Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Schw bot, in selbständigen Figuren zu ver-körpern. Seit Beginn des Jahres 1869 lebte Elise Schw. an der Seite ihres Gatten in Berlin, wurde 1907 Witwe und starb am 3. Febr. 1912. S: Dunkle Mächte (R.) und: Jn Fes- *Schweichel, Georg Julius Ro- bert, wurde am 12. Juli 1821 zu Schw schen Sprache und Literatur an derAkademie bekleidet hatte, führte ihn die neue Ära 1861 nach Berlin zu- rück, wo er in die Redaktion der von Aug. Braß geleiteten "Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" eintrat. Als diese Zeitung jedoch Organ des neuen Ministeriums Bismarck-Roon wurde, trat Sch. von derselben zurück, ging nach Hannover, wo er die "Han- növerschen Anzeigen" redigierte, und 1866 nach Leipzig, von wo er am 1. Januar 1869 nach Berlin zu dauerndem Aufenthalte zurückkehrte. Nachdem er hier seine politisch-jour- nalistische Tätigkeit ganz mit der belletristischen vertauscht, übernahm er 1869 die Redaktion des Feuille- tons der Jankeschen "Roman-Zei- tung", die er bis Ostern 1883 führte. Seitdem lebte er als unabhängiger Schriftsteller in Berlin bis zu seinem am 25. April 1907 erfolgten Tode. S: Jn Gebirg u. Tal (3 Nn.), 1864 Schweiger-Lerchenfeld, Amand Freiherr von, wurde am 17. nicht) *
Schw bot, in ſelbſtändigen Figuren zu ver-körpern. Seit Beginn des Jahres 1869 lebte Eliſe Schw. an der Seite ihres Gatten in Berlin, wurde 1907 Witwe und ſtarb am 3. Febr. 1912. S: Dunkle Mächte (R.) und: Jn Feſ- *Schweichel, Georg Julius Ro- bert, wurde am 12. Juli 1821 zu Schw ſchen Sprache und Literatur an derAkademie bekleidet hatte, führte ihn die neue Ära 1861 nach Berlin zu- rück, wo er in die Redaktion der von Aug. Braß geleiteten „Norddeutſchen Allgemeinen Zeitung“ eintrat. Als dieſe Zeitung jedoch Organ des neuen Miniſteriums Bismarck-Roon wurde, trat Sch. von derſelben zurück, ging nach Hannover, wo er die „Han- növerſchen Anzeigen“ redigierte, und 1866 nach Leipzig, von wo er am 1. Januar 1869 nach Berlin zu dauerndem Aufenthalte zurückkehrte. Nachdem er hier ſeine politiſch-jour- naliſtiſche Tätigkeit ganz mit der belletriſtiſchen vertauſcht, übernahm er 1869 die Redaktion des Feuille- tons der Jankeſchen „Roman-Zei- tung“, die er bis Oſtern 1883 führte. Seitdem lebte er als unabhängiger Schriftſteller in Berlin bis zu ſeinem am 25. April 1907 erfolgten Tode. S: Jn Gebirg u. Tal (3 Nn.), 1864 Schweiger-Lerchenfeld, Amand Freiherr von, wurde am 17. nicht) *
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Schw
Schw
bot, in ſelbſtändigen Figuren zu ver-
körpern. Seit Beginn des Jahres
1869 lebte Eliſe Schw. an der Seite
ihres Gatten in Berlin, wurde 1907
Witwe und ſtarb am 3. Febr. 1912.
S: Dunkle Mächte (R.) und: Jn Feſ-
ſeln (N.), 1897.
*Schweichel, Georg Julius Ro-
bert, wurde am 12. Juli 1821 zu
Königsberg in Preußen als der Sohn
eines dortigen Kaufmanns geboren
u. von dieſem für den Handelsſtand
beſtimmt. Nur kurze Zeit arbeitete
er im kaufmänniſchen Berufe, dann
ſtarb der Vater; die Mutter löſte
das Geſchäft auf, u. Robert wandte
ſich wieder den Studien zu u. bezog
1844 die Univerſität ſeiner Vater-
ſtadt, um die Rechts- und Kameral-
wiſſenſchaften zu ſtudieren. Als Stu-
dent wurde er durch die politiſchen
Ereigniſſe des Jahres 1848 veran-
laßt, teilzunehmen an der freiheit-
lichen Bewegung, als Redner in
Volksverſammlungen und im Arbei-
terverein aufzutreten, geharniſchte
Artikel für den „Volksvertreter“ zu
ſchreiben und die Redaktion freiheit-
licher Blätter („Oſtpreuß. Volks-
blatt“ — „Dorfzeitung f. Preußen“)
zu führen. Da er jeden Weg zu
einem öffentlichen Staatsamt ver-
ſperrt ſah, auch nach Verbüßung ei-
ner Haft für Preßvergehen aus der
Provinz Preußen verwieſen ward,
begab er ſich nach Hamburg, und da
ihm hier ein gleiches Schickſal wider-
fuhr, beſchloß er, ſich eine neue Hei-
mat in der Schweiz zu ſuchen. Hier
war er an verſchiedenen öffentlichen
Jnſtituten als Lehrer der Literatur
tätig und wirkte gleichzeitig als
Schriftſteller. Das Studium der
landſchaftlichen Natur und der Be-
wohner der Schweiz entwickelte in
ihm ein mehr als gewöbnliches Ta-
lent für die ſchweizeriſche Dorfidylle.
Aus Lauſanne, wo er zuletzt ſeinen
Wohnſitz gehabt und ein Lehramt am
Collège und eine Profeſſur der deut-
ſchen Sprache und Literatur an der
Akademie bekleidet hatte, führte ihn
die neue Ära 1861 nach Berlin zu-
rück, wo er in die Redaktion der von
Aug. Braß geleiteten „Norddeutſchen
Allgemeinen Zeitung“ eintrat. Als
dieſe Zeitung jedoch Organ des neuen
Miniſteriums Bismarck-Roon wurde,
trat Sch. von derſelben zurück, ging
nach Hannover, wo er die „Han-
növerſchen Anzeigen“ redigierte, und
1866 nach Leipzig, von wo er am
1. Januar 1869 nach Berlin zu
dauerndem Aufenthalte zurückkehrte.
Nachdem er hier ſeine politiſch-jour-
naliſtiſche Tätigkeit ganz mit der
belletriſtiſchen vertauſcht, übernahm
er 1869 die Redaktion des Feuille-
tons der Jankeſchen „Roman-Zei-
tung“, die er bis Oſtern 1883 führte.
Seitdem lebte er als unabhängiger
Schriftſteller in Berlin bis zu ſeinem
am 25. April 1907 erfolgten Tode.
S: Jn Gebirg u. Tal (3 Nn.), 1864
(Jnhalt: Das weiße Kreuz in Or-
mont. – Der Schmuggler. – Die
Wildheuerin [ſämtlich auch ſep. 1892]).
– Jura und Genferſee (2 Nn.), 1865
(Jnhalt: Der Uhrmacher vom Lac de
Joux. – Die beiden Vincent (ſämt-
lich auch ſep. 1892]). – Jm Hochland
(3 Nn.), 1868 (Jnhalt: Heimatlos. –
Die Roſe von Lavanché. – Brigitte).
– Der Axtſchwinger (E.), 1868. 4. A.
1894. – Aus den Alpen (En.); II,
1870 (Jnhalt: Der Krämer von
Jlliez. – Der Wunderdoktor). – Der
Bildſchnitzer vom Achſenſee (R.); III,
1873. 4. A. 1903. – Jtalieniſche
Blätter, 1876. – Der Falkner von
St. Vigil (R.); III, 1881. – Camilla
(Röm. N.), 1886. – Der Teufelsmaler
und andere Novellen, 1891. – Aus
dem Kranwethof (E.), 1891. – Ver-
loren (E.), 1891. – Sein oder Nicht-
ſein (R.), 1894. – Um die Freiheit
(Hiſt. R. a. d. deutſchen Bauern-
kriege (1525), 1898.
Schweiger-Lerchenfeld, Amand
Freiherr von, wurde am 17. nicht)
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