Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Wen 1854 nach der Krim u. 1861 zur Krö-nung des Königs von Preußen nach Königsberg ging. Außerdem war er literarisch äußerst tätig und mehrere Werke in englischer Sprache entstamm- ten seiner Feder. Seine schwache Ge- sundheit veranlaßte ihn schließlich, ein wärmeres Klima aufzusuchen, u. so übernahm er die Redaktion einer Zeitung in Port of Spain auf der Jnsel Trinidad. Hier wurde er am 4. Aug. 1869 vom gelben Fieber da- hingerafft. S: Polenlieder, 1843. - *Wendebourg, Wilhelm, geb. Wen ters 1876-77 in Vertretung einesKandidaten eine Hauslehrerstelle be- kleidete. Nach Ablegung des ersten theolog. Examens (Mich. 1879) wurde W. Rektor an der sechsklassigen Volks- schule in Sulingen, mit der eine ge- hobene Abteilung verbunden ist, be- stand im Sommer 1882 die zweite theolog. Prüfung und wurde gegen Ende d. J. als Pastor in Varrel bei Sulingen eingeführt, wo er bis zum Oktbr. 1891 verblieb. Seitdem steht er als Pfarrer in Klein-Mahner bei Liebenburg im Amte u. gibt seit 1895 auch das "Hannoversche Missions- blatt" heraus. S: Draußen und da- *Wendel(-Schratz), Adelheid v.,
S: Trockene Wendelin, R., Pseud. für Eugen *
Wen 1854 nach der Krim u. 1861 zur Krö-nung des Königs von Preußen nach Königsberg ging. Außerdem war er literariſch äußerſt tätig und mehrere Werke in engliſcher Sprache entſtamm- ten ſeiner Feder. Seine ſchwache Ge- ſundheit veranlaßte ihn ſchließlich, ein wärmeres Klima aufzuſuchen, u. ſo übernahm er die Redaktion einer Zeitung in Port of Spain auf der Jnſel Trinidad. Hier wurde er am 4. Aug. 1869 vom gelben Fieber da- hingerafft. S: Polenlieder, 1843. – *Wendebourg, Wilhelm, geb. Wen ters 1876–77 in Vertretung einesKandidaten eine Hauslehrerſtelle be- kleidete. Nach Ablegung des erſten theolog. Examens (Mich. 1879) wurde W. Rektor an der ſechsklaſſigen Volks- ſchule in Sulingen, mit der eine ge- hobene Abteilung verbunden iſt, be- ſtand im Sommer 1882 die zweite theolog. Prüfung und wurde gegen Ende d. J. als Paſtor in Varrel bei Sulingen eingeführt, wo er bis zum Oktbr. 1891 verblieb. Seitdem ſteht er als Pfarrer in Klein-Mahner bei Liebenburg im Amte u. gibt ſeit 1895 auch das „Hannoverſche Miſſions- blatt“ heraus. S: Draußen und da- *Wendel(-Schratz), Adelheid v.,
S: Trockene Wendelin, R., Pſeud. für Eugen *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0396" n="392"/><lb/><cb/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Wen</hi></fw><lb/> 1854 nach der Krim u. 1861 zur Krö-<lb/> nung des Königs von Preußen nach<lb/> Königsberg ging. Außerdem war er<lb/> literariſch äußerſt tätig und mehrere<lb/> Werke in engliſcher Sprache entſtamm-<lb/> ten ſeiner Feder. Seine ſchwache Ge-<lb/> ſundheit veranlaßte ihn ſchließlich,<lb/> ein wärmeres Klima aufzuſuchen, u.<lb/> ſo übernahm er die Redaktion einer<lb/> Zeitung in Port of Spain auf der<lb/> Jnſel Trinidad. Hier wurde er am<lb/> 4. Aug. 1869 vom gelben Fieber da-<lb/> hingerafft. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Polenlieder, 1843. –<lb/> Gedichte, 1845.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Wendebourg,</hi> Wilhelm,</persName> </head> <p> geb.<lb/> am 21. Januar 1856 in Lewe-Lieben-<lb/> burg, einem an den nördlichen Vor-<lb/> bergen des Harzes ſchöngelegenen<lb/> Doppeldorfe der Provinz Hannover,<lb/> u. verlebte im elterlichen Hauſe eine<lb/> glückliche Kindheit. Sein Vater, Her-<lb/> mann W., († 1898) Paſtor daſelbſt,<lb/> hat ſich durch ſein „Liederleben der<lb/> evangeliſchen Kirche, eine Auswahl<lb/> aus ihren Geſängen“ (1852) ſeiner-<lb/> zeit in weiteren Kreiſen bekannt ge-<lb/> macht. Er unterrichtete in der von<lb/> ihm geleiteten Privatſchule in Ver-<lb/> bindung mit Hauslehrern ſeine Söhne<lb/> bis zu deren Konfirmation, und ſo<lb/> trat auch Wilhelm W. erſt Oſtern<lb/> 1870 in die Sekunda des Gymna-<lb/> ſiums zu Wolfenbüttel ein, das da-<lb/> mals unter der Leitung des bekann-<lb/> ten Direktors F. v. Heinemann (ſ. d.!)<lb/> ſtand. Nachdem er hier Oſtern 1874<lb/> die Reifeprüfung beſtanden, nahm er<lb/> zunächſt eine Lehrerſtelle an der Pri-<lb/> vatſchule in Fallersleben an, dem<lb/> Geburtsorte ſeiner Mutter, einer<lb/> Nichte des Dichters Hoffmann von<lb/> Fallersleben, und bezog Oſtern 1876<lb/> die Univerſität Göttingen, an der er<lb/> drei Semeſter Theologie ſtudierte, um<lb/> danach dieſes Studium durch weitere<lb/> drei Semeſter in Tübingen u. Leipzig<lb/> fortzuſetzen. Eine Unterbrechung er-<lb/> litt die Studienzeit durch einen halb-<lb/> jährigen Aufenthalt im nördlichen<lb/> Schleswig, wo W. während des Win-<lb/><cb/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Wen</hi></fw><lb/> ters 1876–77 in Vertretung eines<lb/> Kandidaten eine Hauslehrerſtelle be-<lb/> kleidete. Nach Ablegung des erſten<lb/> theolog. Examens (Mich. 1879) wurde<lb/> W. Rektor an der ſechsklaſſigen Volks-<lb/> ſchule in Sulingen, mit der eine ge-<lb/> hobene Abteilung verbunden iſt, be-<lb/> ſtand im Sommer 1882 die zweite<lb/> theolog. Prüfung und wurde gegen<lb/> Ende d. J. als Paſtor in Varrel bei<lb/> Sulingen eingeführt, wo er bis zum<lb/> Oktbr. 1891 verblieb. Seitdem ſteht<lb/> er als Pfarrer in Klein-Mahner bei<lb/> Liebenburg im Amte u. gibt ſeit 1895<lb/> auch das „Hannoverſche Miſſions-<lb/> blatt“ heraus. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Draußen und da-<lb/> heim (Ge.), 1908.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Wendel(-Schratz),</hi> Adelheid v.,</persName> </head> <p><lb/> geb. am 9. Novbr. 1843 in Ansbach<lb/> (Bayern) als Tochter des Reg.-Rats<lb/> Wilhelm Matthias <hi rendition="#g">Schratz,</hi> erhielt<lb/> ihre Erziehung durch ihre vorzüg-<lb/> lichen, feingebildeten Eltern und ihre<lb/> Schulbildung in Erlangen, wo der<lb/> Vater ſeit 1848 die Stelle eines Stadt-<lb/> kommiſſärs und Polizeidirektors über<lb/> Stadt u. Univerſität bekleidete. Sie<lb/> entwickelte ſich zu einem außerordent-<lb/> lich begabten, lebhaft ſchaffenden Geiſt<lb/> auf dem Gebiete der Malerei u. der<lb/> einzig in ihrer Art daſtehenden Kunſt-<lb/> arbeiten. Jm J. 1870 vermählte ſie<lb/> ſich mit dem Sohne des damaligen<lb/> Regierungsdirektors von Wendel, der<lb/> aber bereits 1885 als königl. Rent-<lb/> amtmann in Öttingen am Ries ſtarb.<lb/> Sie ſiedelte ſpäter nach Augsburg<lb/> über, wo ihre einzige Schweſter Senna<lb/> Scheler (ſ. d.!) lebte, und als dieſe<lb/> 1907 Witwe geworden war, nahmen<lb/> beide ihren Wohnſitz in dem bekann-<lb/> ten Badeorte Aibling (1909). Hier<lb/> ſtarb Adelheid, die ſchon ſeit längerer<lb/> Zeit leidend war und aufs treueſte<lb/> von ihrer Schweſter gepflegt wurde,<lb/> am 18. Novbr. 1911. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Trockene<lb/> Blumen (Ge.), 1893. – Aus Herz und<lb/> Welt (Ge.), 1896.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Wendelin,</hi> R.,</persName> </head> <p> Pſeud. für Eugen<lb/> Hermann von <hi rendition="#g">Dedenroth;</hi> ſ. d.!</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">*</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [392/0396]
Wen
Wen
1854 nach der Krim u. 1861 zur Krö-
nung des Königs von Preußen nach
Königsberg ging. Außerdem war er
literariſch äußerſt tätig und mehrere
Werke in engliſcher Sprache entſtamm-
ten ſeiner Feder. Seine ſchwache Ge-
ſundheit veranlaßte ihn ſchließlich,
ein wärmeres Klima aufzuſuchen, u.
ſo übernahm er die Redaktion einer
Zeitung in Port of Spain auf der
Jnſel Trinidad. Hier wurde er am
4. Aug. 1869 vom gelben Fieber da-
hingerafft.
S: Polenlieder, 1843. –
Gedichte, 1845.
*Wendebourg, Wilhelm, geb.
am 21. Januar 1856 in Lewe-Lieben-
burg, einem an den nördlichen Vor-
bergen des Harzes ſchöngelegenen
Doppeldorfe der Provinz Hannover,
u. verlebte im elterlichen Hauſe eine
glückliche Kindheit. Sein Vater, Her-
mann W., († 1898) Paſtor daſelbſt,
hat ſich durch ſein „Liederleben der
evangeliſchen Kirche, eine Auswahl
aus ihren Geſängen“ (1852) ſeiner-
zeit in weiteren Kreiſen bekannt ge-
macht. Er unterrichtete in der von
ihm geleiteten Privatſchule in Ver-
bindung mit Hauslehrern ſeine Söhne
bis zu deren Konfirmation, und ſo
trat auch Wilhelm W. erſt Oſtern
1870 in die Sekunda des Gymna-
ſiums zu Wolfenbüttel ein, das da-
mals unter der Leitung des bekann-
ten Direktors F. v. Heinemann (ſ. d.!)
ſtand. Nachdem er hier Oſtern 1874
die Reifeprüfung beſtanden, nahm er
zunächſt eine Lehrerſtelle an der Pri-
vatſchule in Fallersleben an, dem
Geburtsorte ſeiner Mutter, einer
Nichte des Dichters Hoffmann von
Fallersleben, und bezog Oſtern 1876
die Univerſität Göttingen, an der er
drei Semeſter Theologie ſtudierte, um
danach dieſes Studium durch weitere
drei Semeſter in Tübingen u. Leipzig
fortzuſetzen. Eine Unterbrechung er-
litt die Studienzeit durch einen halb-
jährigen Aufenthalt im nördlichen
Schleswig, wo W. während des Win-
ters 1876–77 in Vertretung eines
Kandidaten eine Hauslehrerſtelle be-
kleidete. Nach Ablegung des erſten
theolog. Examens (Mich. 1879) wurde
W. Rektor an der ſechsklaſſigen Volks-
ſchule in Sulingen, mit der eine ge-
hobene Abteilung verbunden iſt, be-
ſtand im Sommer 1882 die zweite
theolog. Prüfung und wurde gegen
Ende d. J. als Paſtor in Varrel bei
Sulingen eingeführt, wo er bis zum
Oktbr. 1891 verblieb. Seitdem ſteht
er als Pfarrer in Klein-Mahner bei
Liebenburg im Amte u. gibt ſeit 1895
auch das „Hannoverſche Miſſions-
blatt“ heraus.
S: Draußen und da-
heim (Ge.), 1908.
*Wendel(-Schratz), Adelheid v.,
geb. am 9. Novbr. 1843 in Ansbach
(Bayern) als Tochter des Reg.-Rats
Wilhelm Matthias Schratz, erhielt
ihre Erziehung durch ihre vorzüg-
lichen, feingebildeten Eltern und ihre
Schulbildung in Erlangen, wo der
Vater ſeit 1848 die Stelle eines Stadt-
kommiſſärs und Polizeidirektors über
Stadt u. Univerſität bekleidete. Sie
entwickelte ſich zu einem außerordent-
lich begabten, lebhaft ſchaffenden Geiſt
auf dem Gebiete der Malerei u. der
einzig in ihrer Art daſtehenden Kunſt-
arbeiten. Jm J. 1870 vermählte ſie
ſich mit dem Sohne des damaligen
Regierungsdirektors von Wendel, der
aber bereits 1885 als königl. Rent-
amtmann in Öttingen am Ries ſtarb.
Sie ſiedelte ſpäter nach Augsburg
über, wo ihre einzige Schweſter Senna
Scheler (ſ. d.!) lebte, und als dieſe
1907 Witwe geworden war, nahmen
beide ihren Wohnſitz in dem bekann-
ten Badeorte Aibling (1909). Hier
ſtarb Adelheid, die ſchon ſeit längerer
Zeit leidend war und aufs treueſte
von ihrer Schweſter gepflegt wurde,
am 18. Novbr. 1911.
S: Trockene
Blumen (Ge.), 1893. – Aus Herz und
Welt (Ge.), 1896.
Wendelin, R., Pſeud. für Eugen
Hermann von Dedenroth; ſ. d.!
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |