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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Primarschule absolviert, half er den
Eltern in dem Betrieb ihrer bäuer-
lichen Wirtschaft, bis er mit 16 Jah-
ren als Lehrling in eine Schlosserei
zu Eisenbrücke eintrat. Schon hatte
er die Lehrzeit beendet, als ihn ein
Lungenleiden zwang, dem schweren
Berufe zu entsagen u. zur Landwirt-
schaft zurückzukehren. Mit 20 Jahren
zog er mit seinen Eltern in den Thur-
gau nach Dußnang, wo er, nachdem
er sich 1868 verheiratet hat, noch jetzt
als Besitzer eines umfangreichen Gü-
tergewerbes im trauten Kreise einer
zahlreichen Familie in guten Verhält-
nissen lebt u. in seinen Mußestunden
gern der Poesie huldigt.

S:

Der
Friedensfreund (Poesie für alt und
jung), 1872.

*Tschulik, Franz,

geb. am 1. April
1859 zu Wegstädt an der Elbe in
Böhmen, durchlebte eine freudlose
Jugendzeit, mußte mit zwölf Jahren
sein Brot als Laufbursche in einer
Zuckerfabrik, mit 13 Jahren als Lohn-
schreiber in der Kanzlei eines Notars
verdienen, setzte es aber trotz des
Widerspruchs seiner Anverwandten
durch, die höhere Lehranstalt zu Leit-
meritz zu absolvieren u. die Universi-
tät Wien zu beziehen (1882), um
Philosophie und Philologie zu stu-
dieren. Das Wohlwollen edler Men-
schen und angestrengte Privattätig-
keit hielten ihn so eben über Wasser.
Jn Prag setzte er seine Studien fort,
zwischendurch das Amt eines Privat-
lehrers versehend, bis er endlich das
ganze Studium an den Nagel hing
und Volksschullehrer wurde (1887).
Er wirkte zuerst in Michelsberg, 1888
in Plan, wo er auch redaktionell tätig
war, seit 1894 in Sandau bei Eger,
gab aber 1897 seinen Beruf auf und
ging zum Journalismus über. Er
wurde Redakteur der "Kärntner Zei-
tung" in Klagenfurt, später beim
"Tiroler Volksblatt" in Bozen und
1902 Chefredakteur der Wochenschrift
"Das Volk" in Leitmeritz (Böhmen),
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Tum
wo er auch die Leitung des kathol.
literarisch. Damenklubs "Emanuela"
übernahm.

S:

Vom Hag (Ge.), 1893.
- Aus stillen Stunden (Ge.), 1897. -
Christliche Feierstunde (En. u. Ge.),
2. A. 1904.

*Tschurtschentaler, Paul,

wurde
im Juli 1874 in Bruneck im Puster-
tale Tirols geboren. Der Vater,
Kaufmann daselbst, starb sehr früh,
doch verstand es die Mutter, eine leb-
hafte, phantasievolle Frau, ihren sechs
Kindern eine freudereiche und glück-
liche Kindheit und Jugendzeit zu be-
reiten. Nach Besuch der Volksschule
kam Paul in ein Jnstitut des Klo-
sters Fiecht im Jnntal, später auf
das Gymnasium im Brixen, wo ihn
besonders Geschichte, Naturwissen-
schaften und Physik interessierten und
die deutschen Dichter der romanti-
schen Schule anzogen, und genügte
nach erlangtem Reifezeugnis in Wien
seiner Militärpflicht. Danach bezog
er die Universität Jnnsbruck, wo er
sich mit Rücksicht auf den Broterwerb
zum Studium der Rechte ziehen ließ
ohne Geschmack daran zu finden; doch
entschädigte er sich durch fleißige
naturwissenschaftliche Studien. Jn
Brixen trat er in die Gerichtspraxis
ein, kam dann (1900) nach dem ita-
lienischen Tirol, von wo aus er meh-
rere Reisen nach Jtalien unternahm,
die für sein Kunstverständnis von
großer Bedeutung wurden, arbeitete
dann mehrere Jahre in Bozen und
Meran und wurde 1905 zum Richter
in Jmst ernannt, wo er noch jetzt im
Amte steht.

S:

Saitengold und Lie-
der (Ge.), 1906. - Auf Wanderungen
(Reisebilder und Fahrten), 1910.

Tuiskon,

Pseudon. für Adolf
Türkheim;
s. d.!

*Tumlirz, Karl,

geb. am 24. März
1854 zu Moldau bei Teplitz in Böh-
men, wo sein Vater Vorsteher des
Zollamts war, besuchte die Gymna-
sien in Eger u. Prag und absolvierte
die philosophischen Studien an der

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Primarſchule abſolviert, half er den
Eltern in dem Betrieb ihrer bäuer-
lichen Wirtſchaft, bis er mit 16 Jah-
ren als Lehrling in eine Schloſſerei
zu Eiſenbrücke eintrat. Schon hatte
er die Lehrzeit beendet, als ihn ein
Lungenleiden zwang, dem ſchweren
Berufe zu entſagen u. zur Landwirt-
ſchaft zurückzukehren. Mit 20 Jahren
zog er mit ſeinen Eltern in den Thur-
gau nach Dußnang, wo er, nachdem
er ſich 1868 verheiratet hat, noch jetzt
als Beſitzer eines umfangreichen Gü-
tergewerbes im trauten Kreiſe einer
zahlreichen Familie in guten Verhält-
niſſen lebt u. in ſeinen Mußeſtunden
gern der Poeſie huldigt.

S:

Der
Friedensfreund (Poeſie für alt und
jung), 1872.

*Tſchulik, Franz,

geb. am 1. April
1859 zu Wegſtädt an der Elbe in
Böhmen, durchlebte eine freudloſe
Jugendzeit, mußte mit zwölf Jahren
ſein Brot als Laufburſche in einer
Zuckerfabrik, mit 13 Jahren als Lohn-
ſchreiber in der Kanzlei eines Notars
verdienen, ſetzte es aber trotz des
Widerſpruchs ſeiner Anverwandten
durch, die höhere Lehranſtalt zu Leit-
meritz zu abſolvieren u. die Univerſi-
tät Wien zu beziehen (1882), um
Philoſophie und Philologie zu ſtu-
dieren. Das Wohlwollen edler Men-
ſchen und angeſtrengte Privattätig-
keit hielten ihn ſo eben über Waſſer.
Jn Prag ſetzte er ſeine Studien fort,
zwiſchendurch das Amt eines Privat-
lehrers verſehend, bis er endlich das
ganze Studium an den Nagel hing
und Volksſchullehrer wurde (1887).
Er wirkte zuerſt in Michelsberg, 1888
in Plan, wo er auch redaktionell tätig
war, ſeit 1894 in Sandau bei Eger,
gab aber 1897 ſeinen Beruf auf und
ging zum Journalismus über. Er
wurde Redakteur der „Kärntner Zei-
tung“ in Klagenfurt, ſpäter beim
„Tiroler Volksblatt“ in Bozen und
1902 Chefredakteur der Wochenſchrift
„Das Volk“ in Leitmeritz (Böhmen),
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Tum
wo er auch die Leitung des kathol.
literariſch. Damenklubs „Emanuela“
übernahm.

S:

Vom Hag (Ge.), 1893.
– Aus ſtillen Stunden (Ge.), 1897. –
Chriſtliche Feierſtunde (En. u. Ge.),
2. A. 1904.

*Tſchurtſchentaler, Paul,

wurde
im Juli 1874 in Bruneck im Puſter-
tale Tirols geboren. Der Vater,
Kaufmann daſelbſt, ſtarb ſehr früh,
doch verſtand es die Mutter, eine leb-
hafte, phantaſievolle Frau, ihren ſechs
Kindern eine freudereiche und glück-
liche Kindheit und Jugendzeit zu be-
reiten. Nach Beſuch der Volksſchule
kam Paul in ein Jnſtitut des Klo-
ſters Fiecht im Jnntal, ſpäter auf
das Gymnaſium im Brixen, wo ihn
beſonders Geſchichte, Naturwiſſen-
ſchaften und Phyſik intereſſierten und
die deutſchen Dichter der romanti-
ſchen Schule anzogen, und genügte
nach erlangtem Reifezeugnis in Wien
ſeiner Militärpflicht. Danach bezog
er die Univerſität Jnnsbruck, wo er
ſich mit Rückſicht auf den Broterwerb
zum Studium der Rechte ziehen ließ
ohne Geſchmack daran zu finden; doch
entſchädigte er ſich durch fleißige
naturwiſſenſchaftliche Studien. Jn
Brixen trat er in die Gerichtspraxis
ein, kam dann (1900) nach dem ita-
lieniſchen Tirol, von wo aus er meh-
rere Reiſen nach Jtalien unternahm,
die für ſein Kunſtverſtändnis von
großer Bedeutung wurden, arbeitete
dann mehrere Jahre in Bozen und
Meran und wurde 1905 zum Richter
in Jmſt ernannt, wo er noch jetzt im
Amte ſteht.

S:

Saitengold und Lie-
der (Ge.), 1906. – Auf Wanderungen
(Reiſebilder und Fahrten), 1910.

Tuiskon,

Pſeudon. für Adolf
Türkheim;
ſ. d.!

*Tumlirz, Karl,

geb. am 24. März
1854 zu Moldau bei Teplitz in Böh-
men, wo ſein Vater Vorſteher des
Zollamts war, beſuchte die Gymna-
ſien in Eger u. Prag und abſolvierte
die philoſophiſchen Studien an der

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[228/0232] Tſch Tum Primarſchule abſolviert, half er den Eltern in dem Betrieb ihrer bäuer- lichen Wirtſchaft, bis er mit 16 Jah- ren als Lehrling in eine Schloſſerei zu Eiſenbrücke eintrat. Schon hatte er die Lehrzeit beendet, als ihn ein Lungenleiden zwang, dem ſchweren Berufe zu entſagen u. zur Landwirt- ſchaft zurückzukehren. Mit 20 Jahren zog er mit ſeinen Eltern in den Thur- gau nach Dußnang, wo er, nachdem er ſich 1868 verheiratet hat, noch jetzt als Beſitzer eines umfangreichen Gü- tergewerbes im trauten Kreiſe einer zahlreichen Familie in guten Verhält- niſſen lebt u. in ſeinen Mußeſtunden gern der Poeſie huldigt. S: Der Friedensfreund (Poeſie für alt und jung), 1872. *Tſchulik, Franz, geb. am 1. April 1859 zu Wegſtädt an der Elbe in Böhmen, durchlebte eine freudloſe Jugendzeit, mußte mit zwölf Jahren ſein Brot als Laufburſche in einer Zuckerfabrik, mit 13 Jahren als Lohn- ſchreiber in der Kanzlei eines Notars verdienen, ſetzte es aber trotz des Widerſpruchs ſeiner Anverwandten durch, die höhere Lehranſtalt zu Leit- meritz zu abſolvieren u. die Univerſi- tät Wien zu beziehen (1882), um Philoſophie und Philologie zu ſtu- dieren. Das Wohlwollen edler Men- ſchen und angeſtrengte Privattätig- keit hielten ihn ſo eben über Waſſer. Jn Prag ſetzte er ſeine Studien fort, zwiſchendurch das Amt eines Privat- lehrers verſehend, bis er endlich das ganze Studium an den Nagel hing und Volksſchullehrer wurde (1887). Er wirkte zuerſt in Michelsberg, 1888 in Plan, wo er auch redaktionell tätig war, ſeit 1894 in Sandau bei Eger, gab aber 1897 ſeinen Beruf auf und ging zum Journalismus über. Er wurde Redakteur der „Kärntner Zei- tung“ in Klagenfurt, ſpäter beim „Tiroler Volksblatt“ in Bozen und 1902 Chefredakteur der Wochenſchrift „Das Volk“ in Leitmeritz (Böhmen), wo er auch die Leitung des kathol. literariſch. Damenklubs „Emanuela“ übernahm. S: Vom Hag (Ge.), 1893. – Aus ſtillen Stunden (Ge.), 1897. – Chriſtliche Feierſtunde (En. u. Ge.), 2. A. 1904. *Tſchurtſchentaler, Paul, wurde im Juli 1874 in Bruneck im Puſter- tale Tirols geboren. Der Vater, Kaufmann daſelbſt, ſtarb ſehr früh, doch verſtand es die Mutter, eine leb- hafte, phantaſievolle Frau, ihren ſechs Kindern eine freudereiche und glück- liche Kindheit und Jugendzeit zu be- reiten. Nach Beſuch der Volksſchule kam Paul in ein Jnſtitut des Klo- ſters Fiecht im Jnntal, ſpäter auf das Gymnaſium im Brixen, wo ihn beſonders Geſchichte, Naturwiſſen- ſchaften und Phyſik intereſſierten und die deutſchen Dichter der romanti- ſchen Schule anzogen, und genügte nach erlangtem Reifezeugnis in Wien ſeiner Militärpflicht. Danach bezog er die Univerſität Jnnsbruck, wo er ſich mit Rückſicht auf den Broterwerb zum Studium der Rechte ziehen ließ ohne Geſchmack daran zu finden; doch entſchädigte er ſich durch fleißige naturwiſſenſchaftliche Studien. Jn Brixen trat er in die Gerichtspraxis ein, kam dann (1900) nach dem ita- lieniſchen Tirol, von wo aus er meh- rere Reiſen nach Jtalien unternahm, die für ſein Kunſtverſtändnis von großer Bedeutung wurden, arbeitete dann mehrere Jahre in Bozen und Meran und wurde 1905 zum Richter in Jmſt ernannt, wo er noch jetzt im Amte ſteht. S: Saitengold und Lie- der (Ge.), 1906. – Auf Wanderungen (Reiſebilder und Fahrten), 1910. Tuiskon, Pſeudon. für Adolf Türkheim; ſ. d.! *Tumlirz, Karl, geb. am 24. März 1854 zu Moldau bei Teplitz in Böh- men, wo ſein Vater Vorſteher des Zollamts war, beſuchte die Gymna- ſien in Eger u. Prag und abſolvierte die philoſophiſchen Studien an der *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/232>, abgerufen am 24.11.2024.