Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Rom Roman, Gotthold, Pseud. für C. Romang, Johann Jakob, wurde Rom burg zu marschieren. Dann nahm erseine Studien wieder auf, bestand im Mai 1858 sein Advokaturexamen und wurde später zum Obergerichtsschrei- ber ernannt, auf welche Stelle er je- doch 1864 resignierte. Er starb in Genf am 2. Mai 1884. S: Gedichte, Romann, Albrecht, pseudonym S: Poetische Aphorismen, 1872. - *Romanowski, Karl Eduard,
* 3*
[Spaltenumbruch] Rom Roman, Gotthold, Pſeud. für C. Romang, Johann Jakob, wurde Rom burg zu marſchieren. Dann nahm erſeine Studien wieder auf, beſtand im Mai 1858 ſein Advokaturexamen und wurde ſpäter zum Obergerichtsſchrei- ber ernannt, auf welche Stelle er je- doch 1864 reſignierte. Er ſtarb in Genf am 2. Mai 1884. S: Gedichte, Romann, Albrecht, pſeudonym S: Poetiſche Aphorismen, 1872. – *Romanowski, Karl Eduard,
* 3*
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <pb facs="#f0039" n="35"/><lb/> <cb/><lb/> <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#g">Rom</hi> </fw><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Roman,</hi> Gotthold,</persName> </head> <p> Pſeud. für C.<lb/><hi rendition="#g">Auguſt Küng;</hi> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Romang,</hi> Johann Jakob,</persName> </head> <p> wurde<lb/> am 28. September 1831 zu Gſteig bei<lb/> Saanen, Kanton Bern, geboren, be-<lb/> ſuchte bis in ſein 12. Jahr die dor-<lb/> tige Primarſchule u. erhielt nebenbei<lb/> von dem Ortsgeiſtlichen Privatunter-<lb/> richt im Deutſchen, Franzöſiſchen u.<lb/> Lateiniſchen. Jm Spätherbſt 1844<lb/> trat er in das Progymnaſium von<lb/> Thun ein, zwei Jahre ſpäter in das<lb/> zu Bern, wohin ſein Vater ins Ober-<lb/> gericht gewählt worden, und abſol-<lb/> vierte hier auch das höhere Gymna-<lb/> ſium. Jm Frühjahr 1850 bezog R.<lb/> die Univerſität in Bern, um dem<lb/> Wunſche ſeiner Eltern gemäß Theo-<lb/> logie zu ſtudieren, ging aber bald zur<lb/> Jurisprudenz über. Jnfolge der<lb/> politiſchen Bewegung des Jahres<lb/> 1850 verlor R.s Vater ſeine Stelle<lb/> als Oberrichter, und da noch jüngere<lb/> Söhne der väterlichen Hilfe bedurf-<lb/> ten, ſo war R. von jetzt an auf eigene<lb/> Kraft angewieſen; er mußte gleich-<lb/> zeitig ſtudieren und verdienen. Zuerſt<lb/> war er Hauslehrer in einer Berner<lb/> Familie, dann Konzipient der Ober-<lb/> gerichtskanzlei. Jm März 1854 wurde<lb/> er vom Bundesrat zum zweiten Sekre-<lb/> tär des eidgenöſſiſchen Militärdepar-<lb/> tements erwählt, trat aber ſchon im<lb/> Mai 1855 als Unterleutnant in das<lb/> 1. Regiment der engliſchen Schweizer-<lb/> legion, kam mit demſelben nach Dover,<lb/> beſuchte darauf die Schießſchule zu<lb/> Hythe, wurde im September Ober-<lb/> leutnant in der Jägerkompagnie des<lb/> 2. Bataillons und im Novbr. 1855<lb/> nach dem Kriegsſchauplatz im Orient<lb/> dirigiert, von wo er im Sommer 1856<lb/> zurückkehrte. Die Reiſe nach dem<lb/> Orient u. der acht Monate währende<lb/> Aufenthalt in Smyrna haben dem<lb/> Dichter unauslöſchliche Bilder und<lb/> Erinnerungen zurückgelaſſen. Jm<lb/> Herbſt 1856 kam er nach Bern, gerade<lb/> zur rechten Zeit, um mit ſeinem frühe-<lb/> ren Schweizer Bataillon nach Neuen-<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Rom</hi></fw><lb/> burg zu marſchieren. Dann nahm er<lb/> ſeine Studien wieder auf, beſtand im<lb/> Mai 1858 ſein Advokaturexamen und<lb/> wurde ſpäter zum Obergerichtsſchrei-<lb/> ber ernannt, auf welche Stelle er je-<lb/> doch 1864 reſignierte. Er ſtarb in<lb/> Genf am 2. Mai 1884. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Gedichte,<lb/> 1851. – Aus Oſt und Weſt (Nn., En.<lb/> u. Ge.), 1864. 2. Bdchn., 1873. –<lb/> Novellen; <hi rendition="#aq">III,</hi> 1875–77. – Herbſt-<lb/> blumen (Letzte Ge.), 1882. – Der<lb/> Weibel von Jns. Der Strahler (2<lb/> En.), 1902. – Die Windegghofbauern.<lb/> Die Spinnerin (2 En.), 1904.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Romann,</hi> Albrecht,</persName> </head> <p> pſeudonym<lb/><hi rendition="#g">Albrecht von Gaiſenberg,</hi><lb/> wurde am 27. März 1850 zu Ziegen-<lb/> hals in Oberſchleſien geboren, wo<lb/> ſein Vater im Dienſt der Juden-<lb/> miſſion ſtand. Der letztere ſtarb früh-<lb/> zeitig. Nachdem Albrecht R. das<lb/> Magdalenen-Gymnaſium in Breslau<lb/> abſolviert, ſtudierte er in Tübingen<lb/> und Berlin Theologie und gab noch<lb/> als Student einige poetiſche Arbeiten<lb/> heraus. Jm Jahre 1875 als Geiſt-<lb/> licher ordiniert, wurde er zunächſt<lb/> Pfarrvikar in Borſigwerk und 1876<lb/> Diakonus an der Liebfrauenkirche in<lb/> Liegnitz, wo er in großem Segen<lb/> wirkte. Er richtete eine Sonntags-<lb/> ſchule ein, gründete einen Arbeiter-,<lb/> einen Lehrlings- und Jungfrauen-<lb/> verein und lieferte für die Feiern in<lb/> denſelben manche poetiſche Gabe. Er<lb/> erlag am 11. September 1897 einem<lb/> Lungenleiden. Außer mehreren theo-<lb/> logiſchen Schriften veröffentlichte er<lb/></p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Poetiſche Aphorismen, 1872. –<lb/> Attila (Dr.), 1872. – Bei Sedan<lb/> (Vaterl. Lſp.), 1894.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Romanowski,</hi> Karl <hi rendition="#g">Eduard,</hi></persName> </head> <p><lb/> geb. am 24. April 1868 zu Schlochau<lb/> in Weſtpreußen als der Sohn eines<lb/> Domänenrentmeiſters, erhielt ſeine<lb/> Gymnaſialbildung in Berlin, wohin<lb/> ſein Vater an das königl. Polizei-<lb/> präſtdium verſetzt worden war, und<lb/> ſtudierte 1888–92 an der Berliner<lb/> Univerſität klaſſiſche Philologie, Lite-<lb/> <fw type="sig" place="bottom">* 3*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [35/0039]
Rom
Rom
Roman, Gotthold, Pſeud. für C.
Auguſt Küng; ſ. d.!
Romang, Johann Jakob, wurde
am 28. September 1831 zu Gſteig bei
Saanen, Kanton Bern, geboren, be-
ſuchte bis in ſein 12. Jahr die dor-
tige Primarſchule u. erhielt nebenbei
von dem Ortsgeiſtlichen Privatunter-
richt im Deutſchen, Franzöſiſchen u.
Lateiniſchen. Jm Spätherbſt 1844
trat er in das Progymnaſium von
Thun ein, zwei Jahre ſpäter in das
zu Bern, wohin ſein Vater ins Ober-
gericht gewählt worden, und abſol-
vierte hier auch das höhere Gymna-
ſium. Jm Frühjahr 1850 bezog R.
die Univerſität in Bern, um dem
Wunſche ſeiner Eltern gemäß Theo-
logie zu ſtudieren, ging aber bald zur
Jurisprudenz über. Jnfolge der
politiſchen Bewegung des Jahres
1850 verlor R.s Vater ſeine Stelle
als Oberrichter, und da noch jüngere
Söhne der väterlichen Hilfe bedurf-
ten, ſo war R. von jetzt an auf eigene
Kraft angewieſen; er mußte gleich-
zeitig ſtudieren und verdienen. Zuerſt
war er Hauslehrer in einer Berner
Familie, dann Konzipient der Ober-
gerichtskanzlei. Jm März 1854 wurde
er vom Bundesrat zum zweiten Sekre-
tär des eidgenöſſiſchen Militärdepar-
tements erwählt, trat aber ſchon im
Mai 1855 als Unterleutnant in das
1. Regiment der engliſchen Schweizer-
legion, kam mit demſelben nach Dover,
beſuchte darauf die Schießſchule zu
Hythe, wurde im September Ober-
leutnant in der Jägerkompagnie des
2. Bataillons und im Novbr. 1855
nach dem Kriegsſchauplatz im Orient
dirigiert, von wo er im Sommer 1856
zurückkehrte. Die Reiſe nach dem
Orient u. der acht Monate währende
Aufenthalt in Smyrna haben dem
Dichter unauslöſchliche Bilder und
Erinnerungen zurückgelaſſen. Jm
Herbſt 1856 kam er nach Bern, gerade
zur rechten Zeit, um mit ſeinem frühe-
ren Schweizer Bataillon nach Neuen-
burg zu marſchieren. Dann nahm er
ſeine Studien wieder auf, beſtand im
Mai 1858 ſein Advokaturexamen und
wurde ſpäter zum Obergerichtsſchrei-
ber ernannt, auf welche Stelle er je-
doch 1864 reſignierte. Er ſtarb in
Genf am 2. Mai 1884.
S: Gedichte,
1851. – Aus Oſt und Weſt (Nn., En.
u. Ge.), 1864. 2. Bdchn., 1873. –
Novellen; III, 1875–77. – Herbſt-
blumen (Letzte Ge.), 1882. – Der
Weibel von Jns. Der Strahler (2
En.), 1902. – Die Windegghofbauern.
Die Spinnerin (2 En.), 1904.
Romann, Albrecht, pſeudonym
Albrecht von Gaiſenberg,
wurde am 27. März 1850 zu Ziegen-
hals in Oberſchleſien geboren, wo
ſein Vater im Dienſt der Juden-
miſſion ſtand. Der letztere ſtarb früh-
zeitig. Nachdem Albrecht R. das
Magdalenen-Gymnaſium in Breslau
abſolviert, ſtudierte er in Tübingen
und Berlin Theologie und gab noch
als Student einige poetiſche Arbeiten
heraus. Jm Jahre 1875 als Geiſt-
licher ordiniert, wurde er zunächſt
Pfarrvikar in Borſigwerk und 1876
Diakonus an der Liebfrauenkirche in
Liegnitz, wo er in großem Segen
wirkte. Er richtete eine Sonntags-
ſchule ein, gründete einen Arbeiter-,
einen Lehrlings- und Jungfrauen-
verein und lieferte für die Feiern in
denſelben manche poetiſche Gabe. Er
erlag am 11. September 1897 einem
Lungenleiden. Außer mehreren theo-
logiſchen Schriften veröffentlichte er
S: Poetiſche Aphorismen, 1872. –
Attila (Dr.), 1872. – Bei Sedan
(Vaterl. Lſp.), 1894.
*Romanowski, Karl Eduard,
geb. am 24. April 1868 zu Schlochau
in Weſtpreußen als der Sohn eines
Domänenrentmeiſters, erhielt ſeine
Gymnaſialbildung in Berlin, wohin
ſein Vater an das königl. Polizei-
präſtdium verſetzt worden war, und
ſtudierte 1888–92 an der Berliner
Univerſität klaſſiſche Philologie, Lite-
* 3*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |