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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Vermögensverhältnisse machten es
ihm möglich, sich ganz der Schrift-
stellerei zu widmen. Zunächst ver-
öffentlichte er eine Reihe kulturge-
schichtlicher Aufsätze in Prutz' "Deut-
schem Museum", in der "Nürnberger
Zeitschrift für deutsche Kulturge-
schichte", in dem "Bremer Sonn-
tagsblatt" und andern Zeitschriften.
Später erschienen Sagen und belle-
tristische Arbeiten, die alle auf histo-
rischer Grundlage basieren. Nachdem
S. zehn Jahre in Göttingen geweilt,
siedelte er nach Hildesheim über, wo
er die politische Zeitschrift "Der
Kurier" gründete, lebte darauf von
1863-67 wieder in Göttingen, ging
1868 nach Stuttgart, wo er für den
Halbergerschen Verlag arbeitete, u.
1872 nach Lüneburg als Redakteur
der dortigen "Anzeigen". Dort ist er
am 28. März 1885 gestorben.

S:


Sagen, Märchen, Schwänke und Ge-
bräuche aus Stadt und Stift Hildes-
heim; II, 1860. - Altdeutsche Ge-
schichten; II, 1862 (Jnhalt: Nach
hundert Jahren. - Die Metilsteiner.
- Des Maigrafen Gefahr u. Rettung.
- Der Werwolf. - Die verwandel-
ten Rosen. - Gretchen am Tor. -
Aus einem alten Hause. - Kurt Gal-
lenbachs Leid u. Lust). - Lust, Lei-
den, Lieben u. Leben aus Vorzeit u.
Gegenwart, 1857. - Wanderungen
u. Skizzen, 1863. - Blätter u. Blü-
ten vom 1000 jährigen Rosenstock zu
Hildesheim, 1867 [Jnhalt: Gang
von den Rosen zu den Kunstblüten.
- Landsknechtsfahrten (E.). - Der
Maigraf (E.). - Gedichte von dem
Hildesheimer Joseph Graenn]. - Alt-
deutscher Studentenspiegel, 1856. -
Märchenschatz aus 1001 Nacht, 1877.
- Leibeigen (Volkserz.), 1876. - Der
Wunderborn (M. u. Sg.), 1882.

*Seifert(-Grüna), Fritz,

geb. am
4. Septbr. 1875 in Grüna bei Chem-
nitz (Sachsen) als ältester Sohn des
Tischlermeisters Johann Gustav S.,
der 1882 mit seiner Familie nach
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Leipzig-Lindenau übersiedelte, trat
nach Beendigung der Schulzeit (Ostern
1890) in das Atelier der Firma Lü-
dolff u. Pirl in Leipzig als Lehrling
ein, um sich zum kunstgewerblichen
Zeichner vorbilden zu lassen, besuchte
1892-94 die Kunstakademie in Leip-
zig und ging dann nach Dresden, wo
er, teils frei schaffend, teils für ver-
schiedene Firmen als Zeichner für
Jnnendekoration, Reproduktionstech-
nik, Kunststickerei etc. tätig war. 1902
bis 1905 lebte er wieder in Leipzig,
kehrte dann nach Dresden zurück, be-
suchte hier als Zeichenlehreraspirant
die königl. Zeichenschule und legte im
Sommer 1906 die vorgeschriebene
Staatsprüfung ab. Gegenwärtig
(1909) ist er Zeichenlehrer an der
Schule in Leipzig-Schönefeld, an der
Sonntags-Gewerbeschule der Poly-
technischen Gesellschaft, sowie an der
Buchdrucker-Lehranstalt in Leipzig.

S:

Streublumen (Ge.), 1902. -
Schbaß (Dialekt-Dn.), 1906. - La-
chende Lieder (desgl.), 1909. - Das
Haus Gerson (Kaufmanns-Komödie),
1910. - Leipziger Lieder, 1910. - Weil
Lachen gesund ist (Ge. und lustige
Geschn.), 1912.

*Seiffert, Wilhelm Karl,

wurde
am 19. April 1875 in Filehne (Prov.
Posen) geboren, wo seine Mutter auf
Besuch bei ihren Eltern weilte. Sein
Vater war damals Feldwebel bei den
Garde-Füsilieren in Berlin, nahm
aber 1884 die Stelle eines Kompag-
nie-Verwalters beim königl. Kadet-
tenhause in Bensberg bei Köln a. Rh.
an. Jm folgenden Jahre trat Karl
S. als Hospitant in die Sexta des
Kadettenhauses ein, und als sein
Vater 1891 als Feldwebel-Leutnant
u. Kompagnie-Verwalter zur Haupt-
kadettenanstalt in Groß-Lichterfelde
bei Berlin versetzt wurde, besuchte
der Sohn auch diese Anstalt u. legte
an derselben zu Anfang d. J. 1895
die Abiturientenprüfung ab. Jm
März d. J. trat er als Posteleve in

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Vermögensverhältniſſe machten es
ihm möglich, ſich ganz der Schrift-
ſtellerei zu widmen. Zunächſt ver-
öffentlichte er eine Reihe kulturge-
ſchichtlicher Aufſätze in Prutz’ „Deut-
ſchem Muſeum“, in der „Nürnberger
Zeitſchrift für deutſche Kulturge-
ſchichte“, in dem „Bremer Sonn-
tagsblatt“ und andern Zeitſchriften.
Später erſchienen Sagen und belle-
triſtiſche Arbeiten, die alle auf hiſto-
riſcher Grundlage baſieren. Nachdem
S. zehn Jahre in Göttingen geweilt,
ſiedelte er nach Hildesheim über, wo
er die politiſche Zeitſchrift „Der
Kurier“ gründete, lebte darauf von
1863–67 wieder in Göttingen, ging
1868 nach Stuttgart, wo er für den
Halbergerſchen Verlag arbeitete, u.
1872 nach Lüneburg als Redakteur
der dortigen „Anzeigen“. Dort iſt er
am 28. März 1885 geſtorben.

S:


Sagen, Märchen, Schwänke und Ge-
bräuche aus Stadt und Stift Hildes-
heim; II, 1860. – Altdeutſche Ge-
ſchichten; II, 1862 (Jnhalt: Nach
hundert Jahren. – Die Metilſteiner.
– Des Maigrafen Gefahr u. Rettung.
– Der Werwolf. – Die verwandel-
ten Roſen. – Gretchen am Tor. –
Aus einem alten Hauſe. – Kurt Gal-
lenbachs Leid u. Luſt). – Luſt, Lei-
den, Lieben u. Leben aus Vorzeit u.
Gegenwart, 1857. – Wanderungen
u. Skizzen, 1863. – Blätter u. Blü-
ten vom 1000 jährigen Roſenſtock zu
Hildesheim, 1867 [Jnhalt: Gang
von den Roſen zu den Kunſtblüten.
– Landsknechtsfahrten (E.). – Der
Maigraf (E.). – Gedichte von dem
Hildesheimer Joſeph Gran]. – Alt-
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Märchenſchatz aus 1001 Nacht, 1877.
– Leibeigen (Volkserz.), 1876. – Der
Wunderborn (M. u. Sg.), 1882.

*Seifert(-Grüna), Fritz,

geb. am
4. Septbr. 1875 in Grüna bei Chem-
nitz (Sachſen) als älteſter Sohn des
Tiſchlermeiſters Johann Guſtav S.,
der 1882 mit ſeiner Familie nach
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Sei
Leipzig-Lindenau überſiedelte, trat
nach Beendigung der Schulzeit (Oſtern
1890) in das Atelier der Firma Lü-
dolff u. Pirl in Leipzig als Lehrling
ein, um ſich zum kunſtgewerblichen
Zeichner vorbilden zu laſſen, beſuchte
1892–94 die Kunſtakademie in Leip-
zig und ging dann nach Dresden, wo
er, teils frei ſchaffend, teils für ver-
ſchiedene Firmen als Zeichner für
Jnnendekoration, Reproduktionstech-
nik, Kunſtſtickerei ꝛc. tätig war. 1902
bis 1905 lebte er wieder in Leipzig,
kehrte dann nach Dresden zurück, be-
ſuchte hier als Zeichenlehreraſpirant
die königl. Zeichenſchule und legte im
Sommer 1906 die vorgeſchriebene
Staatsprüfung ab. Gegenwärtig
(1909) iſt er Zeichenlehrer an der
Schule in Leipzig-Schönefeld, an der
Sonntags-Gewerbeſchule der Poly-
techniſchen Geſellſchaft, ſowie an der
Buchdrucker-Lehranſtalt in Leipzig.

S:

Streublumen (Ge.), 1902. –
Schbaß (Dialekt-Dn.), 1906. – La-
chende Lieder (desgl.), 1909. – Das
Haus Gerſon (Kaufmanns-Komödie),
1910. – Leipziger Lieder, 1910. – Weil
Lachen geſund iſt (Ge. und luſtige
Geſchn.), 1912.

*Seiffert, Wilhelm Karl,

wurde
am 19. April 1875 in Filehne (Prov.
Poſen) geboren, wo ſeine Mutter auf
Beſuch bei ihren Eltern weilte. Sein
Vater war damals Feldwebel bei den
Garde-Füſilieren in Berlin, nahm
aber 1884 die Stelle eines Kompag-
nie-Verwalters beim königl. Kadet-
tenhauſe in Bensberg bei Köln a. Rh.
an. Jm folgenden Jahre trat Karl
S. als Hoſpitant in die Sexta des
Kadettenhauſes ein, und als ſein
Vater 1891 als Feldwebel-Leutnant
u. Kompagnie-Verwalter zur Haupt-
kadettenanſtalt in Groß-Lichterfelde
bei Berlin verſetzt wurde, beſuchte
der Sohn auch dieſe Anſtalt u. legte
an derſelben zu Anfang d. J. 1895
die Abiturientenprüfung ab. Jm
März d. J. trat er als Poſteleve in

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[403/0407] Sei Sei Vermögensverhältniſſe machten es ihm möglich, ſich ganz der Schrift- ſtellerei zu widmen. Zunächſt ver- öffentlichte er eine Reihe kulturge- ſchichtlicher Aufſätze in Prutz’ „Deut- ſchem Muſeum“, in der „Nürnberger Zeitſchrift für deutſche Kulturge- ſchichte“, in dem „Bremer Sonn- tagsblatt“ und andern Zeitſchriften. Später erſchienen Sagen und belle- triſtiſche Arbeiten, die alle auf hiſto- riſcher Grundlage baſieren. Nachdem S. zehn Jahre in Göttingen geweilt, ſiedelte er nach Hildesheim über, wo er die politiſche Zeitſchrift „Der Kurier“ gründete, lebte darauf von 1863–67 wieder in Göttingen, ging 1868 nach Stuttgart, wo er für den Halbergerſchen Verlag arbeitete, u. 1872 nach Lüneburg als Redakteur der dortigen „Anzeigen“. Dort iſt er am 28. März 1885 geſtorben. S: Sagen, Märchen, Schwänke und Ge- bräuche aus Stadt und Stift Hildes- heim; II, 1860. – Altdeutſche Ge- ſchichten; II, 1862 (Jnhalt: Nach hundert Jahren. – Die Metilſteiner. – Des Maigrafen Gefahr u. Rettung. – Der Werwolf. – Die verwandel- ten Roſen. – Gretchen am Tor. – Aus einem alten Hauſe. – Kurt Gal- lenbachs Leid u. Luſt). – Luſt, Lei- den, Lieben u. Leben aus Vorzeit u. Gegenwart, 1857. – Wanderungen u. Skizzen, 1863. – Blätter u. Blü- ten vom 1000 jährigen Roſenſtock zu Hildesheim, 1867 [Jnhalt: Gang von den Roſen zu den Kunſtblüten. – Landsknechtsfahrten (E.). – Der Maigraf (E.). – Gedichte von dem Hildesheimer Joſeph Graēn]. – Alt- deutſcher Studentenſpiegel, 1856. – Märchenſchatz aus 1001 Nacht, 1877. – Leibeigen (Volkserz.), 1876. – Der Wunderborn (M. u. Sg.), 1882. *Seifert(-Grüna), Fritz, geb. am 4. Septbr. 1875 in Grüna bei Chem- nitz (Sachſen) als älteſter Sohn des Tiſchlermeiſters Johann Guſtav S., der 1882 mit ſeiner Familie nach Leipzig-Lindenau überſiedelte, trat nach Beendigung der Schulzeit (Oſtern 1890) in das Atelier der Firma Lü- dolff u. Pirl in Leipzig als Lehrling ein, um ſich zum kunſtgewerblichen Zeichner vorbilden zu laſſen, beſuchte 1892–94 die Kunſtakademie in Leip- zig und ging dann nach Dresden, wo er, teils frei ſchaffend, teils für ver- ſchiedene Firmen als Zeichner für Jnnendekoration, Reproduktionstech- nik, Kunſtſtickerei ꝛc. tätig war. 1902 bis 1905 lebte er wieder in Leipzig, kehrte dann nach Dresden zurück, be- ſuchte hier als Zeichenlehreraſpirant die königl. Zeichenſchule und legte im Sommer 1906 die vorgeſchriebene Staatsprüfung ab. Gegenwärtig (1909) iſt er Zeichenlehrer an der Schule in Leipzig-Schönefeld, an der Sonntags-Gewerbeſchule der Poly- techniſchen Geſellſchaft, ſowie an der Buchdrucker-Lehranſtalt in Leipzig. S: Streublumen (Ge.), 1902. – Schbaß (Dialekt-Dn.), 1906. – La- chende Lieder (desgl.), 1909. – Das Haus Gerſon (Kaufmanns-Komödie), 1910. – Leipziger Lieder, 1910. – Weil Lachen geſund iſt (Ge. und luſtige Geſchn.), 1912. *Seiffert, Wilhelm Karl, wurde am 19. April 1875 in Filehne (Prov. Poſen) geboren, wo ſeine Mutter auf Beſuch bei ihren Eltern weilte. Sein Vater war damals Feldwebel bei den Garde-Füſilieren in Berlin, nahm aber 1884 die Stelle eines Kompag- nie-Verwalters beim königl. Kadet- tenhauſe in Bensberg bei Köln a. Rh. an. Jm folgenden Jahre trat Karl S. als Hoſpitant in die Sexta des Kadettenhauſes ein, und als ſein Vater 1891 als Feldwebel-Leutnant u. Kompagnie-Verwalter zur Haupt- kadettenanſtalt in Groß-Lichterfelde bei Berlin verſetzt wurde, beſuchte der Sohn auch dieſe Anſtalt u. legte an derſelben zu Anfang d. J. 1895 die Abiturientenprüfung ab. Jm März d. J. trat er als Poſteleve in * 26*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/407>, abgerufen am 22.11.2024.