brücke und andere Novellen, 1892. - Schriften; X, 1894.
*Vacano, Jakob Johannes Otto
von, wurde am 2. April 1827 als Sohn eines Posthalters und Guts- besitzers in Simmern auf dem Huns- rück geboren, genoß daselbst den ersten Schulunterricht, besuchte danach die Gymnasien in Kreuznach und Koblenz und widmete sich dann in Bonn und Heidelberg dem Studium der Rechte. Als Abgeordneter der Bonner Stu- dentenschaft nahm er im Herbst 1848 auch an der berühmten Versammlung deutscher Studenten in Eisenach teil. Jn diese Zeit fallen auch seine ersten literarischen Versuche, die er in den "Düsseldorfer Monatsheften" ver- öffentlichte. Am 6. Febr. 1851 be- gann V. seine juristische Laufbahn als Referendar in Trier, wurde im Dez. 1855 Assessor in Düsseldorf, im März 1859 stellvertretender Staats- anwalt in Trier, im Mai 1861 Staats- prokurator beim Untersuchungsamt in Simmern, im Febr. 1865 Staats- prokurator in Koblenz, 1870 Gene- raladvokat beim Appellationsgericht in Köln, am 1. Oktbr. 1871 erster Generaladvokat bei dem neuerrich- teten reichsländischen Appellations- gericht, dem späteren Oberlandes- gericht in Colmar, 1876 Senatsprä- sident, 1880 Oberstaatsanwalt und am 13. Juli 1887 Präsident des Ober- landesgerichts in Colmar. Jn dieser Stellung verblieb er bis zu seinem Tode am 16. Novbr. 1897. Der ju- ristischen Staatsprüfungskommission gehörte er seit deren Bestehen u. seit 1876 ständig als Vorsitzender an. Seit 1880 war er kraft seines Amtes Mitglied des elsaß-lothringischen Staatsrats. Jm Herbst 1881 wurde er in den preußischen erblichen Adel- stand erhoben, und im Jahre 1892 wurde ihm der Charakter eines Wirkl. Geh. Oberjustizrats mit dem Rang der Räte 1. Kl. verliehen.
S:
Fürst und Bürger (enthält die ersten Ent- [Spaltenumbruch]
Vag
würfe der beiden folgenden Dich- tungen), 1860. - Herzog Reichard (Romanze), 1887. 2. A. 1897. - Die Haimonskinder (Ep. G. a. d. Zeitalter des 30jähr. Krieges), 1889. - Reden und Gedichte (hrsg. von Dr. Julius von Amelunxen), 1900.
Vacano, Stefan,
geb. am 12. De- zember 1878 in Wien, vollendete da- selbst seine Studien, wurde Dr. phil. und lebt jetzt (1908) als Schriftsteller auf der Jnsel Helgoland.
S:
Der Tag (Dr.), 1901. - Heine und Sterne, 1907. - Jch lag in tiefer Todesnacht (R.), 1908. - Sündige Seligkeit (Ein Liebeswahn; R.), 1. u. 2. A. 1909. - Die Ehebrecherin (Einakter), 1910.
Vagel Strauß,
Psd. für Otto Mettershausen; s. d.!
Vagen, Karl von,
Pseud. für Karl Wilhelm Vogt; s. d.!
*Vagt, Lina,
wurde am 1. März 1832 zu Wismar in Mecklenburg ge- boren, wo ihr Vater Schiffskapitän war. Die Erzählungen dieses weit- gereisten Mannes, sowie die Eindrücke, welche der Zusammenhang mit fernen Ländern und Völkern durch das Kom- men und Gehen in einer Seestadt her- vorruft, mögen wohl auf die Phan- tasie des Kindes gewirkt haben, sonst war ihre Umgebung durchaus nüch- tern und prosaisch. Der Unterricht, den sie genoß, war durchaus unzu- reichend; was die Dichterin gewor- den ist, verdankt sie ihrem eigenen Streben. Obgleich schon als Kind mit Vergnügen poetische Schriften lesend, kam sie doch erst spät zur Pro- duktion und zwar auf Anregen Feo- dor Wehls, der viele ihrer Gedichte in den "Jahreszeiten" zum Abdruck brachte. Später folgten Novellen in den verschiedensten Zeitungen. Jhr eigentliches Feld ist indes die Publi- zistik, und so ist sie denn stehende Mit- arbeiterin mehrerer deutschen Zei- tungen, die sie mit Artikeln über Po- litik und Nationalökonomie versieht. Von 1872-98 gehörte sie der Redak-
*
[Spaltenumbruch]
Vac
brücke und andere Novellen, 1892. – Schriften; X, 1894.
*Vacano, Jakob Johannes Otto
von, wurde am 2. April 1827 als Sohn eines Poſthalters und Guts- beſitzers in Simmern auf dem Huns- rück geboren, genoß daſelbſt den erſten Schulunterricht, beſuchte danach die Gymnaſien in Kreuznach und Koblenz und widmete ſich dann in Bonn und Heidelberg dem Studium der Rechte. Als Abgeordneter der Bonner Stu- dentenſchaft nahm er im Herbſt 1848 auch an der berühmten Verſammlung deutſcher Studenten in Eiſenach teil. Jn dieſe Zeit fallen auch ſeine erſten literariſchen Verſuche, die er in den „Düſſeldorfer Monatsheften“ ver- öffentlichte. Am 6. Febr. 1851 be- gann V. ſeine juriſtiſche Laufbahn als Referendar in Trier, wurde im Dez. 1855 Aſſeſſor in Düſſeldorf, im März 1859 ſtellvertretender Staats- anwalt in Trier, im Mai 1861 Staats- prokurator beim Unterſuchungsamt in Simmern, im Febr. 1865 Staats- prokurator in Koblenz, 1870 Gene- raladvokat beim Appellationsgericht in Köln, am 1. Oktbr. 1871 erſter Generaladvokat bei dem neuerrich- teten reichsländiſchen Appellations- gericht, dem ſpäteren Oberlandes- gericht in Colmar, 1876 Senatsprä- ſident, 1880 Oberſtaatsanwalt und am 13. Juli 1887 Präſident des Ober- landesgerichts in Colmar. Jn dieſer Stellung verblieb er bis zu ſeinem Tode am 16. Novbr. 1897. Der ju- riſtiſchen Staatsprüfungskommiſſion gehörte er ſeit deren Beſtehen u. ſeit 1876 ſtändig als Vorſitzender an. Seit 1880 war er kraft ſeines Amtes Mitglied des elſaß-lothringiſchen Staatsrats. Jm Herbſt 1881 wurde er in den preußiſchen erblichen Adel- ſtand erhoben, und im Jahre 1892 wurde ihm der Charakter eines Wirkl. Geh. Oberjuſtizrats mit dem Rang der Räte 1. Kl. verliehen.
S:
Fürſt und Bürger (enthält die erſten Ent- [Spaltenumbruch]
Vag
würfe der beiden folgenden Dich- tungen), 1860. – Herzog Reichard (Romanze), 1887. 2. A. 1897. – Die Haimonskinder (Ep. G. a. d. Zeitalter des 30jähr. Krieges), 1889. – Reden und Gedichte (hrsg. von Dr. Julius von Amelunxen), 1900.
Vacano, Stefan,
geb. am 12. De- zember 1878 in Wien, vollendete da- ſelbſt ſeine Studien, wurde Dr. phil. und lebt jetzt (1908) als Schriftſteller auf der Jnſel Helgoland.
S:
Der Tag (Dr.), 1901. – Heine und Sterne, 1907. – Jch lag in tiefer Todesnacht (R.), 1908. – Sündige Seligkeit (Ein Liebeswahn; R.), 1. u. 2. A. 1909. – Die Ehebrecherin (Einakter), 1910.
Vagel Strauß,
Pſd. für Otto Mettershauſen; ſ. d.!
Vagen, Karl von,
Pſeud. für Karl Wilhelm Vogt; ſ. d.!
*Vagt, Lina,
wurde am 1. März 1832 zu Wismar in Mecklenburg ge- boren, wo ihr Vater Schiffskapitän war. Die Erzählungen dieſes weit- gereiſten Mannes, ſowie die Eindrücke, welche der Zuſammenhang mit fernen Ländern und Völkern durch das Kom- men und Gehen in einer Seeſtadt her- vorruft, mögen wohl auf die Phan- taſie des Kindes gewirkt haben, ſonſt war ihre Umgebung durchaus nüch- tern und proſaiſch. Der Unterricht, den ſie genoß, war durchaus unzu- reichend; was die Dichterin gewor- den iſt, verdankt ſie ihrem eigenen Streben. Obgleich ſchon als Kind mit Vergnügen poetiſche Schriften leſend, kam ſie doch erſt ſpät zur Pro- duktion und zwar auf Anregen Feo- dor Wehls, der viele ihrer Gedichte in den „Jahreszeiten“ zum Abdruck brachte. Später folgten Novellen in den verſchiedenſten Zeitungen. Jhr eigentliches Feld iſt indes die Publi- ziſtik, und ſo iſt ſie denn ſtehende Mit- arbeiterin mehrerer deutſchen Zei- tungen, die ſie mit Artikeln über Po- litik und Nationalökonomie verſieht. Von 1872–98 gehörte ſie der Redak-
*
<TEI><text><body><divtype="index"n="1"><divtype="bibliography"n="2"><p><pbfacs="#f0256"n="252"/><lb/><cb/><lb/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Vac</hi></fw><lb/>
brücke und andere Novellen, 1892. –<lb/>
Schriften; <hirendition="#aq">X,</hi> 1894.</p><lb/></div></div><lb/><divtype="index"n="1"><head><persName>*<hirendition="#b">Vacano,</hi> Jakob Johannes <hirendition="#g">Otto</hi></persName></head><p><lb/>
von, wurde am 2. April 1827 als<lb/>
Sohn eines Poſthalters und Guts-<lb/>
beſitzers in Simmern auf dem Huns-<lb/>
rück geboren, genoß daſelbſt den erſten<lb/>
Schulunterricht, beſuchte danach die<lb/>
Gymnaſien in Kreuznach und Koblenz<lb/>
und widmete ſich dann in Bonn und<lb/>
Heidelberg dem Studium der Rechte.<lb/>
Als Abgeordneter der Bonner Stu-<lb/>
dentenſchaft nahm er im Herbſt 1848<lb/>
auch an der berühmten Verſammlung<lb/>
deutſcher Studenten in Eiſenach teil.<lb/>
Jn dieſe Zeit fallen auch ſeine erſten<lb/>
literariſchen Verſuche, die er in den<lb/>„Düſſeldorfer Monatsheften“ ver-<lb/>
öffentlichte. Am 6. Febr. 1851 be-<lb/>
gann V. ſeine juriſtiſche Laufbahn als<lb/>
Referendar in Trier, wurde im Dez.<lb/>
1855 Aſſeſſor in Düſſeldorf, im<lb/>
März 1859 ſtellvertretender Staats-<lb/>
anwalt in Trier, im Mai 1861 Staats-<lb/>
prokurator beim Unterſuchungsamt<lb/>
in Simmern, im Febr. 1865 Staats-<lb/>
prokurator in Koblenz, 1870 Gene-<lb/>
raladvokat beim Appellationsgericht<lb/>
in Köln, am 1. Oktbr. 1871 erſter<lb/>
Generaladvokat bei dem neuerrich-<lb/>
teten reichsländiſchen Appellations-<lb/>
gericht, dem ſpäteren Oberlandes-<lb/>
gericht in Colmar, 1876 Senatsprä-<lb/>ſident, 1880 Oberſtaatsanwalt und<lb/>
am 13. Juli 1887 Präſident des Ober-<lb/>
landesgerichts in Colmar. Jn dieſer<lb/>
Stellung verblieb er bis zu ſeinem<lb/>
Tode am 16. Novbr. 1897. Der ju-<lb/>
riſtiſchen Staatsprüfungskommiſſion<lb/>
gehörte er ſeit deren Beſtehen u. ſeit<lb/>
1876 ſtändig als Vorſitzender an.<lb/>
Seit 1880 war er kraft ſeines Amtes<lb/>
Mitglied des elſaß-lothringiſchen<lb/>
Staatsrats. Jm Herbſt 1881 wurde<lb/>
er in den preußiſchen erblichen Adel-<lb/>ſtand erhoben, und im Jahre 1892<lb/>
wurde ihm der Charakter eines Wirkl.<lb/>
Geh. Oberjuſtizrats mit dem Rang<lb/>
der Räte 1. Kl. verliehen. </p><lb/><divtype="bibliography"n="2"><head><hirendition="#i">S:</hi></head><p> Fürſt<lb/>
und Bürger (enthält die erſten Ent-<lb/><cb/><lb/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Vag</hi></fw><lb/>
würfe der beiden folgenden Dich-<lb/>
tungen), 1860. – Herzog Reichard<lb/>
(Romanze), 1887. 2. A. 1897. – Die<lb/>
Haimonskinder (Ep. G. a. d. Zeitalter<lb/>
des 30jähr. Krieges), 1889. – Reden<lb/>
und Gedichte (hrsg. von <hirendition="#aq">Dr.</hi> Julius<lb/>
von Amelunxen), 1900.</p><lb/></div></div><lb/><divtype="index"n="1"><head><persName><hirendition="#b">Vacano,</hi> Stefan,</persName></head><p> geb. am 12. De-<lb/>
zember 1878 in Wien, vollendete da-<lb/>ſelbſt ſeine Studien, wurde <hirendition="#aq">Dr. phil.</hi><lb/>
und lebt jetzt (1908) als Schriftſteller<lb/>
auf der Jnſel Helgoland. </p><lb/><divtype="bibliography"n="2"><head><hirendition="#i">S:</hi></head><p> Der<lb/>
Tag (Dr.), 1901. – Heine und Sterne,<lb/>
1907. – Jch lag in tiefer Todesnacht<lb/>
(R.), 1908. – Sündige Seligkeit (Ein<lb/>
Liebeswahn; R.), 1. u. 2. A. 1909. –<lb/>
Die Ehebrecherin (Einakter), 1910.</p><lb/></div></div><lb/><divtype="index"n="1"><head><persName><hirendition="#b">Vagel Strauß,</hi></persName></head><p> Pſd. für <hirendition="#g">Otto<lb/>
Mettershauſen</hi>; ſ. d.!</p><lb/></div><lb/><divtype="index"n="1"><head><persName><hirendition="#b">Vagen,</hi> Karl von,</persName></head><p> Pſeud. für Karl<lb/>
Wilhelm <hirendition="#g">Vogt</hi>; ſ. d.!</p><lb/></div><lb/><divtype="index"n="1"><head><persName>*<hirendition="#b">Vagt,</hi> Lina,</persName></head><p> wurde am 1. März<lb/>
1832 zu Wismar in Mecklenburg ge-<lb/>
boren, wo ihr Vater Schiffskapitän<lb/>
war. Die Erzählungen dieſes weit-<lb/>
gereiſten Mannes, ſowie die Eindrücke,<lb/>
welche der Zuſammenhang mit fernen<lb/>
Ländern und Völkern durch das Kom-<lb/>
men und Gehen in einer Seeſtadt her-<lb/>
vorruft, mögen wohl auf die Phan-<lb/>
taſie des Kindes gewirkt haben, ſonſt<lb/>
war ihre Umgebung durchaus nüch-<lb/>
tern und proſaiſch. Der Unterricht,<lb/>
den ſie genoß, war durchaus unzu-<lb/>
reichend; was die Dichterin gewor-<lb/>
den iſt, verdankt ſie ihrem eigenen<lb/>
Streben. Obgleich ſchon als Kind<lb/>
mit Vergnügen poetiſche Schriften<lb/>
leſend, kam ſie doch erſt ſpät zur Pro-<lb/>
duktion und zwar auf Anregen Feo-<lb/>
dor Wehls, der viele ihrer Gedichte<lb/>
in den „Jahreszeiten“ zum Abdruck<lb/>
brachte. Später folgten Novellen in<lb/>
den verſchiedenſten Zeitungen. Jhr<lb/>
eigentliches Feld iſt indes die Publi-<lb/>
ziſtik, und ſo iſt ſie denn ſtehende Mit-<lb/>
arbeiterin mehrerer deutſchen Zei-<lb/>
tungen, die ſie mit Artikeln über Po-<lb/>
litik und Nationalökonomie verſieht.<lb/>
Von 1872–98 gehörte ſie der Redak-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">*</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[252/0256]
Vac
Vag
brücke und andere Novellen, 1892. –
Schriften; X, 1894.
*Vacano, Jakob Johannes Otto
von, wurde am 2. April 1827 als
Sohn eines Poſthalters und Guts-
beſitzers in Simmern auf dem Huns-
rück geboren, genoß daſelbſt den erſten
Schulunterricht, beſuchte danach die
Gymnaſien in Kreuznach und Koblenz
und widmete ſich dann in Bonn und
Heidelberg dem Studium der Rechte.
Als Abgeordneter der Bonner Stu-
dentenſchaft nahm er im Herbſt 1848
auch an der berühmten Verſammlung
deutſcher Studenten in Eiſenach teil.
Jn dieſe Zeit fallen auch ſeine erſten
literariſchen Verſuche, die er in den
„Düſſeldorfer Monatsheften“ ver-
öffentlichte. Am 6. Febr. 1851 be-
gann V. ſeine juriſtiſche Laufbahn als
Referendar in Trier, wurde im Dez.
1855 Aſſeſſor in Düſſeldorf, im
März 1859 ſtellvertretender Staats-
anwalt in Trier, im Mai 1861 Staats-
prokurator beim Unterſuchungsamt
in Simmern, im Febr. 1865 Staats-
prokurator in Koblenz, 1870 Gene-
raladvokat beim Appellationsgericht
in Köln, am 1. Oktbr. 1871 erſter
Generaladvokat bei dem neuerrich-
teten reichsländiſchen Appellations-
gericht, dem ſpäteren Oberlandes-
gericht in Colmar, 1876 Senatsprä-
ſident, 1880 Oberſtaatsanwalt und
am 13. Juli 1887 Präſident des Ober-
landesgerichts in Colmar. Jn dieſer
Stellung verblieb er bis zu ſeinem
Tode am 16. Novbr. 1897. Der ju-
riſtiſchen Staatsprüfungskommiſſion
gehörte er ſeit deren Beſtehen u. ſeit
1876 ſtändig als Vorſitzender an.
Seit 1880 war er kraft ſeines Amtes
Mitglied des elſaß-lothringiſchen
Staatsrats. Jm Herbſt 1881 wurde
er in den preußiſchen erblichen Adel-
ſtand erhoben, und im Jahre 1892
wurde ihm der Charakter eines Wirkl.
Geh. Oberjuſtizrats mit dem Rang
der Räte 1. Kl. verliehen.
S: Fürſt
und Bürger (enthält die erſten Ent-
würfe der beiden folgenden Dich-
tungen), 1860. – Herzog Reichard
(Romanze), 1887. 2. A. 1897. – Die
Haimonskinder (Ep. G. a. d. Zeitalter
des 30jähr. Krieges), 1889. – Reden
und Gedichte (hrsg. von Dr. Julius
von Amelunxen), 1900.
Vacano, Stefan, geb. am 12. De-
zember 1878 in Wien, vollendete da-
ſelbſt ſeine Studien, wurde Dr. phil.
und lebt jetzt (1908) als Schriftſteller
auf der Jnſel Helgoland.
S: Der
Tag (Dr.), 1901. – Heine und Sterne,
1907. – Jch lag in tiefer Todesnacht
(R.), 1908. – Sündige Seligkeit (Ein
Liebeswahn; R.), 1. u. 2. A. 1909. –
Die Ehebrecherin (Einakter), 1910.
Vagel Strauß, Pſd. für Otto
Mettershauſen; ſ. d.!
Vagen, Karl von, Pſeud. für Karl
Wilhelm Vogt; ſ. d.!
*Vagt, Lina, wurde am 1. März
1832 zu Wismar in Mecklenburg ge-
boren, wo ihr Vater Schiffskapitän
war. Die Erzählungen dieſes weit-
gereiſten Mannes, ſowie die Eindrücke,
welche der Zuſammenhang mit fernen
Ländern und Völkern durch das Kom-
men und Gehen in einer Seeſtadt her-
vorruft, mögen wohl auf die Phan-
taſie des Kindes gewirkt haben, ſonſt
war ihre Umgebung durchaus nüch-
tern und proſaiſch. Der Unterricht,
den ſie genoß, war durchaus unzu-
reichend; was die Dichterin gewor-
den iſt, verdankt ſie ihrem eigenen
Streben. Obgleich ſchon als Kind
mit Vergnügen poetiſche Schriften
leſend, kam ſie doch erſt ſpät zur Pro-
duktion und zwar auf Anregen Feo-
dor Wehls, der viele ihrer Gedichte
in den „Jahreszeiten“ zum Abdruck
brachte. Später folgten Novellen in
den verſchiedenſten Zeitungen. Jhr
eigentliches Feld iſt indes die Publi-
ziſtik, und ſo iſt ſie denn ſtehende Mit-
arbeiterin mehrerer deutſchen Zei-
tungen, die ſie mit Artikeln über Po-
litik und Nationalökonomie verſieht.
Von 1872–98 gehörte ſie der Redak-
*
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/256>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.