geb. am 13. Februar 1846 zu Stellberg in Franken, besuchte die Lateinschule u. bildete sich von 1864-66 im Lehrer- seminare zu Würzburg zum Volks- schullehrer aus. Er bekleidete seitdem verschiedene Lehrerstellen in Unter- franken, zuletzt in Maibach bei Schweinfurt und kam von hier 1881 nach Würzburg, wo er bis 1905 im Amte stand. Er nahm dann seinen Wohnsitz in Speyer, ver- legte ihn aber sehr bald nach Mün- chen.
S:
Toganachtsveichali (das ist Viola tricolor. Lustia und arnsta Gadichter nach fränkisch'n Garäid); 1. Bd., 7. A., 1883. 2. B. u. d. T.: Lachtäuwli (Ge. in unterfränkischer Mundart), 1883. - Schlichte Weisen (Ge.), 1886. - Nur gemüätli! (Neue Ge. in unterfränk. Mundart), 1887. - Lustige Geschichten aus Franken, 1894. - Kurzweil (Schnurrige Ge. u. Geschn. in unterfränkischer Mundart), 1901. - Unterfränkische Mundart (Beiträge zu einer Sammlung von Ausdrücken, Redensarten u. Sprich- wörtern), 1902. - Jungbrunnen (Goldener Humor aus liebem Kinder- munde, gesammelt und hrsg.), 1907.
*Rückner, Hermann,
geb. am 9. Oktbr. 1868 zu Dittersbach in Schle- sien als der Sohn eines kaiserlichen Schiffsführers, verlebte seine Kind- heit in verschiedenen Orten an der Nordseeküste und besuchte vom 11. Jahre ab das Gymnasium erst in Torgau, später in Waldenburg. Seine Studien betrieb er in Breslau, wo er auch der Breslauer Dichterschule näher trat. Nach mehreren verfehl- ten Versuchen, sich eine literarische Existenz zu gründen, wendete er sich dem Marinewesen zu, fuhr eine Zeit- lang auf Handelsdampfern in unter- geordneter Stellung als Maschinisten- gehilfe und Heizer, bis er 1893 als Marinezeichner in Wilhelmshaven eine feste Stellung fand. Seit 1899 ist er kaiserlicher Marinesekretär. [Spaltenumbruch]
Rud
S:
Matrosengeschichten, 1891. - Liebe? (Novellenbuch), 1896. - Von Strand und Flut (Nn. v. d. Küste), 1896. - Der alte Ommo und sein Maat u. andere Seegeschichten, 1897.
Ruederer, Josef,
Sohn des (1907 +) Generalkonsuls und Groß- kaufmanns Josef Franz R., wurde am 15. Oktbr. 1861 in München ge- boren und nach Besuch des Gymna- siums von seinem Vater gleichfalls für den Kaufmannsstand bestimmt, obwohl ihn von früher Jugend an ein starker Drang zur Kunst und Literatur beherrschte. Er lebte da- nach einige Jahre in Berlin, genügte seiner Militärpflicht, wurde Reserve- offizier und machte sich darauf als Kaufmann selbständig. Er hatte indes als solcher keinen nennens- werten Erfolg, und nach Liquidation seiner finanziellen Unternehmungen ging er dann ins Lager der Schrift- steller über. Als solcher lebt er noch jetzt in München.
S:
Germania (Hym- nus auf Bismarck), 1890. - Geopfert! A. d. Leben eines Offiziers (Jn V. erz.), 1892. - Ein Verrückter. Kampf u. Ende eines Lehrers, 1894. - Die Fahnen- weihe (Komödie), 1895. - Tragikomö- dien (5 Geschn.), 1896. - Neue Folge, 1909. - Höllischer Spuk (Ein Münche- ner Erlebnis), 1897. - Wallfahrer-, Maler- u. Mördergeschichten, 1899. - Auf drehbarer Bühne (Festsp.), 1901. - Die Morgenröte (Komödie a. d. J. 1848), 1905. - Münchener Satiren, 2. A. 1907. - Wolkenkuckucksheim (Kom. n. Aristophanes), 1909. - Der Schmied von Kochel (Tr.), 1911. - Das Grab des Herrn von Schefbeck (Eine Münchener Gesch.), 1912.
Rudelli, W.,
Pseud. für Rudolf Wolff; s. d.!
*Rudelsberger, Hans,
pseudon. Hans Moltan, wurde am 8. Juni 1868 in Schwabach (Franken) ge- boren und ließ sich nach beendigten Rechtsstudien als Rechtsanwalt in München nieder. Hier redigierte er
*
[Spaltenumbruch]
Rück
*Ruckert, Alois Joſeph,
geb. am 13. Februar 1846 zu Stellberg in Franken, beſuchte die Lateinſchule u. bildete ſich von 1864–66 im Lehrer- ſeminare zu Würzburg zum Volks- ſchullehrer aus. Er bekleidete ſeitdem verſchiedene Lehrerſtellen in Unter- franken, zuletzt in Maibach bei Schweinfurt und kam von hier 1881 nach Würzburg, wo er bis 1905 im Amte ſtand. Er nahm dann ſeinen Wohnſitz in Speyer, ver- legte ihn aber ſehr bald nach Mün- chen.
S:
Toganachtsveichali (das iſt Viola tricolor. Luſtia und arnſta Gadichter nach fränkiſch’n Garäid); 1. Bd., 7. A., 1883. 2. B. u. d. T.: Lachtäuwli (Ge. in unterfränkiſcher Mundart), 1883. – Schlichte Weiſen (Ge.), 1886. – Nur gemüätli! (Neue Ge. in unterfränk. Mundart), 1887. – Luſtige Geſchichten aus Franken, 1894. – Kurzweil (Schnurrige Ge. u. Geſchn. in unterfränkiſcher Mundart), 1901. – Unterfränkiſche Mundart (Beiträge zu einer Sammlung von Ausdrücken, Redensarten u. Sprich- wörtern), 1902. – Jungbrunnen (Goldener Humor aus liebem Kinder- munde, geſammelt und hrsg.), 1907.
*Rückner, Hermann,
geb. am 9. Oktbr. 1868 zu Dittersbach in Schle- ſien als der Sohn eines kaiſerlichen Schiffsführers, verlebte ſeine Kind- heit in verſchiedenen Orten an der Nordſeeküſte und beſuchte vom 11. Jahre ab das Gymnaſium erſt in Torgau, ſpäter in Waldenburg. Seine Studien betrieb er in Breslau, wo er auch der Breslauer Dichterſchule näher trat. Nach mehreren verfehl- ten Verſuchen, ſich eine literariſche Exiſtenz zu gründen, wendete er ſich dem Marineweſen zu, fuhr eine Zeit- lang auf Handelsdampfern in unter- geordneter Stellung als Maſchiniſten- gehilfe und Heizer, bis er 1893 als Marinezeichner in Wilhelmshaven eine feſte Stellung fand. Seit 1899 iſt er kaiſerlicher Marineſekretär. [Spaltenumbruch]
Rud
S:
Matroſengeſchichten, 1891. – Liebe? (Novellenbuch), 1896. – Von Strand und Flut (Nn. v. d. Küſte), 1896. – Der alte Ommo und ſein Maat u. andere Seegeſchichten, 1897.
Ruederer, Joſef,
Sohn des (1907 †) Generalkonſuls und Groß- kaufmanns Joſef Franz R., wurde am 15. Oktbr. 1861 in München ge- boren und nach Beſuch des Gymna- ſiums von ſeinem Vater gleichfalls für den Kaufmannsſtand beſtimmt, obwohl ihn von früher Jugend an ein ſtarker Drang zur Kunſt und Literatur beherrſchte. Er lebte da- nach einige Jahre in Berlin, genügte ſeiner Militärpflicht, wurde Reſerve- offizier und machte ſich darauf als Kaufmann ſelbſtändig. Er hatte indes als ſolcher keinen nennens- werten Erfolg, und nach Liquidation ſeiner finanziellen Unternehmungen ging er dann ins Lager der Schrift- ſteller über. Als ſolcher lebt er noch jetzt in München.
S:
Germania (Hym- nus auf Bismarck), 1890. – Geopfert! A. d. Leben eines Offiziers (Jn V. erz.), 1892. – Ein Verrückter. Kampf u. Ende eines Lehrers, 1894. – Die Fahnen- weihe (Komödie), 1895. – Tragikomö- dien (5 Geſchn.), 1896. – Neue Folge, 1909. – Hölliſcher Spuk (Ein Münche- ner Erlebnis), 1897. – Wallfahrer-, Maler- u. Mördergeſchichten, 1899. – Auf drehbarer Bühne (Feſtſp.), 1901. – Die Morgenröte (Komödie a. d. J. 1848), 1905. – Münchener Satiren, 2. A. 1907. – Wolkenkuckucksheim (Kom. n. Ariſtophanes), 1909. – Der Schmied von Kochel (Tr.), 1911. – Das Grab des Herrn von Schefbeck (Eine Münchener Geſch.), 1912.
Rudelli, W.,
Pſeud. für Rudolf Wolff; ſ. d.!
*Rudelsberger, Hans,
pſeudon. Hans Moltan, wurde am 8. Juni 1868 in Schwabach (Franken) ge- boren und ließ ſich nach beendigten Rechtsſtudien als Rechtsanwalt in München nieder. Hier redigierte er
*
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[72/0076]
Rück
Rud
*Ruckert, Alois Joſeph, geb. am
13. Februar 1846 zu Stellberg in
Franken, beſuchte die Lateinſchule u.
bildete ſich von 1864–66 im Lehrer-
ſeminare zu Würzburg zum Volks-
ſchullehrer aus. Er bekleidete ſeitdem
verſchiedene Lehrerſtellen in Unter-
franken, zuletzt in Maibach bei
Schweinfurt und kam von hier
1881 nach Würzburg, wo er bis
1905 im Amte ſtand. Er nahm dann
ſeinen Wohnſitz in Speyer, ver-
legte ihn aber ſehr bald nach Mün-
chen.
S: Toganachtsveichali (das iſt
Viola tricolor. Luſtia und arnſta
Gadichter nach fränkiſch’n Garäid);
1. Bd., 7. A., 1883. 2. B. u. d. T.:
Lachtäuwli (Ge. in unterfränkiſcher
Mundart), 1883. – Schlichte Weiſen
(Ge.), 1886. – Nur gemüätli! (Neue
Ge. in unterfränk. Mundart), 1887.
– Luſtige Geſchichten aus Franken,
1894. – Kurzweil (Schnurrige Ge. u.
Geſchn. in unterfränkiſcher Mundart),
1901. – Unterfränkiſche Mundart
(Beiträge zu einer Sammlung von
Ausdrücken, Redensarten u. Sprich-
wörtern), 1902. – Jungbrunnen
(Goldener Humor aus liebem Kinder-
munde, geſammelt und hrsg.), 1907.
*Rückner, Hermann, geb. am 9.
Oktbr. 1868 zu Dittersbach in Schle-
ſien als der Sohn eines kaiſerlichen
Schiffsführers, verlebte ſeine Kind-
heit in verſchiedenen Orten an der
Nordſeeküſte und beſuchte vom 11.
Jahre ab das Gymnaſium erſt in
Torgau, ſpäter in Waldenburg. Seine
Studien betrieb er in Breslau, wo
er auch der Breslauer Dichterſchule
näher trat. Nach mehreren verfehl-
ten Verſuchen, ſich eine literariſche
Exiſtenz zu gründen, wendete er ſich
dem Marineweſen zu, fuhr eine Zeit-
lang auf Handelsdampfern in unter-
geordneter Stellung als Maſchiniſten-
gehilfe und Heizer, bis er 1893 als
Marinezeichner in Wilhelmshaven
eine feſte Stellung fand. Seit 1899
iſt er kaiſerlicher Marineſekretär.
S: Matroſengeſchichten, 1891. –
Liebe? (Novellenbuch), 1896. – Von
Strand und Flut (Nn. v. d. Küſte),
1896. – Der alte Ommo und ſein
Maat u. andere Seegeſchichten, 1897.
Ruederer, Joſef, Sohn des
(1907 †) Generalkonſuls und Groß-
kaufmanns Joſef Franz R., wurde
am 15. Oktbr. 1861 in München ge-
boren und nach Beſuch des Gymna-
ſiums von ſeinem Vater gleichfalls
für den Kaufmannsſtand beſtimmt,
obwohl ihn von früher Jugend an
ein ſtarker Drang zur Kunſt und
Literatur beherrſchte. Er lebte da-
nach einige Jahre in Berlin, genügte
ſeiner Militärpflicht, wurde Reſerve-
offizier und machte ſich darauf als
Kaufmann ſelbſtändig. Er hatte
indes als ſolcher keinen nennens-
werten Erfolg, und nach Liquidation
ſeiner finanziellen Unternehmungen
ging er dann ins Lager der Schrift-
ſteller über. Als ſolcher lebt er noch
jetzt in München.
S: Germania (Hym-
nus auf Bismarck), 1890. – Geopfert!
A. d. Leben eines Offiziers (Jn V. erz.),
1892. – Ein Verrückter. Kampf u. Ende
eines Lehrers, 1894. – Die Fahnen-
weihe (Komödie), 1895. – Tragikomö-
dien (5 Geſchn.), 1896. – Neue Folge,
1909. – Hölliſcher Spuk (Ein Münche-
ner Erlebnis), 1897. – Wallfahrer-,
Maler- u. Mördergeſchichten, 1899. –
Auf drehbarer Bühne (Feſtſp.), 1901. –
Die Morgenröte (Komödie a. d. J.
1848), 1905. – Münchener Satiren,
2. A. 1907. – Wolkenkuckucksheim
(Kom. n. Ariſtophanes), 1909. – Der
Schmied von Kochel (Tr.), 1911. –
Das Grab des Herrn von Schefbeck
(Eine Münchener Geſch.), 1912.
Rudelli, W., Pſeud. für Rudolf
Wolff; ſ. d.!
*Rudelsberger, Hans, pſeudon.
Hans Moltan, wurde am 8. Juni
1868 in Schwabach (Franken) ge-
boren und ließ ſich nach beendigten
Rechtsſtudien als Rechtsanwalt in
München nieder. Hier redigierte er
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/76>, abgerufen am 04.03.2025.
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