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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Schw
*Schwartz, Rudolf,

Sohn des
vorhin genannten August Sch., wurde
am 5. Novbr. 1865 in Oldenburg ge-
boren, besuchte das Gymnasium da-
selbst und widmete sich seit Ostern
1884 zunächst dem Buchhandel. Von
Ostern 1889 bis zum Herbst 1891
studierte er in Heidelberg u. Leipzig
deutsche Philologie, Geschichte und
Archäologie und folgte dann einem
Rufe als verantwortlicher Redakteur
der "Deutschen Rundschau" in Ber-
lin. Hier bereicherte u. verarbeitete
er teilweise das reiche wissenschaft-
liche Material, das er während seiner
Studienzeit gesammelt hatte. Jm
Herbst 1893 trat er als Teilhaber in
das Geschäft seines Vaters (Schulze-
sche Hofbuchhandlung) in Oldenburg
ein u. ist seit des Vaters Tode (1904)
Besitzer derselben.

S:

Esther im deut-
schen und neulateinischen Drama
des Reformationszeitalters (Literar-
histor. Untersuchung), 1894. - Frauen-
gestalten der alten und neuen Zeit.
Lebende Bilder (Ge.), 1893.

Schwartz, Wilhelm,

wurde am 27.
Februar 1816 zu Riga geboren und
stammt aus einer alten dort ansässi-
gen Patrizierfamilie. Nach der ersten
Erziehung im elterlichen Hause trat
Sch. 1825 in das Rigaische Gym-
nasium, wo er bei ausgezeichneter
Schulbildung schon frühe Geschmack
an der Poesie empfing. Jm Jahre
1834 bezog er die Universität Dor-
pat u. blieb daselbst, nachdem er das
Studium der Philologie gegen das
der Rechte vertauscht hatte, bis 1840.
Dann begab er sich ins Ausland und
brachte längere Zeit in Paris zu,
wo er mehrfache Verbindungen mit
Landsleuten u. dort lebenden Deut-
schen anknüpfte. Jm Jahre 1842
kehrte er in die Heimat zurück und
trat beim Domänen-Ministerio in
Petersburg in den kaiserl. Staats-
dienst. Als im folgenden Jahre der
preußische Geheimrat Freiherr von
Haxthausen seine wissenschaftliche
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Reise durch Rußland unternahm,
wurde ihm Sch. als erklärender Be-
gleiter beigegeben. Auf diese Weise
lernte Sch. den größten Teil des
russischen Reiches kennen; er kehrte
im Novbr. 1843 zurück, verheiratete
sich 1844 in Dorpat und wurde dann
kaiserlicher Hofrat und Mitglied des
Verwaltungsrats für die deutschen
Kolonien in Saratow. Jm Jahre
1860 wurde er, nachdem er als Staats-
rat den Staatsdienst quittiert hatte,
Assessor der Kriminaldeputation des
Rigaischen Rates und war seit 1865
Sekretär des Waisengerichts, als
welcher er 1884 seinen Abschied nahm.

S:

Schneeglöckchen (Deutsche Lr. a. d.
Ostseeprovinzen; hrsg. von Arnold
Tideböhl u. W. Schwartz), 1838.

*Schwartzkopff, Heinrich Theo-
dor August,

pseud. A. Warso und
August Schwartz, wurde am 14.
Juli 1818 zu Magdeburg geboren,
wo sein Vater Gastwirt "Zum golde-
nen Schiff" und Holzhändler war,
besuchte das Domgymnasium daselbst
und studierte von 1837 ab in Halle
und Berlin Theologie. Jm Jahre
1846 wurde er Konrektor an der
Elisabethschule zu Stettin und Hilfs-
prediger des Pastors Palmie daselbst,
trat zu Anfang des Jahres 1852 nach
Wernigerode über, wo er zuerst Hof-
kaplan an der Schloßkirche und Jn-
spektor der Volksschulen war, wurde
1855 Pastor zu Jlsenburg und 1862
Pastor an der Johanniskirche in der
Neustadt-Wernigerode, wo er am 10.
Juni 1886 starb.

S:

Lyrisches und
Episches von einem Menschen (Ge.),
1845. - Rot Deutschland (G.), 1847.
- Shakespeare in seiner Bedeutung
für die Kirche unserer Tage, 1863. -
Vorträge über Faust, König Lear u.
Macbeth, 1868. - Gedichte, 1868. -
Kissinger Erinnerungen eines Bade-
gastes (Ge.), 1875. - Psalmenklänge
(Ge.), 1883. - Gedichte; II, 1887-88
(1. Tl. u. d. T.: Von den ewigen
Höhen u. Gründen; 2. Tl. u. d. T.:

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Schw
*Schwartz, Rudolf,

Sohn des
vorhin genannten Auguſt Sch., wurde
am 5. Novbr. 1865 in Oldenburg ge-
boren, beſuchte das Gymnaſium da-
ſelbſt und widmete ſich ſeit Oſtern
1884 zunächſt dem Buchhandel. Von
Oſtern 1889 bis zum Herbſt 1891
ſtudierte er in Heidelberg u. Leipzig
deutſche Philologie, Geſchichte und
Archäologie und folgte dann einem
Rufe als verantwortlicher Redakteur
der „Deutſchen Rundſchau“ in Ber-
lin. Hier bereicherte u. verarbeitete
er teilweiſe das reiche wiſſenſchaft-
liche Material, das er während ſeiner
Studienzeit geſammelt hatte. Jm
Herbſt 1893 trat er als Teilhaber in
das Geſchäft ſeines Vaters (Schulze-
ſche Hofbuchhandlung) in Oldenburg
ein u. iſt ſeit des Vaters Tode (1904)
Beſitzer derſelben.

S:

Eſther im deut-
ſchen und neulateiniſchen Drama
des Reformationszeitalters (Literar-
hiſtor. Unterſuchung), 1894. – Frauen-
geſtalten der alten und neuen Zeit.
Lebende Bilder (Ge.), 1893.

Schwartz, Wilhelm,

wurde am 27.
Februar 1816 zu Riga geboren und
ſtammt aus einer alten dort anſäſſi-
gen Patrizierfamilie. Nach der erſten
Erziehung im elterlichen Hauſe trat
Sch. 1825 in das Rigaiſche Gym-
naſium, wo er bei ausgezeichneter
Schulbildung ſchon frühe Geſchmack
an der Poeſie empfing. Jm Jahre
1834 bezog er die Univerſität Dor-
pat u. blieb daſelbſt, nachdem er das
Studium der Philologie gegen das
der Rechte vertauſcht hatte, bis 1840.
Dann begab er ſich ins Ausland und
brachte längere Zeit in Paris zu,
wo er mehrfache Verbindungen mit
Landsleuten u. dort lebenden Deut-
ſchen anknüpfte. Jm Jahre 1842
kehrte er in die Heimat zurück und
trat beim Domänen-Miniſterio in
Petersburg in den kaiſerl. Staats-
dienſt. Als im folgenden Jahre der
preußiſche Geheimrat Freiherr von
Haxthauſen ſeine wiſſenſchaftliche
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Schw
Reiſe durch Rußland unternahm,
wurde ihm Sch. als erklärender Be-
gleiter beigegeben. Auf dieſe Weiſe
lernte Sch. den größten Teil des
ruſſiſchen Reiches kennen; er kehrte
im Novbr. 1843 zurück, verheiratete
ſich 1844 in Dorpat und wurde dann
kaiſerlicher Hofrat und Mitglied des
Verwaltungsrats für die deutſchen
Kolonien in Saratow. Jm Jahre
1860 wurde er, nachdem er als Staats-
rat den Staatsdienſt quittiert hatte,
Aſſeſſor der Kriminaldeputation des
Rigaiſchen Rates und war ſeit 1865
Sekretär des Waiſengerichts, als
welcher er 1884 ſeinen Abſchied nahm.

S:

Schneeglöckchen (Deutſche Lr. a. d.
Oſtſeeprovinzen; hrsg. von Arnold
Tideböhl u. W. Schwartz), 1838.

*Schwartzkopff, Heinrich Theo-
dor Auguſt,

pſeud. A. Warſo und
Auguſt Schwartz, wurde am 14.
Juli 1818 zu Magdeburg geboren,
wo ſein Vater Gaſtwirt „Zum golde-
nen Schiff“ und Holzhändler war,
beſuchte das Domgymnaſium daſelbſt
und ſtudierte von 1837 ab in Halle
und Berlin Theologie. Jm Jahre
1846 wurde er Konrektor an der
Eliſabethſchule zu Stettin und Hilfs-
prediger des Paſtors Palmié daſelbſt,
trat zu Anfang des Jahres 1852 nach
Wernigerode über, wo er zuerſt Hof-
kaplan an der Schloßkirche und Jn-
ſpektor der Volksſchulen war, wurde
1855 Paſtor zu Jlſenburg und 1862
Paſtor an der Johanniskirche in der
Neuſtadt-Wernigerode, wo er am 10.
Juni 1886 ſtarb.

S:

Lyriſches und
Epiſches von einem Menſchen (Ge.),
1845. – Rot Deutſchland (G.), 1847.
– Shakeſpeare in ſeiner Bedeutung
für die Kirche unſerer Tage, 1863. ‒
Vorträge über Fauſt, König Lear u.
Macbeth, 1868. – Gedichte, 1868. –
Kiſſinger Erinnerungen eines Bade-
gaſtes (Ge.), 1875. – Pſalmenklänge
(Ge.), 1883. – Gedichte; II, 1887–88
(1. Tl. u. d. T.: Von den ewigen
Höhen u. Gründen; 2. Tl. u. d. T.:

*
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[370/0374] Schw Schw *Schwartz, Rudolf, Sohn des vorhin genannten Auguſt Sch., wurde am 5. Novbr. 1865 in Oldenburg ge- boren, beſuchte das Gymnaſium da- ſelbſt und widmete ſich ſeit Oſtern 1884 zunächſt dem Buchhandel. Von Oſtern 1889 bis zum Herbſt 1891 ſtudierte er in Heidelberg u. Leipzig deutſche Philologie, Geſchichte und Archäologie und folgte dann einem Rufe als verantwortlicher Redakteur der „Deutſchen Rundſchau“ in Ber- lin. Hier bereicherte u. verarbeitete er teilweiſe das reiche wiſſenſchaft- liche Material, das er während ſeiner Studienzeit geſammelt hatte. Jm Herbſt 1893 trat er als Teilhaber in das Geſchäft ſeines Vaters (Schulze- ſche Hofbuchhandlung) in Oldenburg ein u. iſt ſeit des Vaters Tode (1904) Beſitzer derſelben. S: Eſther im deut- ſchen und neulateiniſchen Drama des Reformationszeitalters (Literar- hiſtor. Unterſuchung), 1894. – Frauen- geſtalten der alten und neuen Zeit. Lebende Bilder (Ge.), 1893. Schwartz, Wilhelm, wurde am 27. Februar 1816 zu Riga geboren und ſtammt aus einer alten dort anſäſſi- gen Patrizierfamilie. Nach der erſten Erziehung im elterlichen Hauſe trat Sch. 1825 in das Rigaiſche Gym- naſium, wo er bei ausgezeichneter Schulbildung ſchon frühe Geſchmack an der Poeſie empfing. Jm Jahre 1834 bezog er die Univerſität Dor- pat u. blieb daſelbſt, nachdem er das Studium der Philologie gegen das der Rechte vertauſcht hatte, bis 1840. Dann begab er ſich ins Ausland und brachte längere Zeit in Paris zu, wo er mehrfache Verbindungen mit Landsleuten u. dort lebenden Deut- ſchen anknüpfte. Jm Jahre 1842 kehrte er in die Heimat zurück und trat beim Domänen-Miniſterio in Petersburg in den kaiſerl. Staats- dienſt. Als im folgenden Jahre der preußiſche Geheimrat Freiherr von Haxthauſen ſeine wiſſenſchaftliche Reiſe durch Rußland unternahm, wurde ihm Sch. als erklärender Be- gleiter beigegeben. Auf dieſe Weiſe lernte Sch. den größten Teil des ruſſiſchen Reiches kennen; er kehrte im Novbr. 1843 zurück, verheiratete ſich 1844 in Dorpat und wurde dann kaiſerlicher Hofrat und Mitglied des Verwaltungsrats für die deutſchen Kolonien in Saratow. Jm Jahre 1860 wurde er, nachdem er als Staats- rat den Staatsdienſt quittiert hatte, Aſſeſſor der Kriminaldeputation des Rigaiſchen Rates und war ſeit 1865 Sekretär des Waiſengerichts, als welcher er 1884 ſeinen Abſchied nahm. S: Schneeglöckchen (Deutſche Lr. a. d. Oſtſeeprovinzen; hrsg. von Arnold Tideböhl u. W. Schwartz), 1838. *Schwartzkopff, Heinrich Theo- dor Auguſt, pſeud. A. Warſo und Auguſt Schwartz, wurde am 14. Juli 1818 zu Magdeburg geboren, wo ſein Vater Gaſtwirt „Zum golde- nen Schiff“ und Holzhändler war, beſuchte das Domgymnaſium daſelbſt und ſtudierte von 1837 ab in Halle und Berlin Theologie. Jm Jahre 1846 wurde er Konrektor an der Eliſabethſchule zu Stettin und Hilfs- prediger des Paſtors Palmié daſelbſt, trat zu Anfang des Jahres 1852 nach Wernigerode über, wo er zuerſt Hof- kaplan an der Schloßkirche und Jn- ſpektor der Volksſchulen war, wurde 1855 Paſtor zu Jlſenburg und 1862 Paſtor an der Johanniskirche in der Neuſtadt-Wernigerode, wo er am 10. Juni 1886 ſtarb. S: Lyriſches und Epiſches von einem Menſchen (Ge.), 1845. – Rot Deutſchland (G.), 1847. – Shakeſpeare in ſeiner Bedeutung für die Kirche unſerer Tage, 1863. ‒ Vorträge über Fauſt, König Lear u. Macbeth, 1868. – Gedichte, 1868. – Kiſſinger Erinnerungen eines Bade- gaſtes (Ge.), 1875. – Pſalmenklänge (Ge.), 1883. – Gedichte; II, 1887–88 (1. Tl. u. d. T.: Von den ewigen Höhen u. Gründen; 2. Tl. u. d. T.: *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/374>, abgerufen am 25.11.2024.