Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Tha sophie promoviert worden, ging erim Herbst nach Bonn, wo er bei Simrock, Diez und Ritschel Vorlesun- gen hörte, und kehrte im Frühjahr 1858 nach Jnnsbrck zurück. Ein Versuch, sich im folgenden Jahre als Privatdozent an der Wiener Uni- versität zu habilitieren, schlug fehl; er ging deshalb im Herbst 1860 nach Wien, um sich hinfort der journali- stischen Tätigkeit zu widmen. Er wurde sofort Mitarbeiter an Adolf Kolatscheks "Stimmen der Zeit" und trat im April 1862 in die Redaktion des von Julius Fröbel gegründeten "Botschafter", der er bis zum Ein- gehen des Blattes (1865) angehörte. Dann ward er Mitarbeiter der "Neuen Freien Presse", erst im lite- rarischen Teil und Feuilleton, von 1868-70 neben Michael Etienne Lei- ter des auswärtigen Departements, ging Neujahr 1871 zur "Presse" über und wurde im Dezember desselben Jahres Herausgeber der neu gegrün- deten "Deutschen Zeitung", des Or- gans der deutsch-nationalen Partei in Österreich, der er bis Juni 1873 angehörte. Seitdem ist er wieder Mitglied der Redaktion der "Neuen Freien Presse". S: Sturmvögel (Ge- Thalhaus, Franz, Pseudon. für The thekar u. 25 Jahre lang Mitglied derStadtverordneten-Versammlung. Er starb hochgeehrt u. geachtet von seinen Mitbürgern am 17. Aug. 1883. S:
*Thallwitz, Robert, geb. am 10. S: Gedichte, 1883. Tharau, Hans, Psd. für Anna Theba, Jlse, Pseud. für Elisa- Thebesius, Ludwig, geb. am 23. S: Hermann der Cherusker- *Theden, Dietrich, geb. am 15. *
Tha ſophie promoviert worden, ging erim Herbſt nach Bonn, wo er bei Simrock, Diez und Ritſchel Vorleſun- gen hörte, und kehrte im Frühjahr 1858 nach Jnnsbrck zurück. Ein Verſuch, ſich im folgenden Jahre als Privatdozent an der Wiener Uni- verſität zu habilitieren, ſchlug fehl; er ging deshalb im Herbſt 1860 nach Wien, um ſich hinfort der journali- ſtiſchen Tätigkeit zu widmen. Er wurde ſofort Mitarbeiter an Adolf Kolatſcheks „Stimmen der Zeit“ und trat im April 1862 in die Redaktion des von Julius Fröbel gegründeten „Botſchafter“, der er bis zum Ein- gehen des Blattes (1865) angehörte. Dann ward er Mitarbeiter der „Neuen Freien Preſſe“, erſt im lite- rariſchen Teil und Feuilleton, von 1868–70 neben Michael Etienne Lei- ter des auswärtigen Departements, ging Neujahr 1871 zur „Preſſe“ über und wurde im Dezember desſelben Jahres Herausgeber der neu gegrün- deten „Deutſchen Zeitung“, des Or- gans der deutſch-nationalen Partei in Öſterreich, der er bis Juni 1873 angehörte. Seitdem iſt er wieder Mitglied der Redaktion der „Neuen Freien Preſſe“. S: Sturmvögel (Ge- Thalhaus, Franz, Pſeudon. für The thekar u. 25 Jahre lang Mitglied derStadtverordneten-Verſammlung. Er ſtarb hochgeehrt u. geachtet von ſeinen Mitbürgern am 17. Aug. 1883. S:
*Thallwitz, Robert, geb. am 10. S: Gedichte, 1883. Tharau, Hans, Pſd. für Anna Theba, Jlſe, Pſeud. für Eliſa- Thebeſius, Ludwig, geb. am 23. S: Hermann der Cherusker- *Theden, Dietrich, geb. am 15. *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0179" n="175"/><lb/><cb/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Tha</hi></fw><lb/> ſophie promoviert worden, ging er<lb/> im Herbſt nach Bonn, wo er bei<lb/> Simrock, Diez und Ritſchel Vorleſun-<lb/> gen hörte, und kehrte im Frühjahr<lb/> 1858 nach Jnnsbrck zurück. Ein<lb/> Verſuch, ſich im folgenden Jahre als<lb/> Privatdozent an der Wiener Uni-<lb/> verſität zu habilitieren, ſchlug fehl;<lb/> er ging deshalb im Herbſt 1860 nach<lb/> Wien, um ſich hinfort der journali-<lb/> ſtiſchen Tätigkeit zu widmen. Er<lb/> wurde ſofort Mitarbeiter an Adolf<lb/> Kolatſcheks „Stimmen der Zeit“ und<lb/> trat im April 1862 in die Redaktion<lb/> des von Julius Fröbel gegründeten<lb/> „Botſchafter“, der er bis zum Ein-<lb/> gehen des Blattes (1865) angehörte.<lb/> Dann ward er Mitarbeiter der<lb/> „Neuen Freien Preſſe“, erſt im lite-<lb/> rariſchen Teil und Feuilleton, von<lb/> 1868–70 neben Michael Etienne Lei-<lb/> ter des auswärtigen Departements,<lb/> ging Neujahr 1871 zur „Preſſe“ über<lb/> und wurde im Dezember desſelben<lb/> Jahres Herausgeber der neu gegrün-<lb/> deten „Deutſchen Zeitung“, des Or-<lb/> gans der deutſch-nationalen Partei<lb/> in Öſterreich, der er bis Juni 1873<lb/> angehörte. Seitdem iſt er wieder<lb/> Mitglied der Redaktion der „Neuen<lb/> Freien Preſſe“. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Sturmvögel (Ge-<lb/> harniſchte Son.), 1860. – Michels<lb/> Verſucher (Kom.), 1860. – Aus alten<lb/> Tagen (Ge.), 1869.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Thalhaus,</hi> Franz,</persName> </head> <p> Pſeudon. für<lb/><hi rendition="#g">Franz Cazin,</hi> geb. am 30. März<lb/> 1800 zu Aachen, zeigte ſchon in ſeiner<lb/> früheſten Jugend eine beſondere Vor-<lb/> liebe für wiſſenſchaftliche Studien,<lb/> die er bei den mangelhaften Lehr-<lb/> anſtalten jener Zeit vorwiegend pri-<lb/> vatim, aber mit eiſernem Fleiße be-<lb/> trieb. Er war zuerſt in Köln, dann<lb/> an der höheren Töchterſchule ſeiner<lb/> Vaterſtadt als Lehrer der neueren<lb/> Sprachen tätig u. übernahm 1830 die<lb/> Cremerſche Buchhandlung in Aachen,<lb/> die er zu einer bedeutenden Blüte<lb/> brachte u. bis 1876 führte. Nebenher<lb/> war er eine Zeitlang Stadtbiblio-<lb/><cb/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">The</hi></fw><lb/> thekar u. 25 Jahre lang Mitglied der<lb/> Stadtverordneten-Verſammlung. Er<lb/> ſtarb hochgeehrt u. geachtet von ſeinen<lb/> Mitbürgern am 17. Aug. 1883. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p><lb/> Die neue Antigone, oder: die Ge-<lb/> ächteten (E. n. d. Franz.); 4. Aufl.,<lb/> 1882. – Markgräfin Mathilde von<lb/> Canoſſa (E.), 1860. – Eine ältere<lb/> Schweſter (E.), 1862. – Verſöhnung<lb/> mit dem Leben. Ein alter Jungge-<lb/> ſelle. Bekenntniſſe einer alten Frau<lb/> (3 En.), 1865. – Eine alte Jungfer.<lb/> Verluſt u. Gewinn (2 En.), 1865. –<lb/> Frau Mathilde (E.), 1864. – Demut<lb/> und Stolz (E.), 1860. – Des Edlen<lb/> Rache, oder: Ein katholiſcher Pfarrer<lb/> (E.), 1870. – Ein ſteinernes Herz (E.),<lb/> 1867. – Der Heimatloſe (E.), 1863. –<lb/> Lebensbilder in Erzählungen, 1837<lb/> u. v. a. En.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Thallwitz,</hi> Robert,</persName> </head> <p> geb. am 10.<lb/> Oktbr. 1857 zu Döbeln im Königreiche<lb/> Sachſen als der Sohn eines Buch-<lb/> druckereibeſitzers, beſuchte die Bür-<lb/> gerſchule und ſpäter die Realſchule<lb/> ſeiner Vaterſtadt, mußte aber wegen<lb/> ſchwerer Krankheit ſeine Studien<lb/> unterbrechen und auch in der Folge<lb/> einen Beruf erwählen, bei dem das<lb/> Stehen ausgeſchloſſen war. Er er-<lb/> lernte die Gravierkunſt, ging nach<lb/> erſtandener Lehrzeit in die Schweiz,<lb/> arbeitete ſpäter in Zwickau, Alten-<lb/> burg und Halle und etablierte ſich<lb/> dann in Meißen, wo er noch jetzt als<lb/> Beſitzer einer Gravieranſtalt lebt.<lb/></p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Gedichte, 1883.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Tharau,</hi> Hans,</persName> </head> <p> Pſd. für <hi rendition="#g">Anna<lb/> von Weling;</hi> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Theba,</hi> Jlſe,</persName> </head> <p> Pſeud. für <hi rendition="#g">Eliſa-<lb/> beth Weißenborn;</hi> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Thebeſius,</hi> Ludwig,</persName> </head> <p> geb. am 23.<lb/> Mai 1813 zu Stettin, ſtudierte in<lb/> Berlin Philologie und Philoſophie,<lb/> ſtarb aber bereits am 12. Auguſt<lb/> 1839. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Hermann der Cherusker-<lb/> fürſt (Tr.), 1839.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Theden,</hi> Dietrich,</persName> </head> <p> geb. am 15.<lb/> Juni 1857 zu Bansrade in Holſtein<lb/> als der Sohn eines Landmannes, be-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [175/0179]
Tha
The
ſophie promoviert worden, ging er
im Herbſt nach Bonn, wo er bei
Simrock, Diez und Ritſchel Vorleſun-
gen hörte, und kehrte im Frühjahr
1858 nach Jnnsbrck zurück. Ein
Verſuch, ſich im folgenden Jahre als
Privatdozent an der Wiener Uni-
verſität zu habilitieren, ſchlug fehl;
er ging deshalb im Herbſt 1860 nach
Wien, um ſich hinfort der journali-
ſtiſchen Tätigkeit zu widmen. Er
wurde ſofort Mitarbeiter an Adolf
Kolatſcheks „Stimmen der Zeit“ und
trat im April 1862 in die Redaktion
des von Julius Fröbel gegründeten
„Botſchafter“, der er bis zum Ein-
gehen des Blattes (1865) angehörte.
Dann ward er Mitarbeiter der
„Neuen Freien Preſſe“, erſt im lite-
rariſchen Teil und Feuilleton, von
1868–70 neben Michael Etienne Lei-
ter des auswärtigen Departements,
ging Neujahr 1871 zur „Preſſe“ über
und wurde im Dezember desſelben
Jahres Herausgeber der neu gegrün-
deten „Deutſchen Zeitung“, des Or-
gans der deutſch-nationalen Partei
in Öſterreich, der er bis Juni 1873
angehörte. Seitdem iſt er wieder
Mitglied der Redaktion der „Neuen
Freien Preſſe“.
S: Sturmvögel (Ge-
harniſchte Son.), 1860. – Michels
Verſucher (Kom.), 1860. – Aus alten
Tagen (Ge.), 1869.
Thalhaus, Franz, Pſeudon. für
Franz Cazin, geb. am 30. März
1800 zu Aachen, zeigte ſchon in ſeiner
früheſten Jugend eine beſondere Vor-
liebe für wiſſenſchaftliche Studien,
die er bei den mangelhaften Lehr-
anſtalten jener Zeit vorwiegend pri-
vatim, aber mit eiſernem Fleiße be-
trieb. Er war zuerſt in Köln, dann
an der höheren Töchterſchule ſeiner
Vaterſtadt als Lehrer der neueren
Sprachen tätig u. übernahm 1830 die
Cremerſche Buchhandlung in Aachen,
die er zu einer bedeutenden Blüte
brachte u. bis 1876 führte. Nebenher
war er eine Zeitlang Stadtbiblio-
thekar u. 25 Jahre lang Mitglied der
Stadtverordneten-Verſammlung. Er
ſtarb hochgeehrt u. geachtet von ſeinen
Mitbürgern am 17. Aug. 1883.
S:
Die neue Antigone, oder: die Ge-
ächteten (E. n. d. Franz.); 4. Aufl.,
1882. – Markgräfin Mathilde von
Canoſſa (E.), 1860. – Eine ältere
Schweſter (E.), 1862. – Verſöhnung
mit dem Leben. Ein alter Jungge-
ſelle. Bekenntniſſe einer alten Frau
(3 En.), 1865. – Eine alte Jungfer.
Verluſt u. Gewinn (2 En.), 1865. –
Frau Mathilde (E.), 1864. – Demut
und Stolz (E.), 1860. – Des Edlen
Rache, oder: Ein katholiſcher Pfarrer
(E.), 1870. – Ein ſteinernes Herz (E.),
1867. – Der Heimatloſe (E.), 1863. –
Lebensbilder in Erzählungen, 1837
u. v. a. En.
*Thallwitz, Robert, geb. am 10.
Oktbr. 1857 zu Döbeln im Königreiche
Sachſen als der Sohn eines Buch-
druckereibeſitzers, beſuchte die Bür-
gerſchule und ſpäter die Realſchule
ſeiner Vaterſtadt, mußte aber wegen
ſchwerer Krankheit ſeine Studien
unterbrechen und auch in der Folge
einen Beruf erwählen, bei dem das
Stehen ausgeſchloſſen war. Er er-
lernte die Gravierkunſt, ging nach
erſtandener Lehrzeit in die Schweiz,
arbeitete ſpäter in Zwickau, Alten-
burg und Halle und etablierte ſich
dann in Meißen, wo er noch jetzt als
Beſitzer einer Gravieranſtalt lebt.
S: Gedichte, 1883.
Tharau, Hans, Pſd. für Anna
von Weling; ſ. d.!
Theba, Jlſe, Pſeud. für Eliſa-
beth Weißenborn; ſ. d.!
Thebeſius, Ludwig, geb. am 23.
Mai 1813 zu Stettin, ſtudierte in
Berlin Philologie und Philoſophie,
ſtarb aber bereits am 12. Auguſt
1839.
S: Hermann der Cherusker-
fürſt (Tr.), 1839.
*Theden, Dietrich, geb. am 15.
Juni 1857 zu Bansrade in Holſtein
als der Sohn eines Landmannes, be-
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |