1902. - Stephan Fadinger (Trag.), 1902. - Die Schürze (Kom.), 1903. - Die Freunde (Dr.), 1905. Neue um- gearbeitete Ausgabe u. d. T.: Liebes- opfer (Dr.), 1905. - Die Macht der Toten (2 Versspiele: Monna Vio- lanta. - Hofnarr und Fürst), 1910. - Das Geschlecht Hagenstorf (Schau- spiel), 1910.
*Streißler, Friedrich,
psd. Franz Titus, wurde am 21. Januar 1860 zu Bisenz in Mähren geboren, kam als Kind nach Wien, besuchte eine Volksschule und erlernte dann die Buchbinderei. Bald nach Vollendung seiner Lehrzeit trat er bei einem Ad- vokaten als Schreiber ein, wanderte aber, dieser Beschäftigung überdrüs- sig, nach Paris (1880) u. durchstreifte Frankreich nach allen Richtungen zur Vervollkommnung seiner französi- schen Sprachkenntnisse. Dann nahm er eine Stellung in einem französischen Antiquariat in Paris an und kehrte 1884 nach Leipzig heim. Hier ward er zunächst Mitarbeiter am "Leipziger Korrespondenzblatt", redigierte 1886 bis 1889 die "Börsenzeitung für den Kolportage-Buchhandel", war 1889 bis 1891 in der Verlagsbuchhandlung von F. W. von Biedermann als Re- dakteur tätig und lebt seitdem aus- schließlich von seiner Feder, ohne an ein bestimmtes Haus gebunden zu sein. Er war Redakteur der "Wissenschaft- lichen Volksbibliothek" u. der "Anti- kritik" u. gab 1893-1907 den "Fach- kalender für den Kolportage-Buch- handel" heraus, Außer einer großen Zahl von Fachschriften, Gelegenheits- schriften und Übersetzungen aus dem Französischen veröffentlichte er
S:
Meine Lorelei (Ge.), 1892. - Heil unserm Kaiser (Hymne), 1894. - Das Mädchen aus dem Wethautale (N.), 1896. - Wo die Bücher wachsen (R. a. dem Leipziger Buchhändlerleben), 1909. 2. A. 1912. - Das Radium als Ehestifter. Odorigen und Odorinal (2 Nn.), 1912. - Familie Mehlmann [Spaltenumbruch]
Str
(R.), 1912. - Herzensrechte (E.), 1912. - Die Schundliteratur. Warum und wie sie bekämpft wird, 1912.
*Streit, Alfred,
psd. Fritz Ber- ger, geb. am 21. Febr. 1866 in Kosel (Oberschlesien), besuchte die Volks- schule in Langenbielau, 1882-85 das katholische Lehrerseminar in Lieben- thal, war danach Lehrer in Rückers, Langenbielau, Breslau u. wirkt seit 1903 an der katholischen Volksschule in Charlottenburg.
S:
Ein Lebens- lenz in Liedern, 1887. - Lachende Schmerzen (Ge.), 1905. - "Männer" (Einakterzyklus), 1907. - Von der Wiege bis zum Frack (Eine immerhin ernste Gesch.), 1908.
Streiter, Joseph,
psd. Beren- garius Jvo, wurde am 8. Juli 1804 zu Bozen in Tirol als der Sohn eines Kaufmanns geboren. Dieser starb bereits 1809, u. der Sohn er- hielt nun seine Erziehung von seiner frommen, überängstlichen Mutter, die in allem den Ratschlägen ihres as- ketischen Beichtvaters u. eines jesui- tenfreundlichen Verwandten folgte. Unter solchen Verhältnissen lastete auf dem Knaben ein schwerer geistiger Druck, den er auch durch das Bozener Gymnasium und sogar noch während seiner Studienzeit in Jnnsbruck zu fühlen hatte; daher erklärt sich denn auch seine spätere entschiedene Feind- schaft gegen alle ultramontanen Be- strebungen. S. hatte die Rechte stu- diert, in Padua die Doktorwürde erworben und wandte sich dann der juristischen Praxis zu. 1837 wurde er zum Advokaten in Cavalese, einem Marktflecken im Fleimser Tale, er- nannt und wenige Monate später nach Bozen versetzt. Nach 24jähriger Wirksamkeit als Advokat wählte ihn die Gemeinde Bozen am 13. April 1861 zu ihrem Bürgermeister, und wurde er als solcher, trotz der heim- lichen Einsprache der Bischöfe von Trient u. Brixen, auch vom Kaiser bestätigt. Noch zweimal wurde die
*
[Spaltenumbruch]
Str
1902. – Stephan Fadinger (Trag.), 1902. – Die Schürze (Kom.), 1903. – Die Freunde (Dr.), 1905. Neue um- gearbeitete Ausgabe u. d. T.: Liebes- opfer (Dr.), 1905. – Die Macht der Toten (2 Versſpiele: Monna Vio- lanta. – Hofnarr und Fürſt), 1910. – Das Geſchlecht Hagenſtorf (Schau- ſpiel), 1910.
*Streißler, Friedrich,
pſd. Franz Titus, wurde am 21. Januar 1860 zu Biſenz in Mähren geboren, kam als Kind nach Wien, beſuchte eine Volksſchule und erlernte dann die Buchbinderei. Bald nach Vollendung ſeiner Lehrzeit trat er bei einem Ad- vokaten als Schreiber ein, wanderte aber, dieſer Beſchäftigung überdrüſ- ſig, nach Paris (1880) u. durchſtreifte Frankreich nach allen Richtungen zur Vervollkommnung ſeiner franzöſi- ſchen Sprachkenntniſſe. Dann nahm er eine Stellung in einem franzöſiſchen Antiquariat in Paris an und kehrte 1884 nach Leipzig heim. Hier ward er zunächſt Mitarbeiter am „Leipziger Korreſpondenzblatt“, redigierte 1886 bis 1889 die „Börſenzeitung für den Kolportage-Buchhandel“, war 1889 bis 1891 in der Verlagsbuchhandlung von F. W. von Biedermann als Re- dakteur tätig und lebt ſeitdem aus- ſchließlich von ſeiner Feder, ohne an ein beſtimmtes Haus gebunden zu ſein. Er war Redakteur der „Wiſſenſchaft- lichen Volksbibliothek“ u. der „Anti- kritik“ u. gab 1893–1907 den „Fach- kalender für den Kolportage-Buch- handel“ heraus, Außer einer großen Zahl von Fachſchriften, Gelegenheits- ſchriften und Überſetzungen aus dem Franzöſiſchen veröffentlichte er
S:
Meine Lorelei (Ge.), 1892. – Heil unſerm Kaiſer (Hymne), 1894. – Das Mädchen aus dem Wethautale (N.), 1896. – Wo die Bücher wachſen (R. a. dem Leipziger Buchhändlerleben), 1909. 2. A. 1912. – Das Radium als Eheſtifter. Odorigen und Odorinal (2 Nn.), 1912. – Familie Mehlmann [Spaltenumbruch]
Str
(R.), 1912. – Herzensrechte (E.), 1912. – Die Schundliteratur. Warum und wie ſie bekämpft wird, 1912.
*Streit, Alfred,
pſd. Fritz Ber- ger, geb. am 21. Febr. 1866 in Koſel (Oberſchleſien), beſuchte die Volks- ſchule in Langenbielau, 1882–85 das katholiſche Lehrerſeminar in Lieben- thal, war danach Lehrer in Rückers, Langenbielau, Breslau u. wirkt ſeit 1903 an der katholiſchen Volksſchule in Charlottenburg.
S:
Ein Lebens- lenz in Liedern, 1887. – Lachende Schmerzen (Ge.), 1905. – „Männer“ (Einakterzyklus), 1907. – Von der Wiege bis zum Frack (Eine immerhin ernſte Geſch.), 1908.
Streiter, Joſeph,
pſd. Beren- garius Jvo, wurde am 8. Juli 1804 zu Bozen in Tirol als der Sohn eines Kaufmanns geboren. Dieſer ſtarb bereits 1809, u. der Sohn er- hielt nun ſeine Erziehung von ſeiner frommen, überängſtlichen Mutter, die in allem den Ratſchlägen ihres as- ketiſchen Beichtvaters u. eines jeſui- tenfreundlichen Verwandten folgte. Unter ſolchen Verhältniſſen laſtete auf dem Knaben ein ſchwerer geiſtiger Druck, den er auch durch das Bozener Gymnaſium und ſogar noch während ſeiner Studienzeit in Jnnsbruck zu fühlen hatte; daher erklärt ſich denn auch ſeine ſpätere entſchiedene Feind- ſchaft gegen alle ultramontanen Be- ſtrebungen. S. hatte die Rechte ſtu- diert, in Padua die Doktorwürde erworben und wandte ſich dann der juriſtiſchen Praxis zu. 1837 wurde er zum Advokaten in Cavaleſe, einem Marktflecken im Fleimſer Tale, er- nannt und wenige Monate ſpäter nach Bozen verſetzt. Nach 24jähriger Wirkſamkeit als Advokat wählte ihn die Gemeinde Bozen am 13. April 1861 zu ihrem Bürgermeiſter, und wurde er als ſolcher, trotz der heim- lichen Einſprache der Biſchöfe von Trient u. Brixen, auch vom Kaiſer beſtätigt. Noch zweimal wurde die
*
<TEI><text><body><divtype="index"n="1"><divtype="bibliography"n="2"><p><pbfacs="#f0123"n="119"/><lb/><cb/><lb/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Str</hi></fw><lb/>
1902. – Stephan Fadinger (Trag.),<lb/>
1902. – Die Schürze (Kom.), 1903. –<lb/>
Die Freunde (Dr.), 1905. Neue um-<lb/>
gearbeitete Ausgabe u. d. T.: Liebes-<lb/>
opfer (Dr.), 1905. – Die Macht der<lb/>
Toten (2 Versſpiele: Monna Vio-<lb/>
lanta. – Hofnarr und Fürſt), 1910.<lb/>– Das Geſchlecht Hagenſtorf (Schau-<lb/>ſpiel), 1910.</p><lb/></div></div><lb/><divtype="index"n="1"><head><persName>*<hirendition="#b">Streißler,</hi> Friedrich,</persName></head><p> pſd. <hirendition="#g">Franz<lb/>
Titus,</hi> wurde am 21. Januar 1860<lb/>
zu Biſenz in Mähren geboren, kam<lb/>
als Kind nach Wien, beſuchte eine<lb/>
Volksſchule und erlernte dann die<lb/>
Buchbinderei. Bald nach Vollendung<lb/>ſeiner Lehrzeit trat er bei einem Ad-<lb/>
vokaten als Schreiber ein, wanderte<lb/>
aber, dieſer Beſchäftigung überdrüſ-<lb/>ſig, nach Paris (1880) u. durchſtreifte<lb/>
Frankreich nach allen Richtungen zur<lb/>
Vervollkommnung ſeiner franzöſi-<lb/>ſchen Sprachkenntniſſe. Dann nahm<lb/>
er eine Stellung in einem franzöſiſchen<lb/>
Antiquariat in Paris an und kehrte<lb/>
1884 nach Leipzig heim. Hier ward<lb/>
er zunächſt Mitarbeiter am „Leipziger<lb/>
Korreſpondenzblatt“, redigierte 1886<lb/>
bis 1889 die „Börſenzeitung für den<lb/>
Kolportage-Buchhandel“, war 1889<lb/>
bis 1891 in der Verlagsbuchhandlung<lb/>
von F. W. von Biedermann als Re-<lb/>
dakteur tätig und lebt ſeitdem aus-<lb/>ſchließlich von ſeiner Feder, ohne an<lb/>
ein beſtimmtes Haus gebunden zu ſein.<lb/>
Er war Redakteur der „Wiſſenſchaft-<lb/>
lichen Volksbibliothek“ u. der „Anti-<lb/>
kritik“ u. gab 1893–1907 den „Fach-<lb/>
kalender für den Kolportage-Buch-<lb/>
handel“ heraus, Außer einer großen<lb/>
Zahl von Fachſchriften, Gelegenheits-<lb/>ſchriften und Überſetzungen aus dem<lb/>
Franzöſiſchen veröffentlichte er </p><lb/><divtype="bibliography"n="2"><head><hirendition="#i">S:</hi></head><p><lb/>
Meine Lorelei (Ge.), 1892. – Heil<lb/>
unſerm Kaiſer (Hymne), 1894. – Das<lb/>
Mädchen aus dem Wethautale (N.),<lb/>
1896. – Wo die Bücher wachſen (R.<lb/>
a. dem Leipziger Buchhändlerleben),<lb/>
1909. 2. A. 1912. – Das Radium als<lb/>
Eheſtifter. Odorigen und Odorinal<lb/>
(2 Nn.), 1912. – Familie Mehlmann<lb/><cb/><lb/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Str</hi></fw><lb/>
(R.), 1912. – Herzensrechte (E.), 1912.<lb/>– Die Schundliteratur. Warum und<lb/>
wie ſie bekämpft wird, 1912.</p><lb/></div></div><lb/><divtype="index"n="1"><head><persName>*<hirendition="#b">Streit,</hi> Alfred,</persName></head><p> pſd. <hirendition="#g">Fritz Ber-<lb/>
ger,</hi> geb. am 21. Febr. 1866 in Koſel<lb/>
(Oberſchleſien), beſuchte die Volks-<lb/>ſchule in Langenbielau, 1882–85 das<lb/>
katholiſche Lehrerſeminar in Lieben-<lb/>
thal, war danach Lehrer in Rückers,<lb/>
Langenbielau, Breslau u. wirkt ſeit<lb/>
1903 an der katholiſchen Volksſchule<lb/>
in Charlottenburg. </p><lb/><divtype="bibliography"n="2"><head><hirendition="#i">S:</hi></head><p> Ein Lebens-<lb/>
lenz in Liedern, 1887. – Lachende<lb/>
Schmerzen (Ge.), 1905. –„Männer“<lb/>
(Einakterzyklus), 1907. – Von der<lb/>
Wiege bis zum Frack (Eine immerhin<lb/>
ernſte Geſch.), 1908.</p><lb/></div></div><lb/><divtype="index"n="1"><head><persName><hirendition="#b">Streiter,</hi> Joſeph,</persName></head><p> pſd. <hirendition="#g">Beren-<lb/>
garius Jvo,</hi> wurde am 8. Juli<lb/>
1804 zu Bozen in Tirol als der Sohn<lb/>
eines Kaufmanns geboren. Dieſer<lb/>ſtarb bereits 1809, u. der Sohn er-<lb/>
hielt nun ſeine Erziehung von ſeiner<lb/>
frommen, überängſtlichen Mutter,<lb/>
die in allem den Ratſchlägen ihres as-<lb/>
ketiſchen Beichtvaters u. eines jeſui-<lb/>
tenfreundlichen Verwandten folgte.<lb/>
Unter ſolchen Verhältniſſen laſtete<lb/>
auf dem Knaben ein ſchwerer geiſtiger<lb/>
Druck, den er auch durch das Bozener<lb/>
Gymnaſium und ſogar noch während<lb/>ſeiner Studienzeit in Jnnsbruck zu<lb/>
fühlen hatte; daher erklärt ſich denn<lb/>
auch ſeine ſpätere entſchiedene Feind-<lb/>ſchaft gegen alle ultramontanen Be-<lb/>ſtrebungen. S. hatte die Rechte ſtu-<lb/>
diert, in Padua die Doktorwürde<lb/>
erworben und wandte ſich dann der<lb/>
juriſtiſchen Praxis zu. 1837 wurde<lb/>
er zum Advokaten in Cavaleſe, einem<lb/>
Marktflecken im Fleimſer Tale, er-<lb/>
nannt und wenige Monate ſpäter<lb/>
nach Bozen verſetzt. Nach 24jähriger<lb/>
Wirkſamkeit als Advokat wählte ihn<lb/>
die Gemeinde Bozen am 13. April<lb/>
1861 zu ihrem Bürgermeiſter, und<lb/>
wurde er als ſolcher, trotz der heim-<lb/>
lichen Einſprache der Biſchöfe von<lb/>
Trient u. Brixen, auch vom Kaiſer<lb/>
beſtätigt. Noch zweimal wurde die<lb/><fwplace="bottom"type="sig">*</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[119/0123]
Str
Str
1902. – Stephan Fadinger (Trag.),
1902. – Die Schürze (Kom.), 1903. –
Die Freunde (Dr.), 1905. Neue um-
gearbeitete Ausgabe u. d. T.: Liebes-
opfer (Dr.), 1905. – Die Macht der
Toten (2 Versſpiele: Monna Vio-
lanta. – Hofnarr und Fürſt), 1910.
– Das Geſchlecht Hagenſtorf (Schau-
ſpiel), 1910.
*Streißler, Friedrich, pſd. Franz
Titus, wurde am 21. Januar 1860
zu Biſenz in Mähren geboren, kam
als Kind nach Wien, beſuchte eine
Volksſchule und erlernte dann die
Buchbinderei. Bald nach Vollendung
ſeiner Lehrzeit trat er bei einem Ad-
vokaten als Schreiber ein, wanderte
aber, dieſer Beſchäftigung überdrüſ-
ſig, nach Paris (1880) u. durchſtreifte
Frankreich nach allen Richtungen zur
Vervollkommnung ſeiner franzöſi-
ſchen Sprachkenntniſſe. Dann nahm
er eine Stellung in einem franzöſiſchen
Antiquariat in Paris an und kehrte
1884 nach Leipzig heim. Hier ward
er zunächſt Mitarbeiter am „Leipziger
Korreſpondenzblatt“, redigierte 1886
bis 1889 die „Börſenzeitung für den
Kolportage-Buchhandel“, war 1889
bis 1891 in der Verlagsbuchhandlung
von F. W. von Biedermann als Re-
dakteur tätig und lebt ſeitdem aus-
ſchließlich von ſeiner Feder, ohne an
ein beſtimmtes Haus gebunden zu ſein.
Er war Redakteur der „Wiſſenſchaft-
lichen Volksbibliothek“ u. der „Anti-
kritik“ u. gab 1893–1907 den „Fach-
kalender für den Kolportage-Buch-
handel“ heraus, Außer einer großen
Zahl von Fachſchriften, Gelegenheits-
ſchriften und Überſetzungen aus dem
Franzöſiſchen veröffentlichte er
S:
Meine Lorelei (Ge.), 1892. – Heil
unſerm Kaiſer (Hymne), 1894. – Das
Mädchen aus dem Wethautale (N.),
1896. – Wo die Bücher wachſen (R.
a. dem Leipziger Buchhändlerleben),
1909. 2. A. 1912. – Das Radium als
Eheſtifter. Odorigen und Odorinal
(2 Nn.), 1912. – Familie Mehlmann
(R.), 1912. – Herzensrechte (E.), 1912.
– Die Schundliteratur. Warum und
wie ſie bekämpft wird, 1912.
*Streit, Alfred, pſd. Fritz Ber-
ger, geb. am 21. Febr. 1866 in Koſel
(Oberſchleſien), beſuchte die Volks-
ſchule in Langenbielau, 1882–85 das
katholiſche Lehrerſeminar in Lieben-
thal, war danach Lehrer in Rückers,
Langenbielau, Breslau u. wirkt ſeit
1903 an der katholiſchen Volksſchule
in Charlottenburg.
S: Ein Lebens-
lenz in Liedern, 1887. – Lachende
Schmerzen (Ge.), 1905. – „Männer“
(Einakterzyklus), 1907. – Von der
Wiege bis zum Frack (Eine immerhin
ernſte Geſch.), 1908.
Streiter, Joſeph, pſd. Beren-
garius Jvo, wurde am 8. Juli
1804 zu Bozen in Tirol als der Sohn
eines Kaufmanns geboren. Dieſer
ſtarb bereits 1809, u. der Sohn er-
hielt nun ſeine Erziehung von ſeiner
frommen, überängſtlichen Mutter,
die in allem den Ratſchlägen ihres as-
ketiſchen Beichtvaters u. eines jeſui-
tenfreundlichen Verwandten folgte.
Unter ſolchen Verhältniſſen laſtete
auf dem Knaben ein ſchwerer geiſtiger
Druck, den er auch durch das Bozener
Gymnaſium und ſogar noch während
ſeiner Studienzeit in Jnnsbruck zu
fühlen hatte; daher erklärt ſich denn
auch ſeine ſpätere entſchiedene Feind-
ſchaft gegen alle ultramontanen Be-
ſtrebungen. S. hatte die Rechte ſtu-
diert, in Padua die Doktorwürde
erworben und wandte ſich dann der
juriſtiſchen Praxis zu. 1837 wurde
er zum Advokaten in Cavaleſe, einem
Marktflecken im Fleimſer Tale, er-
nannt und wenige Monate ſpäter
nach Bozen verſetzt. Nach 24jähriger
Wirkſamkeit als Advokat wählte ihn
die Gemeinde Bozen am 13. April
1861 zu ihrem Bürgermeiſter, und
wurde er als ſolcher, trotz der heim-
lichen Einſprache der Biſchöfe von
Trient u. Brixen, auch vom Kaiſer
beſtätigt. Noch zweimal wurde die
*
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/123>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.