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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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helms-Akademie für das militär-
ärztliche Bildungswesen in Berlin
ein, wo er seitdem Medizin studierte.
1900 trat er als Unterarzt in das
Jnfanterieregiment Nr. 13 ein, wurde
1901 in das Jnf.-Reg. Nr. 57 versetzt,
1902 Assistenzarzt im Jnfanterie-
regiment Nr. 60 in Weißenburg i. El.
u. hier 1905 zum Oberarzt befördert.

S:

Vanitatum vanitas (Ein Zyklus
Ge.), 1898.

Runge, Karsten,

wurde am 29.
März 1830 in Warder bei Rendsburg
geboren und von seinem Vater, dem
dortigen Distriktsschullehrer, für den
Lehrerstand bestimmt. Jm Jahre 1849
zum Kriegsdienst ausgehoben, machte
er als Gefreiter im 12. Jnfanterie-
Bataillon den Feldzug von 1850 mit,
ging nach Beendigung des Krieges
nach Hamburg und erwarb sich durch
Beschäftigungen im kaufmännischen
Beruf seinen Unterhalt. Gleichzeitig
war er literarisch tätig und von 1858
bis 1859 Mitredakteur des in Ham-
burg erscheinenden "Teut". Er starb
in Hamburg am 20. März 1865 im
allgemeinen Krankenhause.

S:

Sän-
gerwallfahrt (Ge.), 1861. - Nordische
Dramen (Griffenfield, Staatskanzler
von Dänemark. - Ottomar, Prinz u.
Bürger. - Knud Dannast), 1863.

*Runge, Willi,

geb. am 8. Juli
1882 in Wien, machte daselbst seine
Studien und trat dann in das öster-
reichische Heer ein. Zurzeit (1908)
dient er als Leutnant in Zloczow
(Galizien). Er unternahm viele Rei-
sen ins Ausland, darunter eine grö-
ßere nach dem Orient.

S:

Einfache
Seelen (Nn.), 1907.

*Runkel, Ferdinand,

wurde am
23. Dezbr. 1864 zu Hanau geboren.
Sein Vater, einer der ersten unter
den dortigen Goldschmieden, der die
Härtung des Goldes zu Pinzenez-
federn ermöglichte, legte besonderen
Wert auf die künstlerische Ausbildung
des Knaben, während die Mutter,
eine Schwester des berühmten Physio-
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logen Eduard Pflüger in Bonn, ihn
zu einem Gelehrten erziehen wollte.
Deshalb besuchte der Sohn nicht nur
das Gymnasium seiner Vaterstadt,
sondern daneben auch die Zeichen-
akademie, die damals unter Professor
Hausmann ihre glänzendste Periode
hatte. Nachdem er das Gymnasium
verlassen, widmete er sich auf der Aka-
demie ganz der damals blühenden
Emaillemalerei, wurde aber schon
nach einem Jahre gezwungen, wegen
eines Augenleidens der Kunst zu ent-
sagen. Der Versuch, ihn in einen
praktischen Beruf zu zwängen, schei-
terte, und so verließ R. seine Vater-
stadt und wurde in Frankfurt a. M.
Journalist. Von Mannheim aus, wo
er später bei der "Neuen badischen
Landeszeitung" beschäftigt war, be-
suchte er in seiner vielen freien Zeit
die Universität Heidelberg, wo er zu-
erst Literatur und germanische Philo-
logie, dann aber vergleichende Sprach-
wissenschaft und Sanskrit studierte.
Diese Studien setzte er seit 1890 unter
Johannes Schmidt und Weinhold in
Berlin fort, wo er eine Stellung als
Redakteur am "Berliner Tageblatt"
erhalten hatte. Von 1901-06 war R.
Chefredakteur der "Rostocker Zei-
tung" in Rostock und lebt seitdem
wieder in Berlin(-Friedenau).

S:

Aus
schwerer Zeit (Histor. Festsp.), 1886.
- Schloß Lichtenstein (Lsp.), 1886. -
Nora (N.), 1890. - Neugriechische
Lieder von Georgios Bizyenos, über-
setzt, 1889. - Bis zum Wahnsinn (R.
v. Quatrelles, übers.), 1891. - Raphael
Goldschmidt und anderes (Nn.), 1895.
- Überholt (R. a. d. Berliner Rad-
fahrerleben), 1897. - Prinz Johann
(Detektiv-R.), 1901. - Die neunte
Kompagnie (Unteroffizier-R.), 1901.
- Küstrin (R.), 1904. - Charlotte von
Boyen (Schsp., mit Hans v. Wentzel),
1907. - Säulen des Staats (R.), 2.
A. 1907. - Der Held von Omaruru
(Erzählungen aus dem südwest-
afrikanischen Kriege), 1907. - Ge-

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Run
helms-Akademie für das militär-
ärztliche Bildungsweſen in Berlin
ein, wo er ſeitdem Medizin ſtudierte.
1900 trat er als Unterarzt in das
Jnfanterieregiment Nr. 13 ein, wurde
1901 in das Jnf.-Reg. Nr. 57 verſetzt,
1902 Aſſiſtenzarzt im Jnfanterie-
regiment Nr. 60 in Weißenburg i. El.
u. hier 1905 zum Oberarzt befördert.

S:

Vanitatum vanitas (Ein Zyklus
Ge.), 1898.

Runge, Karſten,

wurde am 29.
März 1830 in Warder bei Rendsburg
geboren und von ſeinem Vater, dem
dortigen Diſtriktsſchullehrer, für den
Lehrerſtand beſtimmt. Jm Jahre 1849
zum Kriegsdienſt ausgehoben, machte
er als Gefreiter im 12. Jnfanterie-
Bataillon den Feldzug von 1850 mit,
ging nach Beendigung des Krieges
nach Hamburg und erwarb ſich durch
Beſchäftigungen im kaufmänniſchen
Beruf ſeinen Unterhalt. Gleichzeitig
war er literariſch tätig und von 1858
bis 1859 Mitredakteur des in Ham-
burg erſcheinenden „Teut“. Er ſtarb
in Hamburg am 20. März 1865 im
allgemeinen Krankenhauſe.

S:

Sän-
gerwallfahrt (Ge.), 1861. – Nordiſche
Dramen (Griffenfield, Staatskanzler
von Dänemark. – Ottomar, Prinz u.
Bürger. – Knud Dannaſt), 1863.

*Runge, Willi,

geb. am 8. Juli
1882 in Wien, machte daſelbſt ſeine
Studien und trat dann in das öſter-
reichiſche Heer ein. Zurzeit (1908)
dient er als Leutnant in Zloczow
(Galizien). Er unternahm viele Rei-
ſen ins Ausland, darunter eine grö-
ßere nach dem Orient.

S:

Einfache
Seelen (Nn.), 1907.

*Runkel, Ferdinand,

wurde am
23. Dezbr. 1864 zu Hanau geboren.
Sein Vater, einer der erſten unter
den dortigen Goldſchmieden, der die
Härtung des Goldes zu Pinzenez-
federn ermöglichte, legte beſonderen
Wert auf die künſtleriſche Ausbildung
des Knaben, während die Mutter,
eine Schweſter des berühmten Phyſio-
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Run
logen Eduard Pflüger in Bonn, ihn
zu einem Gelehrten erziehen wollte.
Deshalb beſuchte der Sohn nicht nur
das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt,
ſondern daneben auch die Zeichen-
akademie, die damals unter Profeſſor
Hausmann ihre glänzendſte Periode
hatte. Nachdem er das Gymnaſium
verlaſſen, widmete er ſich auf der Aka-
demie ganz der damals blühenden
Emaillemalerei, wurde aber ſchon
nach einem Jahre gezwungen, wegen
eines Augenleidens der Kunſt zu ent-
ſagen. Der Verſuch, ihn in einen
praktiſchen Beruf zu zwängen, ſchei-
terte, und ſo verließ R. ſeine Vater-
ſtadt und wurde in Frankfurt a. M.
Journaliſt. Von Mannheim aus, wo
er ſpäter bei der „Neuen badiſchen
Landeszeitung“ beſchäftigt war, be-
ſuchte er in ſeiner vielen freien Zeit
die Univerſität Heidelberg, wo er zu-
erſt Literatur und germaniſche Philo-
logie, dann aber vergleichende Sprach-
wiſſenſchaft und Sanskrit ſtudierte.
Dieſe Studien ſetzte er ſeit 1890 unter
Johannes Schmidt und Weinhold in
Berlin fort, wo er eine Stellung als
Redakteur am „Berliner Tageblatt“
erhalten hatte. Von 1901–06 war R.
Chefredakteur der „Roſtocker Zei-
tung“ in Roſtock und lebt ſeitdem
wieder in Berlin(-Friedenau).

S:

Aus
ſchwerer Zeit (Hiſtor. Feſtſp.), 1886.
– Schloß Lichtenſtein (Lſp.), 1886. –
Nora (N.), 1890. – Neugriechiſche
Lieder von Georgios Bizyenós, über-
ſetzt, 1889. – Bis zum Wahnſinn (R.
v. Quatrelles, überſ.), 1891. – Raphael
Goldſchmidt und anderes (Nn.), 1895.
– Überholt (R. a. d. Berliner Rad-
fahrerleben), 1897. – Prinz Johann
(Detektiv-R.), 1901. – Die neunte
Kompagnie (Unteroffizier-R.), 1901.
– Küſtrin (R.), 1904. – Charlotte von
Boyen (Schſp., mit Hans v. Wentzel),
1907. – Säulen des Staats (R.), 2.
A. 1907. – Der Held von Omaruru
(Erzählungen aus dem ſüdweſt-
afrikaniſchen Kriege), 1907. – Ge-

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[85/0089] Run Run helms-Akademie für das militär- ärztliche Bildungsweſen in Berlin ein, wo er ſeitdem Medizin ſtudierte. 1900 trat er als Unterarzt in das Jnfanterieregiment Nr. 13 ein, wurde 1901 in das Jnf.-Reg. Nr. 57 verſetzt, 1902 Aſſiſtenzarzt im Jnfanterie- regiment Nr. 60 in Weißenburg i. El. u. hier 1905 zum Oberarzt befördert. S: Vanitatum vanitas (Ein Zyklus Ge.), 1898. Runge, Karſten, wurde am 29. März 1830 in Warder bei Rendsburg geboren und von ſeinem Vater, dem dortigen Diſtriktsſchullehrer, für den Lehrerſtand beſtimmt. Jm Jahre 1849 zum Kriegsdienſt ausgehoben, machte er als Gefreiter im 12. Jnfanterie- Bataillon den Feldzug von 1850 mit, ging nach Beendigung des Krieges nach Hamburg und erwarb ſich durch Beſchäftigungen im kaufmänniſchen Beruf ſeinen Unterhalt. Gleichzeitig war er literariſch tätig und von 1858 bis 1859 Mitredakteur des in Ham- burg erſcheinenden „Teut“. Er ſtarb in Hamburg am 20. März 1865 im allgemeinen Krankenhauſe. S: Sän- gerwallfahrt (Ge.), 1861. – Nordiſche Dramen (Griffenfield, Staatskanzler von Dänemark. – Ottomar, Prinz u. Bürger. – Knud Dannaſt), 1863. *Runge, Willi, geb. am 8. Juli 1882 in Wien, machte daſelbſt ſeine Studien und trat dann in das öſter- reichiſche Heer ein. Zurzeit (1908) dient er als Leutnant in Zloczow (Galizien). Er unternahm viele Rei- ſen ins Ausland, darunter eine grö- ßere nach dem Orient. S: Einfache Seelen (Nn.), 1907. *Runkel, Ferdinand, wurde am 23. Dezbr. 1864 zu Hanau geboren. Sein Vater, einer der erſten unter den dortigen Goldſchmieden, der die Härtung des Goldes zu Pinzenez- federn ermöglichte, legte beſonderen Wert auf die künſtleriſche Ausbildung des Knaben, während die Mutter, eine Schweſter des berühmten Phyſio- logen Eduard Pflüger in Bonn, ihn zu einem Gelehrten erziehen wollte. Deshalb beſuchte der Sohn nicht nur das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt, ſondern daneben auch die Zeichen- akademie, die damals unter Profeſſor Hausmann ihre glänzendſte Periode hatte. Nachdem er das Gymnaſium verlaſſen, widmete er ſich auf der Aka- demie ganz der damals blühenden Emaillemalerei, wurde aber ſchon nach einem Jahre gezwungen, wegen eines Augenleidens der Kunſt zu ent- ſagen. Der Verſuch, ihn in einen praktiſchen Beruf zu zwängen, ſchei- terte, und ſo verließ R. ſeine Vater- ſtadt und wurde in Frankfurt a. M. Journaliſt. Von Mannheim aus, wo er ſpäter bei der „Neuen badiſchen Landeszeitung“ beſchäftigt war, be- ſuchte er in ſeiner vielen freien Zeit die Univerſität Heidelberg, wo er zu- erſt Literatur und germaniſche Philo- logie, dann aber vergleichende Sprach- wiſſenſchaft und Sanskrit ſtudierte. Dieſe Studien ſetzte er ſeit 1890 unter Johannes Schmidt und Weinhold in Berlin fort, wo er eine Stellung als Redakteur am „Berliner Tageblatt“ erhalten hatte. Von 1901–06 war R. Chefredakteur der „Roſtocker Zei- tung“ in Roſtock und lebt ſeitdem wieder in Berlin(-Friedenau). S: Aus ſchwerer Zeit (Hiſtor. Feſtſp.), 1886. – Schloß Lichtenſtein (Lſp.), 1886. – Nora (N.), 1890. – Neugriechiſche Lieder von Georgios Bizyenós, über- ſetzt, 1889. – Bis zum Wahnſinn (R. v. Quatrelles, überſ.), 1891. – Raphael Goldſchmidt und anderes (Nn.), 1895. – Überholt (R. a. d. Berliner Rad- fahrerleben), 1897. – Prinz Johann (Detektiv-R.), 1901. – Die neunte Kompagnie (Unteroffizier-R.), 1901. – Küſtrin (R.), 1904. – Charlotte von Boyen (Schſp., mit Hans v. Wentzel), 1907. – Säulen des Staats (R.), 2. A. 1907. – Der Held von Omaruru (Erzählungen aus dem ſüdweſt- afrikaniſchen Kriege), 1907. – Ge- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/89>, abgerufen am 27.11.2024.