* am 12. Okt. 1828 in Kockisch, einem kleinen Dorfe bei Mittweida in Sachsen als der Sohn eines Landmannes, der schon frühzeitig starb, besuchte nur die ein- fache Dorfschule u. widmete sich dann ganz gegen seine Neigung, die ihn zum Lehrerberuf hinzog, der Weberei. Nach beendeter Lehr-, Wander- und Militärzeit machte er sich in Mitt- weida selbständig u. betrieb dort ein Weber-Faktorgeschäft. Später wen- dete er sich der Gastwirtschaft zu und gründete ein eigenes Restaurant. Er starb, nachdem er vier Jahre an einer Lähmung durch Schlagfluß gelitten, am 30. März 1898.
S:
Aus den Bauernstuben d. Zschopautales (Dia- lektisches), 3. A. 1892.
*Werner, G. Heinr. Wilhelm,
wurde am 25. Juli 1826 in Langen bei Darmstadt geboren, wo sein Vater Landwirt und Gärtner war, erlernte die Buchdruckerei u. lebte danach als Herausgeber u. Drucker des "Wochen- blattes für Langen u. Umgegend" in seinem Heimatsorte, wo er 1901 starb. Er ist auch als Schriftsteller auf land- wirtschaftlichem Gebiete tätig u. er- hielt z. B. für seine Schrift über den Maisbau von der Versammlung deut- scher Land- u. Forstwirte zu Prag 1856 einen Preis zuerkannt.
S:
Reime- reien (Ge.), 1878. - Uff'm Frankfor- ter Weg (Drollige Gespräche zwische zwa Weibsleut'; mit J. K. Hepding), 1863.
*Wernher, Johanna,
psd. Julie Werner, wurde 1838 als die Toch- ter eines höheren Beamten geboren und empfing durch ihren Vater eine tiefere geistige Anregung. Jhr Leben verlief meist innerhalb der Familie, ohne besondere äußere Merkmale zu hinterlassen, und sie lebt noch jetzt, ohne in die Außenwelt hervorzutreten, in Darmstadt.
S:
Jugenderinne- rungen einer jungen Frau, 1881. 2. A. 1883. - Freund Goethe, 1884. - Ein- same Blumen (E. f. heranwachsende [Spaltenumbruch]
Wer
Mädchen), 1885. - Ringen u. Streben (desgl.), 1887. - Verschollen, doch nicht vergessen! (E. aus vergangener Zeit), 1892. - Unser Klärchen (E. f. junge Mädchen), 1895. - Ein Frauen- herz und andere Novellen, 1899.
*Wernicke, Marie,
wurde am 19. Juli 1850 in Thorn (Westpreußen) geboren, wo ihr Vater Oberlehrer u. Professor am Gymnasium war, ver- lor ihre Mutter sehr früh u. bildete sich in Berlin, wohin der Vater nach seiner Pensionierung übergesiedelt war, unter dessen Leitung privatim zur Lehrerin aus. Jhre Prüfung legte sie am königl. Luisen-Seminar in Posen ab und war seit 1869 in ihrem Berufe in Berlin u. nach dem Tode ihres Vaters in Schlesien tätig. Nach Berlin zurückgekehrt, bestand sie hier am königl. Augusta-Seminar ihre Prüfung als Schulvorsteherin u. übernahm 1875 die Leitung einer höheren Töchterschule in der Dreifal- tigkeitsparochie. Da indes der ma- terielle Erfolg ausblieb, gab sie 1881 diese Stellung wieder auf und grün- dete 1886 im Norden Berlins eine neue höhere Töchterschule, die sie mit vorzüglichem Erfolge 20 Jahre, bis zum 1. Oktober 1906, leitete. Jm April 1896 hatte Marie W. den "Deut- schen Schriftstellerinnenbund" ge- gründet, dessen 1. Vorsitzende sie bis 1898 blieb, sah sich dann aber, um an den Grundzügen jenes Bundes festhalten zu können, genötigt, die "Freie Vereinigung deutscher Schrift- stellerinnen" ins Leben zu rufen, und deren Vorsitzende u. Geschäftsleiterin ist sie noch jetzt (1912). Da diese Ver- einigung ein Mitglied der Associa- tion literaire et artistique inter- nationale in Paris ist, so hat M. W. als Delegierte seit 1900 an deren Kongressen in Paris, Vevey, Neapel, Rom, Marseille, Weimar, Mainz, Kopenhagen etc. teilgenommen und damit zugleich ein gutes Stück von Gottes schöner Welt kennen gelernt.
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[Spaltenumbruch]
Wer
*Werner, Wilhelm,
* am 12. Okt. 1828 in Kockiſch, einem kleinen Dorfe bei Mittweida in Sachſen als der Sohn eines Landmannes, der ſchon frühzeitig ſtarb, beſuchte nur die ein- fache Dorfſchule u. widmete ſich dann ganz gegen ſeine Neigung, die ihn zum Lehrerberuf hinzog, der Weberei. Nach beendeter Lehr-, Wander- und Militärzeit machte er ſich in Mitt- weida ſelbſtändig u. betrieb dort ein Weber-Faktorgeſchäft. Später wen- dete er ſich der Gaſtwirtſchaft zu und gründete ein eigenes Reſtaurant. Er ſtarb, nachdem er vier Jahre an einer Lähmung durch Schlagfluß gelitten, am 30. März 1898.
S:
Aus den Bauernſtuben d. Zſchopautales (Dia- lektiſches), 3. A. 1892.
*Werner, G. Heinr. Wilhelm,
wurde am 25. Juli 1826 in Langen bei Darmſtadt geboren, wo ſein Vater Landwirt und Gärtner war, erlernte die Buchdruckerei u. lebte danach als Herausgeber u. Drucker des „Wochen- blattes für Langen u. Umgegend“ in ſeinem Heimatsorte, wo er 1901 ſtarb. Er iſt auch als Schriftſteller auf land- wirtſchaftlichem Gebiete tätig u. er- hielt z. B. für ſeine Schrift über den Maisbau von der Verſammlung deut- ſcher Land- u. Forſtwirte zu Prag 1856 einen Preis zuerkannt.
S:
Reime- reien (Ge.), 1878. – Uff’m Frankfor- ter Weg (Drollige Geſpräche zwiſche zwa Weibsleut’; mit J. K. Hepding), 1863.
*Wernher, Johanna,
pſd. Julie Werner, wurde 1838 als die Toch- ter eines höheren Beamten geboren und empfing durch ihren Vater eine tiefere geiſtige Anregung. Jhr Leben verlief meiſt innerhalb der Familie, ohne beſondere äußere Merkmale zu hinterlaſſen, und ſie lebt noch jetzt, ohne in die Außenwelt hervorzutreten, in Darmſtadt.
S:
Jugenderinne- rungen einer jungen Frau, 1881. 2. A. 1883. – Freund Goethe, 1884. – Ein- ſame Blumen (E. f. heranwachſende [Spaltenumbruch]
Wer
Mädchen), 1885. – Ringen u. Streben (desgl.), 1887. – Verſchollen, doch nicht vergeſſen! (E. aus vergangener Zeit), 1892. – Unſer Klärchen (E. f. junge Mädchen), 1895. – Ein Frauen- herz und andere Novellen, 1899.
*Wernicke, Marie,
wurde am 19. Juli 1850 in Thorn (Weſtpreußen) geboren, wo ihr Vater Oberlehrer u. Profeſſor am Gymnaſium war, ver- lor ihre Mutter ſehr früh u. bildete ſich in Berlin, wohin der Vater nach ſeiner Penſionierung übergeſiedelt war, unter deſſen Leitung privatim zur Lehrerin aus. Jhre Prüfung legte ſie am königl. Luiſen-Seminar in Poſen ab und war ſeit 1869 in ihrem Berufe in Berlin u. nach dem Tode ihres Vaters in Schleſien tätig. Nach Berlin zurückgekehrt, beſtand ſie hier am königl. Auguſta-Seminar ihre Prüfung als Schulvorſteherin u. übernahm 1875 die Leitung einer höheren Töchterſchule in der Dreifal- tigkeitsparochie. Da indes der ma- terielle Erfolg ausblieb, gab ſie 1881 dieſe Stellung wieder auf und grün- dete 1886 im Norden Berlins eine neue höhere Töchterſchule, die ſie mit vorzüglichem Erfolge 20 Jahre, bis zum 1. Oktober 1906, leitete. Jm April 1896 hatte Marie W. den „Deut- ſchen Schriftſtellerinnenbund“ ge- gründet, deſſen 1. Vorſitzende ſie bis 1898 blieb, ſah ſich dann aber, um an den Grundzügen jenes Bundes feſthalten zu können, genötigt, die „Freie Vereinigung deutſcher Schrift- ſtellerinnen“ ins Leben zu rufen, und deren Vorſitzende u. Geſchäftsleiterin iſt ſie noch jetzt (1912). Da dieſe Ver- einigung ein Mitglied der Associa- tion literaire et artistique inter- nationale in Paris iſt, ſo hat M. W. als Delegierte ſeit 1900 an deren Kongreſſen in Paris, Vevey, Neapel, Rom, Marſeille, Weimar, Mainz, Kopenhagen ꝛc. teilgenommen und damit zugleich ein gutes Stück von Gottes ſchöner Welt kennen gelernt.
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[406/0410]
Wer
Wer
*Werner, Wilhelm, * am 12. Okt.
1828 in Kockiſch, einem kleinen Dorfe
bei Mittweida in Sachſen als der
Sohn eines Landmannes, der ſchon
frühzeitig ſtarb, beſuchte nur die ein-
fache Dorfſchule u. widmete ſich dann
ganz gegen ſeine Neigung, die ihn
zum Lehrerberuf hinzog, der Weberei.
Nach beendeter Lehr-, Wander- und
Militärzeit machte er ſich in Mitt-
weida ſelbſtändig u. betrieb dort ein
Weber-Faktorgeſchäft. Später wen-
dete er ſich der Gaſtwirtſchaft zu und
gründete ein eigenes Reſtaurant. Er
ſtarb, nachdem er vier Jahre an einer
Lähmung durch Schlagfluß gelitten,
am 30. März 1898.
S: Aus den
Bauernſtuben d. Zſchopautales (Dia-
lektiſches), 3. A. 1892.
*Werner, G. Heinr. Wilhelm,
wurde am 25. Juli 1826 in Langen
bei Darmſtadt geboren, wo ſein Vater
Landwirt und Gärtner war, erlernte
die Buchdruckerei u. lebte danach als
Herausgeber u. Drucker des „Wochen-
blattes für Langen u. Umgegend“ in
ſeinem Heimatsorte, wo er 1901 ſtarb.
Er iſt auch als Schriftſteller auf land-
wirtſchaftlichem Gebiete tätig u. er-
hielt z. B. für ſeine Schrift über den
Maisbau von der Verſammlung deut-
ſcher Land- u. Forſtwirte zu Prag 1856
einen Preis zuerkannt.
S: Reime-
reien (Ge.), 1878. – Uff’m Frankfor-
ter Weg (Drollige Geſpräche zwiſche
zwa Weibsleut’; mit J. K. Hepding),
1863.
*Wernher, Johanna, pſd. Julie
Werner, wurde 1838 als die Toch-
ter eines höheren Beamten geboren
und empfing durch ihren Vater eine
tiefere geiſtige Anregung. Jhr Leben
verlief meiſt innerhalb der Familie,
ohne beſondere äußere Merkmale zu
hinterlaſſen, und ſie lebt noch jetzt,
ohne in die Außenwelt hervorzutreten,
in Darmſtadt.
S: Jugenderinne-
rungen einer jungen Frau, 1881. 2. A.
1883. – Freund Goethe, 1884. – Ein-
ſame Blumen (E. f. heranwachſende
Mädchen), 1885. – Ringen u. Streben
(desgl.), 1887. – Verſchollen, doch
nicht vergeſſen! (E. aus vergangener
Zeit), 1892. – Unſer Klärchen (E. f.
junge Mädchen), 1895. – Ein Frauen-
herz und andere Novellen, 1899.
*Wernicke, Marie, wurde am 19.
Juli 1850 in Thorn (Weſtpreußen)
geboren, wo ihr Vater Oberlehrer u.
Profeſſor am Gymnaſium war, ver-
lor ihre Mutter ſehr früh u. bildete
ſich in Berlin, wohin der Vater nach
ſeiner Penſionierung übergeſiedelt
war, unter deſſen Leitung privatim
zur Lehrerin aus. Jhre Prüfung
legte ſie am königl. Luiſen-Seminar
in Poſen ab und war ſeit 1869 in
ihrem Berufe in Berlin u. nach dem
Tode ihres Vaters in Schleſien tätig.
Nach Berlin zurückgekehrt, beſtand ſie
hier am königl. Auguſta-Seminar
ihre Prüfung als Schulvorſteherin u.
übernahm 1875 die Leitung einer
höheren Töchterſchule in der Dreifal-
tigkeitsparochie. Da indes der ma-
terielle Erfolg ausblieb, gab ſie 1881
dieſe Stellung wieder auf und grün-
dete 1886 im Norden Berlins eine
neue höhere Töchterſchule, die ſie mit
vorzüglichem Erfolge 20 Jahre, bis
zum 1. Oktober 1906, leitete. Jm
April 1896 hatte Marie W. den „Deut-
ſchen Schriftſtellerinnenbund“ ge-
gründet, deſſen 1. Vorſitzende ſie bis
1898 blieb, ſah ſich dann aber, um
an den Grundzügen jenes Bundes
feſthalten zu können, genötigt, die
„Freie Vereinigung deutſcher Schrift-
ſtellerinnen“ ins Leben zu rufen, und
deren Vorſitzende u. Geſchäftsleiterin
iſt ſie noch jetzt (1912). Da dieſe Ver-
einigung ein Mitglied der Associa-
tion literaire et artistique inter-
nationale in Paris iſt, ſo hat M. W.
als Delegierte ſeit 1900 an deren
Kongreſſen in Paris, Vevey, Neapel,
Rom, Marſeille, Weimar, Mainz,
Kopenhagen ꝛc. teilgenommen und
damit zugleich ein gutes Stück von
Gottes ſchöner Welt kennen gelernt.
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/410>, abgerufen am 04.03.2025.
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