgeſungen, 1862. – Weihnachtſtim- men (8 Lr.), 1864. – Kriegs- u. Frie- denslieder eines Elſäſſers, 1871. – Dominikus Dietrich, ein elſäſſiſcher Glaubensheld (Hiſtor. G.), 1874. – Harfe u. Schwert (Nachgelaſſene Ge.), 1881. – Geiſtliche Lieder in einer Auswahl; hrsg. von F. R. Borchers, 1887.
Weyhe-Eimke,Arnold Karl Ferdinand Freiherr von,
entſtammt einem alten, ſchon 1096 urkundlich er- ſcheinenden niederſächſiſchen Adels- geſchlechte u. wurde am 8. Febr. 1830 zu Lüneburg als der Sohn des (1850 geſt.) Freiherrn Wilhelm Friedrich Karl von Weyhe, Landrats des Für- ſtentums Lüneburg, geboren. Er er- hielt ſeine Bildung erſt durch Haus- lehrer, dann auf dem Gymnaſium zu Celle und ſeit 1844 auf der Ritter- akademie in Lüneburg und ſtudierte in Bonn Rechts- und Staatswiſſen- ſchaften. Er arbeitete darauf im kgl. Archiv zu Hannover und im Preß- bureau des kgl. Geſamtminiſteriums, bis er nach der Kataſtrophe von 1866 nach Öſterreich ging. Hier fand er eine Stellung als Archivar u. Biblio- thekar des Prinzen Wilhelm von Schaumburg-Lippe auf Schloß Nachod in Böhmen, die er viele J. innehatte. Von 1873–80 ordnete er die Archive des Grafen Bucquoy in Gratzen.
S:
Heideblüten (Ge.), 1854. – Stimmen aus der Zeit (Ge.), 1862. – Des Kö- nigs Ahnen (Welfenlieder), 1866. – Erinnerungen an Karlsbad (Ge.), [Spaltenumbruch]
Wey
1865. – Hoch Öſterreich! (Hiſt. G.), 1866. – Wider den Strom (Ge. eines Hannoveraners), 1868.
Weyhrother, Klemens Ritter v.,
pſd. Kleroth, wurde am 1. Febr. 1809 zu Prag geboren. Sein Vater, ein k. k. Hauptmann, fiel in demſelben Jahre in der Schlacht bei Aſpern. Klemens abſolvierte das Kleinſeiter Gymnaſium zu Prag, widmete ſich dann den juridiſchen Studien und unternahm nach deren Beendigung eine Reiſe durch Deutſchland, auf der er in Dresden mit Tieck, in Leipzig mit Herloßſohn und in Berlin mit Raupach bekannt wurde. Nach ſeiner Rückkehr machte er die ſogenannten appellatoriſchen Prüfungen. Jm J. 1851 übernahm er die Redaktion der amtlichen „Prager Zeitung“; doch blieb er in dieſer Stellung nur ein Jahr. Er gründete dann mit Julius Brunotte ein eigenes Blatt „Die Staatsbürgerzeitung“, die aber ſo wenig Leſer fand, daß ſie bald wie- der einging. Mittlerweile hatte W. eine Notarſtelle in Prag erlangt, da er aber ſeine Zeit lieber literariſchen Arbeiten und humanitären Beſtre- bungen als den Geſchäften widmete, ſo geriet er ſchließlich durch den Miß- brauch des Vertrauens, das er ge- wiſſen Perſonen geſchenkt hatte, in die unangenehme Lage, auf ſeine No- tarſtelle verzichten zu müſſen. Um das Leben zu friſten, mußte er den Reſt ſeiner Tage in ziemlich unter- geordneten Stellungen (als Schrei- ber, als Redakteur in Saaz u. zuletzt als Aushilfslehrer in Karlsbad) hin- bringen. Er ſtarb in Karlsbad am 10. Juni 1876.
S:
Böhmiſche Sagen, 1843. – Licht u. Schatten (Nn.), 1845. – Bilder und Skizzen, 2. Aufl., 1858. – Theater; III, 1857–65 (Jnhalt: Der Pantoffel. – Die Einſiedelei im Walde. – Das Burggeſpenſt. – Der Raucher aus Liebe. – Der Klopfgeiſt. – Ein Geſellſchaftsball. – Studenten- ſtreiche. – Aus dem Penſionate). –
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Wey
Wey
für die evang. Gemeinden Frank-
reichs“ veranlaßte ihn, eine Flug-
ſchrift dagegen zu ſchreiben, die jedem
Theologen von Fach Ehre gemacht
hätte. Aus dieſer Zeit ſtammen auch
ſeine Dichtungen, die meiſt religiöſen
Jnhalts ſind. W. ſtarb am 24. Mai
1877.
S: Napoleon auf St. Helena
(G.), 1842. – Lutheriſche Lieder, 1854.
– Der 115. Pſalm in ſieben deutſchen
Liedern nachgedichtet, 1862. – Der
45. Pſalm, in ſieben deutſchen Liedern
nachgeſungen, 1862. – Weihnachtſtim-
men (8 Lr.), 1864. – Kriegs- u. Frie-
denslieder eines Elſäſſers, 1871. –
Dominikus Dietrich, ein elſäſſiſcher
Glaubensheld (Hiſtor. G.), 1874. –
Harfe u. Schwert (Nachgelaſſene Ge.),
1881. – Geiſtliche Lieder in einer
Auswahl; hrsg. von F. R. Borchers,
1887.
Weyhe-Eimke, Arnold Karl
Ferdinand Freiherr von, entſtammt
einem alten, ſchon 1096 urkundlich er-
ſcheinenden niederſächſiſchen Adels-
geſchlechte u. wurde am 8. Febr. 1830
zu Lüneburg als der Sohn des (1850
geſt.) Freiherrn Wilhelm Friedrich
Karl von Weyhe, Landrats des Für-
ſtentums Lüneburg, geboren. Er er-
hielt ſeine Bildung erſt durch Haus-
lehrer, dann auf dem Gymnaſium zu
Celle und ſeit 1844 auf der Ritter-
akademie in Lüneburg und ſtudierte
in Bonn Rechts- und Staatswiſſen-
ſchaften. Er arbeitete darauf im kgl.
Archiv zu Hannover und im Preß-
bureau des kgl. Geſamtminiſteriums,
bis er nach der Kataſtrophe von 1866
nach Öſterreich ging. Hier fand er
eine Stellung als Archivar u. Biblio-
thekar des Prinzen Wilhelm von
Schaumburg-Lippe auf Schloß Nachod
in Böhmen, die er viele J. innehatte.
Von 1873–80 ordnete er die Archive
des Grafen Bucquoy in Gratzen.
S:
Heideblüten (Ge.), 1854. – Stimmen
aus der Zeit (Ge.), 1862. – Des Kö-
nigs Ahnen (Welfenlieder), 1866. –
Erinnerungen an Karlsbad (Ge.),
1865. – Hoch Öſterreich! (Hiſt. G.),
1866. – Wider den Strom (Ge. eines
Hannoveraners), 1868.
Weyhrother, Klemens Ritter v.,
pſd. Kleroth, wurde am 1. Febr.
1809 zu Prag geboren. Sein Vater,
ein k. k. Hauptmann, fiel in demſelben
Jahre in der Schlacht bei Aſpern.
Klemens abſolvierte das Kleinſeiter
Gymnaſium zu Prag, widmete ſich
dann den juridiſchen Studien und
unternahm nach deren Beendigung
eine Reiſe durch Deutſchland, auf der
er in Dresden mit Tieck, in Leipzig
mit Herloßſohn und in Berlin mit
Raupach bekannt wurde. Nach ſeiner
Rückkehr machte er die ſogenannten
appellatoriſchen Prüfungen. Jm J.
1851 übernahm er die Redaktion der
amtlichen „Prager Zeitung“; doch
blieb er in dieſer Stellung nur ein
Jahr. Er gründete dann mit Julius
Brunotte ein eigenes Blatt „Die
Staatsbürgerzeitung“, die aber ſo
wenig Leſer fand, daß ſie bald wie-
der einging. Mittlerweile hatte W.
eine Notarſtelle in Prag erlangt, da
er aber ſeine Zeit lieber literariſchen
Arbeiten und humanitären Beſtre-
bungen als den Geſchäften widmete,
ſo geriet er ſchließlich durch den Miß-
brauch des Vertrauens, das er ge-
wiſſen Perſonen geſchenkt hatte, in
die unangenehme Lage, auf ſeine No-
tarſtelle verzichten zu müſſen. Um
das Leben zu friſten, mußte er den
Reſt ſeiner Tage in ziemlich unter-
geordneten Stellungen (als Schrei-
ber, als Redakteur in Saaz u. zuletzt
als Aushilfslehrer in Karlsbad) hin-
bringen. Er ſtarb in Karlsbad am
10. Juni 1876.
S: Böhmiſche Sagen,
1843. – Licht u. Schatten (Nn.), 1845.
– Bilder und Skizzen, 2. Aufl., 1858.
– Theater; III, 1857–65 (Jnhalt:
Der Pantoffel. – Die Einſiedelei im
Walde. – Das Burggeſpenſt. – Der
Raucher aus Liebe. – Der Klopfgeiſt.
– Ein Geſellſchaftsball. – Studenten-
ſtreiche. – Aus dem Penſionate). –
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 417. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/421>, abgerufen am 04.03.2025.
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