Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Wei
tens nach Frankfurt a. M. berufen.
Noch in demselben Jahre gründete er
die Monatsschrift "Der zoologische
Garten", die noch heute besteht. Jn
Frankfurt hielt W. auch wissenschaft-
liche Vorlesungen am Senkenbergi-
schen Museum über Zoologie, gab
aber aus Gesundheitsrücksichten 1863
seine Stellung in Frankfurt auf und
zog sich auf das elterliche Gut Hohen-
Wittlingen bei Urach zurück, wo er
sich bis 1883 mit der Ökonomie, be-
sonders mit der Pferdezucht beschäf-
tigte. Dann zog er nach Baden-Ba-
den, kehrte aber 1887 wieder zu seiner
alten Beschäftigung nach Hohen Witt-
lingen zurück, wo er jetzt noch lebt.
W. ist teils wirkliches, teils Ehren-
mitglied der naturwissenschaftlichen
Gesellschaften, Akademien u. Vereine
in Berlin, Boston, Frankfurt a. M.,
Halle, Moskau, Hanau, Dresden,
Emden, Wien, Köln, Hamburg usw.
Von seinen Schriften sind hier zu er-
wähnen

S:

Ruleman (E. a. d. Zeit
des Höhlenmenschen u. Höhlenbären),
1878. 6. A. 1906 (ins Schwedische,
Lettische, Holländische und Spanische
übersetzt). - Kuning Hartfest (Kultur-
hist. E. a. d. Gesch. unserer deutschen
Ahnen), 1879. 4. A. 1911.

Weinlich, Luise,

bekannter unter
ihrem Mädchennamen Luise Tipka,
wurde 1829 zu Güns in Ungarn ge-
boren und zeigte schon frühe Neigung
und Talent für Musik. Jhr erster
Gesanglehrer war Slavik. Auf Ver-
anlassung des bekannten Redakteurs
der "Wiener Musikzeitung", Dr. Au-
gust Schmidt, kam sie nach Wien, wo
sie das Konservatorium besuchte und
im Hause der Gräfin H. mütterliche
Fürsorge fand. Nach kurzen Engage-
ments in Oedenburg (1851), Königs-
berg und Pest sang sie drei Jahre in
Graz, zwei Jahre in Prag, war vier
Jahre lang Mitglied der nassauischen
Hofoper in Wiesbaden und gab zwi-
schendurch Gastspiele in den größten
Städten Deutschlands. Dann ging
[Spaltenumbruch]

Wei
sie auf ein Jahr nach Paris, wo sie
den Unterricht der Gesanglehrerin
Marchesi sowie der beiden Meister
Gevarde und Porto erhielt, später
nach Mailand, wo sie bei Maestro
Pedroni ihre Studien fortsetzte, wirkte
danach in Gastspielen zu Wien, Mün-
chen, Stuttgart, Hannover, Posen,
Berlin, London und kehrte dann in
die Heimat zurück. Nach ihrer Ver-
heiratung mit dem Militärkapell-
meister Weinlich (1867) ließ sie sich
in Graz nieder, wo sie eine Gesang-
schule errichtete, in welchem Unter-
nehmen sie von ihrem Gatten unter-
stützt wurde. Nach dessen Tode (4.
Septbr. 1897) gab sie erst diese Schule
auf. Sie starb am 2. Juli 1907.

S:


Gedichte, 1859.

*Weinmeister, Paul,

geb. am 5.
Februar 1856 in Marburg an der
Lahn, besuchte die Elisabethschule u.
das Gymnasium daselbst u. studierte
seit 1874 erst in Marburg, dann in
Leipzig Mathematik u. Physik. Nach-
dem er sich im Febr. 1877 in Mar-
burg die Würde eines Dr. phil. er-
worben, kam er als Lehrer an die
Thomasschule in Leipzig, wurde 1.
Januar 1878 Oberlehrer an dersel-
ben und 1896 zum Professor ernannt.
Seine schriftstellerische Tätigkeit be-
wegt sich vorwiegend auf dem Ge-
biete der Physik und Numismatik.

S:

Marborger Geschichtercher, 1877.
2. A. 1885.

*Weinold, Siegfried Johan-
nes,

geboren als Sohn eines Kauf-
manns am 24. Nov. 1872 in Leipzig,
besuchte das Nikolai- und Thomas-
gymnasium daselbst und schlug, durch
Krankheit am Maturitätsexamen ver-
hindert, nach längerem Aufenthalte
auf Rügen, im Harz und in Jtalien
und nach völliger Wiederherstellung
die Beamtenlaufbahn ein und war
mehrere Jahre im Ratsarchiv tätig.
Jndessen konnte er auf die Dauer
keine Befriedigung finden in der Bu-
reaukratenatmosphäre, und so bezog

*


[Spaltenumbruch]

Wei
tens nach Frankfurt a. M. berufen.
Noch in demſelben Jahre gründete er
die Monatsſchrift „Der zoologiſche
Garten“, die noch heute beſteht. Jn
Frankfurt hielt W. auch wiſſenſchaft-
liche Vorleſungen am Senkenbergi-
ſchen Muſeum über Zoologie, gab
aber aus Geſundheitsrückſichten 1863
ſeine Stellung in Frankfurt auf und
zog ſich auf das elterliche Gut Hohen-
Wittlingen bei Urach zurück, wo er
ſich bis 1883 mit der Ökonomie, be-
ſonders mit der Pferdezucht beſchäf-
tigte. Dann zog er nach Baden-Ba-
den, kehrte aber 1887 wieder zu ſeiner
alten Beſchäftigung nach Hohen Witt-
lingen zurück, wo er jetzt noch lebt.
W. iſt teils wirkliches, teils Ehren-
mitglied der naturwiſſenſchaftlichen
Geſellſchaften, Akademien u. Vereine
in Berlin, Boſton, Frankfurt a. M.,
Halle, Moskau, Hanau, Dresden,
Emden, Wien, Köln, Hamburg uſw.
Von ſeinen Schriften ſind hier zu er-
wähnen

S:

Ruleman (E. a. d. Zeit
des Höhlenmenſchen u. Höhlenbären),
1878. 6. A. 1906 (ins Schwediſche,
Lettiſche, Holländiſche und Spaniſche
überſetzt). – Kuning Hartfeſt (Kultur-
hiſt. E. a. d. Geſch. unſerer deutſchen
Ahnen), 1879. 4. A. 1911.

Weinlich, Luiſe,

bekannter unter
ihrem Mädchennamen Luiſe Tipka,
wurde 1829 zu Güns in Ungarn ge-
boren und zeigte ſchon frühe Neigung
und Talent für Muſik. Jhr erſter
Geſanglehrer war Slavik. Auf Ver-
anlaſſung des bekannten Redakteurs
der „Wiener Muſikzeitung“, Dr. Au-
guſt Schmidt, kam ſie nach Wien, wo
ſie das Konſervatorium beſuchte und
im Hauſe der Gräfin H. mütterliche
Fürſorge fand. Nach kurzen Engage-
ments in Oedenburg (1851), Königs-
berg und Peſt ſang ſie drei Jahre in
Graz, zwei Jahre in Prag, war vier
Jahre lang Mitglied der naſſauiſchen
Hofoper in Wiesbaden und gab zwi-
ſchendurch Gaſtſpiele in den größten
Städten Deutſchlands. Dann ging
[Spaltenumbruch]

Wei
ſie auf ein Jahr nach Paris, wo ſie
den Unterricht der Geſanglehrerin
Marcheſi ſowie der beiden Meiſter
Gevarde und Porto erhielt, ſpäter
nach Mailand, wo ſie bei Maeſtro
Pedroni ihre Studien fortſetzte, wirkte
danach in Gaſtſpielen zu Wien, Mün-
chen, Stuttgart, Hannover, Poſen,
Berlin, London und kehrte dann in
die Heimat zurück. Nach ihrer Ver-
heiratung mit dem Militärkapell-
meiſter Weinlich (1867) ließ ſie ſich
in Graz nieder, wo ſie eine Geſang-
ſchule errichtete, in welchem Unter-
nehmen ſie von ihrem Gatten unter-
ſtützt wurde. Nach deſſen Tode (4.
Septbr. 1897) gab ſie erſt dieſe Schule
auf. Sie ſtarb am 2. Juli 1907.

S:


Gedichte, 1859.

*Weinmeiſter, Paul,

geb. am 5.
Februar 1856 in Marburg an der
Lahn, beſuchte die Eliſabethſchule u.
das Gymnaſium daſelbſt u. ſtudierte
ſeit 1874 erſt in Marburg, dann in
Leipzig Mathematik u. Phyſik. Nach-
dem er ſich im Febr. 1877 in Mar-
burg die Würde eines Dr. phil. er-
worben, kam er als Lehrer an die
Thomasſchule in Leipzig, wurde 1.
Januar 1878 Oberlehrer an derſel-
ben und 1896 zum Profeſſor ernannt.
Seine ſchriftſtelleriſche Tätigkeit be-
wegt ſich vorwiegend auf dem Ge-
biete der Phyſik und Numismatik.

S:

Marborger Geſchichtercher, 1877.
2. A. 1885.

*Weinold, Siegfried Johan-
nes,

geboren als Sohn eines Kauf-
manns am 24. Nov. 1872 in Leipzig,
beſuchte das Nikolai- und Thomas-
gymnaſium daſelbſt und ſchlug, durch
Krankheit am Maturitätsexamen ver-
hindert, nach längerem Aufenthalte
auf Rügen, im Harz und in Jtalien
und nach völliger Wiederherſtellung
die Beamtenlaufbahn ein und war
mehrere Jahre im Ratsarchiv tätig.
Jndeſſen konnte er auf die Dauer
keine Befriedigung finden in der Bu-
reaukratenatmoſphäre, und ſo bezog

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0370" n="366"/><lb/><cb/><lb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Wei</hi></fw><lb/>
tens nach Frankfurt a. M. berufen.<lb/>
Noch in dem&#x017F;elben Jahre gründete er<lb/>
die Monats&#x017F;chrift &#x201E;Der zoologi&#x017F;che<lb/>
Garten&#x201C;, die noch heute be&#x017F;teht. Jn<lb/>
Frankfurt hielt W. auch wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft-<lb/>
liche Vorle&#x017F;ungen am Senkenbergi-<lb/>
&#x017F;chen Mu&#x017F;eum über Zoologie, gab<lb/>
aber aus Ge&#x017F;undheitsrück&#x017F;ichten 1863<lb/>
&#x017F;eine Stellung in Frankfurt auf und<lb/>
zog &#x017F;ich auf das elterliche Gut Hohen-<lb/>
Wittlingen bei Urach zurück, wo er<lb/>
&#x017F;ich bis 1883 mit der Ökonomie, be-<lb/>
&#x017F;onders mit der Pferdezucht be&#x017F;chäf-<lb/>
tigte. Dann zog er nach Baden-Ba-<lb/>
den, kehrte aber 1887 wieder zu &#x017F;einer<lb/>
alten Be&#x017F;chäftigung nach Hohen Witt-<lb/>
lingen zurück, wo er jetzt noch lebt.<lb/>
W. i&#x017F;t teils wirkliches, teils Ehren-<lb/>
mitglied der naturwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaftlichen<lb/>
Ge&#x017F;ell&#x017F;chaften, Akademien u. Vereine<lb/>
in Berlin, Bo&#x017F;ton, Frankfurt a. M.,<lb/>
Halle, Moskau, Hanau, Dresden,<lb/>
Emden, Wien, Köln, Hamburg u&#x017F;w.<lb/>
Von &#x017F;einen Schriften &#x017F;ind hier zu er-<lb/>
wähnen </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Ruleman (E. a. d. Zeit<lb/>
des Höhlenmen&#x017F;chen u. Höhlenbären),<lb/>
1878. 6. A. 1906 (ins Schwedi&#x017F;che,<lb/>
Letti&#x017F;che, Holländi&#x017F;che und Spani&#x017F;che<lb/>
über&#x017F;etzt). &#x2013; Kuning Hartfe&#x017F;t (Kultur-<lb/>
hi&#x017F;t. E. a. d. Ge&#x017F;ch. un&#x017F;erer deut&#x017F;chen<lb/>
Ahnen), 1879. 4. A. 1911.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Weinlich,</hi> Lui&#x017F;e,</persName>
        </head>
        <p> bekannter unter<lb/>
ihrem Mädchennamen <hi rendition="#g">Lui&#x017F;e Tipka,</hi><lb/>
wurde 1829 zu Güns in Ungarn ge-<lb/>
boren und zeigte &#x017F;chon frühe Neigung<lb/>
und Talent für Mu&#x017F;ik. Jhr er&#x017F;ter<lb/>
Ge&#x017F;anglehrer war Slavik. Auf Ver-<lb/>
anla&#x017F;&#x017F;ung des bekannten Redakteurs<lb/>
der &#x201E;Wiener Mu&#x017F;ikzeitung&#x201C;, <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Au-<lb/>
gu&#x017F;t Schmidt, kam &#x017F;ie nach Wien, wo<lb/>
&#x017F;ie das Kon&#x017F;ervatorium be&#x017F;uchte und<lb/>
im Hau&#x017F;e der Gräfin H. mütterliche<lb/>
Für&#x017F;orge fand. Nach kurzen Engage-<lb/>
ments in Oedenburg (1851), Königs-<lb/>
berg und Pe&#x017F;t &#x017F;ang &#x017F;ie drei Jahre in<lb/>
Graz, zwei Jahre in Prag, war vier<lb/>
Jahre lang Mitglied der na&#x017F;&#x017F;aui&#x017F;chen<lb/>
Hofoper in Wiesbaden und gab zwi-<lb/>
&#x017F;chendurch Ga&#x017F;t&#x017F;piele in den größten<lb/>
Städten Deut&#x017F;chlands. Dann ging<lb/><cb/><lb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Wei</hi></fw><lb/>
&#x017F;ie auf ein Jahr nach Paris, wo &#x017F;ie<lb/>
den Unterricht der Ge&#x017F;anglehrerin<lb/>
Marche&#x017F;i &#x017F;owie der beiden Mei&#x017F;ter<lb/>
Gevarde und Porto erhielt, &#x017F;päter<lb/>
nach Mailand, wo &#x017F;ie bei Mae&#x017F;tro<lb/>
Pedroni ihre Studien fort&#x017F;etzte, wirkte<lb/>
danach in Ga&#x017F;t&#x017F;pielen zu Wien, Mün-<lb/>
chen, Stuttgart, Hannover, Po&#x017F;en,<lb/>
Berlin, London und kehrte dann in<lb/>
die Heimat zurück. Nach ihrer Ver-<lb/>
heiratung mit dem Militärkapell-<lb/>
mei&#x017F;ter <hi rendition="#g">Weinlich</hi> (1867) ließ &#x017F;ie &#x017F;ich<lb/>
in Graz nieder, wo &#x017F;ie eine Ge&#x017F;ang-<lb/>
&#x017F;chule errichtete, in welchem Unter-<lb/>
nehmen &#x017F;ie von ihrem Gatten unter-<lb/>
&#x017F;tützt wurde. Nach de&#x017F;&#x017F;en Tode (4.<lb/>
Septbr. 1897) gab &#x017F;ie er&#x017F;t die&#x017F;e Schule<lb/>
auf. Sie &#x017F;tarb am 2. Juli 1907. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p><lb/>
Gedichte, 1859.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Weinmei&#x017F;ter,</hi> Paul,</persName>
        </head>
        <p> geb. am 5.<lb/>
Februar 1856 in Marburg an der<lb/>
Lahn, be&#x017F;uchte die Eli&#x017F;abeth&#x017F;chule u.<lb/>
das Gymna&#x017F;ium da&#x017F;elb&#x017F;t u. &#x017F;tudierte<lb/>
&#x017F;eit 1874 er&#x017F;t in Marburg, dann in<lb/>
Leipzig Mathematik u. Phy&#x017F;ik. Nach-<lb/>
dem er &#x017F;ich im Febr. 1877 in Mar-<lb/>
burg die Würde eines <hi rendition="#aq">Dr. phil.</hi> er-<lb/>
worben, kam er als Lehrer an die<lb/>
Thomas&#x017F;chule in Leipzig, wurde 1.<lb/>
Januar 1878 Oberlehrer an der&#x017F;el-<lb/>
ben und 1896 zum Profe&#x017F;&#x017F;or ernannt.<lb/>
Seine &#x017F;chrift&#x017F;telleri&#x017F;che Tätigkeit be-<lb/>
wegt &#x017F;ich vorwiegend auf dem Ge-<lb/>
biete der Phy&#x017F;ik und Numismatik.<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Marborger Ge&#x017F;chichtercher, 1877.<lb/>
2. A. 1885.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Weinold,</hi> Siegfried <hi rendition="#g">Johan-<lb/>
nes,</hi></persName>
        </head>
        <p> geboren als Sohn eines Kauf-<lb/>
manns am 24. Nov. 1872 in Leipzig,<lb/>
be&#x017F;uchte das Nikolai- und Thomas-<lb/>
gymna&#x017F;ium da&#x017F;elb&#x017F;t und &#x017F;chlug, durch<lb/>
Krankheit am Maturitätsexamen ver-<lb/>
hindert, nach längerem Aufenthalte<lb/>
auf Rügen, im Harz und in Jtalien<lb/>
und nach völliger Wiederher&#x017F;tellung<lb/>
die Beamtenlaufbahn ein und war<lb/>
mehrere Jahre im Ratsarchiv tätig.<lb/>
Jnde&#x017F;&#x017F;en konnte er auf die Dauer<lb/>
keine Befriedigung finden in der Bu-<lb/>
reaukratenatmo&#x017F;phäre, und &#x017F;o bezog<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[366/0370] Wei Wei tens nach Frankfurt a. M. berufen. Noch in demſelben Jahre gründete er die Monatsſchrift „Der zoologiſche Garten“, die noch heute beſteht. Jn Frankfurt hielt W. auch wiſſenſchaft- liche Vorleſungen am Senkenbergi- ſchen Muſeum über Zoologie, gab aber aus Geſundheitsrückſichten 1863 ſeine Stellung in Frankfurt auf und zog ſich auf das elterliche Gut Hohen- Wittlingen bei Urach zurück, wo er ſich bis 1883 mit der Ökonomie, be- ſonders mit der Pferdezucht beſchäf- tigte. Dann zog er nach Baden-Ba- den, kehrte aber 1887 wieder zu ſeiner alten Beſchäftigung nach Hohen Witt- lingen zurück, wo er jetzt noch lebt. W. iſt teils wirkliches, teils Ehren- mitglied der naturwiſſenſchaftlichen Geſellſchaften, Akademien u. Vereine in Berlin, Boſton, Frankfurt a. M., Halle, Moskau, Hanau, Dresden, Emden, Wien, Köln, Hamburg uſw. Von ſeinen Schriften ſind hier zu er- wähnen S: Ruleman (E. a. d. Zeit des Höhlenmenſchen u. Höhlenbären), 1878. 6. A. 1906 (ins Schwediſche, Lettiſche, Holländiſche und Spaniſche überſetzt). – Kuning Hartfeſt (Kultur- hiſt. E. a. d. Geſch. unſerer deutſchen Ahnen), 1879. 4. A. 1911. Weinlich, Luiſe, bekannter unter ihrem Mädchennamen Luiſe Tipka, wurde 1829 zu Güns in Ungarn ge- boren und zeigte ſchon frühe Neigung und Talent für Muſik. Jhr erſter Geſanglehrer war Slavik. Auf Ver- anlaſſung des bekannten Redakteurs der „Wiener Muſikzeitung“, Dr. Au- guſt Schmidt, kam ſie nach Wien, wo ſie das Konſervatorium beſuchte und im Hauſe der Gräfin H. mütterliche Fürſorge fand. Nach kurzen Engage- ments in Oedenburg (1851), Königs- berg und Peſt ſang ſie drei Jahre in Graz, zwei Jahre in Prag, war vier Jahre lang Mitglied der naſſauiſchen Hofoper in Wiesbaden und gab zwi- ſchendurch Gaſtſpiele in den größten Städten Deutſchlands. Dann ging ſie auf ein Jahr nach Paris, wo ſie den Unterricht der Geſanglehrerin Marcheſi ſowie der beiden Meiſter Gevarde und Porto erhielt, ſpäter nach Mailand, wo ſie bei Maeſtro Pedroni ihre Studien fortſetzte, wirkte danach in Gaſtſpielen zu Wien, Mün- chen, Stuttgart, Hannover, Poſen, Berlin, London und kehrte dann in die Heimat zurück. Nach ihrer Ver- heiratung mit dem Militärkapell- meiſter Weinlich (1867) ließ ſie ſich in Graz nieder, wo ſie eine Geſang- ſchule errichtete, in welchem Unter- nehmen ſie von ihrem Gatten unter- ſtützt wurde. Nach deſſen Tode (4. Septbr. 1897) gab ſie erſt dieſe Schule auf. Sie ſtarb am 2. Juli 1907. S: Gedichte, 1859. *Weinmeiſter, Paul, geb. am 5. Februar 1856 in Marburg an der Lahn, beſuchte die Eliſabethſchule u. das Gymnaſium daſelbſt u. ſtudierte ſeit 1874 erſt in Marburg, dann in Leipzig Mathematik u. Phyſik. Nach- dem er ſich im Febr. 1877 in Mar- burg die Würde eines Dr. phil. er- worben, kam er als Lehrer an die Thomasſchule in Leipzig, wurde 1. Januar 1878 Oberlehrer an derſel- ben und 1896 zum Profeſſor ernannt. Seine ſchriftſtelleriſche Tätigkeit be- wegt ſich vorwiegend auf dem Ge- biete der Phyſik und Numismatik. S: Marborger Geſchichtercher, 1877. 2. A. 1885. *Weinold, Siegfried Johan- nes, geboren als Sohn eines Kauf- manns am 24. Nov. 1872 in Leipzig, beſuchte das Nikolai- und Thomas- gymnaſium daſelbſt und ſchlug, durch Krankheit am Maturitätsexamen ver- hindert, nach längerem Aufenthalte auf Rügen, im Harz und in Jtalien und nach völliger Wiederherſtellung die Beamtenlaufbahn ein und war mehrere Jahre im Ratsarchiv tätig. Jndeſſen konnte er auf die Dauer keine Befriedigung finden in der Bu- reaukratenatmoſphäre, und ſo bezog *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/370
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 366. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/370>, abgerufen am 25.11.2024.