Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

[Spaltenumbruch]

Thi

Walter Adolf Hartenau-Thiel.
Er wurde am 11. Septbr. 1865 in
Nikolsburg (Mähren) geboren und
ging nach Absolvierung des Gymna-
siums und Besuch der Universität zur
Journalistik über. Jn diesem Berufe
machte er große Reisen nach Afrika,
Australien und Asien, lebte mehrere
Jahre als Pflanzer auf Sumatra u.
nahm hier am Kampfe gegen die Auf-
ständischen teil. Nach einer schweren
Verwundung kehrte er nach Deutsch-
land zurück und lebte hier in Mün-
chen, Hamburg, seit 1905 in Berlin
oder den Vororten dieser Stadt und
seit 1910 in Klein-Glienicke bei Pots-
dam, wo er 1911 die Direktion der
Deutschen Heimatspiele übernahm.

Dramatische Werke; 1.-4. Bd.,
1904-05 [Jnhalt: I. Und führe uns
nicht in Versuchung (Schausp.). - II.
Judas (Modernes Dr.). - III. Kreuz
und Schwert (Drama). - IV. Haute
Volee? (Schsp.)]. - Grenadier Leh-
mann (Milit. Schsp.), 1905. - Hagar
(Schsp.), 1910. - Jnsulinde (Ostind.
Schsp.), 1910. - Gewehr ab! (Milit.
Dr.), 1910. - Ursula (R.), 1910.

*Thielbörger, Karl,

geb. am 16.
Febr. 1859 zu Weserdeich im Groß-
herzogtum Oldenburg als der Sohn
eines Beamten, besuchte infolge der
vielen Versetzungen seines Vaters die
Lüdemannsche Privatschule in Bre-
men, die Gymnasien zu Prenzlau,
Frankfurt a. O. u. Schleswig u. trat
mit 18 Jahren als Supernumerar
in die Steuerverwaltung ein, wurde
als Beamter bald hier, bald dort
verwendet, bis er 1879 nach Berlin
versetzt wurde, wo er noch jetzt als
Sekretär bei der Provinzial-Steuer-
direktion beschäftigt ist. Seinen
Wohnsitz hat er in Woltersdorf bei
Erkner. Mehrfache Reisen haben ihn
in die deutschen Mittelgebirge, in die
Schweiz, nach Österreich und Ober-
italien geführt.

Deutsche Klänge
(Ge.), 1890. 3. A. 1892.

*Thiele, Adolf,

psd. Kurt Kurz,
[Spaltenumbruch]

Thi

* am 18. Novbr. 1857 zu Halle a. d.
Saale, erhielt daselbst seine Gym-
nasialbildung und widmete sich seit
1876 dem Buchhandel. Er war in
diesem Berufe in Bremen, Berlin u.
Nürnberg tätig. Jm J. 1888 ließ er
sich als Schriftsteller in Berlin nie-
der, trat aber 1891 in die Tagespresse
ein, war bis 1893 Redakteur des
"Arnstädter Tageblatts" in Arnstadt,
seitdem Redakteur des "Saalfelder
Kreisblatts" in Saalfeld, seit 1899
Redakteur in Werdau in Sachsen, seit
1902 der "Niederschlesischen Zeitung"
in Görlitz, seit 1906 der "Altpreuß.
Zeitung" in Elbing und seit 1912 des
"Pfälzischen Kurier" in Neustadt a. d.
Hardt.

Flüchtlinge u. a. Humor.,
1890. - Hobelspäne (Kleine Humor.),
1890. - Das verhängnisvolle Osterei
und andere Humoresken, 1907. -
Biedermeier-Geschichten. Lust und
Leid von Anno dazumal, 1907. - Ka-
ter Mauz (Tierepos), 1903. - Lustige
Geschichten, 1909. - Exzellenz auf
Reisen u. andere Humoresken, 1910.
Ein boshafter Spaßvogel u. andere
Humoresken, 1912.

*Thiele, Adolf Eberhard,

geb.
am 11. Novbr. 1867 in Halberstadt
(Prov. Sachsen), besuchte die Latina
der Frankfurter Stiftungen in Halle
a. Saale und studierte seit 1887 in
Halle und Leipzig Medizin. Nach Er-
langung der Doktorwürde und einer
mehrjährigen Assistenzzeit ließ er sich
in Chemnitz (Sachsen) als praktischer
Arzt nieder. Er war der erste, der zu
Beginn der 90 er Jahre zur prophy-
laktischen Bekämpfung der Diphthe-
rie die Methode der Aufklärung durch
Verteilung von Merkblättern angab,
eine Methode, die seitdem amtlich bei
allen Jnfektionskrankheiten ange-
wandt wird. Durch intensive Be-
schäftigung mit der Dilettantenpho-
tographie erkannte Th. das Darnie-
derliegen jeglichen Jnteresses an der
bildenden Kunst, namentlich unter
unseren Gebildeten. Er schrieb in-

* 12*

[Spaltenumbruch]

Thi

Walter Adolf Hartenau-Thiel.
Er wurde am 11. Septbr. 1865 in
Nikolsburg (Mähren) geboren und
ging nach Abſolvierung des Gymna-
ſiums und Beſuch der Univerſität zur
Journaliſtik über. Jn dieſem Berufe
machte er große Reiſen nach Afrika,
Auſtralien und Aſien, lebte mehrere
Jahre als Pflanzer auf Sumatra u.
nahm hier am Kampfe gegen die Auf-
ſtändiſchen teil. Nach einer ſchweren
Verwundung kehrte er nach Deutſch-
land zurück und lebte hier in Mün-
chen, Hamburg, ſeit 1905 in Berlin
oder den Vororten dieſer Stadt und
ſeit 1910 in Klein-Glienicke bei Pots-
dam, wo er 1911 die Direktion der
Deutſchen Heimatſpiele übernahm.

Dramatiſche Werke; 1.–4. Bd.,
1904–05 [Jnhalt: I. Und führe uns
nicht in Verſuchung (Schauſp.). – II.
Judas (Modernes Dr.). – III. Kreuz
und Schwert (Drama). – IV. Haute
Volée? (Schſp.)]. – Grenadier Leh-
mann (Milit. Schſp.), 1905. – Hagar
(Schſp.), 1910. – Jnſulinde (Oſtind.
Schſp.), 1910. – Gewehr ab! (Milit.
Dr.), 1910. – Urſula (R.), 1910.

*Thielbörger, Karl,

geb. am 16.
Febr. 1859 zu Weſerdeich im Groß-
herzogtum Oldenburg als der Sohn
eines Beamten, beſuchte infolge der
vielen Verſetzungen ſeines Vaters die
Lüdemannſche Privatſchule in Bre-
men, die Gymnaſien zu Prenzlau,
Frankfurt a. O. u. Schleswig u. trat
mit 18 Jahren als Supernumerar
in die Steuerverwaltung ein, wurde
als Beamter bald hier, bald dort
verwendet, bis er 1879 nach Berlin
verſetzt wurde, wo er noch jetzt als
Sekretär bei der Provinzial-Steuer-
direktion beſchäftigt iſt. Seinen
Wohnſitz hat er in Woltersdorf bei
Erkner. Mehrfache Reiſen haben ihn
in die deutſchen Mittelgebirge, in die
Schweiz, nach Öſterreich und Ober-
italien geführt.

Deutſche Klänge
(Ge.), 1890. 3. A. 1892.

*Thiele, Adolf,

pſd. Kurt Kurz,
[Spaltenumbruch]

Thi

* am 18. Novbr. 1857 zu Halle a. d.
Saale, erhielt daſelbſt ſeine Gym-
naſialbildung und widmete ſich ſeit
1876 dem Buchhandel. Er war in
dieſem Berufe in Bremen, Berlin u.
Nürnberg tätig. Jm J. 1888 ließ er
ſich als Schriftſteller in Berlin nie-
der, trat aber 1891 in die Tagespreſſe
ein, war bis 1893 Redakteur des
„Arnſtädter Tageblatts“ in Arnſtadt,
ſeitdem Redakteur des „Saalfelder
Kreisblatts“ in Saalfeld, ſeit 1899
Redakteur in Werdau in Sachſen, ſeit
1902 der „Niederſchleſiſchen Zeitung“
in Görlitz, ſeit 1906 der „Altpreuß.
Zeitung“ in Elbing und ſeit 1912 des
„Pfälziſchen Kurier“ in Neuſtadt a. d.
Hardt.

Flüchtlinge u. a. Humor.,
1890. – Hobelſpäne (Kleine Humor.),
1890. – Das verhängnisvolle Oſterei
und andere Humoresken, 1907. –
Biedermeier-Geſchichten. Luſt und
Leid von Anno dazumal, 1907. – Ka-
ter Mauz (Tierepos), 1903. – Luſtige
Geſchichten, 1909. – Exzellenz auf
Reiſen u. andere Humoresken, 1910.
Ein boshafter Spaßvogel u. andere
Humoresken, 1912.

*Thiele, Adolf Eberhard,

geb.
am 11. Novbr. 1867 in Halberſtadt
(Prov. Sachſen), beſuchte die Latina
der Frankfurter Stiftungen in Halle
a. Saale und ſtudierte ſeit 1887 in
Halle und Leipzig Medizin. Nach Er-
langung der Doktorwürde und einer
mehrjährigen Aſſiſtenzzeit ließ er ſich
in Chemnitz (Sachſen) als praktiſcher
Arzt nieder. Er war der erſte, der zu
Beginn der 90 er Jahre zur prophy-
laktiſchen Bekämpfung der Diphthe-
rie die Methode der Aufklärung durch
Verteilung von Merkblättern angab,
eine Methode, die ſeitdem amtlich bei
allen Jnfektionskrankheiten ange-
wandt wird. Durch intenſive Be-
ſchäftigung mit der Dilettantenpho-
tographie erkannte Th. das Darnie-
derliegen jeglichen Jntereſſes an der
bildenden Kunſt, namentlich unter
unſeren Gebildeten. Er ſchrieb in-

* 12*

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0183" n="179"/><lb/><cb/><lb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Thi</hi></fw><lb/>
Walter Adolf <hi rendition="#g">Hartenau-Thiel.</hi><lb/>
Er wurde am 11. Septbr. 1865 in<lb/>
Nikolsburg (Mähren) geboren und<lb/>
ging nach Ab&#x017F;olvierung des Gymna-<lb/>
&#x017F;iums und Be&#x017F;uch der Univer&#x017F;ität zur<lb/>
Journali&#x017F;tik über. Jn die&#x017F;em Berufe<lb/>
machte er große Rei&#x017F;en nach Afrika,<lb/>
Au&#x017F;tralien und A&#x017F;ien, lebte mehrere<lb/>
Jahre als Pflanzer auf Sumatra u.<lb/>
nahm hier am Kampfe gegen die Auf-<lb/>
&#x017F;tändi&#x017F;chen teil. Nach einer &#x017F;chweren<lb/>
Verwundung kehrte er nach Deut&#x017F;ch-<lb/>
land zurück und lebte hier in Mün-<lb/>
chen, Hamburg, &#x017F;eit 1905 in Berlin<lb/>
oder den Vororten die&#x017F;er Stadt und<lb/>
&#x017F;eit 1910 in Klein-Glienicke bei Pots-<lb/>
dam, wo er 1911 die Direktion der<lb/>
Deut&#x017F;chen Heimat&#x017F;piele übernahm.<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Dramati&#x017F;che Werke; 1.&#x2013;4. Bd.,<lb/>
1904&#x2013;05 [Jnhalt: <hi rendition="#aq">I.</hi> Und führe uns<lb/>
nicht in Ver&#x017F;uchung (Schau&#x017F;p.). &#x2013; <hi rendition="#aq">II.</hi><lb/>
Judas (Modernes Dr.). &#x2013; <hi rendition="#aq">III.</hi> Kreuz<lb/>
und Schwert (Drama). &#x2013; <hi rendition="#aq">IV.</hi> Haute<lb/>
Volée? (Sch&#x017F;p.)]. &#x2013; Grenadier Leh-<lb/>
mann (Milit. Sch&#x017F;p.), 1905. &#x2013; Hagar<lb/>
(Sch&#x017F;p.), 1910. &#x2013; Jn&#x017F;ulinde (O&#x017F;tind.<lb/>
Sch&#x017F;p.), 1910. &#x2013; Gewehr ab! (Milit.<lb/>
Dr.), 1910. &#x2013; Ur&#x017F;ula (R.), 1910.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Thielbörger,</hi> Karl,</persName>
        </head>
        <p> geb. am 16.<lb/>
Febr. 1859 zu We&#x017F;erdeich im Groß-<lb/>
herzogtum Oldenburg als der Sohn<lb/>
eines Beamten, be&#x017F;uchte infolge der<lb/>
vielen Ver&#x017F;etzungen &#x017F;eines Vaters die<lb/>
Lüdemann&#x017F;che Privat&#x017F;chule in Bre-<lb/>
men, die Gymna&#x017F;ien zu Prenzlau,<lb/>
Frankfurt a. O. u. Schleswig u. trat<lb/>
mit 18 Jahren als Supernumerar<lb/>
in die Steuerverwaltung ein, wurde<lb/>
als Beamter bald hier, bald dort<lb/>
verwendet, bis er 1879 nach Berlin<lb/>
ver&#x017F;etzt wurde, wo er noch jetzt als<lb/>
Sekretär bei der Provinzial-Steuer-<lb/>
direktion be&#x017F;chäftigt i&#x017F;t. Seinen<lb/>
Wohn&#x017F;itz hat er in Woltersdorf bei<lb/>
Erkner. Mehrfache Rei&#x017F;en haben ihn<lb/>
in die deut&#x017F;chen Mittelgebirge, in die<lb/>
Schweiz, nach Ö&#x017F;terreich und Ober-<lb/>
italien geführt. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Deut&#x017F;che Klänge<lb/>
(Ge.), 1890. 3. A. 1892.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Thiele,</hi> Adolf,</persName>
        </head>
        <p> p&#x017F;d. <hi rendition="#g">Kurt Kurz,</hi><lb/><cb/><lb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Thi</hi></fw><lb/>
* am 18. Novbr. 1857 zu Halle a. d.<lb/>
Saale, erhielt da&#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;eine Gym-<lb/>
na&#x017F;ialbildung und widmete &#x017F;ich &#x017F;eit<lb/>
1876 dem Buchhandel. Er war in<lb/>
die&#x017F;em Berufe in Bremen, Berlin u.<lb/>
Nürnberg tätig. Jm J. 1888 ließ er<lb/>
&#x017F;ich als Schrift&#x017F;teller in Berlin nie-<lb/>
der, trat aber 1891 in die Tagespre&#x017F;&#x017F;e<lb/>
ein, war bis 1893 Redakteur des<lb/>
&#x201E;Arn&#x017F;tädter Tageblatts&#x201C; in Arn&#x017F;tadt,<lb/>
&#x017F;eitdem Redakteur des &#x201E;Saalfelder<lb/>
Kreisblatts&#x201C; in Saalfeld, &#x017F;eit 1899<lb/>
Redakteur in Werdau in Sach&#x017F;en, &#x017F;eit<lb/>
1902 der &#x201E;Nieder&#x017F;chle&#x017F;i&#x017F;chen Zeitung&#x201C;<lb/>
in Görlitz, &#x017F;eit 1906 der &#x201E;Altpreuß.<lb/>
Zeitung&#x201C; in Elbing und &#x017F;eit 1912 des<lb/>
&#x201E;Pfälzi&#x017F;chen Kurier&#x201C; in Neu&#x017F;tadt a. d.<lb/>
Hardt. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Flüchtlinge u. a. Humor.,<lb/>
1890. &#x2013; Hobel&#x017F;päne (Kleine Humor.),<lb/>
1890. &#x2013; Das verhängnisvolle O&#x017F;terei<lb/>
und andere Humoresken, 1907. &#x2013;<lb/>
Biedermeier-Ge&#x017F;chichten. Lu&#x017F;t und<lb/>
Leid von Anno dazumal, 1907. &#x2013; Ka-<lb/>
ter Mauz (Tierepos), 1903. &#x2013; Lu&#x017F;tige<lb/>
Ge&#x017F;chichten, 1909. &#x2013; Exzellenz auf<lb/>
Rei&#x017F;en u. andere Humoresken, 1910.<lb/>
Ein boshafter Spaßvogel u. andere<lb/>
Humoresken, 1912.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Thiele,</hi> <hi rendition="#g">Adolf</hi> Eberhard,</persName>
        </head>
        <p> geb.<lb/>
am 11. Novbr. 1867 in Halber&#x017F;tadt<lb/>
(Prov. Sach&#x017F;en), be&#x017F;uchte die Latina<lb/>
der Frankfurter Stiftungen in Halle<lb/>
a. Saale und &#x017F;tudierte &#x017F;eit 1887 in<lb/>
Halle und Leipzig Medizin. Nach Er-<lb/>
langung der Doktorwürde und einer<lb/>
mehrjährigen A&#x017F;&#x017F;i&#x017F;tenzzeit ließ er &#x017F;ich<lb/>
in Chemnitz (Sach&#x017F;en) als prakti&#x017F;cher<lb/>
Arzt nieder. Er war der er&#x017F;te, der zu<lb/>
Beginn der 90 er Jahre zur prophy-<lb/>
lakti&#x017F;chen Bekämpfung der Diphthe-<lb/>
rie die Methode der Aufklärung durch<lb/>
Verteilung von Merkblättern angab,<lb/>
eine Methode, die &#x017F;eitdem amtlich bei<lb/>
allen Jnfektionskrankheiten ange-<lb/>
wandt wird. Durch inten&#x017F;ive Be-<lb/>
&#x017F;chäftigung mit der Dilettantenpho-<lb/>
tographie erkannte Th. das Darnie-<lb/>
derliegen jeglichen Jntere&#x017F;&#x017F;es an der<lb/>
bildenden Kun&#x017F;t, namentlich unter<lb/>
un&#x017F;eren Gebildeten. Er &#x017F;chrieb in-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">* 12*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[179/0183] Thi Thi Walter Adolf Hartenau-Thiel. Er wurde am 11. Septbr. 1865 in Nikolsburg (Mähren) geboren und ging nach Abſolvierung des Gymna- ſiums und Beſuch der Univerſität zur Journaliſtik über. Jn dieſem Berufe machte er große Reiſen nach Afrika, Auſtralien und Aſien, lebte mehrere Jahre als Pflanzer auf Sumatra u. nahm hier am Kampfe gegen die Auf- ſtändiſchen teil. Nach einer ſchweren Verwundung kehrte er nach Deutſch- land zurück und lebte hier in Mün- chen, Hamburg, ſeit 1905 in Berlin oder den Vororten dieſer Stadt und ſeit 1910 in Klein-Glienicke bei Pots- dam, wo er 1911 die Direktion der Deutſchen Heimatſpiele übernahm. S: Dramatiſche Werke; 1.–4. Bd., 1904–05 [Jnhalt: I. Und führe uns nicht in Verſuchung (Schauſp.). – II. Judas (Modernes Dr.). – III. Kreuz und Schwert (Drama). – IV. Haute Volée? (Schſp.)]. – Grenadier Leh- mann (Milit. Schſp.), 1905. – Hagar (Schſp.), 1910. – Jnſulinde (Oſtind. Schſp.), 1910. – Gewehr ab! (Milit. Dr.), 1910. – Urſula (R.), 1910. *Thielbörger, Karl, geb. am 16. Febr. 1859 zu Weſerdeich im Groß- herzogtum Oldenburg als der Sohn eines Beamten, beſuchte infolge der vielen Verſetzungen ſeines Vaters die Lüdemannſche Privatſchule in Bre- men, die Gymnaſien zu Prenzlau, Frankfurt a. O. u. Schleswig u. trat mit 18 Jahren als Supernumerar in die Steuerverwaltung ein, wurde als Beamter bald hier, bald dort verwendet, bis er 1879 nach Berlin verſetzt wurde, wo er noch jetzt als Sekretär bei der Provinzial-Steuer- direktion beſchäftigt iſt. Seinen Wohnſitz hat er in Woltersdorf bei Erkner. Mehrfache Reiſen haben ihn in die deutſchen Mittelgebirge, in die Schweiz, nach Öſterreich und Ober- italien geführt. S: Deutſche Klänge (Ge.), 1890. 3. A. 1892. *Thiele, Adolf, pſd. Kurt Kurz, * am 18. Novbr. 1857 zu Halle a. d. Saale, erhielt daſelbſt ſeine Gym- naſialbildung und widmete ſich ſeit 1876 dem Buchhandel. Er war in dieſem Berufe in Bremen, Berlin u. Nürnberg tätig. Jm J. 1888 ließ er ſich als Schriftſteller in Berlin nie- der, trat aber 1891 in die Tagespreſſe ein, war bis 1893 Redakteur des „Arnſtädter Tageblatts“ in Arnſtadt, ſeitdem Redakteur des „Saalfelder Kreisblatts“ in Saalfeld, ſeit 1899 Redakteur in Werdau in Sachſen, ſeit 1902 der „Niederſchleſiſchen Zeitung“ in Görlitz, ſeit 1906 der „Altpreuß. Zeitung“ in Elbing und ſeit 1912 des „Pfälziſchen Kurier“ in Neuſtadt a. d. Hardt. S: Flüchtlinge u. a. Humor., 1890. – Hobelſpäne (Kleine Humor.), 1890. – Das verhängnisvolle Oſterei und andere Humoresken, 1907. – Biedermeier-Geſchichten. Luſt und Leid von Anno dazumal, 1907. – Ka- ter Mauz (Tierepos), 1903. – Luſtige Geſchichten, 1909. – Exzellenz auf Reiſen u. andere Humoresken, 1910. Ein boshafter Spaßvogel u. andere Humoresken, 1912. *Thiele, Adolf Eberhard, geb. am 11. Novbr. 1867 in Halberſtadt (Prov. Sachſen), beſuchte die Latina der Frankfurter Stiftungen in Halle a. Saale und ſtudierte ſeit 1887 in Halle und Leipzig Medizin. Nach Er- langung der Doktorwürde und einer mehrjährigen Aſſiſtenzzeit ließ er ſich in Chemnitz (Sachſen) als praktiſcher Arzt nieder. Er war der erſte, der zu Beginn der 90 er Jahre zur prophy- laktiſchen Bekämpfung der Diphthe- rie die Methode der Aufklärung durch Verteilung von Merkblättern angab, eine Methode, die ſeitdem amtlich bei allen Jnfektionskrankheiten ange- wandt wird. Durch intenſive Be- ſchäftigung mit der Dilettantenpho- tographie erkannte Th. das Darnie- derliegen jeglichen Jntereſſes an der bildenden Kunſt, namentlich unter unſeren Gebildeten. Er ſchrieb in- * 12*

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Namensnennung 4.0 International (CC BY 4.0)
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/183
Zitationshilfe:	Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/183>, abgerufen am 23.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.