Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Spi tete, befiel ihn 1888 ein Gehörleiden,dessen Anzeichen schon früher aufge- treten waren. Er suchte in Wiesbaden Heilung, und obwohl sich das Gehör etwas besserte, mußte er doch 1889 um seine Entlassung aus dem Lehrer- beruf nachsuchen. Er fand zunächst in Wiesbaden Beschäftigung als Mit- arbeiter an den verschiedensten Blät- tern und setzte nebenher seine Stu- dien in Philosophie, Pädagogik, Li- teratur, besonders aber in Geschichte des nassauischen Landes fort. 1892 berief ihn der Magistrat von Wies- baden zur Ordnung des Stadtarchivs, einer Arbeit, die Sp. zu vollster Zu- friedenheit der Auftraggeber löste. Er blieb seitdem provisorischer Archiv- Verwalter, bis er 1900 als Vorsteher des Stadtarchivs unter die Magi- stratsbeamten aufgenommen wurde. Bereits 1894 war er in Bern zum Dr. phil. promoviert worden, und 1904 ernannte ihn der Großherzog von Luxemburg zum Hofrat. Seit 1900 gibt er auch die "Nassovia", eine Zeitschrift für nassauische Ge- schichte und Heimatkunde heraus. Außer einer großen Anzahl pädago- gischer, historischer, topographischer Schriften veröffentlichte er S: Wald- Spi mersfeld (R. vom Westerwalde), 1906.- Herzog Adolf von Nassau (Ein Zypressenkranz), 1906. - Lebenserin- nerungen eines Nassauer Achtund- vierzigers, 1906. - Jmagina (E.), 1907. - Gisela Brömser v. Rüdesheim (Dr.), 1908. - Limes romanus (R.), 1912. Spielmann, Karl, Pseud. f. Karl Spielmann, L. H., Pseud. für Spielmann, Melanie, geb. am S: Reinheit (R. einer Schauspielerin), *Spiero, Georg Heinrich, geb. S: Gedichte des *
Spi tete, befiel ihn 1888 ein Gehörleiden,deſſen Anzeichen ſchon früher aufge- treten waren. Er ſuchte in Wiesbaden Heilung, und obwohl ſich das Gehör etwas beſſerte, mußte er doch 1889 um ſeine Entlaſſung aus dem Lehrer- beruf nachſuchen. Er fand zunächſt in Wiesbaden Beſchäftigung als Mit- arbeiter an den verſchiedenſten Blät- tern und ſetzte nebenher ſeine Stu- dien in Philoſophie, Pädagogik, Li- teratur, beſonders aber in Geſchichte des naſſauiſchen Landes fort. 1892 berief ihn der Magiſtrat von Wies- baden zur Ordnung des Stadtarchivs, einer Arbeit, die Sp. zu vollſter Zu- friedenheit der Auftraggeber löſte. Er blieb ſeitdem proviſoriſcher Archiv- Verwalter, bis er 1900 als Vorſteher des Stadtarchivs unter die Magi- ſtratsbeamten aufgenommen wurde. Bereits 1894 war er in Bern zum Dr. phil. promoviert worden, und 1904 ernannte ihn der Großherzog von Luxemburg zum Hofrat. Seit 1900 gibt er auch die „Naſſovia“, eine Zeitſchrift für naſſauiſche Ge- ſchichte und Heimatkunde heraus. Außer einer großen Anzahl pädago- giſcher, hiſtoriſcher, topographiſcher Schriften veröffentlichte er S: Wald- Spi mersfeld (R. vom Weſterwalde), 1906.– Herzog Adolf von Naſſau (Ein Zypreſſenkranz), 1906. – Lebenserin- nerungen eines Naſſauer Achtund- vierzigers, 1906. – Jmagina (E.), 1907. – Giſela Brömſer v. Rüdesheim (Dr.), 1908. – Limes romanus (R.), 1912. Spielmann, Karl, Pſeud. f. Karl Spielmann, L. H., Pſeud. für Spielmann, Melanie, geb. am S: Reinheit (R. einer Schauſpielerin), *Spiero, Georg Heinrich, geb. S: Gedichte des *
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Spi
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tete, befiel ihn 1888 ein Gehörleiden,
deſſen Anzeichen ſchon früher aufge-
treten waren. Er ſuchte in Wiesbaden
Heilung, und obwohl ſich das Gehör
etwas beſſerte, mußte er doch 1889
um ſeine Entlaſſung aus dem Lehrer-
beruf nachſuchen. Er fand zunächſt
in Wiesbaden Beſchäftigung als Mit-
arbeiter an den verſchiedenſten Blät-
tern und ſetzte nebenher ſeine Stu-
dien in Philoſophie, Pädagogik, Li-
teratur, beſonders aber in Geſchichte
des naſſauiſchen Landes fort. 1892
berief ihn der Magiſtrat von Wies-
baden zur Ordnung des Stadtarchivs,
einer Arbeit, die Sp. zu vollſter Zu-
friedenheit der Auftraggeber löſte.
Er blieb ſeitdem proviſoriſcher Archiv-
Verwalter, bis er 1900 als Vorſteher
des Stadtarchivs unter die Magi-
ſtratsbeamten aufgenommen wurde.
Bereits 1894 war er in Bern zum
Dr. phil. promoviert worden, und
1904 ernannte ihn der Großherzog
von Luxemburg zum Hofrat. Seit
1900 gibt er auch die „Naſſovia“,
eine Zeitſchrift für naſſauiſche Ge-
ſchichte und Heimatkunde heraus.
Außer einer großen Anzahl pädago-
giſcher, hiſtoriſcher, topographiſcher
Schriften veröffentlichte er
S: Wald-
wanderungen, 1890. – Sagen und
Geſchichten aus dem Naſſauer Lande,
1894. 2. A. 1899. – Die Kinder des
Wendenfürſten (E.), 1892. – Der
Kyffhäuſerkaiſer (E.), 1897. – Guten-
berg und ſeine Schüler (E.), 1897. –
Naſſauer Erzählungen; IV, 1899. –
Burggraf, Kurfürſt und Junker (E.),
1900. – Die Tochter des Adepten
(E.), 1900. – Sirona (E. a. Wies-
badens Vergangenheit), 1900. – Els-
lein von Caub (E.), 1900. – Graf
Balthaſar (E.), 1900. – Jotham
(Bibl. E.), 1901. – Hannibal (Dr. v.
Chr. D. Grabbe, ergänzt und f. d.
Bühne bearb.), 1901. – Spielmanns-
klänge (Ge.), 1904. 2. A. 1906. –
Das Teſtament von Weilburg (Hiſt.
Feſtſp.), 1906. – Balzar von Flam-
mersfeld (R. vom Weſterwalde), 1906.
– Herzog Adolf von Naſſau (Ein
Zypreſſenkranz), 1906. – Lebenserin-
nerungen eines Naſſauer Achtund-
vierzigers, 1906. – Jmagina (E.), 1907.
– Giſela Brömſer v. Rüdesheim (Dr.),
1908. – Limes romanus (R.), 1912.
Spielmann, Karl, Pſeud. f. Karl
Friedrich Kerkow; ſ. d.!
Spielmann, L. H., Pſeud. für
Ludwig Hamann; ſ. d.!
Spielmann, Melanie, geb. am
21. Auguſt 1886 in Wien, wirkte als
Schauſpielerin (1905) in Wiesbaden.
S: Reinheit (R. einer Schauſpielerin),
1905.
*Spiero, Georg Heinrich, geb.
am 24. März 1876 in Königsberg
i. Pr. als der Sohn eines Kauf-
manns, beſuchte 1882–93 das königl.
Friedrichskollegium daſelbſt, ſtudierte
darauf in Berlin, Freiburg i. B. und
Leipzig zuerſt germaniſche Philologie,
ſpäter die Rechte und wurde im Dez.
1897 in Leipzig zum Dr. jur. promo-
viert. Seit dem Februar 1898 Re-
ferendar, arbeitete er an den Gerich-
ten in Tangermünde und Kottbus,
nahm aber 1900 ſeinen Abſchied aus
dem Juriſtendienſt, um ſich einem
kaufmänniſchen Berufe zu widmen.
Er lebt ſeit 1901 als Chef eines grö-
ßeren Handlungshauſes in Hamburg,
findet daneben aber noch Muße, ſein
Jntereſſe für wiſſenſchaftliche und
künſtleriſche Beſtrebungen zu betäti-
gen. So iſt er ſeit 1904 literariſcher
Referent der „Grenzboten“, ſeit
Oſtern 1911 Dozent der Literaturge-
ſchichte an der ſtaatlichen Kunſtge-
werbeſchule und gründete 1905 die
„Hamburger Kunſtgeſellſchaft“, deren
Vorſitz er führt.
S: Gedichte des
Wanderers, 1902. 2. A. 1912. – Kranz
und Krähen (Neue Ge.), 1903. 2. A.
1912. – Fontane-Brevier (mit O.
Spiero), 1905. – Hermen (Eſſays
u. Studien), 1906. 2. A. 1912. – Ge-
ſchichte der deutſchen Lyrik ſeit Clau-
dius, 1909. – Rudolf Lindau (Literar.
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