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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Rud
Zeitbild), 1898. - Karoline Rudolphi,
eine deutsche Dichterin u. Erzieherin,
Klopstocks Freundin, 1903.

*Rudl, Otto,

wurde am 12. Dez.
1870 zu Brünn in Mähren als Sohn
eines aus Görz stammenden Buch-
druckers geboren, der aber bereits
1872 starb. Nach der Wiederverhei-
ratung seiner Mutter, einer Weima-
ranerin, mit dem Tiroler Obsthänd-
ler Hans Tauber, kam er nach Mar-
ling (Tirol), wo er den ersten Schul-
unterricht erhielt, und 1877 nach
Meran, wo er 1890 das Gymnasium
absolvierte. Zwischendurch hatte er
aber behufs Erlernung des Jtalieni-
schen zwei Kurse in Trient durchge-
macht. Jn Jnnsbruck studierte R.
Medizin und begann als Burschen-
schafter seine schriftstellerische Tätig-
keit mit Aufsätzen im Meeraner Dia-
lekt für die Kneipzeitung, die dann
1894 gesammelt erschienen. Nachdem
er noch ein Jahr lang in Graz stu-
diert und ein halbes Jahr in Jnns-
bruck als Freiwilliger gedient hatte,
wurde er hier 1898 zum Doktor der
gesamten Heilkunde promoviert und
darauf 1899 Gemeindearzt in Part-
schins bei Meran. 1901 ging er als
solcher nach Sarnthein bei Bozen, wo
er bis zum Frühjahr 1909 blieb;
seitdem lebt er als praktischer Arzt in
Bozen.

S:

Lustige G'schichtln vom
Tiroler Hiesl (in Meraner Mdt.),
1894. 4. A. 1905. - Neue lustige
G'schichtln vom Tiroler Hiesl, 1905.
- Holla, der Hiesl kommt! 3. A. 1911.
- Der Hiesl auf Reisen, 3. A. 1912.

*Rudloff, Erich,

geb. am 3. Dez.
1874 in Berlin als der Sohn des
Kaufmanns Oskar R., besuchte zuerst
die Gemeindeschule, seit 1885 das
Gymnasium zum Grauen Kloster, an
welchem Professor H. Bellermann die
Liebe des Knaben für Musik u. Prof.
Hans Meyer das Jnteresse für die
klassische Antike zu wecken verstanden.
Sein Wunsch, Geistlicher zu werden,
blieb unerfüllt; nach der Bestimmung
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seiner Eltern sollte er Lehrer werden.
So besuchte er denn vom Herbst 1891
bis 1894 das Seminar in Kyritz,
wurde dann Lehrer in Buddenhagen
bei Meyenburg (Priegnitz) und ging
von hier 1897 als Lehrer nach Pankow
bei Berlin. Die Nähe der Großstadt
ermöglichte es ihm, seiner Neigung
zur Musik und Literatur wieder mehr
folgen zu können; er besuchte die Hör-
säle der Berliner Universität, wo er
die Vorlesungen eines Bellermann,
Paulsen, Erich Schmidt u. a. hörte,
die auf seine geistige Ausbildung von
wesentlichem Einfluß waren. Seit
1904 ist er auch Musikreferent für den
"Reichsanzeiger".

S:

Vom Wege
(Ge.), 1906.

Rudnick, Ludwig Julius Ernst,


pseud. Heinrich Lier, wurde 1805
zu Raudten in Niederschlesien gebo-
ren, studierte in Halle und Berlin
Theologie und Philosophie und lebte
später ohne Amt in Rostock.

S:

Viel-
liebchen (Ge.), 1859.

Rudolf, B.,

Pseud. für Rudolf
Bunge;
s. d.!

Rudolph, Johannes F. S.,

wurde
am 5. Oktbr. 1853 zu Schreiberhau
im schlesischen Riesengebirge geboren,
wo sein Vater, ein Geistlicher, ein
Rettungshaus für verwahrloste Kin-
der leitete, kam nach dem frühen Tode
desselben in die Knabenanstalt der
Brüdergemeinde Kleinwalke bei Bau-
tzen und besuchte später das Gymna-
sium zu Züllichau. Darauf ging er
nach Amerika, absolvierte seine theo-
logischen Studien im theologischen
Seminar zu Bloomfield, New Jersey,
und wurde nach abgelegter Prüfung
1875 Pastor der deutsch-presbyteria-
nischen Gemeinde zu Elisabeth, N. J.
Seit einigen Jahren steht er als
Pastor zu Hoboken, N. J., im Amte.

S:

Gedichte, 1878. - Gedichte, 1895.
- Monatsrosen (En.), 5 Hefte, 1894
bis 1896. Eine für Deutschland be-
arbeitete Ausgabe erschien u. d. T.:
Anemonen (Einfache Geschn. aus dem

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Rud
Zeitbild), 1898. – Karoline Rudolphi,
eine deutſche Dichterin u. Erzieherin,
Klopſtocks Freundin, 1903.

*Rudl, Otto,

wurde am 12. Dez.
1870 zu Brünn in Mähren als Sohn
eines aus Görz ſtammenden Buch-
druckers geboren, der aber bereits
1872 ſtarb. Nach der Wiederverhei-
ratung ſeiner Mutter, einer Weima-
ranerin, mit dem Tiroler Obſthänd-
ler Hans Tauber, kam er nach Mar-
ling (Tirol), wo er den erſten Schul-
unterricht erhielt, und 1877 nach
Meran, wo er 1890 das Gymnaſium
abſolvierte. Zwiſchendurch hatte er
aber behufs Erlernung des Jtalieni-
ſchen zwei Kurſe in Trient durchge-
macht. Jn Jnnsbruck ſtudierte R.
Medizin und begann als Burſchen-
ſchafter ſeine ſchriftſtelleriſche Tätig-
keit mit Aufſätzen im Meeraner Dia-
lekt für die Kneipzeitung, die dann
1894 geſammelt erſchienen. Nachdem
er noch ein Jahr lang in Graz ſtu-
diert und ein halbes Jahr in Jnns-
bruck als Freiwilliger gedient hatte,
wurde er hier 1898 zum Doktor der
geſamten Heilkunde promoviert und
darauf 1899 Gemeindearzt in Part-
ſchins bei Meran. 1901 ging er als
ſolcher nach Sarnthein bei Bozen, wo
er bis zum Frühjahr 1909 blieb;
ſeitdem lebt er als praktiſcher Arzt in
Bozen.

S:

Luſtige G’ſchichtln vom
Tiroler Hiesl (in Meraner Mdt.),
1894. 4. A. 1905. – Neue luſtige
G’ſchichtln vom Tiroler Hiesl, 1905.
– Holla, der Hiesl kommt! 3. A. 1911.
– Der Hiesl auf Reiſen, 3. A. 1912.

*Rudloff, Erich,

geb. am 3. Dez.
1874 in Berlin als der Sohn des
Kaufmanns Oskar R., beſuchte zuerſt
die Gemeindeſchule, ſeit 1885 das
Gymnaſium zum Grauen Kloſter, an
welchem Profeſſor H. Bellermann die
Liebe des Knaben für Muſik u. Prof.
Hans Meyer das Jntereſſe für die
klaſſiſche Antike zu wecken verſtanden.
Sein Wunſch, Geiſtlicher zu werden,
blieb unerfüllt; nach der Beſtimmung
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Rud
ſeiner Eltern ſollte er Lehrer werden.
So beſuchte er denn vom Herbſt 1891
bis 1894 das Seminar in Kyritz,
wurde dann Lehrer in Buddenhagen
bei Meyenburg (Priegnitz) und ging
von hier 1897 als Lehrer nach Pankow
bei Berlin. Die Nähe der Großſtadt
ermöglichte es ihm, ſeiner Neigung
zur Muſik und Literatur wieder mehr
folgen zu können; er beſuchte die Hör-
ſäle der Berliner Univerſität, wo er
die Vorleſungen eines Bellermann,
Paulſen, Erich Schmidt u. a. hörte,
die auf ſeine geiſtige Ausbildung von
weſentlichem Einfluß waren. Seit
1904 iſt er auch Muſikreferent für den
„Reichsanzeiger“.

S:

Vom Wege
(Ge.), 1906.

Rudnick, Ludwig Julius Ernſt,


pſeud. Heinrich Lier, wurde 1805
zu Raudten in Niederſchleſien gebo-
ren, ſtudierte in Halle und Berlin
Theologie und Philoſophie und lebte
ſpäter ohne Amt in Roſtock.

S:

Viel-
liebchen (Ge.), 1859.

Rudolf, B.,

Pſeud. für Rudolf
Bunge;
ſ. d.!

Rudolph, Johannes F. S.,

wurde
am 5. Oktbr. 1853 zu Schreiberhau
im ſchleſiſchen Rieſengebirge geboren,
wo ſein Vater, ein Geiſtlicher, ein
Rettungshaus für verwahrloſte Kin-
der leitete, kam nach dem frühen Tode
desſelben in die Knabenanſtalt der
Brüdergemeinde Kleinwalke bei Bau-
tzen und beſuchte ſpäter das Gymna-
ſium zu Züllichau. Darauf ging er
nach Amerika, abſolvierte ſeine theo-
logiſchen Studien im theologiſchen
Seminar zu Bloomfield, New Jerſey,
und wurde nach abgelegter Prüfung
1875 Paſtor der deutſch-presbyteria-
niſchen Gemeinde zu Eliſabeth, N. J.
Seit einigen Jahren ſteht er als
Paſtor zu Hoboken, N. J., im Amte.

S:

Gedichte, 1878. – Gedichte, 1895.
– Monatsroſen (En.), 5 Hefte, 1894
bis 1896. Eine für Deutſchland be-
arbeitete Ausgabe erſchien u. d. T.:
Anemonen (Einfache Geſchn. aus dem

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[75/0079] Rud Rud Zeitbild), 1898. – Karoline Rudolphi, eine deutſche Dichterin u. Erzieherin, Klopſtocks Freundin, 1903. *Rudl, Otto, wurde am 12. Dez. 1870 zu Brünn in Mähren als Sohn eines aus Görz ſtammenden Buch- druckers geboren, der aber bereits 1872 ſtarb. Nach der Wiederverhei- ratung ſeiner Mutter, einer Weima- ranerin, mit dem Tiroler Obſthänd- ler Hans Tauber, kam er nach Mar- ling (Tirol), wo er den erſten Schul- unterricht erhielt, und 1877 nach Meran, wo er 1890 das Gymnaſium abſolvierte. Zwiſchendurch hatte er aber behufs Erlernung des Jtalieni- ſchen zwei Kurſe in Trient durchge- macht. Jn Jnnsbruck ſtudierte R. Medizin und begann als Burſchen- ſchafter ſeine ſchriftſtelleriſche Tätig- keit mit Aufſätzen im Meeraner Dia- lekt für die Kneipzeitung, die dann 1894 geſammelt erſchienen. Nachdem er noch ein Jahr lang in Graz ſtu- diert und ein halbes Jahr in Jnns- bruck als Freiwilliger gedient hatte, wurde er hier 1898 zum Doktor der geſamten Heilkunde promoviert und darauf 1899 Gemeindearzt in Part- ſchins bei Meran. 1901 ging er als ſolcher nach Sarnthein bei Bozen, wo er bis zum Frühjahr 1909 blieb; ſeitdem lebt er als praktiſcher Arzt in Bozen. S: Luſtige G’ſchichtln vom Tiroler Hiesl (in Meraner Mdt.), 1894. 4. A. 1905. – Neue luſtige G’ſchichtln vom Tiroler Hiesl, 1905. – Holla, der Hiesl kommt! 3. A. 1911. – Der Hiesl auf Reiſen, 3. A. 1912. *Rudloff, Erich, geb. am 3. Dez. 1874 in Berlin als der Sohn des Kaufmanns Oskar R., beſuchte zuerſt die Gemeindeſchule, ſeit 1885 das Gymnaſium zum Grauen Kloſter, an welchem Profeſſor H. Bellermann die Liebe des Knaben für Muſik u. Prof. Hans Meyer das Jntereſſe für die klaſſiſche Antike zu wecken verſtanden. Sein Wunſch, Geiſtlicher zu werden, blieb unerfüllt; nach der Beſtimmung ſeiner Eltern ſollte er Lehrer werden. So beſuchte er denn vom Herbſt 1891 bis 1894 das Seminar in Kyritz, wurde dann Lehrer in Buddenhagen bei Meyenburg (Priegnitz) und ging von hier 1897 als Lehrer nach Pankow bei Berlin. Die Nähe der Großſtadt ermöglichte es ihm, ſeiner Neigung zur Muſik und Literatur wieder mehr folgen zu können; er beſuchte die Hör- ſäle der Berliner Univerſität, wo er die Vorleſungen eines Bellermann, Paulſen, Erich Schmidt u. a. hörte, die auf ſeine geiſtige Ausbildung von weſentlichem Einfluß waren. Seit 1904 iſt er auch Muſikreferent für den „Reichsanzeiger“. S: Vom Wege (Ge.), 1906. Rudnick, Ludwig Julius Ernſt, pſeud. Heinrich Lier, wurde 1805 zu Raudten in Niederſchleſien gebo- ren, ſtudierte in Halle und Berlin Theologie und Philoſophie und lebte ſpäter ohne Amt in Roſtock. S: Viel- liebchen (Ge.), 1859. Rudolf, B., Pſeud. für Rudolf Bunge; ſ. d.! Rudolph, Johannes F. S., wurde am 5. Oktbr. 1853 zu Schreiberhau im ſchleſiſchen Rieſengebirge geboren, wo ſein Vater, ein Geiſtlicher, ein Rettungshaus für verwahrloſte Kin- der leitete, kam nach dem frühen Tode desſelben in die Knabenanſtalt der Brüdergemeinde Kleinwalke bei Bau- tzen und beſuchte ſpäter das Gymna- ſium zu Züllichau. Darauf ging er nach Amerika, abſolvierte ſeine theo- logiſchen Studien im theologiſchen Seminar zu Bloomfield, New Jerſey, und wurde nach abgelegter Prüfung 1875 Paſtor der deutſch-presbyteria- niſchen Gemeinde zu Eliſabeth, N. J. Seit einigen Jahren ſteht er als Paſtor zu Hoboken, N. J., im Amte. S: Gedichte, 1878. – Gedichte, 1895. – Monatsroſen (En.), 5 Hefte, 1894 bis 1896. Eine für Deutſchland be- arbeitete Ausgabe erſchien u. d. T.: Anemonen (Einfache Geſchn. aus dem *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/79>, abgerufen am 24.11.2024.