Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Rust Jahre 1845 wurde er als Professoran die königl. Kunstschule in Stutt- gart berufen, wo ihm 1857 auch die Verwaltung der Staatsgalerie (im Nebenamt) und später auch die Jn- spektion der Gemäldesammlungen in den königl. Schlössern übertragen ward. Auch war er Mitglied der Kommission zur Beratung des Kul- tusministeriums in Angelegenheiten der bildenden Künste und führte zeit- weise die Jnspektion der Kupferstich- sammlung. An der Kunstschule leitete er zunächst den Elementarunterricht, sowie den Unterricht in der Porträt- u. Genremalerei, doch wußte er bei seiner gediegenen Bildung und seinen reichen Erfahrungen, wenn es die Not erforderte, auch auf anderen Ge- bieten helfend einzuspringen. Nach- dem er 1887 als Professor an der Kunstschule in den Ruhestand getre- ten, behielt er die Verwaltung der Staatsgalerie noch bei u. ward zum Galeriedirektor ernannt. Durch Ver- leihung des königl. Kronenordens 1. Klasse wurde er in den persön- lichen Adelstand erhoben. Jm Oktbr. 1897 trat er auch von der Leitung der Staatsgalerie u. 1898 von dem Jnspektorate der königl. Privatge- mälde zurück. Er starb am 15. Jan. 1900. S: Gedichte, 1845. - Filippo *Rustige, Karl, Sohn des Vori- Rue Sommer 1866 verblieb. Bei Aus-bruch des Krieges trat er als Leut- nant in das 3. Reiterregiment ein, machte in demselben den Mainfeldzug gegen Preußen (Gefecht bei Gerchs- heim) und 1870-71 den Krieg gegen Frankreich mit (Belagerung von Pa- ris, Gefecht am Mont Mely u. Schlacht bei Champigny). Jm Jahre 1888 nahm R. infolg eines Nervenleidens seinen Abschied, der ihm mit dem Cha- rakter als Major bewilligt wurde, u. lebte er seitdem erst in Ulm, seit 1891 in Bregenz a. B., seit 1903 in Wangen im Allgäu (Württemberg) und seit 1907 in Stuttgart, seine Muße ausschließlich der Literatur u. der Schriftstellerei widmend. S:
*Ruete, Edmund, geb. am 1. Okt. S: Gedichte von *
Ruſt Jahre 1845 wurde er als Profeſſoran die königl. Kunſtſchule in Stutt- gart berufen, wo ihm 1857 auch die Verwaltung der Staatsgalerie (im Nebenamt) und ſpäter auch die Jn- ſpektion der Gemäldeſammlungen in den königl. Schlöſſern übertragen ward. Auch war er Mitglied der Kommiſſion zur Beratung des Kul- tusminiſteriums in Angelegenheiten der bildenden Künſte und führte zeit- weiſe die Jnſpektion der Kupferſtich- ſammlung. An der Kunſtſchule leitete er zunächſt den Elementarunterricht, ſowie den Unterricht in der Porträt- u. Genremalerei, doch wußte er bei ſeiner gediegenen Bildung und ſeinen reichen Erfahrungen, wenn es die Not erforderte, auch auf anderen Ge- bieten helfend einzuſpringen. Nach- dem er 1887 als Profeſſor an der Kunſtſchule in den Ruheſtand getre- ten, behielt er die Verwaltung der Staatsgalerie noch bei u. ward zum Galeriedirektor ernannt. Durch Ver- leihung des königl. Kronenordens 1. Klaſſe wurde er in den perſön- lichen Adelſtand erhoben. Jm Oktbr. 1897 trat er auch von der Leitung der Staatsgalerie u. 1898 von dem Jnſpektorate der königl. Privatge- mälde zurück. Er ſtarb am 15. Jan. 1900. S: Gedichte, 1845. – Filippo *Ruſtige, Karl, Sohn des Vori- Rue Sommer 1866 verblieb. Bei Aus-bruch des Krieges trat er als Leut- nant in das 3. Reiterregiment ein, machte in demſelben den Mainfeldzug gegen Preußen (Gefecht bei Gerchs- heim) und 1870–71 den Krieg gegen Frankreich mit (Belagerung von Pa- ris, Gefecht am Mont Mely u. Schlacht bei Champigny). Jm Jahre 1888 nahm R. infolg eines Nervenleidens ſeinen Abſchied, der ihm mit dem Cha- rakter als Major bewilligt wurde, u. lebte er ſeitdem erſt in Ulm, ſeit 1891 in Bregenz a. B., ſeit 1903 in Wangen im Allgäu (Württemberg) und ſeit 1907 in Stuttgart, ſeine Muße ausſchließlich der Literatur u. der Schriftſtellerei widmend. S:
*Ruete, Edmund, geb. am 1. Okt. S: Gedichte von *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0094" n="90"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Ruſt</hi></fw><lb/> Jahre 1845 wurde er als Profeſſor<lb/> an die königl. Kunſtſchule in Stutt-<lb/> gart berufen, wo ihm 1857 auch die<lb/> Verwaltung der Staatsgalerie (im<lb/> Nebenamt) und ſpäter auch die Jn-<lb/> ſpektion der Gemäldeſammlungen in<lb/> den königl. Schlöſſern übertragen<lb/> ward. Auch war er Mitglied der<lb/> Kommiſſion zur Beratung des Kul-<lb/> tusminiſteriums in Angelegenheiten<lb/> der bildenden Künſte und führte zeit-<lb/> weiſe die Jnſpektion der Kupferſtich-<lb/> ſammlung. An der Kunſtſchule leitete<lb/> er zunächſt den Elementarunterricht,<lb/> ſowie den Unterricht in der Porträt-<lb/> u. Genremalerei, doch wußte er bei<lb/> ſeiner gediegenen Bildung und ſeinen<lb/> reichen Erfahrungen, wenn es die<lb/> Not erforderte, auch auf anderen Ge-<lb/> bieten helfend einzuſpringen. Nach-<lb/> dem er 1887 als Profeſſor an der<lb/> Kunſtſchule in den Ruheſtand getre-<lb/> ten, behielt er die Verwaltung der<lb/> Staatsgalerie noch bei u. ward zum<lb/> Galeriedirektor ernannt. Durch Ver-<lb/> leihung des königl. Kronenordens<lb/> 1. Klaſſe wurde er in den perſön-<lb/> lichen Adelſtand erhoben. Jm Oktbr.<lb/> 1897 trat er auch von der Leitung<lb/> der Staatsgalerie u. 1898 von dem<lb/> Jnſpektorate der königl. Privatge-<lb/> mälde zurück. Er ſtarb am 15. Jan.<lb/> 1900. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Gedichte, 1845. – Filippo<lb/> Lippi (Dr.), 1852. – Attila (Hiſtor.<lb/> Dr.), 1853. – Konrad Wiederhold<lb/> (Hiſt. Dr.), 1856. – Kaiſer Ludwig<lb/> der Bayer (Hiſtor. Schſp.), 1860. –<lb/> Eberhard im Bart (Hiſtor. Schſp.),<lb/> 1863. – Reime u. Träume im Dun-<lb/> kelarreſt (Hum. Ge.), 1876.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Ruſtige,</hi> Karl,</persName> </head> <p> Sohn des Vori-<lb/> gen, wurde am 3. Novbr. 1844 zu<lb/> Mainz geboren, kam im folgenden<lb/> Jahre mit den Eltern nach Stutt-<lb/> gart, wo er das Gymnaſium abſol-<lb/> vierte, und bezog 1861 in Eßlingen<lb/> eine Vorbereitungsanſtalt für die<lb/> königl. württemberg. Kriegsſchule in<lb/> Ludwigsburg, in welche er im Herbſt<lb/> 1862 eintrat, und in der er bis zum<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Rue</hi></fw><lb/> Sommer 1866 verblieb. Bei Aus-<lb/> bruch des Krieges trat er als Leut-<lb/> nant in das 3. Reiterregiment ein,<lb/> machte in demſelben den Mainfeldzug<lb/> gegen Preußen (Gefecht bei Gerchs-<lb/> heim) und 1870–71 den Krieg gegen<lb/> Frankreich mit (Belagerung von Pa-<lb/> ris, Gefecht am Mont Mely u. Schlacht<lb/> bei Champigny). Jm Jahre 1888<lb/> nahm R. infolg eines Nervenleidens<lb/> ſeinen Abſchied, der ihm mit dem Cha-<lb/> rakter als Major bewilligt wurde,<lb/> u. lebte er ſeitdem erſt in Ulm, ſeit<lb/> 1891 in Bregenz a. B., ſeit 1903 in<lb/> Wangen im Allgäu (Württemberg)<lb/> und ſeit 1907 in Stuttgart, ſeine<lb/> Muße ausſchließlich der Literatur<lb/> u. der Schriftſtellerei widmend. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p><lb/> Bunte Blätter (Reiſeerinnerungen),<lb/> 1888. – Aus Garniſon u. Manöver<lb/> (Ernſtes u. Heiteres), 1890. – Graf<lb/> Lunara (N.), 1891. – „Waren einſt<lb/> zwei edle Polen“ (Humorsk.), 1894.<lb/> – Memoiren eines Schwadronsbocks<lb/> (Humors.), 1895. – Des Leutnants<lb/> erſte Liebe (Soldatenrom.), 1896. –<lb/> Max und Moritz (Hum.), 1896. –<lb/> Doktor Diogenes (Hum.), 1896. –<lb/> Ritter Bayard (R.), 1910. – Jm<lb/> Sturm der Zeit (R.), 1911.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Ruete,</hi> Edmund,</persName> </head> <p> geb. am 1. Okt.<lb/> 1858 in Bremen, beſuchte das Gym-<lb/> naſium daſelbſt, das damals von dem<lb/> bekannten und berühmten Direktor<lb/> Wilhelm Hertzberg geleitet wurde, u.<lb/> ſtudierte darauf in Bonn u. Straß-<lb/> burg klaſſiſche Philologie und Ge-<lb/> ſchichte. Er wurde 1882 in Straß-<lb/> burg zum <hi rendition="#aq">Dr. phil.</hi> promoviert, legte<lb/> am 1. März 1883 ſeine Staatsprü-<lb/> fung ab und beſuchte dann noch ein<lb/> Semeſter die Univerſität Berlin, um<lb/> darauf in ſeiner Vaterſtadt Bremen<lb/> ſeine Lehrtätigkeit zu beginnen. Seit<lb/> 1886 gehörte er als ordentl. Lehrer<lb/> dem Bremer Gymnaſium an u. wirkte<lb/> ſeit 1905 als Profeſſor am Neuen<lb/> Gymnaſium daſelbſt. Er ſtarb am<lb/> 7. März 1910. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Gedichte von<lb/> Robert Burns, überſetzt, 1890. –<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [90/0094]
Ruſt
Rue
Jahre 1845 wurde er als Profeſſor
an die königl. Kunſtſchule in Stutt-
gart berufen, wo ihm 1857 auch die
Verwaltung der Staatsgalerie (im
Nebenamt) und ſpäter auch die Jn-
ſpektion der Gemäldeſammlungen in
den königl. Schlöſſern übertragen
ward. Auch war er Mitglied der
Kommiſſion zur Beratung des Kul-
tusminiſteriums in Angelegenheiten
der bildenden Künſte und führte zeit-
weiſe die Jnſpektion der Kupferſtich-
ſammlung. An der Kunſtſchule leitete
er zunächſt den Elementarunterricht,
ſowie den Unterricht in der Porträt-
u. Genremalerei, doch wußte er bei
ſeiner gediegenen Bildung und ſeinen
reichen Erfahrungen, wenn es die
Not erforderte, auch auf anderen Ge-
bieten helfend einzuſpringen. Nach-
dem er 1887 als Profeſſor an der
Kunſtſchule in den Ruheſtand getre-
ten, behielt er die Verwaltung der
Staatsgalerie noch bei u. ward zum
Galeriedirektor ernannt. Durch Ver-
leihung des königl. Kronenordens
1. Klaſſe wurde er in den perſön-
lichen Adelſtand erhoben. Jm Oktbr.
1897 trat er auch von der Leitung
der Staatsgalerie u. 1898 von dem
Jnſpektorate der königl. Privatge-
mälde zurück. Er ſtarb am 15. Jan.
1900.
S: Gedichte, 1845. – Filippo
Lippi (Dr.), 1852. – Attila (Hiſtor.
Dr.), 1853. – Konrad Wiederhold
(Hiſt. Dr.), 1856. – Kaiſer Ludwig
der Bayer (Hiſtor. Schſp.), 1860. –
Eberhard im Bart (Hiſtor. Schſp.),
1863. – Reime u. Träume im Dun-
kelarreſt (Hum. Ge.), 1876.
*Ruſtige, Karl, Sohn des Vori-
gen, wurde am 3. Novbr. 1844 zu
Mainz geboren, kam im folgenden
Jahre mit den Eltern nach Stutt-
gart, wo er das Gymnaſium abſol-
vierte, und bezog 1861 in Eßlingen
eine Vorbereitungsanſtalt für die
königl. württemberg. Kriegsſchule in
Ludwigsburg, in welche er im Herbſt
1862 eintrat, und in der er bis zum
Sommer 1866 verblieb. Bei Aus-
bruch des Krieges trat er als Leut-
nant in das 3. Reiterregiment ein,
machte in demſelben den Mainfeldzug
gegen Preußen (Gefecht bei Gerchs-
heim) und 1870–71 den Krieg gegen
Frankreich mit (Belagerung von Pa-
ris, Gefecht am Mont Mely u. Schlacht
bei Champigny). Jm Jahre 1888
nahm R. infolg eines Nervenleidens
ſeinen Abſchied, der ihm mit dem Cha-
rakter als Major bewilligt wurde,
u. lebte er ſeitdem erſt in Ulm, ſeit
1891 in Bregenz a. B., ſeit 1903 in
Wangen im Allgäu (Württemberg)
und ſeit 1907 in Stuttgart, ſeine
Muße ausſchließlich der Literatur
u. der Schriftſtellerei widmend.
S:
Bunte Blätter (Reiſeerinnerungen),
1888. – Aus Garniſon u. Manöver
(Ernſtes u. Heiteres), 1890. – Graf
Lunara (N.), 1891. – „Waren einſt
zwei edle Polen“ (Humorsk.), 1894.
– Memoiren eines Schwadronsbocks
(Humors.), 1895. – Des Leutnants
erſte Liebe (Soldatenrom.), 1896. –
Max und Moritz (Hum.), 1896. –
Doktor Diogenes (Hum.), 1896. –
Ritter Bayard (R.), 1910. – Jm
Sturm der Zeit (R.), 1911.
*Ruete, Edmund, geb. am 1. Okt.
1858 in Bremen, beſuchte das Gym-
naſium daſelbſt, das damals von dem
bekannten und berühmten Direktor
Wilhelm Hertzberg geleitet wurde, u.
ſtudierte darauf in Bonn u. Straß-
burg klaſſiſche Philologie und Ge-
ſchichte. Er wurde 1882 in Straß-
burg zum Dr. phil. promoviert, legte
am 1. März 1883 ſeine Staatsprü-
fung ab und beſuchte dann noch ein
Semeſter die Univerſität Berlin, um
darauf in ſeiner Vaterſtadt Bremen
ſeine Lehrtätigkeit zu beginnen. Seit
1886 gehörte er als ordentl. Lehrer
dem Bremer Gymnaſium an u. wirkte
ſeit 1905 als Profeſſor am Neuen
Gymnaſium daſelbſt. Er ſtarb am
7. März 1910.
S: Gedichte von
Robert Burns, überſetzt, 1890. –
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |