Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Weg Faustrecht (R.), 1885. - Kloster Fried-lands letzte Äbtissin (R. a. d. 16. Jahr- hundert), 1886. - Nachbarskinder (N.), 1887. - Aus gärender Zeit (2 märkische Geschn.), 1888. - Die Bacchantin (R.), 1888. - Zigeuner- liebe. Eine Großstädterin (2 Nn.), 1890. - Aus vergessenen Landen (R.), 1890. - Um ein Abendbrot und zwei andere Novellen, 1892. - Moderne Junggesellen (R.), 1891. - Fahren- des Volk, 1892. 2. A. 1900. - Frauen- größe (Zeitbilder a. d. Leben edler Frauen), 1895. - Aus Evas Geschlecht (N.), 1893. - Weißes Haar (R.); II, 1898. - Lebende Bilder u. Geschichten für die Jugend, 1906. - Badeaben- teuer. Fehlgeschossen (Humorskn.), 1911. *Wegner, Lite, psd. M. Olivar, Weh jährigen Reisen durch den Orient,Österreich, Ungarn, Jtalien, die Schweiz, Frankreich und Schottland heimgebracht hatte. Seit 1898 lebt die Schriftstellerin in Berlin. S:
Wehl, Feodor, eigentlich Feodor * 23
Weg Fauſtrecht (R.), 1885. – Kloſter Fried-lands letzte Äbtiſſin (R. a. d. 16. Jahr- hundert), 1886. – Nachbarskinder (N.), 1887. – Aus gärender Zeit (2 märkiſche Geſchn.), 1888. – Die Bacchantin (R.), 1888. – Zigeuner- liebe. Eine Großſtädterin (2 Nn.), 1890. – Aus vergeſſenen Landen (R.), 1890. – Um ein Abendbrot und zwei andere Novellen, 1892. – Moderne Junggeſellen (R.), 1891. – Fahren- des Volk, 1892. 2. A. 1900. – Frauen- größe (Zeitbilder a. d. Leben edler Frauen), 1895. – Aus Evas Geſchlecht (N.), 1893. – Weißes Haar (R.); II, 1898. – Lebende Bilder u. Geſchichten für die Jugend, 1906. – Badeaben- teuer. Fehlgeſchoſſen (Humorskn.), 1911. *Wegner, Lite, pſd. M. Olivar, Weh jährigen Reiſen durch den Orient,Öſterreich, Ungarn, Jtalien, die Schweiz, Frankreich und Schottland heimgebracht hatte. Seit 1898 lebt die Schriftſtellerin in Berlin. S:
Wehl, Feodor, eigentlich Feodor * 23
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Weg
Weh
Fauſtrecht (R.), 1885. – Kloſter Fried-
lands letzte Äbtiſſin (R. a. d. 16. Jahr-
hundert), 1886. – Nachbarskinder
(N.), 1887. – Aus gärender Zeit
(2 märkiſche Geſchn.), 1888. – Die
Bacchantin (R.), 1888. – Zigeuner-
liebe. Eine Großſtädterin (2 Nn.),
1890. – Aus vergeſſenen Landen (R.),
1890. – Um ein Abendbrot und zwei
andere Novellen, 1892. – Moderne
Junggeſellen (R.), 1891. – Fahren-
des Volk, 1892. 2. A. 1900. – Frauen-
größe (Zeitbilder a. d. Leben edler
Frauen), 1895. – Aus Evas Geſchlecht
(N.), 1893. – Weißes Haar (R.); II,
1898. – Lebende Bilder u. Geſchichten
für die Jugend, 1906. – Badeaben-
teuer. Fehlgeſchoſſen (Humorskn.),
1911.
*Wegner, Lite, pſd. M. Olivar,
geb. in Kiel, verlebte daſelbſt ihre
Kindheit und bekundete ſchon wäh-
rend dieſer Zeit ihre Neigung zur
Schriftſtellerei, indem ſie die Reiſen,
die ſie mit ihren Eltern und Brüdern
unternahm, in ihren Tagebüchern
ſchilderte. Von ihren Altersgenoſ-
ſinnen hielt ſie ſich fern, ſchloß ſich
vielmehr lieber älteren Leuten an, die
ihren Wiſſensdrang befriedigen konn-
ten. Die Nachbarſchaft von Klaus
Groth und Wilhelm Jenſen wirkte
ſehr anregend auf ihr empfängliches
Gemüt, ebenſo die Beziehungen Th.
Storms zu ihrer Familie. Später
machte ſie Reiſen nach Kopenhagen,
Thüringen, an den Rhein, weilte zu
weiterer Ausbildung längere Zeit in
einem Penſionat in Geldern (Rhein-
provinz) und widmete ſich nach ihrer
Heimkehr mit beſonderer Energie der
Muſik. Trotz der ſchönen Erfolge in
dieſer Kunſt hielt eine unüberwind-
liche Scheu ſie von dem öffentlichen
Auftreten ab, und nach dem kurz auf-
einander erfolgten Tode ihrer Eltern
mußte die Muſik dem Drange nach
ſchriftſtelleriſcher Betätigung weichen.
Stoff dazu boten ihr hinreichend die
Eindrücke, welche ſie von ihren viel-
jährigen Reiſen durch den Orient,
Öſterreich, Ungarn, Jtalien, die
Schweiz, Frankreich und Schottland
heimgebracht hatte. Seit 1898 lebt
die Schriftſtellerin in Berlin.
S:
Menſchenleid u. Menſchenfreud’ (En.
a. Carmen Sylvas Königreich), 1895.
– Die Glöcknerin von Braunsberg
(N.), 1900. – Vom Sanderhof (Er-
zählung aus Südtirol), 1900.
Wehl, Feodor, eigentlich Feodor
zu Wehlen, wurde am 19. Februar
1821 auf dem Gute Kunzendorf in
Schleſien geboren, verlebte ſeine Ju-
gend in Bernſtadt, Militſch, Ohlau u.
Breslau und kam ſpäter nach Berlin,
wo er bereits ſeine Vorbildung für
den Militärſtand erhielt. Als Fähn-
rich kam er nach Neu-Ruppin in Gar-
niſon. Nach einem heftigen Sturze
vom Pferde (1836), der ihm das Rück-
kreuz bedenklich verletzte, mußte dieſe
Laufbahn aufgegeben werden. An
ſtreng wiſſenſchaftl. Studien durch
Kränklichkeit gehindert und viel auf
ſich ſelbſt angewieſen, begann eine
von früheſter Jugend auf genährte
Luſt zu dichteriſchem Schaffen immer
mehr Raum in ihm zu gewinnen.
Gleichwohl erreichte er es auf den
Rat Dieffenbachs, die Maturitäts-
prüfung zu beſtehen. Er hörte dann
in Berlin philoſophiſche, äſthetiſche,
geſchichtliche Vorleſungen, unternahm
eine Reiſe nach Paris, London und
Jtalien u. kehrte darauf nach Berlin
zurück, wo er ſich vorzüglich der Jour-
naliſtik zuwandte und die „Berliner
Weſpen“ redigierte, welche Tätigkeit
ihm, beſonders wegen ſeines ſatiri-
ſchen Gedichts „Der Teufel in Ber-
lin“ 1846 eine kurze Gefangenſchaft
auf der Feſtung Magdeburg und die
Ausweiſung aus Berlin eintrug. Als
Dramaturg am Magdeburger Theater
behauptete er ſich nicht lange; er ſie-
delte nach Hamburg über und redi-
gierte daſelbſt nacheinander den „Tele-
graphen“ und die „Jahreszeiten“,
dann den „Theaterſpiegel“, wurde
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