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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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fort und wurde hier durch Hinrichs
für das Studium der Hegelschen Phi-
losophie gewonnen. Ostern 1827 ging
er nach Heidelberg, wo er auch mit
der altdeutschen Literatur sich be-
schäftigte, u. kehrte 1828 nach Halle
zurück, wo er promovierte und sich
im Juli d. J. in der philosophischen
Fakultät habilitierte. Am 18. Juli
1831 wurde er zum außerordentl.
Professor ernannt und erhielt im
Herbst 1833 die durch Herbarts
Berufung nach Göttingen erledigte
Professur in Königsberg, die er mit
einer Unterbrechung bis an seinen
Tod versah. Jm Jahre 1848 wurde
er nämlich, unter Offenhaltung sei-
ner Professur, mit dem Charakter
eines Rats erster Klasse zum vor-
tragenden Rat im Staatsministerium
in Berlin ernannt und unmittelbar
dem Ministerpräsidenten zugewiesen,
doch nahm er schon im Januar 1849
seine Entlassung, wurde zunächst Mit-
glied der ersten Kammer des Land-
tags und im Herbst Abgeordneter
der Universität Königsberg für den
akademischen Kongreß in Berlin und
kehrte Ende Oktober 1849 in seine
Professur nach Königsberg zurück.
Unter seinen mancherlei Reisen sind
die 1838 mit Alexander Jung durch
Österreich, Bayern, Mittel-Deutsch-
land unternommene, die 1846 nach
Paris u. die 1856 durch die Schweiz
und Jtalien führende hervorzuheben.
Er starb in Königsberg am 14. Juni
1879.

S:

Über den Titurel u. Dan-
tes Komödie, 1829. - Das Helden-
buch und die Nibelungen, 1829. -
Geschichte der deutschen Poesie im
Mittelalter, 1830. - Handbuch der
allgemeinen Geschichte der Poesie;
III, 1832-33. - Geistliches Nachspiel
zur Tragödie Faust, 1835. - Zur
Geschichte der deutschen Literatur,
1836. - Studien; V, 1839-48 (der
4. Bd. umfaßt seine Gedichte). -
Metamorphosen des Herzens. Eine
Konfession (Ge.), 1846. - Aus einem
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Tagebuche 1834-45, 1854. - Die
Poesie u. ihre Geschichte, oder: Ent-
wickelung der poetischen Jdee der
Völker, 1855. - Von Magdeburg
bis Königsberg (Autobiographie von
1805-1833), 1873. - Neue Studien;
II, 1875-78.

Rosenow, Emil,

wurde am 9.
März 1871 in Köln a. Rh. geboren,
wo sein aus Dallentin in Pommern
stammender Vater, der Schuhmacher-
meister Friedrich R., in guten Ver-
hältnissen lebte. Diese trübten sich
aber bald, als der Vater an einem
Augenleiden erkrankte, und als er
1882 völlig erblindet starb, um-
düsterte sich die Kindheit des Sohnes,
der dann 1885 auch noch die Mutter
verlor. An eine weitere geistige Aus-
bildung war nun bei dem Sohne nicht
zu denken. Nach vorübergehender
Beschäftigung bei einem Buchhändler
trat er als Lehrling in den Schaaf-
hausenschen Bankverein, dem er 6
Jahre angehörte. Diese Zeit be-
nutzte er redlich zu seiner Weiterbil-
dung, begann auch als Schriftsteller
für den "Kölner Anzeiger" und die
"Elberfelder Freie Presse" zu wirken
und stand bald mitten im Fahrwasser
der sozialdemokratischen Agitation.
Die Folge war die Aufgabe seiner
Stellung im Oktbr. 1891. Jm fol-
genden Jahre ging er als Redakteur
des "Chemnitzer Beobachters" nach
Chemnitz, wurde 1898 und auch 1903
für den 20. sächsischen Wahlkreis in
den Reichstag gewählt und siedelte
nun im Herbst 1898 nach Berlin über,
wo er, nachdem er 1899 die Chef-
redaktion der "Rheinisch-Westfälischen
Arbeiterzeitung" in Dortmund vor-
übergehend geführt hatte, seit Jan.
1900 seinen Wohnsitz beibehielt. Er
starb am 7. Februar 1904 in Schöne-
berg bei Berlin.

S:

Kater Lampe
(Kom.), 1906. - Gesammelte Dramen
(hrsg. von seiner Gattin, mit einer
biogr. Einleitung von Dr. Christian
Gaehde), 1912 [Jnhalt: Daheim

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Roſ
fort und wurde hier durch Hinrichs
für das Studium der Hegelſchen Phi-
loſophie gewonnen. Oſtern 1827 ging
er nach Heidelberg, wo er auch mit
der altdeutſchen Literatur ſich be-
ſchäftigte, u. kehrte 1828 nach Halle
zurück, wo er promovierte und ſich
im Juli d. J. in der philoſophiſchen
Fakultät habilitierte. Am 18. Juli
1831 wurde er zum außerordentl.
Profeſſor ernannt und erhielt im
Herbſt 1833 die durch Herbarts
Berufung nach Göttingen erledigte
Profeſſur in Königsberg, die er mit
einer Unterbrechung bis an ſeinen
Tod verſah. Jm Jahre 1848 wurde
er nämlich, unter Offenhaltung ſei-
ner Profeſſur, mit dem Charakter
eines Rats erſter Klaſſe zum vor-
tragenden Rat im Staatsminiſterium
in Berlin ernannt und unmittelbar
dem Miniſterpräſidenten zugewieſen,
doch nahm er ſchon im Januar 1849
ſeine Entlaſſung, wurde zunächſt Mit-
glied der erſten Kammer des Land-
tags und im Herbſt Abgeordneter
der Univerſität Königsberg für den
akademiſchen Kongreß in Berlin und
kehrte Ende Oktober 1849 in ſeine
Profeſſur nach Königsberg zurück.
Unter ſeinen mancherlei Reiſen ſind
die 1838 mit Alexander Jung durch
Öſterreich, Bayern, Mittel-Deutſch-
land unternommene, die 1846 nach
Paris u. die 1856 durch die Schweiz
und Jtalien führende hervorzuheben.
Er ſtarb in Königsberg am 14. Juni
1879.

S:

Über den Titurel u. Dan-
tes Komödie, 1829. – Das Helden-
buch und die Nibelungen, 1829. –
Geſchichte der deutſchen Poeſie im
Mittelalter, 1830. – Handbuch der
allgemeinen Geſchichte der Poeſie;
III, 1832–33. – Geiſtliches Nachſpiel
zur Tragödie Fauſt, 1835. – Zur
Geſchichte der deutſchen Literatur,
1836. – Studien; V, 1839–48 (der
4. Bd. umfaßt ſeine Gedichte). –
Metamorphoſen des Herzens. Eine
Konfeſſion (Ge.), 1846. – Aus einem
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Roſ
Tagebuche 1834–45, 1854. – Die
Poeſie u. ihre Geſchichte, oder: Ent-
wickelung der poetiſchen Jdee der
Völker, 1855. – Von Magdeburg
bis Königsberg (Autobiographie von
1805–1833), 1873. – Neue Studien;
II, 1875–78.

Roſenow, Emil,

wurde am 9.
März 1871 in Köln a. Rh. geboren,
wo ſein aus Dallentin in Pommern
ſtammender Vater, der Schuhmacher-
meiſter Friedrich R., in guten Ver-
hältniſſen lebte. Dieſe trübten ſich
aber bald, als der Vater an einem
Augenleiden erkrankte, und als er
1882 völlig erblindet ſtarb, um-
düſterte ſich die Kindheit des Sohnes,
der dann 1885 auch noch die Mutter
verlor. An eine weitere geiſtige Aus-
bildung war nun bei dem Sohne nicht
zu denken. Nach vorübergehender
Beſchäftigung bei einem Buchhändler
trat er als Lehrling in den Schaaf-
hauſenſchen Bankverein, dem er 6
Jahre angehörte. Dieſe Zeit be-
nutzte er redlich zu ſeiner Weiterbil-
dung, begann auch als Schriftſteller
für den „Kölner Anzeiger“ und die
„Elberfelder Freie Preſſe“ zu wirken
und ſtand bald mitten im Fahrwaſſer
der ſozialdemokratiſchen Agitation.
Die Folge war die Aufgabe ſeiner
Stellung im Oktbr. 1891. Jm fol-
genden Jahre ging er als Redakteur
des „Chemnitzer Beobachters“ nach
Chemnitz, wurde 1898 und auch 1903
für den 20. ſächſiſchen Wahlkreis in
den Reichstag gewählt und ſiedelte
nun im Herbſt 1898 nach Berlin über,
wo er, nachdem er 1899 die Chef-
redaktion der „Rheiniſch-Weſtfäliſchen
Arbeiterzeitung“ in Dortmund vor-
übergehend geführt hatte, ſeit Jan.
1900 ſeinen Wohnſitz beibehielt. Er
ſtarb am 7. Februar 1904 in Schöne-
berg bei Berlin.

S:

Kater Lampe
(Kom.), 1906. – Geſammelte Dramen
(hrsg. von ſeiner Gattin, mit einer
biogr. Einleitung von Dr. Chriſtian
Gaehde), 1912 [Jnhalt: Daheim

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[52/0056] Roſ Roſ fort und wurde hier durch Hinrichs für das Studium der Hegelſchen Phi- loſophie gewonnen. Oſtern 1827 ging er nach Heidelberg, wo er auch mit der altdeutſchen Literatur ſich be- ſchäftigte, u. kehrte 1828 nach Halle zurück, wo er promovierte und ſich im Juli d. J. in der philoſophiſchen Fakultät habilitierte. Am 18. Juli 1831 wurde er zum außerordentl. Profeſſor ernannt und erhielt im Herbſt 1833 die durch Herbarts Berufung nach Göttingen erledigte Profeſſur in Königsberg, die er mit einer Unterbrechung bis an ſeinen Tod verſah. Jm Jahre 1848 wurde er nämlich, unter Offenhaltung ſei- ner Profeſſur, mit dem Charakter eines Rats erſter Klaſſe zum vor- tragenden Rat im Staatsminiſterium in Berlin ernannt und unmittelbar dem Miniſterpräſidenten zugewieſen, doch nahm er ſchon im Januar 1849 ſeine Entlaſſung, wurde zunächſt Mit- glied der erſten Kammer des Land- tags und im Herbſt Abgeordneter der Univerſität Königsberg für den akademiſchen Kongreß in Berlin und kehrte Ende Oktober 1849 in ſeine Profeſſur nach Königsberg zurück. Unter ſeinen mancherlei Reiſen ſind die 1838 mit Alexander Jung durch Öſterreich, Bayern, Mittel-Deutſch- land unternommene, die 1846 nach Paris u. die 1856 durch die Schweiz und Jtalien führende hervorzuheben. Er ſtarb in Königsberg am 14. Juni 1879. S: Über den Titurel u. Dan- tes Komödie, 1829. – Das Helden- buch und die Nibelungen, 1829. – Geſchichte der deutſchen Poeſie im Mittelalter, 1830. – Handbuch der allgemeinen Geſchichte der Poeſie; III, 1832–33. – Geiſtliches Nachſpiel zur Tragödie Fauſt, 1835. – Zur Geſchichte der deutſchen Literatur, 1836. – Studien; V, 1839–48 (der 4. Bd. umfaßt ſeine Gedichte). – Metamorphoſen des Herzens. Eine Konfeſſion (Ge.), 1846. – Aus einem Tagebuche 1834–45, 1854. – Die Poeſie u. ihre Geſchichte, oder: Ent- wickelung der poetiſchen Jdee der Völker, 1855. – Von Magdeburg bis Königsberg (Autobiographie von 1805–1833), 1873. – Neue Studien; II, 1875–78. Roſenow, Emil, wurde am 9. März 1871 in Köln a. Rh. geboren, wo ſein aus Dallentin in Pommern ſtammender Vater, der Schuhmacher- meiſter Friedrich R., in guten Ver- hältniſſen lebte. Dieſe trübten ſich aber bald, als der Vater an einem Augenleiden erkrankte, und als er 1882 völlig erblindet ſtarb, um- düſterte ſich die Kindheit des Sohnes, der dann 1885 auch noch die Mutter verlor. An eine weitere geiſtige Aus- bildung war nun bei dem Sohne nicht zu denken. Nach vorübergehender Beſchäftigung bei einem Buchhändler trat er als Lehrling in den Schaaf- hauſenſchen Bankverein, dem er 6 Jahre angehörte. Dieſe Zeit be- nutzte er redlich zu ſeiner Weiterbil- dung, begann auch als Schriftſteller für den „Kölner Anzeiger“ und die „Elberfelder Freie Preſſe“ zu wirken und ſtand bald mitten im Fahrwaſſer der ſozialdemokratiſchen Agitation. Die Folge war die Aufgabe ſeiner Stellung im Oktbr. 1891. Jm fol- genden Jahre ging er als Redakteur des „Chemnitzer Beobachters“ nach Chemnitz, wurde 1898 und auch 1903 für den 20. ſächſiſchen Wahlkreis in den Reichstag gewählt und ſiedelte nun im Herbſt 1898 nach Berlin über, wo er, nachdem er 1899 die Chef- redaktion der „Rheiniſch-Weſtfäliſchen Arbeiterzeitung“ in Dortmund vor- übergehend geführt hatte, ſeit Jan. 1900 ſeinen Wohnſitz beibehielt. Er ſtarb am 7. Februar 1904 in Schöne- berg bei Berlin. S: Kater Lampe (Kom.), 1906. – Geſammelte Dramen (hrsg. von ſeiner Gattin, mit einer biogr. Einleitung von Dr. Chriſtian Gaehde), 1912 [Jnhalt: Daheim *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/56>, abgerufen am 24.11.2024.