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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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The
*Thenen, Julie,

wurde am 4. Sept.
1834 zu Lemberg in Galizien gebo-
ren. Jhr Vater, J. Waldberg,
ein angesehener israelitischer Kauf-
mann, ließ seine Söhne zeitgemäß
ausbilden, wogegen die Töchter nach
seiner altmodischen Anschauung ein-
zig und allein für das Getriebe des
Hauswesens bestimmt waren, u. ihre
Bildung daher einer solchen Anschau-
ung angepaßt wurde. Gleichwohl
vermochten weder Rüge noch Strafe
den Trieb nach Wissen bei der Tochter
Julie zurückzudrängen. Doch erst, als
diese mit 17 Jahren sich nach Tys-
mienitz in Galizien verheiratete,
konnte sie ungehindert an der Er-
gänzung ihrer Bildung arbeiten.
Seit dem Jahre 1860 schrieb sie
Skizzen und Humoresken für Tages-
blätter, später aber griff sie mit
scharfer Hand in das Leben und We-
ben der jüdischen Sekten hinein und
schilderte deren Sitten, Gebräuche
und niedere Kulturstufe mit so rück-
sichtsloser Kühnheit und objektiver
Wahrheit, daß ihre Erzählungen in
der beteiligten Lesewelt ebensoviel
Teilnahme einerseits als fanatische
Verdammung anderseits fanden.
Seit einigen Jahren lebt die Schrift-
stellerin in Wien.

S:

Der Wunder-
Rabbi (R.), 1880. - Fräulein Doktor
im Jrrenhause (Begebenheit aus
unserer Zeit), 1881. - Der Sohn der
Schrift. Die Wundertäter von Kotzk
und Plotzk (2 Nn.), 1883.

Theobald a Kempis,

Pseud.
für Arthur Sieg; s. d.!

Theodor, Joseph,

Pseudon. für
Joseph Glaser; s. d.!

Therese,

Pseudon. für Therese
von Bacheracht;
s. d.!

Therese, Frau,

Psd. für Therese
Schröer;
s. d.!

Thermosan,

Pseud. für Hans
Sommert;
s. d.!

*Thetter, Julius Maria,

geb.
am 21. Februar 1850 in Wien, wo
sein Vater als Bürgerschul-Direktor
[Spaltenumbruch]

Thi
wirkte, besuchte die Realschule daselbst
und erwählte dann gleichfalls den
Lehrerberuf. Er wirkt seitdem in
Wien.

S:

Blüten und Früchte (Ge.),
1893. - Durch die Klippen der Gesell-
schaft (E. f. jung und alt), 1897. -
Schicksals Weben (E.), 1903. - Die
sieben Schwaben (E.), 1906. - Der
Küfer-Friedl (E.), 1908.

Theuern, Max von,

Pseud. für
Oskar Freih. Lochner von Hüt-
tenbach;
s. d.!

Theurer, Karl,

wurde am 26. Apr.
1826 zu Waldenbuch in Württem-
berg als der Sohn eines praktischen
Arztes geboren, der einige Jahre
später nach Plieningen zog, erhielt
seine Vorbildung auf den Latein-
schulen zu Stuttgart und Nürtingen
und dem Seminar in Schönthal und
studierte in Tübingen Theologie.
Seit dem Jahre 1848 als Vikar in
Urach, Stuttgart u. Heilbronn tätig,
wurde er 1858 Pfarrer in Mühl-
hausen am Neckar, 1870 Hospital-
diakonus in Stuttgart u. 1875 zwei-
ter Stadtpfarrer an der Stiftskirche
daselbst. Gegen Ostern 1882 von
einer schweren Krankheit befallen,
suchte er Heilung in Zavelstein im
Schwarzwalde, starb aber hier schon
am 16. Juli 1882. Jn Stuttgart
wurde er beerdigt. Außer einigen
Predigten schrieb er

S:

Lebensblu-
men. Ein Gruß an die strebende Ju-
gend (Ge.), 1882.

*Thiel, Peter,

geb. am 15. Febr.
1870 in Reusrath im Kreise Solin-
gen (Rheinland), war in den Jahren
1897-1906 Redakteur verschiedener
Zeitungen (u. a. in Eisenach, Saar-
louis, Aschaffenburg) und bezog dann
die Universität Bonn, an der er
Nationalökonomie, Philosophie und
Literatur studierte.

S:

Ein Opfer
der Liebe und andere Geschichten,
1906. - Des Schicksals Tücke (Dorf-
gesch.), 1906.

Thiel, Walter Adolf,

pseud. Gert
Hartenau,
nennt sich seit 1911 Gert

*

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The
*Thenen, Julie,

wurde am 4. Sept.
1834 zu Lemberg in Galizien gebo-
ren. Jhr Vater, J. Waldberg,
ein angeſehener iſraelitiſcher Kauf-
mann, ließ ſeine Söhne zeitgemäß
ausbilden, wogegen die Töchter nach
ſeiner altmodiſchen Anſchauung ein-
zig und allein für das Getriebe des
Hausweſens beſtimmt waren, u. ihre
Bildung daher einer ſolchen Anſchau-
ung angepaßt wurde. Gleichwohl
vermochten weder Rüge noch Strafe
den Trieb nach Wiſſen bei der Tochter
Julie zurückzudrängen. Doch erſt, als
dieſe mit 17 Jahren ſich nach Tys-
mienitz in Galizien verheiratete,
konnte ſie ungehindert an der Er-
gänzung ihrer Bildung arbeiten.
Seit dem Jahre 1860 ſchrieb ſie
Skizzen und Humoresken für Tages-
blätter, ſpäter aber griff ſie mit
ſcharfer Hand in das Leben und We-
ben der jüdiſchen Sekten hinein und
ſchilderte deren Sitten, Gebräuche
und niedere Kulturſtufe mit ſo rück-
ſichtsloſer Kühnheit und objektiver
Wahrheit, daß ihre Erzählungen in
der beteiligten Leſewelt ebenſoviel
Teilnahme einerſeits als fanatiſche
Verdammung anderſeits fanden.
Seit einigen Jahren lebt die Schrift-
ſtellerin in Wien.

S:

Der Wunder-
Rabbi (R.), 1880. – Fräulein Doktor
im Jrrenhauſe (Begebenheit aus
unſerer Zeit), 1881. – Der Sohn der
Schrift. Die Wundertäter von Kotzk
und Plotzk (2 Nn.), 1883.

Theobald a Kempis,

Pſeud.
für Arthur Sieg; ſ. d.!

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Pſeudon. für
Joſeph Glaſer; ſ. d.!

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von Bacheracht;
ſ. d.!

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Pſd. für Thereſe
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ſ. d.!

Thermoſan,

Pſeud. für Hans
Sommert;
ſ. d.!

*Thetter, Julius Maria,

geb.
am 21. Februar 1850 in Wien, wo
ſein Vater als Bürgerſchul-Direktor
[Spaltenumbruch]

Thi
wirkte, beſuchte die Realſchule daſelbſt
und erwählte dann gleichfalls den
Lehrerberuf. Er wirkt ſeitdem in
Wien.

S:

Blüten und Früchte (Ge.),
1893. – Durch die Klippen der Geſell-
ſchaft (E. f. jung und alt), 1897. –
Schickſals Weben (E.), 1903. – Die
ſieben Schwaben (E.), 1906. – Der
Küfer-Friedl (E.), 1908.

Theuern, Max von,

Pſeud. für
Oskar Freih. Lochner von Hüt-
tenbach;
ſ. d.!

Theurer, Karl,

wurde am 26. Apr.
1826 zu Waldenbuch in Württem-
berg als der Sohn eines praktiſchen
Arztes geboren, der einige Jahre
ſpäter nach Plieningen zog, erhielt
ſeine Vorbildung auf den Latein-
ſchulen zu Stuttgart und Nürtingen
und dem Seminar in Schönthal und
ſtudierte in Tübingen Theologie.
Seit dem Jahre 1848 als Vikar in
Urach, Stuttgart u. Heilbronn tätig,
wurde er 1858 Pfarrer in Mühl-
hauſen am Neckar, 1870 Hoſpital-
diakonus in Stuttgart u. 1875 zwei-
ter Stadtpfarrer an der Stiftskirche
daſelbſt. Gegen Oſtern 1882 von
einer ſchweren Krankheit befallen,
ſuchte er Heilung in Zavelſtein im
Schwarzwalde, ſtarb aber hier ſchon
am 16. Juli 1882. Jn Stuttgart
wurde er beerdigt. Außer einigen
Predigten ſchrieb er

S:

Lebensblu-
men. Ein Gruß an die ſtrebende Ju-
gend (Ge.), 1882.

*Thiel, Peter,

geb. am 15. Febr.
1870 in Reusrath im Kreiſe Solin-
gen (Rheinland), war in den Jahren
1897–1906 Redakteur verſchiedener
Zeitungen (u. a. in Eiſenach, Saar-
louis, Aſchaffenburg) und bezog dann
die Univerſität Bonn, an der er
Nationalökonomie, Philoſophie und
Literatur ſtudierte.

S:

Ein Opfer
der Liebe und andere Geſchichten,
1906. – Des Schickſals Tücke (Dorf-
geſch.), 1906.

Thiel, Walter Adolf,

pſeud. Gert
Hartenau,
nennt ſich ſeit 1911 Gert

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[178/0182] The Thi *Thenen, Julie, wurde am 4. Sept. 1834 zu Lemberg in Galizien gebo- ren. Jhr Vater, J. Waldberg, ein angeſehener iſraelitiſcher Kauf- mann, ließ ſeine Söhne zeitgemäß ausbilden, wogegen die Töchter nach ſeiner altmodiſchen Anſchauung ein- zig und allein für das Getriebe des Hausweſens beſtimmt waren, u. ihre Bildung daher einer ſolchen Anſchau- ung angepaßt wurde. Gleichwohl vermochten weder Rüge noch Strafe den Trieb nach Wiſſen bei der Tochter Julie zurückzudrängen. Doch erſt, als dieſe mit 17 Jahren ſich nach Tys- mienitz in Galizien verheiratete, konnte ſie ungehindert an der Er- gänzung ihrer Bildung arbeiten. Seit dem Jahre 1860 ſchrieb ſie Skizzen und Humoresken für Tages- blätter, ſpäter aber griff ſie mit ſcharfer Hand in das Leben und We- ben der jüdiſchen Sekten hinein und ſchilderte deren Sitten, Gebräuche und niedere Kulturſtufe mit ſo rück- ſichtsloſer Kühnheit und objektiver Wahrheit, daß ihre Erzählungen in der beteiligten Leſewelt ebenſoviel Teilnahme einerſeits als fanatiſche Verdammung anderſeits fanden. Seit einigen Jahren lebt die Schrift- ſtellerin in Wien. S: Der Wunder- Rabbi (R.), 1880. – Fräulein Doktor im Jrrenhauſe (Begebenheit aus unſerer Zeit), 1881. – Der Sohn der Schrift. Die Wundertäter von Kotzk und Plotzk (2 Nn.), 1883. Theobald a Kempis, Pſeud. für Arthur Sieg; ſ. d.! Theodor, Joſeph, Pſeudon. für Joſeph Glaſer; ſ. d.! Thereſe, Pſeudon. für Thereſe von Bacheracht; ſ. d.! Thereſe, Frau, Pſd. für Thereſe Schröer; ſ. d.! Thermoſan, Pſeud. für Hans Sommert; ſ. d.! *Thetter, Julius Maria, geb. am 21. Februar 1850 in Wien, wo ſein Vater als Bürgerſchul-Direktor wirkte, beſuchte die Realſchule daſelbſt und erwählte dann gleichfalls den Lehrerberuf. Er wirkt ſeitdem in Wien. S: Blüten und Früchte (Ge.), 1893. – Durch die Klippen der Geſell- ſchaft (E. f. jung und alt), 1897. – Schickſals Weben (E.), 1903. – Die ſieben Schwaben (E.), 1906. – Der Küfer-Friedl (E.), 1908. Theuern, Max von, Pſeud. für Oskar Freih. Lochner von Hüt- tenbach; ſ. d.! Theurer, Karl, wurde am 26. Apr. 1826 zu Waldenbuch in Württem- berg als der Sohn eines praktiſchen Arztes geboren, der einige Jahre ſpäter nach Plieningen zog, erhielt ſeine Vorbildung auf den Latein- ſchulen zu Stuttgart und Nürtingen und dem Seminar in Schönthal und ſtudierte in Tübingen Theologie. Seit dem Jahre 1848 als Vikar in Urach, Stuttgart u. Heilbronn tätig, wurde er 1858 Pfarrer in Mühl- hauſen am Neckar, 1870 Hoſpital- diakonus in Stuttgart u. 1875 zwei- ter Stadtpfarrer an der Stiftskirche daſelbſt. Gegen Oſtern 1882 von einer ſchweren Krankheit befallen, ſuchte er Heilung in Zavelſtein im Schwarzwalde, ſtarb aber hier ſchon am 16. Juli 1882. Jn Stuttgart wurde er beerdigt. Außer einigen Predigten ſchrieb er S: Lebensblu- men. Ein Gruß an die ſtrebende Ju- gend (Ge.), 1882. *Thiel, Peter, geb. am 15. Febr. 1870 in Reusrath im Kreiſe Solin- gen (Rheinland), war in den Jahren 1897–1906 Redakteur verſchiedener Zeitungen (u. a. in Eiſenach, Saar- louis, Aſchaffenburg) und bezog dann die Univerſität Bonn, an der er Nationalökonomie, Philoſophie und Literatur ſtudierte. S: Ein Opfer der Liebe und andere Geſchichten, 1906. – Des Schickſals Tücke (Dorf- geſch.), 1906. Thiel, Walter Adolf, pſeud. Gert Hartenau, nennt ſich ſeit 1911 Gert *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/182>, abgerufen am 23.11.2024.