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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Smo
a. Oder. Er wirkt gegenwärtig als
Lehrer und Organist in Blumerode
b. Maltsch a. Oder (Schlesien). Viele
seiner Dichtungen in schlesischem Dia-
lekt haben Aufnahme in Zeitungen
u. Zeitschriften gefunden; sein humo-
ristisches Werkchen in Hochdeutsch hat
kein Geringerer als Wilhelm Busch
einer wohlwollenden Durchsicht un-
terzogen.

S:

Ottomar Zeh, der ver-
schwiegene Registrator (Gereimtes),
1904.

*Smolle, Leo,

geb. am 15. Oktbr.
1848 in Cilli (Steiermark) als der
Sohn des k. k. Beamten Anton S.,
der 1863 in das Handelsministerium
nach Wien berufen ward, besuchte bis
dahin das Gymnasium in seiner Va-
terstadt und wurde schon damals
durch die historischen Erinnerungen
an die alten Grafen von Cilli für
Geschichte und Poesie begeistert. Er
beendete dann seine Vorstudien am
Piaristengymnasium in der Joseph-
stadt Wiens und studierte darauf an
der Universität daselbst Philosophie,
Geschichte und Germanistik. Jm Jahre
1871 wurde er Gymnasiallehrer in
Zuaim (Mähren), kam 1878 in glei-
cher Eigenschaft nach Brünn u. 1887
als Professor an das I. Staatsgym-
nasium des II. Wiener Bezirks, an
dem er noch jetzt tätig ist. Für seine
verdienstliche Wirksamkeit wurde ihm
die kaiserl. goldene Medaille u. 1897
der Titel eines Schulrats verliehen.
Als Schriftsteller hat er sich beson-
ders auf dem Gebiet der Geschichte
und der historisch-patriotischen Ju-
gendliteratur bekannt gemacht. Hier
sind zu erwähnen

S:

Grundzüge zur
deutschen Literaturgeschichte, 1901. -
Kreuz u. Halbmond (Hist. E.), 1904.
- Friedrich Schiller. Sein Leben u.
Wirken, 1905. - Gesühnt (E. aus der
Zeit Mozarts), 1906. - Der letzte
Graf von Cilli (Hist. E. aus Steier-
marks Vergangenheit), 1907. - Der
treue Spielmann (E. a. d. Zeit Leo-
polds des Glorreichen), 1907. - Mein
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Söd
liebes Wien (Schildergn. und En.),
1909. - Wilhelm von Tegetthoff, ein
Held zur See (Hist. E.), 1910. - Aus
sturmbewegter Zeit (desgl.), 1911. -
Sagenbuch aus Österreich u. Ungarn
(für die Jugend), 1911. - Rund um
die Adria (Jllustrierte Reiseskizze),
1912.

Soden, Eugenie von,

eine Tochter
des Professors Theodor Freiherrn
von S. und eine Schwester des be-
kannten Prof. der Theologie in Ber-
lin, Hermann Freiherr v. S., wurde
am 21. Oktober 1858 in Eßlingen
(Württemberg) geboren, wo ihre
Mutter Klementine, geb. Camerer,
ein Mädchenpensionat, verbunden mit
einer öffentlichen Schule, leitete. Jn
letzterer erhielt Eugenie ihre Ausbil-
dung und, nachdem sie die Lehrbe-
fähigung erworben, unterrichtete auch
an derselben. Jm Jahre 1892 zog
sie mit ihren Eltern nach Cannstatt,
wo sie seitdem als Schriftstellerin u.
als Rednerin für Frauenbewegung,
für die Mäßigkeitssache, für soziale
Arbeit etc. tätig ist.

S:

Aus meiner
Mappe, 1893. - Heidekraut (Ge.),
1905. - Von Freiheit zu Größe (E.),
1910. - Wissen ist Macht (E.), 1910.
- Mädchenideale (Festsp.), 1912. -
Blumenwettstreit (Festsp.), 1912.

*Söderström, Hugo,

wurde am
20. Nov. 1835 zu Breslau geboren,
woselbst sein Vater Universitätsbe-
amter war. Der frühe Tod des letz-
teren veranlaßte ihn, im entscheiden-
den Augenblick die beabsichtigte aka-
demische Laufbahn mit einer rein
realistischen zu vertauschen. Er wurde
Kaufmann und reüssierte mit Glück
in einer Reihe von Stellungen als
Kontorist, Buchhalter usw. Während
dieser Zeit folgte er dem ihm inne-
wohnenden Drange nach idealer Tä-
tigkeit, indem er einerseits sich dem
Studium der Ästhetik, Philosophie,
der Klassiker alter und neuer Zeit
widmete, anderseits selbst produktiv
wurde, zunächst auf den Gebieten

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Smo
a. Oder. Er wirkt gegenwärtig als
Lehrer und Organiſt in Blumerode
b. Maltſch a. Oder (Schleſien). Viele
ſeiner Dichtungen in ſchleſiſchem Dia-
lekt haben Aufnahme in Zeitungen
u. Zeitſchriften gefunden; ſein humo-
riſtiſches Werkchen in Hochdeutſch hat
kein Geringerer als Wilhelm Buſch
einer wohlwollenden Durchſicht un-
terzogen.

S:

Ottomar Zeh, der ver-
ſchwiegene Regiſtrator (Gereimtes),
1904.

*Smolle, Leo,

geb. am 15. Oktbr.
1848 in Cilli (Steiermark) als der
Sohn des k. k. Beamten Anton S.,
der 1863 in das Handelsminiſterium
nach Wien berufen ward, beſuchte bis
dahin das Gymnaſium in ſeiner Va-
terſtadt und wurde ſchon damals
durch die hiſtoriſchen Erinnerungen
an die alten Grafen von Cilli für
Geſchichte und Poeſie begeiſtert. Er
beendete dann ſeine Vorſtudien am
Piariſtengymnaſium in der Joſeph-
ſtadt Wiens und ſtudierte darauf an
der Univerſität daſelbſt Philoſophie,
Geſchichte und Germaniſtik. Jm Jahre
1871 wurde er Gymnaſiallehrer in
Zuaim (Mähren), kam 1878 in glei-
cher Eigenſchaft nach Brünn u. 1887
als Profeſſor an das I. Staatsgym-
naſium des II. Wiener Bezirks, an
dem er noch jetzt tätig iſt. Für ſeine
verdienſtliche Wirkſamkeit wurde ihm
die kaiſerl. goldene Medaille u. 1897
der Titel eines Schulrats verliehen.
Als Schriftſteller hat er ſich beſon-
ders auf dem Gebiet der Geſchichte
und der hiſtoriſch-patriotiſchen Ju-
gendliteratur bekannt gemacht. Hier
ſind zu erwähnen

S:

Grundzüge zur
deutſchen Literaturgeſchichte, 1901. –
Kreuz u. Halbmond (Hiſt. E.), 1904.
– Friedrich Schiller. Sein Leben u.
Wirken, 1905. – Geſühnt (E. aus der
Zeit Mozarts), 1906. – Der letzte
Graf von Cilli (Hiſt. E. aus Steier-
marks Vergangenheit), 1907. – Der
treue Spielmann (E. a. d. Zeit Leo-
polds des Glorreichen), 1907. – Mein
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Söd
liebes Wien (Schildergn. und En.),
1909. – Wilhelm von Tegetthoff, ein
Held zur See (Hiſt. E.), 1910. – Aus
ſturmbewegter Zeit (desgl.), 1911. –
Sagenbuch aus Öſterreich u. Ungarn
(für die Jugend), 1911. – Rund um
die Adria (Jlluſtrierte Reiſeſkizze),
1912.

Soden, Eugenie von,

eine Tochter
des Profeſſors Theodor Freiherrn
von S. und eine Schweſter des be-
kannten Prof. der Theologie in Ber-
lin, Hermann Freiherr v. S., wurde
am 21. Oktober 1858 in Eßlingen
(Württemberg) geboren, wo ihre
Mutter Klementine, geb. Camerer,
ein Mädchenpenſionat, verbunden mit
einer öffentlichen Schule, leitete. Jn
letzterer erhielt Eugenie ihre Ausbil-
dung und, nachdem ſie die Lehrbe-
fähigung erworben, unterrichtete auch
an derſelben. Jm Jahre 1892 zog
ſie mit ihren Eltern nach Cannſtatt,
wo ſie ſeitdem als Schriftſtellerin u.
als Rednerin für Frauenbewegung,
für die Mäßigkeitsſache, für ſoziale
Arbeit ꝛc. tätig iſt.

S:

Aus meiner
Mappe, 1893. – Heidekraut (Ge.),
1905. – Von Freiheit zu Größe (E.),
1910. – Wiſſen iſt Macht (E.), 1910.
– Mädchenideale (Feſtſp.), 1912. –
Blumenwettſtreit (Feſtſp.), 1912.

*Söderſtröm, Hugo,

wurde am
20. Nov. 1835 zu Breslau geboren,
woſelbſt ſein Vater Univerſitätsbe-
amter war. Der frühe Tod des letz-
teren veranlaßte ihn, im entſcheiden-
den Augenblick die beabſichtigte aka-
demiſche Laufbahn mit einer rein
realiſtiſchen zu vertauſchen. Er wurde
Kaufmann und reüſſierte mit Glück
in einer Reihe von Stellungen als
Kontoriſt, Buchhalter uſw. Während
dieſer Zeit folgte er dem ihm inne-
wohnenden Drange nach idealer Tä-
tigkeit, indem er einerſeits ſich dem
Studium der Äſthetik, Philoſophie,
der Klaſſiker alter und neuer Zeit
widmete, anderſeits ſelbſt produktiv
wurde, zunächſt auf den Gebieten

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[451/0455] Smo Söd a. Oder. Er wirkt gegenwärtig als Lehrer und Organiſt in Blumerode b. Maltſch a. Oder (Schleſien). Viele ſeiner Dichtungen in ſchleſiſchem Dia- lekt haben Aufnahme in Zeitungen u. Zeitſchriften gefunden; ſein humo- riſtiſches Werkchen in Hochdeutſch hat kein Geringerer als Wilhelm Buſch einer wohlwollenden Durchſicht un- terzogen. S: Ottomar Zeh, der ver- ſchwiegene Regiſtrator (Gereimtes), 1904. *Smolle, Leo, geb. am 15. Oktbr. 1848 in Cilli (Steiermark) als der Sohn des k. k. Beamten Anton S., der 1863 in das Handelsminiſterium nach Wien berufen ward, beſuchte bis dahin das Gymnaſium in ſeiner Va- terſtadt und wurde ſchon damals durch die hiſtoriſchen Erinnerungen an die alten Grafen von Cilli für Geſchichte und Poeſie begeiſtert. Er beendete dann ſeine Vorſtudien am Piariſtengymnaſium in der Joſeph- ſtadt Wiens und ſtudierte darauf an der Univerſität daſelbſt Philoſophie, Geſchichte und Germaniſtik. Jm Jahre 1871 wurde er Gymnaſiallehrer in Zuaim (Mähren), kam 1878 in glei- cher Eigenſchaft nach Brünn u. 1887 als Profeſſor an das I. Staatsgym- naſium des II. Wiener Bezirks, an dem er noch jetzt tätig iſt. Für ſeine verdienſtliche Wirkſamkeit wurde ihm die kaiſerl. goldene Medaille u. 1897 der Titel eines Schulrats verliehen. Als Schriftſteller hat er ſich beſon- ders auf dem Gebiet der Geſchichte und der hiſtoriſch-patriotiſchen Ju- gendliteratur bekannt gemacht. Hier ſind zu erwähnen S: Grundzüge zur deutſchen Literaturgeſchichte, 1901. – Kreuz u. Halbmond (Hiſt. E.), 1904. – Friedrich Schiller. Sein Leben u. Wirken, 1905. – Geſühnt (E. aus der Zeit Mozarts), 1906. – Der letzte Graf von Cilli (Hiſt. E. aus Steier- marks Vergangenheit), 1907. – Der treue Spielmann (E. a. d. Zeit Leo- polds des Glorreichen), 1907. – Mein liebes Wien (Schildergn. und En.), 1909. – Wilhelm von Tegetthoff, ein Held zur See (Hiſt. E.), 1910. – Aus ſturmbewegter Zeit (desgl.), 1911. – Sagenbuch aus Öſterreich u. Ungarn (für die Jugend), 1911. – Rund um die Adria (Jlluſtrierte Reiſeſkizze), 1912. Soden, Eugenie von, eine Tochter des Profeſſors Theodor Freiherrn von S. und eine Schweſter des be- kannten Prof. der Theologie in Ber- lin, Hermann Freiherr v. S., wurde am 21. Oktober 1858 in Eßlingen (Württemberg) geboren, wo ihre Mutter Klementine, geb. Camerer, ein Mädchenpenſionat, verbunden mit einer öffentlichen Schule, leitete. Jn letzterer erhielt Eugenie ihre Ausbil- dung und, nachdem ſie die Lehrbe- fähigung erworben, unterrichtete auch an derſelben. Jm Jahre 1892 zog ſie mit ihren Eltern nach Cannſtatt, wo ſie ſeitdem als Schriftſtellerin u. als Rednerin für Frauenbewegung, für die Mäßigkeitsſache, für ſoziale Arbeit ꝛc. tätig iſt. S: Aus meiner Mappe, 1893. – Heidekraut (Ge.), 1905. – Von Freiheit zu Größe (E.), 1910. – Wiſſen iſt Macht (E.), 1910. – Mädchenideale (Feſtſp.), 1912. – Blumenwettſtreit (Feſtſp.), 1912. *Söderſtröm, Hugo, wurde am 20. Nov. 1835 zu Breslau geboren, woſelbſt ſein Vater Univerſitätsbe- amter war. Der frühe Tod des letz- teren veranlaßte ihn, im entſcheiden- den Augenblick die beabſichtigte aka- demiſche Laufbahn mit einer rein realiſtiſchen zu vertauſchen. Er wurde Kaufmann und reüſſierte mit Glück in einer Reihe von Stellungen als Kontoriſt, Buchhalter uſw. Während dieſer Zeit folgte er dem ihm inne- wohnenden Drange nach idealer Tä- tigkeit, indem er einerſeits ſich dem Studium der Äſthetik, Philoſophie, der Klaſſiker alter und neuer Zeit widmete, anderſeits ſelbſt produktiv wurde, zunächſt auf den Gebieten * 29*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 451. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/455>, abgerufen am 22.11.2024.