Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Weg Wegener, Nhingulf Eduard,
S: Hinaus! (D.), 2. A., 1861. - Die *Wegener, Wilhelm, wurde am S: Siegfried u. Kriem- *Wegener, Wilhelm Anton,
Weg schüler Aufnahme in das Pädagogiumzu Züllichau, das er 1861 mit dem Gymnasium in Neu-Ruppin ver- tauschte, wo seine Mutter seit 1855 wohnte. Hier entstand eine ganze Reihe von Gedichten, die in den ver- schiedensten Blättern zum Abdruck kamen. Nachdem W. zu Ostern 1866 das Gymnasium absolviert, ging er auf ein halbes Jahr nach Heidelberg, um Philologie und Geschichte zu stu- dieren u. setzte dann dieses Studium in Berlin fort. Hier wurde er von einem geistigen Leiden befallen, das schließlich seine Überführung in die Landesirrenanstalt zu Eberswalde (im Herbst 1868) zur Folge hatte. Jn derselben befindet er sich noch jetzt; doch war sein Leiden ein derartiges, daß es eine eingehende Beschäftigung mit wissenschaftlichen Dingen (beson- ders mit Theologie u. Geschichte) und mit der Poesie wohl zuließ. Neuer- dings hat er sich dem vaterländischen Drama zugewandt u. mehrere Stücke geschrieben, die indessen noch nicht veröffentlicht sind. S: Königin Luise *Wegerer, Agnes von, pseudon. *
[Spaltenumbruch] Weg Wegener, Nhingulf Eduard,
S: Hinaus! (D.), 2. A., 1861. – Die *Wegener, Wilhelm, wurde am S: Siegfried u. Kriem- *Wegener, Wilhelm Anton,
Weg ſchüler Aufnahme in das Pädagogiumzu Züllichau, das er 1861 mit dem Gymnaſium in Neu-Ruppin ver- tauſchte, wo ſeine Mutter ſeit 1855 wohnte. Hier entſtand eine ganze Reihe von Gedichten, die in den ver- ſchiedenſten Blättern zum Abdruck kamen. Nachdem W. zu Oſtern 1866 das Gymnaſium abſolviert, ging er auf ein halbes Jahr nach Heidelberg, um Philologie und Geſchichte zu ſtu- dieren u. ſetzte dann dieſes Studium in Berlin fort. Hier wurde er von einem geiſtigen Leiden befallen, das ſchließlich ſeine Überführung in die Landesirrenanſtalt zu Eberswalde (im Herbſt 1868) zur Folge hatte. Jn derſelben befindet er ſich noch jetzt; doch war ſein Leiden ein derartiges, daß es eine eingehende Beſchäftigung mit wiſſenſchaftlichen Dingen (beſon- ders mit Theologie u. Geſchichte) und mit der Poeſie wohl zuließ. Neuer- dings hat er ſich dem vaterländiſchen Drama zugewandt u. mehrere Stücke geſchrieben, die indeſſen noch nicht veröffentlicht ſind. S: Königin Luiſe *Wegerer, Agnes von, pſeudon. *
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Weg
Weg
Wegener, Nhingulf Eduard,
geb. am 28. Juni 1821 zu Berlin,
widmete ſich nach erlangter Schul-
bildung dem Buchhandel und ſtand
viele Jahre dem Jankeſchen Verlage
als Prokuriſt vor. Jm Jahre 1864
gründete er in Berlin ein eigenes Ge-
ſchäft, gab dasſelbe aber nach einiger
Zeit wieder auf u. betätigte ſich hin-
fort als Schriftſteller. Später er-
langte er eine Stellung als Beamter.
S: Hinaus! (D.), 2. A., 1861. – Die
Sprache des Herzens (Anthologie),
1857.
*Wegener, Wilhelm, wurde am
21. April 1838 zu Brandenburg an
der Havel als der Sohn eines Bür-
gers und Brauereibeſitzers geboren,
beſuchte das Gymnaſium daſelbſt und
trat 1853 als Lehrling in ein kauf-
männiſches Geſchäft ein. Aber ſchon
nach einem Jahre kehrte er auf das
Gymnaſium zurück, um ſich auf das
Studium der Theologie vorzuberei-
ten, dem er 1857–60 in Halle und
Berlin oblag. Jm Jahre 1861 wurde
er Religionslehrer am Gymnaſium
in ſeiner Vaterſtadt, 1865 Paſtor in
Gollwitz bei Brandenburg und 1871
Prediger in Brandenburg, wo ihm
ſpäter auch die Superintendentur
übertragen wurde. Jm J. 1885 folgte
er einem Rufe als zweiter Prediger
an die Georgenkirche in Berlin und
rückte er an derſelben 1892 zum erſten
Prediger auf.
S: Siegfried u. Kriem-
hilde (Umdichtung des Nibelungen-
liedes), 1867. – Drei ſchnakiſche Mär-
lein für ſeine und der Freunde Kin-
der (in V.; pſeudon. hrsg.), 1883. –
Heiligtumsklänge (Ge.), 1887.
*Wegener, Wilhelm Anton,
geb. am 11. Mai 1844 zu Seelow bei
Frankfurt a. O. als der Sohn des
dortigen Predigers, beſuchte daſelbſt
die Volksſchule u. kam Michaelis 1854
in das Alumnat des Gymnaſiums zu
Frankfurt a. O. Da aber ſchon nach
wenigen Wochen ſein Vater ſtarb,
fand er im Sommer 1855 als Frei-
ſchüler Aufnahme in das Pädagogium
zu Züllichau, das er 1861 mit dem
Gymnaſium in Neu-Ruppin ver-
tauſchte, wo ſeine Mutter ſeit 1855
wohnte. Hier entſtand eine ganze
Reihe von Gedichten, die in den ver-
ſchiedenſten Blättern zum Abdruck
kamen. Nachdem W. zu Oſtern 1866
das Gymnaſium abſolviert, ging er
auf ein halbes Jahr nach Heidelberg,
um Philologie und Geſchichte zu ſtu-
dieren u. ſetzte dann dieſes Studium
in Berlin fort. Hier wurde er von
einem geiſtigen Leiden befallen, das
ſchließlich ſeine Überführung in die
Landesirrenanſtalt zu Eberswalde
(im Herbſt 1868) zur Folge hatte. Jn
derſelben befindet er ſich noch jetzt;
doch war ſein Leiden ein derartiges,
daß es eine eingehende Beſchäftigung
mit wiſſenſchaftlichen Dingen (beſon-
ders mit Theologie u. Geſchichte) und
mit der Poeſie wohl zuließ. Neuer-
dings hat er ſich dem vaterländiſchen
Drama zugewandt u. mehrere Stücke
geſchrieben, die indeſſen noch nicht
veröffentlicht ſind.
S: Königin Luiſe
(Dn.), 1879. – Märkiſche Sagen und
Gedichte, 1879. – Dichtungen, 1880.
*Wegerer, Agnes von, pſeudon.
Ernſt Norden, iſt die Tochter des
Generalleutnants von François,
und die Schweſter des bei Spichern
1870 gefallenen Generals gleichen
Namens und am 28. Oktbr. 1820 in
Magdeburg geboren. Sie verlebte
ihre Jugendzeit in Trier und ver-
mählte ſich hier mit dem Leutnant
von Wegerer, der 1887 als Gene-
ralleutnant ſtarb. Familienpflichten
ſowie ſpäter die durch die Stellung
ihres Gatten bedingte Repräſentation
erlaubten ihr nicht, ihrem Hange zur
Schriftſtellerei nachzugeben. Erſt in
ſpäteren Jahren, als die Kinder her-
angewachſen waren u. der Gatte ſich
hatte penſionieren laſſen (nach 1870),
betätigte ſie ſich als Schriftſtellerin.
Sie lebte in den letzten Jahrzehnten
in Berlin und ſtarb dort am 1. De-
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