Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Rüe seit 1838 die Sekundarschule zu Neu-münster und seit 1844 das Züricher Lehrerseminar. Nachdem er die Qua- lifikation als Sekundarlehrer erlangt, wirkte er kurze Zeit in Wytikon und seit 1845 in Enge, wo die schwere Schularbeit seine Kräfte schießlich untergrub und er im Frühjahr 1872 einem Lungenleiden erlag. Durch 20 Jahre leitete er die Herausgabe des von einem Verein von Lehrern ge- schriebenen "Festbüchleins für Kin- der", das alljährlich zu Weihnachten erschien. S: Gedichte, 1851. Rüegg, Reinhold, geboren am S: Gu- Rüetschi, Marie Henriette, pseud. Rüf literarischen Verkehr bot dem Kindeeine vielseitige Anregung und ersetzte vieles, was der etwas vernachlässigte Unterricht nicht bot. Zwei Jahre weilte sie in einem Erziehungsinstitut zu Neuenburg. Der Tod ihres Vaters (1854) warf den ersten Schatten auf ihre glückliche Jugend. Jm folgenden Jahre verheiratete sie sich mit dem Pfarrer Ludwig Rüetschi in Sumis- wald, dem sie sechs Kinder gebar; aber schon nach zwölfjähriger glück- licher Ehe verlor sie ihren Gatten am 19. Juni 1867 durch den Tod. Jm folgenden Jahre zog die Witwe nach Bern, wo auch ihre Mutter Wohnsitz genommen hatte, um im Verein mit derselben sich ganz der Erziehung ihrer Kinder zu widmen. Noch man- ches Herzeleid harrte ihrer; denn der Tod hielt wiederholt Einzug in ihr friedliches Heim: sie sah die Mutter, zwei Söhne und schließlich ihren über alles geliebten Bruder Albert, ber- nischen Regierungsrat, ins Grab sin- ken, um dann selbst nach vierjähriger schmerzvoller Krankheit am 26. August 1890 aus dieser Welt zu scheiden. S: Aus der Heimat (2 En.: Die beiden Ruef, Joseph, geb. am 28. Juli S: Der christliche Dichter auf Rüffer, Eduard, wurde am 28. *
Rüe ſeit 1838 die Sekundarſchule zu Neu-münſter und ſeit 1844 das Züricher Lehrerſeminar. Nachdem er die Qua- lifikation als Sekundarlehrer erlangt, wirkte er kurze Zeit in Wytikon und ſeit 1845 in Enge, wo die ſchwere Schularbeit ſeine Kräfte ſchießlich untergrub und er im Frühjahr 1872 einem Lungenleiden erlag. Durch 20 Jahre leitete er die Herausgabe des von einem Verein von Lehrern ge- ſchriebenen „Feſtbüchleins für Kin- der“, das alljährlich zu Weihnachten erſchien. S: Gedichte, 1851. Rüegg, Reinhold, geboren am S: Gu- Rüetſchi, Marie Henriette, pſeud. Rüf literariſchen Verkehr bot dem Kindeeine vielſeitige Anregung und erſetzte vieles, was der etwas vernachläſſigte Unterricht nicht bot. Zwei Jahre weilte ſie in einem Erziehungsinſtitut zu Neuenburg. Der Tod ihres Vaters (1854) warf den erſten Schatten auf ihre glückliche Jugend. Jm folgenden Jahre verheiratete ſie ſich mit dem Pfarrer Ludwig Rüetſchi in Sumis- wald, dem ſie ſechs Kinder gebar; aber ſchon nach zwölfjähriger glück- licher Ehe verlor ſie ihren Gatten am 19. Juni 1867 durch den Tod. Jm folgenden Jahre zog die Witwe nach Bern, wo auch ihre Mutter Wohnſitz genommen hatte, um im Verein mit derſelben ſich ganz der Erziehung ihrer Kinder zu widmen. Noch man- ches Herzeleid harrte ihrer; denn der Tod hielt wiederholt Einzug in ihr friedliches Heim: ſie ſah die Mutter, zwei Söhne und ſchließlich ihren über alles geliebten Bruder Albert, ber- niſchen Regierungsrat, ins Grab ſin- ken, um dann ſelbſt nach vierjähriger ſchmerzvoller Krankheit am 26. Auguſt 1890 aus dieſer Welt zu ſcheiden. S: Aus der Heimat (2 En.: Die beiden Ruef, Joſeph, geb. am 28. Juli S: Der chriſtliche Dichter auf Rüffer, Eduard, wurde am 28. *
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Rüe
Rüf
ſeit 1838 die Sekundarſchule zu Neu-
münſter und ſeit 1844 das Züricher
Lehrerſeminar. Nachdem er die Qua-
lifikation als Sekundarlehrer erlangt,
wirkte er kurze Zeit in Wytikon und
ſeit 1845 in Enge, wo die ſchwere
Schularbeit ſeine Kräfte ſchießlich
untergrub und er im Frühjahr 1872
einem Lungenleiden erlag. Durch 20
Jahre leitete er die Herausgabe des
von einem Verein von Lehrern ge-
ſchriebenen „Feſtbüchleins für Kin-
der“, das alljährlich zu Weihnachten
erſchien.
S: Gedichte, 1851.
Rüegg, Reinhold, geboren am
12. Auguſt 1842 in Wila (Kanton
Zürich) als Sohn eines Lehrers, ver-
lebte als einziges Kind im elterlichen
Hauſe eine frohe Jugendzeit u. bil-
dete ſich dann im Seminar zu Küs-
nacht bei Zürich zum Lehrer aus. Er
wirkte kurze Zeit als Primarlehrer
in Langnau am Albis, widmete ſich
dann beſonders ſprachlichen Studien
in Genf, Paris und ſpäter in Eng-
land, abſolvierte ſeine Prüfung als
Sekundarlehrer im Kanton Zürich
und übernahm dann die Schule in
Bäretswil. Nach kurzer Zeit trat er
in die Redaktion des „Winterthurer
Landboten“ ein und gründete 1879
die „Züricher Poſt“, der er noch
heute (1912) als Redakteur angehört.
R. zählt zu den witzigſten Feuilleto-
niſten der deutſchen Schweiz.
S: Gu-
drun, für jung und alt erzählt, 1865.
– Plaudereien, 1876. – Die Sänger-
woche (Das eidgenöſſiſche Sängerfeſt
in Zürich. Plaudereien), 1880. –
Blätter zur Feier des 50jähr. Jubi-
läums des Züricher Stadttheaters,
1884.
Rüetſchi, Marie Henriette, pſeud.
Marie Walden, war das älteſte
Kind des unter dem Namen Jeremias
Gotthelf bekannten Pfarrers und
Volksſchriftſtellers Albert Bitzius
und wurde am 10. Novbr. 1834 in
Lützelflüh geboren. Das elterliche
Haus mit dem großen geſelligen und
literariſchen Verkehr bot dem Kinde
eine vielſeitige Anregung und erſetzte
vieles, was der etwas vernachläſſigte
Unterricht nicht bot. Zwei Jahre
weilte ſie in einem Erziehungsinſtitut
zu Neuenburg. Der Tod ihres Vaters
(1854) warf den erſten Schatten auf
ihre glückliche Jugend. Jm folgenden
Jahre verheiratete ſie ſich mit dem
Pfarrer Ludwig Rüetſchi in Sumis-
wald, dem ſie ſechs Kinder gebar;
aber ſchon nach zwölfjähriger glück-
licher Ehe verlor ſie ihren Gatten am
19. Juni 1867 durch den Tod. Jm
folgenden Jahre zog die Witwe nach
Bern, wo auch ihre Mutter Wohnſitz
genommen hatte, um im Verein mit
derſelben ſich ganz der Erziehung
ihrer Kinder zu widmen. Noch man-
ches Herzeleid harrte ihrer; denn der
Tod hielt wiederholt Einzug in ihr
friedliches Heim: ſie ſah die Mutter,
zwei Söhne und ſchließlich ihren über
alles geliebten Bruder Albert, ber-
niſchen Regierungsrat, ins Grab ſin-
ken, um dann ſelbſt nach vierjähriger
ſchmerzvoller Krankheit am 26. Auguſt
1890 aus dieſer Welt zu ſcheiden.
S: Aus der Heimat (2 En.: Die beiden
Kollegen. – Zwei Jahre im Dorfe),
1880. – Schulfreie Tage (3 En.), 1882.
– Aus der Heimat, 2. Bd. (En.), 1884.
– Gedichte, 1892.
Ruef, Joſeph, geb. am 28. Juli
1828 in Steinach bei Waldſee (Würt-
temberg), war kathol. Pfarrer in
Arnach und ſtarb daſelbſt am 25. Jan.
1881.
S: Der chriſtliche Dichter auf
den Gräbern ſeiner Lieben (Grabge-
dichte), 1860.
Rüffer, Eduard, wurde am 28.
Dezember 1835 auf Schloß Lieben-
werd in der Lauſitz geboren, beſuchte
die Gymnaſien zu Berlin und Gotha,
ſich beſonders mit Geſchichte und
neueren Sprachen befaſſend, und ging
dann nach Prag, um daſelbſt ſeine
Studien fortzuſetzen. Schon damals
verſuchte er ſich auf dem Felde der
Journaliſtik. Als im Jahre 1860
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