er noch jetzt und verwaltet seit 1894 auch das Kreisphysikat. Zum Besten des Landkrankenhauses in Detmold gab er heraus
S:
Twisken Biege un Veern (Plattd. Ge.), 1899.
Volkmann, Freimund,
Pseud. für Johann Krüger; s. d.!
Volkmann, Richard von,
pseud. Richard Leander, wurde am 17. August 1830 zu Leipzig als der Sohn des in Halle 1878 verstorbenen Geh. Medizinalrats und Professors Alfred Wilhelm Volkmann geboren, siedelte 1837 mit seinen Eltern nach Dorpat über, wohin der Vater eine Beru- fung erhalten hatte, und kam sechs Jahre später mit ihnen nach Halle. Hier u. nachmals in Grimma erhielt der Sohn seine Ausbildung. Er stu- dierte in Halle, Gießen und Berlin Medizin und Chirurgie, unternahm dann eine längere Reise, ließ sich darauf in Halle als praktischer Arzt nieder und habilitierte sich 1857 als Privatdozent der Chirurgie in Halle. Sein glänzendes Talent als Opera- teur trat bald hervor, und seine Lei- stungen auf dem Gebiete der opera- tiven Kriegschirurgie während der Kriege von 1866 und 1870 führten ihn auf die Höhe seines Ruhmes. Sein Name wurde bald in ganz Eu- ropa bekannt, sogar Papst Pius IX. zog ihn gegen sein Fußleiden zu Rate, und so verweilte V. längere Zeit am päpstlichen Krankenlager in Rom. Jm Jahre 1863 wurde er außeror- dentl. und 1867 ordentl. Professor, später Geh. Medizinalrat und kon- sultierender Generalarzt der Armee und schließlich Generalarzt 1. Klasse. Die Einrichtung der chirurgischen Klinik in dem prächtigen, neuerbauten Gebäude zu Halle (1879) ist sein Werk, und stand er derselben bis zu seinem Tode als Direktor vor. Einen 1882 erhaltenen Ruf an Langenbecks Stelle nach Berlin lehnte er ab. Jm Jahre 1885 erhob ihn der Kaiser in den erb- lichen Adelstand. Zur Heilung eines [Spaltenumbruch]
Voll
Leidens begab er sich 1889 in die Binsmangersche Heilanstalt in Jena, und hier starb er am 28. November 1889 an einer Lungenentzündung.
S:
Träumereien an französischen Ka- minen (M.), 1871. 30. A. 1904. - Aus der Burschenzeit (Jd.), 1876. - Gedichte, 1878. 3. A. 1885. - Kleine Geschichten, 1885. - Alte und neue Troubadour-Lieder, 1889. - Sämt- liche Werke, 1. Bd., 1899.
Vollbrecht, C.,
Psd. für Ottilie Söllner; s. d.!
*Vollmann, Richard,
geboren am 21. Juni 1868 in Schwabing bei München, verlebte in dem nahen Bie- derstein bei seinen Pflegeeltern eine glückliche Kindheit, besuchte erst die Volksschule, darauf die Kreisreal- schule in München und widmete sich dann in einem großen Warenhause dem kaufmännischen Beruf. Jm Jahre 1889 kam er nach Hamburg. Dort erweckte der Anblick des Meeres eine heiße Sehnsucht nach überseeische Fer- nen in ihm, und mit Empfehlungs- briefen nach Sumatra versehen, schiffte er sich im Juni 1889 in Marseille ein. Nicht ohne Gefahren -- im roten Meere erlitt er schweren Schiffbruch -- erreichte er das Ziel seiner Reise. Vier Monate später ging er über Singapore nach Banguey, einer ein- samen Jnsel nördlich von Borneo, wo er im Dienste der German Bor- neo Co. mitten unter den wildesten Eingeborenen zwei Jahre verblieb, bis ihn das für den Europäer ge- radezu mörderische Klima zwang, die Jnsel zu verlassen. Zu seiner Erho- lung reiste er nach China und Japan, weilte drei Monate auf den Sand- wichinseln und landete im Oktober 1901 in San Franzisko. Von dort unternahm er eine Reise durch Kali- fornien, Arizona, Texas, Neu-Mexiko bis Neuorleans und genoß so das freie, ungebundene Leben in vollen Zügen. Dann ging er nach Neuyork, aber das Leben und Treiben, Jagen
*
[Spaltenumbruch]
Volk
er noch jetzt und verwaltet ſeit 1894 auch das Kreisphyſikat. Zum Beſten des Landkrankenhauſes in Detmold gab er heraus
S:
Twisken Biege un Veern (Plattd. Ge.), 1899.
Volkmann, Freimund,
Pſeud. für Johann Krüger; ſ. d.!
Volkmann, Richard von,
pſeud. Richard Leander, wurde am 17. Auguſt 1830 zu Leipzig als der Sohn des in Halle 1878 verſtorbenen Geh. Medizinalrats und Profeſſors Alfred Wilhelm Volkmann geboren, ſiedelte 1837 mit ſeinen Eltern nach Dorpat über, wohin der Vater eine Beru- fung erhalten hatte, und kam ſechs Jahre ſpäter mit ihnen nach Halle. Hier u. nachmals in Grimma erhielt der Sohn ſeine Ausbildung. Er ſtu- dierte in Halle, Gießen und Berlin Medizin und Chirurgie, unternahm dann eine längere Reiſe, ließ ſich darauf in Halle als praktiſcher Arzt nieder und habilitierte ſich 1857 als Privatdozent der Chirurgie in Halle. Sein glänzendes Talent als Opera- teur trat bald hervor, und ſeine Lei- ſtungen auf dem Gebiete der opera- tiven Kriegschirurgie während der Kriege von 1866 und 1870 führten ihn auf die Höhe ſeines Ruhmes. Sein Name wurde bald in ganz Eu- ropa bekannt, ſogar Papſt Pius IX. zog ihn gegen ſein Fußleiden zu Rate, und ſo verweilte V. längere Zeit am päpſtlichen Krankenlager in Rom. Jm Jahre 1863 wurde er außeror- dentl. und 1867 ordentl. Profeſſor, ſpäter Geh. Medizinalrat und kon- ſultierender Generalarzt der Armee und ſchließlich Generalarzt 1. Klaſſe. Die Einrichtung der chirurgiſchen Klinik in dem prächtigen, neuerbauten Gebäude zu Halle (1879) iſt ſein Werk, und ſtand er derſelben bis zu ſeinem Tode als Direktor vor. Einen 1882 erhaltenen Ruf an Langenbecks Stelle nach Berlin lehnte er ab. Jm Jahre 1885 erhob ihn der Kaiſer in den erb- lichen Adelſtand. Zur Heilung eines [Spaltenumbruch]
Voll
Leidens begab er ſich 1889 in die Binsmangerſche Heilanſtalt in Jena, und hier ſtarb er am 28. November 1889 an einer Lungenentzündung.
S:
Träumereien an franzöſiſchen Ka- minen (M.), 1871. 30. A. 1904. – Aus der Burſchenzeit (Jd.), 1876. – Gedichte, 1878. 3. A. 1885. – Kleine Geſchichten, 1885. – Alte und neue Troubadour-Lieder, 1889. – Sämt- liche Werke, 1. Bd., 1899.
Vollbrecht, C.,
Pſd. für Ottilie Söllner; ſ. d.!
*Vollmann, Richard,
geboren am 21. Juni 1868 in Schwabing bei München, verlebte in dem nahen Bie- derſtein bei ſeinen Pflegeeltern eine glückliche Kindheit, beſuchte erſt die Volksſchule, darauf die Kreisreal- ſchule in München und widmete ſich dann in einem großen Warenhauſe dem kaufmänniſchen Beruf. Jm Jahre 1889 kam er nach Hamburg. Dort erweckte der Anblick des Meeres eine heiße Sehnſucht nach überſeeiſche Fer- nen in ihm, und mit Empfehlungs- briefen nach Sumatra verſehen, ſchiffte er ſich im Juni 1889 in Marſeille ein. Nicht ohne Gefahren — im roten Meere erlitt er ſchweren Schiffbruch — erreichte er das Ziel ſeiner Reiſe. Vier Monate ſpäter ging er über Singapore nach Banguey, einer ein- ſamen Jnſel nördlich von Borneo, wo er im Dienſte der German Bor- neo Co. mitten unter den wildeſten Eingeborenen zwei Jahre verblieb, bis ihn das für den Europäer ge- radezu mörderiſche Klima zwang, die Jnſel zu verlaſſen. Zu ſeiner Erho- lung reiſte er nach China und Japan, weilte drei Monate auf den Sand- wichinſeln und landete im Oktober 1901 in San Franzisko. Von dort unternahm er eine Reiſe durch Kali- fornien, Arizona, Texas, Neu-Mexiko bis Neuorleans und genoß ſo das freie, ungebundene Leben in vollen Zügen. Dann ging er nach Neuyork, aber das Leben und Treiben, Jagen
*
<TEI><text><body><divtype="index"n="1"><p><pbfacs="#f0287"n="283"/><lb/><cb/><lb/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Volk</hi></fw><lb/>
er noch jetzt und verwaltet ſeit 1894<lb/>
auch das Kreisphyſikat. Zum Beſten<lb/>
des Landkrankenhauſes in Detmold<lb/>
gab er heraus </p><lb/><divtype="bibliography"n="2"><head><hirendition="#i">S:</hi></head><p> Twisken Biege un<lb/>
Veern (Plattd. Ge.), 1899.</p><lb/></div></div><lb/><divtype="index"n="1"><head><persName><hirendition="#b">Volkmann,</hi> Freimund,</persName></head><p> Pſeud. für<lb/><hirendition="#g">Johann Krüger</hi>; ſ. d.!</p><lb/></div><lb/><divtype="index"n="1"><head><persName><hirendition="#b">Volkmann,</hi> Richard von,</persName></head><p> pſeud.<lb/><hirendition="#g">Richard Leander</hi>, wurde am 17.<lb/>
Auguſt 1830 zu Leipzig als der Sohn<lb/>
des in Halle 1878 verſtorbenen Geh.<lb/>
Medizinalrats und Profeſſors Alfred<lb/>
Wilhelm Volkmann geboren, ſiedelte<lb/>
1837 mit ſeinen Eltern nach Dorpat<lb/>
über, wohin der Vater eine Beru-<lb/>
fung erhalten hatte, und kam ſechs<lb/>
Jahre ſpäter mit ihnen nach Halle.<lb/>
Hier u. nachmals in Grimma erhielt<lb/>
der Sohn ſeine Ausbildung. Er ſtu-<lb/>
dierte in Halle, Gießen und Berlin<lb/>
Medizin und Chirurgie, unternahm<lb/>
dann eine längere Reiſe, ließ ſich<lb/>
darauf in Halle als praktiſcher Arzt<lb/>
nieder und habilitierte ſich 1857 als<lb/>
Privatdozent der Chirurgie in Halle.<lb/>
Sein glänzendes Talent als Opera-<lb/>
teur trat bald hervor, und ſeine Lei-<lb/>ſtungen auf dem Gebiete der opera-<lb/>
tiven Kriegschirurgie während der<lb/>
Kriege von 1866 und 1870 führten<lb/>
ihn auf die Höhe ſeines Ruhmes.<lb/>
Sein Name wurde bald in ganz Eu-<lb/>
ropa bekannt, ſogar Papſt Pius <hirendition="#aq">IX.</hi><lb/>
zog ihn gegen ſein Fußleiden zu Rate,<lb/>
und ſo verweilte V. längere Zeit am<lb/>
päpſtlichen Krankenlager in Rom.<lb/>
Jm Jahre 1863 wurde er außeror-<lb/>
dentl. und 1867 ordentl. Profeſſor,<lb/>ſpäter Geh. Medizinalrat und kon-<lb/>ſultierender Generalarzt der Armee<lb/>
und ſchließlich Generalarzt 1. Klaſſe.<lb/>
Die Einrichtung der chirurgiſchen<lb/>
Klinik in dem prächtigen, neuerbauten<lb/>
Gebäude zu Halle (1879) iſt ſein Werk,<lb/>
und ſtand er derſelben bis zu ſeinem<lb/>
Tode als Direktor vor. Einen 1882<lb/>
erhaltenen Ruf an Langenbecks Stelle<lb/>
nach Berlin lehnte er ab. Jm Jahre<lb/>
1885 erhob ihn der Kaiſer in den erb-<lb/>
lichen Adelſtand. Zur Heilung eines<lb/><cb/><lb/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Voll</hi></fw><lb/>
Leidens begab er ſich 1889 in die<lb/>
Binsmangerſche Heilanſtalt in Jena,<lb/>
und hier ſtarb er am 28. November<lb/>
1889 an einer Lungenentzündung.<lb/></p><lb/><divtype="bibliography"n="2"><head><hirendition="#i">S:</hi></head><p> Träumereien an franzöſiſchen Ka-<lb/>
minen (M.), 1871. 30. A. 1904. –<lb/>
Aus der Burſchenzeit (Jd.), 1876. –<lb/>
Gedichte, 1878. 3. A. 1885. – Kleine<lb/>
Geſchichten, 1885. – Alte und neue<lb/>
Troubadour-Lieder, 1889. – Sämt-<lb/>
liche Werke, 1. Bd., 1899.</p><lb/></div></div><lb/><divtype="index"n="1"><head><persName><hirendition="#b">Vollbrecht,</hi> C.,</persName></head><p> Pſd. für <hirendition="#g">Ottilie<lb/>
Söllner</hi>; ſ. d.!</p><lb/></div><lb/><divtype="index"n="1"><head><persName>*<hirendition="#b">Vollmann,</hi> Richard,</persName></head><p> geboren am<lb/>
21. Juni 1868 in Schwabing bei<lb/>
München, verlebte in dem nahen Bie-<lb/>
derſtein bei ſeinen Pflegeeltern eine<lb/>
glückliche Kindheit, beſuchte erſt die<lb/>
Volksſchule, darauf die Kreisreal-<lb/>ſchule in München und widmete ſich<lb/>
dann in einem großen Warenhauſe<lb/>
dem kaufmänniſchen Beruf. Jm Jahre<lb/>
1889 kam er nach Hamburg. Dort<lb/>
erweckte der Anblick des Meeres eine<lb/>
heiße Sehnſucht nach überſeeiſche Fer-<lb/>
nen in ihm, und mit Empfehlungs-<lb/>
briefen nach Sumatra verſehen, ſchiffte<lb/>
er ſich im Juni 1889 in Marſeille ein.<lb/>
Nicht ohne Gefahren — im roten<lb/>
Meere erlitt er ſchweren Schiffbruch —<lb/>
erreichte er das Ziel ſeiner Reiſe.<lb/>
Vier Monate ſpäter ging er über<lb/>
Singapore nach Banguey, einer ein-<lb/>ſamen Jnſel nördlich von Borneo,<lb/>
wo er im Dienſte der <hirendition="#aq">German Bor-<lb/>
neo Co.</hi> mitten unter den wildeſten<lb/>
Eingeborenen zwei Jahre verblieb,<lb/>
bis ihn das für den Europäer ge-<lb/>
radezu mörderiſche Klima zwang, die<lb/>
Jnſel zu verlaſſen. Zu ſeiner Erho-<lb/>
lung reiſte er nach China und Japan,<lb/>
weilte drei Monate auf den Sand-<lb/>
wichinſeln und landete im Oktober<lb/>
1901 in San Franzisko. Von dort<lb/>
unternahm er eine Reiſe durch Kali-<lb/>
fornien, Arizona, Texas, Neu-Mexiko<lb/>
bis Neuorleans und genoß ſo das<lb/>
freie, ungebundene Leben in vollen<lb/>
Zügen. Dann ging er nach Neuyork,<lb/>
aber das Leben und Treiben, Jagen<lb/><fwplace="bottom"type="sig">*</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[283/0287]
Volk
Voll
er noch jetzt und verwaltet ſeit 1894
auch das Kreisphyſikat. Zum Beſten
des Landkrankenhauſes in Detmold
gab er heraus
S: Twisken Biege un
Veern (Plattd. Ge.), 1899.
Volkmann, Freimund, Pſeud. für
Johann Krüger; ſ. d.!
Volkmann, Richard von, pſeud.
Richard Leander, wurde am 17.
Auguſt 1830 zu Leipzig als der Sohn
des in Halle 1878 verſtorbenen Geh.
Medizinalrats und Profeſſors Alfred
Wilhelm Volkmann geboren, ſiedelte
1837 mit ſeinen Eltern nach Dorpat
über, wohin der Vater eine Beru-
fung erhalten hatte, und kam ſechs
Jahre ſpäter mit ihnen nach Halle.
Hier u. nachmals in Grimma erhielt
der Sohn ſeine Ausbildung. Er ſtu-
dierte in Halle, Gießen und Berlin
Medizin und Chirurgie, unternahm
dann eine längere Reiſe, ließ ſich
darauf in Halle als praktiſcher Arzt
nieder und habilitierte ſich 1857 als
Privatdozent der Chirurgie in Halle.
Sein glänzendes Talent als Opera-
teur trat bald hervor, und ſeine Lei-
ſtungen auf dem Gebiete der opera-
tiven Kriegschirurgie während der
Kriege von 1866 und 1870 führten
ihn auf die Höhe ſeines Ruhmes.
Sein Name wurde bald in ganz Eu-
ropa bekannt, ſogar Papſt Pius IX.
zog ihn gegen ſein Fußleiden zu Rate,
und ſo verweilte V. längere Zeit am
päpſtlichen Krankenlager in Rom.
Jm Jahre 1863 wurde er außeror-
dentl. und 1867 ordentl. Profeſſor,
ſpäter Geh. Medizinalrat und kon-
ſultierender Generalarzt der Armee
und ſchließlich Generalarzt 1. Klaſſe.
Die Einrichtung der chirurgiſchen
Klinik in dem prächtigen, neuerbauten
Gebäude zu Halle (1879) iſt ſein Werk,
und ſtand er derſelben bis zu ſeinem
Tode als Direktor vor. Einen 1882
erhaltenen Ruf an Langenbecks Stelle
nach Berlin lehnte er ab. Jm Jahre
1885 erhob ihn der Kaiſer in den erb-
lichen Adelſtand. Zur Heilung eines
Leidens begab er ſich 1889 in die
Binsmangerſche Heilanſtalt in Jena,
und hier ſtarb er am 28. November
1889 an einer Lungenentzündung.
S: Träumereien an franzöſiſchen Ka-
minen (M.), 1871. 30. A. 1904. –
Aus der Burſchenzeit (Jd.), 1876. –
Gedichte, 1878. 3. A. 1885. – Kleine
Geſchichten, 1885. – Alte und neue
Troubadour-Lieder, 1889. – Sämt-
liche Werke, 1. Bd., 1899.
Vollbrecht, C., Pſd. für Ottilie
Söllner; ſ. d.!
*Vollmann, Richard, geboren am
21. Juni 1868 in Schwabing bei
München, verlebte in dem nahen Bie-
derſtein bei ſeinen Pflegeeltern eine
glückliche Kindheit, beſuchte erſt die
Volksſchule, darauf die Kreisreal-
ſchule in München und widmete ſich
dann in einem großen Warenhauſe
dem kaufmänniſchen Beruf. Jm Jahre
1889 kam er nach Hamburg. Dort
erweckte der Anblick des Meeres eine
heiße Sehnſucht nach überſeeiſche Fer-
nen in ihm, und mit Empfehlungs-
briefen nach Sumatra verſehen, ſchiffte
er ſich im Juni 1889 in Marſeille ein.
Nicht ohne Gefahren — im roten
Meere erlitt er ſchweren Schiffbruch —
erreichte er das Ziel ſeiner Reiſe.
Vier Monate ſpäter ging er über
Singapore nach Banguey, einer ein-
ſamen Jnſel nördlich von Borneo,
wo er im Dienſte der German Bor-
neo Co. mitten unter den wildeſten
Eingeborenen zwei Jahre verblieb,
bis ihn das für den Europäer ge-
radezu mörderiſche Klima zwang, die
Jnſel zu verlaſſen. Zu ſeiner Erho-
lung reiſte er nach China und Japan,
weilte drei Monate auf den Sand-
wichinſeln und landete im Oktober
1901 in San Franzisko. Von dort
unternahm er eine Reiſe durch Kali-
fornien, Arizona, Texas, Neu-Mexiko
bis Neuorleans und genoß ſo das
freie, ungebundene Leben in vollen
Zügen. Dann ging er nach Neuyork,
aber das Leben und Treiben, Jagen
*
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/287>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.