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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Plan, zur Bühne zu gehen, aufgegeben
hatte, dem Studium der Philologie
u. Philosophie. Von Göttingen begab
er sich nach Berlin, wo er sich ganz
der allgemeinen Literaturgeschichte
zuwandte, um sich auf diesem Gebiete
als Dozent zu habilitieren. Er wandte
sich indessen bald ausschließlich der
Schriftstellerei zu und lebt seit 1889
als unabhängiger Schriftsteller in
Berlin.

S:

Jm Liebesrausch (R.),
1890. 22. A. 1911. - Fallobst (Wurm-
stichige Geschn.), 1890. 12. A. 1910. -
Der Erbe (N.), 1891. 9. A. 1904. -
Frühlingssturm (R.), 1891. 10. A.
1903. - Jch (Nervöse Nn.), 1892.
13. A. 1905. - Mutter! (R.), 1892.
9. A. 1905. - Heimliche Liebe (Nn.),
1893. 20. A. 1906. - Das Ende vom
Liede (R.), 1893. 13. A. 1905. - Hei-
ßes Blut (Nn.), 1895. 15. A. 1904. -
Abschied (Nn.), 1898. 12. A. 1905. -
Die rote Laterne (Nn.), 1900. 10. A.
1909. - Frau Agna (R.), 1901. 11. A.
1904. - Die Leichenmarie (Nn.), 1902.
8. A. 1905. - Der letzte Schritt (R.),
1903. 13. A. 1911. - Sonnemanns
(R.), 1904. 9. A. 1905. - Klein Jnge
(Nn.), 1.-9. A. 1905. - Jch lasse dich
nicht! (Drei Phasen eines Jungge-
sellendramas), 1905. 4. A. 1906. -
Hilde Vangerow und ihre Schwester
(R.), 1906. 12. Aufl. 1908. - Nicht
doch! ... (Harmlose Nn.), 1908. 20. A.
1910. - Fräulein Grisebach (R.),
1909. 13. A. 1910. - Lockvögelchen
(Nn.), 1.-10. A. 1910.

Towska, Kory,

Pseud. für Kory
Elisabeth Rosenbaum; s. d.!

*Trabert, Adam,

wurde am 27.
Jan. 1822 zu Fulda als der Sohn
eines armen Messerschmieds geboren
und nach Absolvierung einer guten
Volksschule mit 13 Jahren dem dor-
tigen Gymnasium übergeben, obwohl
er die meiste Neigung für ein Hand-
werk hegte. Nach Beendigung der
Gymnasialstudien war er zwei Jahre
lang externer Hörer der Theologie
an der mit dem Fuldaer Priester-
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Tra
seminar verbundenen bischöflichen
Lehranstalt; da er aber zu dem so-
genannten Konkursexamen wegen
mangelnder theologischer Qualifika-
tion nicht zugelassen wurde, so bezog
er, unterstützt durch ein Regierungs-
stipendium, die Universität Marburg,
an welcher er die Rechte studierte.
Das Jahr 1848 warf ihn in den po-
litischen Kampf hinein. Er gehörte
bald zu den beliebtesten Volksrednern
im liberalen Sinne, gründete 1849
mit Fr. Hornfeck in Fulda die Wo-
chenschrift "Wacht auf", wurde aber
nach Erstehung der Reaktion unter
Hassenpflugs Regiment zu vierjähri-
ger Festungshaft verurteilt. Auf eine
Anstellung im Staatsdienste hatte er
von vornherein verzichten müssen, u.
so fristete er sein Dasein als Redak-
teur u. politischer Schriftsteller weiter.
Nach Wiederherstellung der kurhessi-
schen Verfassung vom Jahre 1831
wurde er 1862 Vertreter der Stadt
Hanau im Landtage u. behielt dieses
Mandat bis zur Annektierung Hessens
durch Preußen 1866. Als Mitglied
der großdeutschen Partei litt es ihn
nun nicht mehr in der Heimat; er
wanderte nach Österreich aus, war
hier anfänglich wieder als Journa-
list tätig, trat aber 1872 als Beamter
bei der Kaiser Franz Josef-Bahn ein
und nach deren Verstaatlichung in
den Dienst der k. k. Generaldirektion
der österr. Staatsbahnen, in welchem
er zuletzt als Sekretär erster Klasse
fungierte, bis er Ende 1889 in den
Ruhestand trat. Er lebt in Wien.
Außer mehreren politischen Broschü-
ren veröffentlichte er

S:

Deutsche Ge-
dichte aus Österreich; III, 1888-89
(Jnh.: I. Schwertlieder eines Fried-
samen. - II. Ein Menschenleben. -
III. Tröst-Einsamkeit). - Franz Grill-
parzer. Ein Bild seines Lebens und
Dichtens, 1890. - Elisabeth, Land-
gräfin von Thüringen und Hessen
(Schsp.), 1892. - Kaiser Julian der
Abtrünnige (Dr. G.), 1894.

*


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Tow
Plan, zur Bühne zu gehen, aufgegeben
hatte, dem Studium der Philologie
u. Philoſophie. Von Göttingen begab
er ſich nach Berlin, wo er ſich ganz
der allgemeinen Literaturgeſchichte
zuwandte, um ſich auf dieſem Gebiete
als Dozent zu habilitieren. Er wandte
ſich indeſſen bald ausſchließlich der
Schriftſtellerei zu und lebt ſeit 1889
als unabhängiger Schriftſteller in
Berlin.

S:

Jm Liebesrauſch (R.),
1890. 22. A. 1911. – Fallobſt (Wurm-
ſtichige Geſchn.), 1890. 12. A. 1910. –
Der Erbe (N.), 1891. 9. A. 1904. –
Frühlingsſturm (R.), 1891. 10. A.
1903. – Jch (Nervöſe Nn.), 1892.
13. A. 1905. – Mutter! (R.), 1892.
9. A. 1905. – Heimliche Liebe (Nn.),
1893. 20. A. 1906. – Das Ende vom
Liede (R.), 1893. 13. A. 1905. – Hei-
ßes Blut (Nn.), 1895. 15. A. 1904. –
Abſchied (Nn.), 1898. 12. A. 1905. –
Die rote Laterne (Nn.), 1900. 10. A.
1909. – Frau Agna (R.), 1901. 11. A.
1904. – Die Leichenmarie (Nn.), 1902.
8. A. 1905. – Der letzte Schritt (R.),
1903. 13. A. 1911. – Sonnemanns
(R.), 1904. 9. A. 1905. – Klein Jnge
(Nn.), 1.–9. A. 1905. – Jch laſſe dich
nicht! (Drei Phaſen eines Jungge-
ſellendramas), 1905. 4. A. 1906. –
Hilde Vangerow und ihre Schweſter
(R.), 1906. 12. Aufl. 1908. – Nicht
doch! ... (Harmloſe Nn.), 1908. 20. A.
1910. – Fräulein Griſebach (R.),
1909. 13. A. 1910. – Lockvögelchen
(Nn.), 1.–10. A. 1910.

Towska, Kory,

Pſeud. für Kory
Eliſabeth Roſenbaum; ſ. d.!

*Trabert, Adam,

wurde am 27.
Jan. 1822 zu Fulda als der Sohn
eines armen Meſſerſchmieds geboren
und nach Abſolvierung einer guten
Volksſchule mit 13 Jahren dem dor-
tigen Gymnaſium übergeben, obwohl
er die meiſte Neigung für ein Hand-
werk hegte. Nach Beendigung der
Gymnaſialſtudien war er zwei Jahre
lang externer Hörer der Theologie
an der mit dem Fuldaer Prieſter-
[Spaltenumbruch]

Tra
ſeminar verbundenen biſchöflichen
Lehranſtalt; da er aber zu dem ſo-
genannten Konkursexamen wegen
mangelnder theologiſcher Qualifika-
tion nicht zugelaſſen wurde, ſo bezog
er, unterſtützt durch ein Regierungs-
ſtipendium, die Univerſität Marburg,
an welcher er die Rechte ſtudierte.
Das Jahr 1848 warf ihn in den po-
litiſchen Kampf hinein. Er gehörte
bald zu den beliebteſten Volksrednern
im liberalen Sinne, gründete 1849
mit Fr. Hornfeck in Fulda die Wo-
chenſchrift „Wacht auf“, wurde aber
nach Erſtehung der Reaktion unter
Haſſenpflugs Regiment zu vierjähri-
ger Feſtungshaft verurteilt. Auf eine
Anſtellung im Staatsdienſte hatte er
von vornherein verzichten müſſen, u.
ſo friſtete er ſein Daſein als Redak-
teur u. politiſcher Schriftſteller weiter.
Nach Wiederherſtellung der kurheſſi-
ſchen Verfaſſung vom Jahre 1831
wurde er 1862 Vertreter der Stadt
Hanau im Landtage u. behielt dieſes
Mandat bis zur Annektierung Heſſens
durch Preußen 1866. Als Mitglied
der großdeutſchen Partei litt es ihn
nun nicht mehr in der Heimat; er
wanderte nach Öſterreich aus, war
hier anfänglich wieder als Journa-
liſt tätig, trat aber 1872 als Beamter
bei der Kaiſer Franz Joſef-Bahn ein
und nach deren Verſtaatlichung in
den Dienſt der k. k. Generaldirektion
der öſterr. Staatsbahnen, in welchem
er zuletzt als Sekretär erſter Klaſſe
fungierte, bis er Ende 1889 in den
Ruheſtand trat. Er lebt in Wien.
Außer mehreren politiſchen Broſchü-
ren veröffentlichte er

S:

Deutſche Ge-
dichte aus Öſterreich; III, 1888–89
(Jnh.: I. Schwertlieder eines Fried-
ſamen. – II. Ein Menſchenleben. –
III. Tröſt-Einſamkeit). – Franz Grill-
parzer. Ein Bild ſeines Lebens und
Dichtens, 1890. – Eliſabeth, Land-
gräfin von Thüringen und Heſſen
(Schſp.), 1892. – Kaiſer Julian der
Abtrünnige (Dr. G.), 1894.

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[205/0209] Tow Tra Plan, zur Bühne zu gehen, aufgegeben hatte, dem Studium der Philologie u. Philoſophie. Von Göttingen begab er ſich nach Berlin, wo er ſich ganz der allgemeinen Literaturgeſchichte zuwandte, um ſich auf dieſem Gebiete als Dozent zu habilitieren. Er wandte ſich indeſſen bald ausſchließlich der Schriftſtellerei zu und lebt ſeit 1889 als unabhängiger Schriftſteller in Berlin. S: Jm Liebesrauſch (R.), 1890. 22. A. 1911. – Fallobſt (Wurm- ſtichige Geſchn.), 1890. 12. A. 1910. – Der Erbe (N.), 1891. 9. A. 1904. – Frühlingsſturm (R.), 1891. 10. A. 1903. – Jch (Nervöſe Nn.), 1892. 13. A. 1905. – Mutter! (R.), 1892. 9. A. 1905. – Heimliche Liebe (Nn.), 1893. 20. A. 1906. – Das Ende vom Liede (R.), 1893. 13. A. 1905. – Hei- ßes Blut (Nn.), 1895. 15. A. 1904. – Abſchied (Nn.), 1898. 12. A. 1905. – Die rote Laterne (Nn.), 1900. 10. A. 1909. – Frau Agna (R.), 1901. 11. A. 1904. – Die Leichenmarie (Nn.), 1902. 8. A. 1905. – Der letzte Schritt (R.), 1903. 13. A. 1911. – Sonnemanns (R.), 1904. 9. A. 1905. – Klein Jnge (Nn.), 1.–9. A. 1905. – Jch laſſe dich nicht! (Drei Phaſen eines Jungge- ſellendramas), 1905. 4. A. 1906. – Hilde Vangerow und ihre Schweſter (R.), 1906. 12. Aufl. 1908. – Nicht doch! ... (Harmloſe Nn.), 1908. 20. A. 1910. – Fräulein Griſebach (R.), 1909. 13. A. 1910. – Lockvögelchen (Nn.), 1.–10. A. 1910. Towska, Kory, Pſeud. für Kory Eliſabeth Roſenbaum; ſ. d.! *Trabert, Adam, wurde am 27. Jan. 1822 zu Fulda als der Sohn eines armen Meſſerſchmieds geboren und nach Abſolvierung einer guten Volksſchule mit 13 Jahren dem dor- tigen Gymnaſium übergeben, obwohl er die meiſte Neigung für ein Hand- werk hegte. Nach Beendigung der Gymnaſialſtudien war er zwei Jahre lang externer Hörer der Theologie an der mit dem Fuldaer Prieſter- ſeminar verbundenen biſchöflichen Lehranſtalt; da er aber zu dem ſo- genannten Konkursexamen wegen mangelnder theologiſcher Qualifika- tion nicht zugelaſſen wurde, ſo bezog er, unterſtützt durch ein Regierungs- ſtipendium, die Univerſität Marburg, an welcher er die Rechte ſtudierte. Das Jahr 1848 warf ihn in den po- litiſchen Kampf hinein. Er gehörte bald zu den beliebteſten Volksrednern im liberalen Sinne, gründete 1849 mit Fr. Hornfeck in Fulda die Wo- chenſchrift „Wacht auf“, wurde aber nach Erſtehung der Reaktion unter Haſſenpflugs Regiment zu vierjähri- ger Feſtungshaft verurteilt. Auf eine Anſtellung im Staatsdienſte hatte er von vornherein verzichten müſſen, u. ſo friſtete er ſein Daſein als Redak- teur u. politiſcher Schriftſteller weiter. Nach Wiederherſtellung der kurheſſi- ſchen Verfaſſung vom Jahre 1831 wurde er 1862 Vertreter der Stadt Hanau im Landtage u. behielt dieſes Mandat bis zur Annektierung Heſſens durch Preußen 1866. Als Mitglied der großdeutſchen Partei litt es ihn nun nicht mehr in der Heimat; er wanderte nach Öſterreich aus, war hier anfänglich wieder als Journa- liſt tätig, trat aber 1872 als Beamter bei der Kaiſer Franz Joſef-Bahn ein und nach deren Verſtaatlichung in den Dienſt der k. k. Generaldirektion der öſterr. Staatsbahnen, in welchem er zuletzt als Sekretär erſter Klaſſe fungierte, bis er Ende 1889 in den Ruheſtand trat. Er lebt in Wien. Außer mehreren politiſchen Broſchü- ren veröffentlichte er S: Deutſche Ge- dichte aus Öſterreich; III, 1888–89 (Jnh.: I. Schwertlieder eines Fried- ſamen. – II. Ein Menſchenleben. – III. Tröſt-Einſamkeit). – Franz Grill- parzer. Ein Bild ſeines Lebens und Dichtens, 1890. – Eliſabeth, Land- gräfin von Thüringen und Heſſen (Schſp.), 1892. – Kaiſer Julian der Abtrünnige (Dr. G.), 1894. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/209>, abgerufen am 24.11.2024.