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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Sie
graphie studierte und unterzog sich
1873 dem Staatsexamen. Er war
dann Oberlehrer in Scheftlarn, Assi-
stent in Dinkelsbühl, Reallehrer in
Freising und wurde dann Professor
an der kgl. Luitpold-Kreisoberreal-
schule in München. Von 1899-1902
gehörte er auch dem Gemeindekolle-
gium daselbst und dem bayerischen
Landtage an.

S:

Werner der Schire
(Vaterl. Schsp.), 1910. - Barbarossa
(Dram. G.), 1910.

Siebe, Josephine,

geb. am 10. Nov.
1870 in Leipzig, lebt daselbst, schrieb
außer mehreren Jugendschriften

S:


Stille Kämpfer (R.), 1901. - Durch-
gerungen (R. a. d. Leipziger Musik-
leben), 1. u. 2. A. 1907. - Oberheu-
dorfer Buben- und Mädelgeschichten
(16 En.), 1908. 3. A. 1911. - Lustige
Fahrten ins Blaue hinein (10 heitere
En. f. d. Jugd.), 1910. - Kleinstadt-
kinder (Buben- und Mädelgeschn.),
1910. - Jm Paradiesgärtlein (Ein
Buch für Kinderfreunde), 1910. -
Deutsche Jugend in schwerer Zeit (E.
für die reifere Jugd.), 2. A. 1910. -
Heimatsucher (Aus der Gesch. einer
Familie), 1911.

Siebel, Karl,

pseud. Emil Thil-
va,
wurde als der Sohn eines Kauf-
manns am 13. Jan. 1836 zu Bar-
men geboren. Seine Schulbildung
erhielt er erst durch Privatlehrer im
väterlichen Hause, dann auf der
Realschule seiner Vaterstadt u. end-
lich auf der höheren Lehranstalt zu
Rheydt. Nach dem Willen seines
Vaters trat er 1850 in dessen Ge-
schäft als Lehrling ein. Seine Ab-
neigung gegen diesen Beruf suchte er
durch Beschäftigung mit der Poesie
zu bemeistern, wozu ihn der freund-
schaftliche Verkehr mit Emil Ritter-
haus (s. d.) und Hugo Oelbermann
(s. d.) je länger je mehr hindrängte.
Hatten diese drei doch schon in der
Schülerzeit einen "Wupperbund" zu
jugendlich poetischem Treiben gestif-
tet. Später gehörte S. auch als täti-
[Spaltenumbruch]

Sie
ges und geschätztes Mitglied dem
"Sonntagskränzchen" im Roeber-
schen Hause an. Schon 1854 erschie-
nen seine ersten dichterischen Versuche
im "Album aus dem Wuppertale",
hrsg. von Richard Seel. Von 1856
ab brachte er drei Jahre auf Reisen
zu und hielt sich namentlich längere
Zeit in Berlin und England auf, sich
den Studien und literarischer Tätig-
keit widmend. Jm Jahre 1860 kehrte
er in die Heimat zurück. Später von
einem Brustleiden befallen, suchte er
zweimal (1866 und 1867) auf der
Jnsel Madeira Heilung, aber kaum
von der letzten Reise heimgekehrt,
starb er zu Elberfeld am 9. (nicht 10.)
Mai 1868.

S:

Tannhäuser (D.), 1854;
2. Aufl., verm. um: Ein Sohn der
Zeit (Aphorismen), 1858. - Jesus v.
Nazareth (G.), 1856. - Gedichte, 1856.
- Religion und Liebe (R.), 1860. -
Arabesken (Ge.), 1861. - Dichtungen
zur Shakespeare-Feier, 1864. - Ly-
rik, 1866. - Gruß aus Rheinland
(Anthologie), 2. Aufl., 1866. - Dich-
tungen; hrsg. von Emil Ritterhaus,
1877.

Siebenlist, Ottilie,

geb. am 14.
Okt. 1859 zu Preßburg in Ungarn,
lebt in Wien.

S:

Gespenster der Er-
innerung, 1897.

Siebenrock, Joseph,

der Sohn
eines [a]us Fulgenstadt (Württemberg)
1811 in die Schweiz eingewanderten
und hier naturalisierten Bäckers,
wurde am 8. Septbr. 1821 zu Lau-
fenburg geboren, besuchte die dortige
Bezirksschule mit bestem Erfolge u.
bildete sich auch in der Musik, na-
mentlich im Klavier- und Orgelspiel
aus. Seine ökonomischen Verhält-
nisse erlaubten ihm die Fortsetzung
seiner Studien nicht, und so trat er,
nachdem seine Eltern 1838 nach Ba-
den übergesiedelt waren, bei einem
Buchbinder in Zürich 1839 in die
Lehre, die 1842 beendet war. Nach
kurzer Wanderschaft bezog er 1843
das Lehrerseminar zu Lenzburg,

*


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Sie
graphie ſtudierte und unterzog ſich
1873 dem Staatsexamen. Er war
dann Oberlehrer in Scheftlarn, Aſſi-
ſtent in Dinkelsbühl, Reallehrer in
Freiſing und wurde dann Profeſſor
an der kgl. Luitpold-Kreisoberreal-
ſchule in München. Von 1899–1902
gehörte er auch dem Gemeindekolle-
gium daſelbſt und dem bayeriſchen
Landtage an.

S:

Werner der Schire
(Vaterl. Schſp.), 1910. – Barbaroſſa
(Dram. G.), 1910.

Siebe, Joſephine,

geb. am 10. Nov.
1870 in Leipzig, lebt daſelbſt, ſchrieb
außer mehreren Jugendſchriften

S:


Stille Kämpfer (R.), 1901. – Durch-
gerungen (R. a. d. Leipziger Muſik-
leben), 1. u. 2. A. 1907. – Oberheu-
dorfer Buben- und Mädelgeſchichten
(16 En.), 1908. 3. A. 1911. – Luſtige
Fahrten ins Blaue hinein (10 heitere
En. f. d. Jugd.), 1910. – Kleinſtadt-
kinder (Buben- und Mädelgeſchn.),
1910. – Jm Paradiesgärtlein (Ein
Buch für Kinderfreunde), 1910. –
Deutſche Jugend in ſchwerer Zeit (E.
für die reifere Jugd.), 2. A. 1910. –
Heimatſucher (Aus der Geſch. einer
Familie), 1911.

Siebel, Karl,

pſeud. Emil Thil-
va,
wurde als der Sohn eines Kauf-
manns am 13. Jan. 1836 zu Bar-
men geboren. Seine Schulbildung
erhielt er erſt durch Privatlehrer im
väterlichen Hauſe, dann auf der
Realſchule ſeiner Vaterſtadt u. end-
lich auf der höheren Lehranſtalt zu
Rheydt. Nach dem Willen ſeines
Vaters trat er 1850 in deſſen Ge-
ſchäft als Lehrling ein. Seine Ab-
neigung gegen dieſen Beruf ſuchte er
durch Beſchäftigung mit der Poeſie
zu bemeiſtern, wozu ihn der freund-
ſchaftliche Verkehr mit Emil Ritter-
haus (ſ. d.) und Hugo Oelbermann
(ſ. d.) je länger je mehr hindrängte.
Hatten dieſe drei doch ſchon in der
Schülerzeit einen „Wupperbund“ zu
jugendlich poetiſchem Treiben geſtif-
tet. Später gehörte S. auch als täti-
[Spaltenumbruch]

Sie
ges und geſchätztes Mitglied dem
„Sonntagskränzchen“ im Roeber-
ſchen Hauſe an. Schon 1854 erſchie-
nen ſeine erſten dichteriſchen Verſuche
im „Album aus dem Wuppertale“,
hrsg. von Richard Seel. Von 1856
ab brachte er drei Jahre auf Reiſen
zu und hielt ſich namentlich längere
Zeit in Berlin und England auf, ſich
den Studien und literariſcher Tätig-
keit widmend. Jm Jahre 1860 kehrte
er in die Heimat zurück. Später von
einem Bruſtleiden befallen, ſuchte er
zweimal (1866 und 1867) auf der
Jnſel Madeira Heilung, aber kaum
von der letzten Reiſe heimgekehrt,
ſtarb er zu Elberfeld am 9. (nicht 10.)
Mai 1868.

S:

Tannhäuſer (D.), 1854;
2. Aufl., verm. um: Ein Sohn der
Zeit (Aphorismen), 1858. – Jeſus v.
Nazareth (G.), 1856. – Gedichte, 1856.
– Religion und Liebe (R.), 1860. –
Arabesken (Ge.), 1861. – Dichtungen
zur Shakeſpeare-Feier, 1864. – Ly-
rik, 1866. – Gruß aus Rheinland
(Anthologie), 2. Aufl., 1866. – Dich-
tungen; hrsg. von Emil Ritterhaus,
1877.

Siebenliſt, Ottilie,

geb. am 14.
Okt. 1859 zu Preßburg in Ungarn,
lebt in Wien.

S:

Geſpenſter der Er-
innerung, 1897.

Siebenrock, Joſeph,

der Sohn
eines [a]us Fulgenſtadt (Württemberg)
1811 in die Schweiz eingewanderten
und hier naturaliſierten Bäckers,
wurde am 8. Septbr. 1821 zu Lau-
fenburg geboren, beſuchte die dortige
Bezirksſchule mit beſtem Erfolge u.
bildete ſich auch in der Muſik, na-
mentlich im Klavier- und Orgelſpiel
aus. Seine ökonomiſchen Verhält-
niſſe erlaubten ihm die Fortſetzung
ſeiner Studien nicht, und ſo trat er,
nachdem ſeine Eltern 1838 nach Ba-
den übergeſiedelt waren, bei einem
Buchbinder in Zürich 1839 in die
Lehre, die 1842 beendet war. Nach
kurzer Wanderſchaft bezog er 1843
das Lehrerſeminar zu Lenzburg,

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[422/0426] Sie Sie graphie ſtudierte und unterzog ſich 1873 dem Staatsexamen. Er war dann Oberlehrer in Scheftlarn, Aſſi- ſtent in Dinkelsbühl, Reallehrer in Freiſing und wurde dann Profeſſor an der kgl. Luitpold-Kreisoberreal- ſchule in München. Von 1899–1902 gehörte er auch dem Gemeindekolle- gium daſelbſt und dem bayeriſchen Landtage an. S: Werner der Schire (Vaterl. Schſp.), 1910. – Barbaroſſa (Dram. G.), 1910. Siebe, Joſephine, geb. am 10. Nov. 1870 in Leipzig, lebt daſelbſt, ſchrieb außer mehreren Jugendſchriften S: Stille Kämpfer (R.), 1901. – Durch- gerungen (R. a. d. Leipziger Muſik- leben), 1. u. 2. A. 1907. – Oberheu- dorfer Buben- und Mädelgeſchichten (16 En.), 1908. 3. A. 1911. – Luſtige Fahrten ins Blaue hinein (10 heitere En. f. d. Jugd.), 1910. – Kleinſtadt- kinder (Buben- und Mädelgeſchn.), 1910. – Jm Paradiesgärtlein (Ein Buch für Kinderfreunde), 1910. – Deutſche Jugend in ſchwerer Zeit (E. für die reifere Jugd.), 2. A. 1910. – Heimatſucher (Aus der Geſch. einer Familie), 1911. Siebel, Karl, pſeud. Emil Thil- va, wurde als der Sohn eines Kauf- manns am 13. Jan. 1836 zu Bar- men geboren. Seine Schulbildung erhielt er erſt durch Privatlehrer im väterlichen Hauſe, dann auf der Realſchule ſeiner Vaterſtadt u. end- lich auf der höheren Lehranſtalt zu Rheydt. Nach dem Willen ſeines Vaters trat er 1850 in deſſen Ge- ſchäft als Lehrling ein. Seine Ab- neigung gegen dieſen Beruf ſuchte er durch Beſchäftigung mit der Poeſie zu bemeiſtern, wozu ihn der freund- ſchaftliche Verkehr mit Emil Ritter- haus (ſ. d.) und Hugo Oelbermann (ſ. d.) je länger je mehr hindrängte. Hatten dieſe drei doch ſchon in der Schülerzeit einen „Wupperbund“ zu jugendlich poetiſchem Treiben geſtif- tet. Später gehörte S. auch als täti- ges und geſchätztes Mitglied dem „Sonntagskränzchen“ im Roeber- ſchen Hauſe an. Schon 1854 erſchie- nen ſeine erſten dichteriſchen Verſuche im „Album aus dem Wuppertale“, hrsg. von Richard Seel. Von 1856 ab brachte er drei Jahre auf Reiſen zu und hielt ſich namentlich längere Zeit in Berlin und England auf, ſich den Studien und literariſcher Tätig- keit widmend. Jm Jahre 1860 kehrte er in die Heimat zurück. Später von einem Bruſtleiden befallen, ſuchte er zweimal (1866 und 1867) auf der Jnſel Madeira Heilung, aber kaum von der letzten Reiſe heimgekehrt, ſtarb er zu Elberfeld am 9. (nicht 10.) Mai 1868. S: Tannhäuſer (D.), 1854; 2. Aufl., verm. um: Ein Sohn der Zeit (Aphorismen), 1858. – Jeſus v. Nazareth (G.), 1856. – Gedichte, 1856. – Religion und Liebe (R.), 1860. – Arabesken (Ge.), 1861. – Dichtungen zur Shakeſpeare-Feier, 1864. – Ly- rik, 1866. – Gruß aus Rheinland (Anthologie), 2. Aufl., 1866. – Dich- tungen; hrsg. von Emil Ritterhaus, 1877. Siebenliſt, Ottilie, geb. am 14. Okt. 1859 zu Preßburg in Ungarn, lebt in Wien. S: Geſpenſter der Er- innerung, 1897. Siebenrock, Joſeph, der Sohn eines aus Fulgenſtadt (Württemberg) 1811 in die Schweiz eingewanderten und hier naturaliſierten Bäckers, wurde am 8. Septbr. 1821 zu Lau- fenburg geboren, beſuchte die dortige Bezirksſchule mit beſtem Erfolge u. bildete ſich auch in der Muſik, na- mentlich im Klavier- und Orgelſpiel aus. Seine ökonomiſchen Verhält- niſſe erlaubten ihm die Fortſetzung ſeiner Studien nicht, und ſo trat er, nachdem ſeine Eltern 1838 nach Ba- den übergeſiedelt waren, bei einem Buchbinder in Zürich 1839 in die Lehre, die 1842 beendet war. Nach kurzer Wanderſchaft bezog er 1843 das Lehrerſeminar zu Lenzburg, *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 422. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/426>, abgerufen am 22.11.2024.