Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Schw
muß seng! (Ge. in Schwälmer Mdt.,
mit Heinrich Kranz), 1903.

*Schwanbeck, Auguste,

geborene
Hahn, wurde am 13. Oktober 1852
in Bützow (Mecklenburg), geboren u.
kam bald darauf mit ihren Eltern
nach Schwerin, wo sie zehn Jahre
lang eine höhere Privattöchterschule
besuchte. Jm Sommer 1869 ging sie
als Erzieherin der jüngsten Tochter
des Domänenrats Mierendorf nach
Wardow bei Laage i. M., blieb dort
31/2 Jahre und verheiratete sich dann
mit dem Kaufmann Schw. in Schwe-
rin. Das Schicksal hat oft recht
schwer in ihr Leben eingegriffen: von
vier Kindern ist ihr nur ein Sohn am
Leben geblieben, der seit 1904 in Bra-
silien in Stellung ist. Um das Heim-
weh nach ihm zu lindern, schrieb sie
nach erlebten und selbst empfundenen
Eindrücken plattdeutsche Gedichte, die
sie dann auf Veranlassung des Ober-
bibliothekars, Geh. Rats Dr. Schrö-
der, der Öffentlichkeit übergab. Seit
der Lähmung ihres Gatten infolge
eines Schlaganfalls (1907) hat sie
nur wenig Muße zu weiterer schrift-
stellerischer Tätigkeit gefunden.

S:


Wenn de Bläder fallen (Plattd. Ge.),
1911.

*Schwann, Mathieu Franz
Joseph,

wurde am 22. Juni 1859 in
Godesberg bei Bonn als der Sohn
des Sanitätsrats Dr. F. Joseph Sch.
geboren, erhielt seinen ersten Unter-
richt mit seinen Geschwistern durch
eine Erzieherin, besuchte dann seit
seinem 9. Jahre die höhere Knaben-
schule in Godesberg, später ein von
katholischen Geistlichen geleitetes Jn-
stitut in Gaesdonk an der holländi-
schen Grenze und das Progymnasium
in Linz a. Rh., worauf er in Sach-
senhausen bei einem Apotheker in die
Lehre trat. Als dieser nach 21/2 Jah-
ren sein Geschäft verkaufte, absol-
vierte Sch. das letzte Halbjahr seiner
Lehrzeit in Gernsbach und legte sein
Gehilfenexamen in Karlsruhe ab. Jn
[Spaltenumbruch]

Schw
Eltville a. Rhein, wo er als Gehilfe
tätig war und wenig Zeit zu seinen
früheren privaten Studien in Litera-
tur und Musik fand, sattelte er um,
bezog das Konservatorium in Köln,
nach 11/4 Jahren dasjenige in Mün-
chen und absolvierte hier gleichzeitig
sein Militärjahr. Nun ließ er die
Vorbereitung auf eine direkt prak-
tische Ausübung seiner Kunst fahren,
um sich wissenschaftlich auszubilden.
Er hörte in Bonn Vorlesungen über
Philosophie, Literatur und Anthro-
pologie und ging 1883 nach München
zurück, wo er sich emsig in private
Studien über Geschichte, Philosophie
und Literatur vertiefte, so daß er sich
in Heidelberg die philosophische Dok-
torwürde erwerben konnte. Jn Mün-
chen und zuletzt in Tölz und Fürsten-
feld-Bruck war er bis 1892 als Schrift-
steller besonders auf historischem
Gebiet tätig; davon geben seine
"Jllustrierte Geschichte von Bayern"
(III, 1890-92) und sein Buch über
"Johannes Janssen u. die Geschichte
der deutschen Reformation" (1893)
Zeugnis. Seit 1892 lebte Sch. als
unabhängiger Schriftsteller in Zü-
rich, seit 1895 in Berlin, seit 1896 in
Frankfurt a. M., seit 1899 in Soden
im Taunus, seit 1901 in Laubenheim
a. Rh. und seit 1903 in Weiden bei
Köln. Jn dieser Zeit wandte er sich
in seinen Schriften "Sophia. Spros-
sen zu einer Philosophie des Lebens"
(1900) und "Liebe" (1901) besonders
der Philosophie zu. Seit 1910 ist er
Archivar des Rhein.-Westfäl. Wirt-
schaftsarchivs in Köln-Ehrenfeld.

S:


Heinrich Emanuel (R.), 1895.

*Schwanzara, Joseph Rudolf,


pseud. Leo Lenz, wurde am 2. Jan.
1878 in Wien geboren, kam 1887 nach
Bautzen in Sachsen, wo sein Vater
die Stelle eines Generaldirektors der
Vereinigten Bautzener Papierfabri-
ken bis zu seinem Tode bekleidete, be-
suchte das Realgymnasium in Dres-
den, das er 1896 mit dem Reifezeug-

*


[Spaltenumbruch]

Schw
muß ſeng! (Ge. in Schwälmer Mdt.,
mit Heinrich Kranz), 1903.

*Schwanbeck, Auguſte,

geborene
Hahn, wurde am 13. Oktober 1852
in Bützow (Mecklenburg), geboren u.
kam bald darauf mit ihren Eltern
nach Schwerin, wo ſie zehn Jahre
lang eine höhere Privattöchterſchule
beſuchte. Jm Sommer 1869 ging ſie
als Erzieherin der jüngſten Tochter
des Domänenrats Mierendorf nach
Wardow bei Laage i. M., blieb dort
3½ Jahre und verheiratete ſich dann
mit dem Kaufmann Schw. in Schwe-
rin. Das Schickſal hat oft recht
ſchwer in ihr Leben eingegriffen: von
vier Kindern iſt ihr nur ein Sohn am
Leben geblieben, der ſeit 1904 in Bra-
ſilien in Stellung iſt. Um das Heim-
weh nach ihm zu lindern, ſchrieb ſie
nach erlebten und ſelbſt empfundenen
Eindrücken plattdeutſche Gedichte, die
ſie dann auf Veranlaſſung des Ober-
bibliothekars, Geh. Rats Dr. Schrö-
der, der Öffentlichkeit übergab. Seit
der Lähmung ihres Gatten infolge
eines Schlaganfalls (1907) hat ſie
nur wenig Muße zu weiterer ſchrift-
ſtelleriſcher Tätigkeit gefunden.

S:


Wenn de Bläder fallen (Plattd. Ge.),
1911.

*Schwann, Mathieu Franz
Joſeph,

wurde am 22. Juni 1859 in
Godesberg bei Bonn als der Sohn
des Sanitätsrats Dr. F. Joſeph Sch.
geboren, erhielt ſeinen erſten Unter-
richt mit ſeinen Geſchwiſtern durch
eine Erzieherin, beſuchte dann ſeit
ſeinem 9. Jahre die höhere Knaben-
ſchule in Godesberg, ſpäter ein von
katholiſchen Geiſtlichen geleitetes Jn-
ſtitut in Gaesdonk an der holländi-
ſchen Grenze und das Progymnaſium
in Linz a. Rh., worauf er in Sach-
ſenhauſen bei einem Apotheker in die
Lehre trat. Als dieſer nach 2½ Jah-
ren ſein Geſchäft verkaufte, abſol-
vierte Sch. das letzte Halbjahr ſeiner
Lehrzeit in Gernsbach und legte ſein
Gehilfenexamen in Karlsruhe ab. Jn
[Spaltenumbruch]

Schw
Eltville a. Rhein, wo er als Gehilfe
tätig war und wenig Zeit zu ſeinen
früheren privaten Studien in Litera-
tur und Muſik fand, ſattelte er um,
bezog das Konſervatorium in Köln,
nach 1¼ Jahren dasjenige in Mün-
chen und abſolvierte hier gleichzeitig
ſein Militärjahr. Nun ließ er die
Vorbereitung auf eine direkt prak-
tiſche Ausübung ſeiner Kunſt fahren,
um ſich wiſſenſchaftlich auszubilden.
Er hörte in Bonn Vorleſungen über
Philoſophie, Literatur und Anthro-
pologie und ging 1883 nach München
zurück, wo er ſich emſig in private
Studien über Geſchichte, Philoſophie
und Literatur vertiefte, ſo daß er ſich
in Heidelberg die philoſophiſche Dok-
torwürde erwerben konnte. Jn Mün-
chen und zuletzt in Tölz und Fürſten-
feld-Bruck war er bis 1892 als Schrift-
ſteller beſonders auf hiſtoriſchem
Gebiet tätig; davon geben ſeine
„Jlluſtrierte Geſchichte von Bayern“
(III, 1890–92) und ſein Buch über
„Johannes Janſſen u. die Geſchichte
der deutſchen Reformation“ (1893)
Zeugnis. Seit 1892 lebte Sch. als
unabhängiger Schriftſteller in Zü-
rich, ſeit 1895 in Berlin, ſeit 1896 in
Frankfurt a. M., ſeit 1899 in Soden
im Taunus, ſeit 1901 in Laubenheim
a. Rh. und ſeit 1903 in Weiden bei
Köln. Jn dieſer Zeit wandte er ſich
in ſeinen Schriften „Sophia. Sproſ-
ſen zu einer Philoſophie des Lebens“
(1900) und „Liebe“ (1901) beſonders
der Philoſophie zu. Seit 1910 iſt er
Archivar des Rhein.-Weſtfäl. Wirt-
ſchaftsarchivs in Köln-Ehrenfeld.

S:


Heinrich Emanuel (R.), 1895.

*Schwanzara, Joſeph Rudolf,


pſeud. Leo Lenz, wurde am 2. Jan.
1878 in Wien geboren, kam 1887 nach
Bautzen in Sachſen, wo ſein Vater
die Stelle eines Generaldirektors der
Vereinigten Bautzener Papierfabri-
ken bis zu ſeinem Tode bekleidete, be-
ſuchte das Realgymnaſium in Dres-
den, das er 1896 mit dem Reifezeug-

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <div type="bibliography" n="2">
          <p><pb facs="#f0371" n="367"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Schw</hi></fw><lb/>
muß &#x017F;eng! (Ge. in Schwälmer Mdt.,<lb/>
mit Heinrich Kranz), 1903.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Schwanbeck,</hi> Augu&#x017F;te,</persName>
        </head>
        <p> geborene<lb/><hi rendition="#g">Hahn,</hi> wurde am 13. Oktober 1852<lb/>
in Bützow (Mecklenburg), geboren u.<lb/>
kam bald darauf mit ihren Eltern<lb/>
nach Schwerin, wo &#x017F;ie zehn Jahre<lb/>
lang eine höhere Privattöchter&#x017F;chule<lb/>
be&#x017F;uchte. Jm Sommer 1869 ging &#x017F;ie<lb/>
als Erzieherin der jüng&#x017F;ten Tochter<lb/>
des Domänenrats Mierendorf nach<lb/>
Wardow bei Laage i. M., blieb dort<lb/>
3½ Jahre und verheiratete &#x017F;ich dann<lb/>
mit dem Kaufmann Schw. in Schwe-<lb/>
rin. Das Schick&#x017F;al hat oft recht<lb/>
&#x017F;chwer in ihr Leben eingegriffen: von<lb/>
vier Kindern i&#x017F;t ihr nur ein Sohn am<lb/>
Leben geblieben, der &#x017F;eit 1904 in Bra-<lb/>
&#x017F;ilien in Stellung i&#x017F;t. Um das Heim-<lb/>
weh nach ihm zu lindern, &#x017F;chrieb &#x017F;ie<lb/>
nach erlebten und &#x017F;elb&#x017F;t empfundenen<lb/>
Eindrücken plattdeut&#x017F;che Gedichte, die<lb/>
&#x017F;ie dann auf Veranla&#x017F;&#x017F;ung des Ober-<lb/>
bibliothekars, Geh. Rats <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Schrö-<lb/>
der, der Öffentlichkeit übergab. Seit<lb/>
der Lähmung ihres Gatten infolge<lb/>
eines Schlaganfalls (1907) hat &#x017F;ie<lb/>
nur wenig Muße zu weiterer &#x017F;chrift-<lb/>
&#x017F;telleri&#x017F;cher Tätigkeit gefunden. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p><lb/>
Wenn de Bläder fallen (Plattd. Ge.),<lb/>
1911.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Schwann,</hi> <hi rendition="#g">Mathieu</hi> Franz<lb/>
Jo&#x017F;eph,</persName>
        </head>
        <p> wurde am 22. Juni 1859 in<lb/>
Godesberg bei Bonn als der Sohn<lb/>
des Sanitätsrats <hi rendition="#aq">Dr.</hi> F. Jo&#x017F;eph Sch.<lb/>
geboren, erhielt &#x017F;einen er&#x017F;ten Unter-<lb/>
richt mit &#x017F;einen Ge&#x017F;chwi&#x017F;tern durch<lb/>
eine Erzieherin, be&#x017F;uchte dann &#x017F;eit<lb/>
&#x017F;einem 9. Jahre die höhere Knaben-<lb/>
&#x017F;chule in Godesberg, &#x017F;päter ein von<lb/>
katholi&#x017F;chen Gei&#x017F;tlichen geleitetes Jn-<lb/>
&#x017F;titut in Gaesdonk an der holländi-<lb/>
&#x017F;chen Grenze und das Progymna&#x017F;ium<lb/>
in Linz a. Rh., worauf er in Sach-<lb/>
&#x017F;enhau&#x017F;en bei einem Apotheker in die<lb/>
Lehre trat. Als die&#x017F;er nach 2½ Jah-<lb/>
ren &#x017F;ein Ge&#x017F;chäft verkaufte, ab&#x017F;ol-<lb/>
vierte Sch. das letzte Halbjahr &#x017F;einer<lb/>
Lehrzeit in Gernsbach und legte &#x017F;ein<lb/>
Gehilfenexamen in Karlsruhe ab. Jn<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Schw</hi></fw><lb/>
Eltville a. Rhein, wo er als Gehilfe<lb/>
tätig war und wenig Zeit zu &#x017F;einen<lb/>
früheren privaten Studien in Litera-<lb/>
tur und Mu&#x017F;ik fand, &#x017F;attelte er um,<lb/>
bezog das Kon&#x017F;ervatorium in Köln,<lb/>
nach 1¼ Jahren dasjenige in Mün-<lb/>
chen und ab&#x017F;olvierte hier gleichzeitig<lb/>
&#x017F;ein Militärjahr. Nun ließ er die<lb/>
Vorbereitung auf eine direkt prak-<lb/>
ti&#x017F;che Ausübung &#x017F;einer Kun&#x017F;t fahren,<lb/>
um &#x017F;ich wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaftlich auszubilden.<lb/>
Er hörte in Bonn Vorle&#x017F;ungen über<lb/>
Philo&#x017F;ophie, Literatur und Anthro-<lb/>
pologie und ging 1883 nach München<lb/>
zurück, wo er &#x017F;ich em&#x017F;ig in private<lb/>
Studien über Ge&#x017F;chichte, Philo&#x017F;ophie<lb/>
und Literatur vertiefte, &#x017F;o daß er &#x017F;ich<lb/>
in Heidelberg die philo&#x017F;ophi&#x017F;che Dok-<lb/>
torwürde erwerben konnte. Jn Mün-<lb/>
chen und zuletzt in Tölz und Für&#x017F;ten-<lb/>
feld-Bruck war er bis 1892 als Schrift-<lb/>
&#x017F;teller be&#x017F;onders auf hi&#x017F;tori&#x017F;chem<lb/>
Gebiet tätig; davon geben &#x017F;eine<lb/>
&#x201E;Jllu&#x017F;trierte Ge&#x017F;chichte von Bayern&#x201C;<lb/>
(<hi rendition="#aq">III</hi>, 1890&#x2013;92) und &#x017F;ein Buch über<lb/>
&#x201E;Johannes Jan&#x017F;&#x017F;en u. die Ge&#x017F;chichte<lb/>
der deut&#x017F;chen Reformation&#x201C; (1893)<lb/>
Zeugnis. Seit 1892 lebte Sch. als<lb/>
unabhängiger Schrift&#x017F;teller in Zü-<lb/>
rich, &#x017F;eit 1895 in Berlin, &#x017F;eit 1896 in<lb/>
Frankfurt a. M., &#x017F;eit 1899 in Soden<lb/>
im Taunus, &#x017F;eit 1901 in Laubenheim<lb/>
a. Rh. und &#x017F;eit 1903 in Weiden bei<lb/>
Köln. Jn die&#x017F;er Zeit wandte er &#x017F;ich<lb/>
in &#x017F;einen Schriften &#x201E;Sophia. Spro&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en zu einer Philo&#x017F;ophie des Lebens&#x201C;<lb/>
(1900) und &#x201E;Liebe&#x201C; (1901) be&#x017F;onders<lb/>
der Philo&#x017F;ophie zu. Seit 1910 i&#x017F;t er<lb/>
Archivar des Rhein.-We&#x017F;tfäl. Wirt-<lb/>
&#x017F;chaftsarchivs in Köln-Ehrenfeld. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p><lb/>
Heinrich Emanuel (R.), 1895.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Schwanzara,</hi> Jo&#x017F;eph Rudolf,</persName>
        </head>
        <p><lb/>
p&#x017F;eud. <hi rendition="#g">Leo Lenz,</hi> wurde am 2. Jan.<lb/>
1878 in Wien geboren, kam 1887 nach<lb/>
Bautzen in Sach&#x017F;en, wo &#x017F;ein Vater<lb/>
die Stelle eines Generaldirektors der<lb/>
Vereinigten Bautzener Papierfabri-<lb/>
ken bis zu &#x017F;einem Tode bekleidete, be-<lb/>
&#x017F;uchte das Realgymna&#x017F;ium in Dres-<lb/>
den, das er 1896 mit dem Reifezeug-<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[367/0371] Schw Schw muß ſeng! (Ge. in Schwälmer Mdt., mit Heinrich Kranz), 1903. *Schwanbeck, Auguſte, geborene Hahn, wurde am 13. Oktober 1852 in Bützow (Mecklenburg), geboren u. kam bald darauf mit ihren Eltern nach Schwerin, wo ſie zehn Jahre lang eine höhere Privattöchterſchule beſuchte. Jm Sommer 1869 ging ſie als Erzieherin der jüngſten Tochter des Domänenrats Mierendorf nach Wardow bei Laage i. M., blieb dort 3½ Jahre und verheiratete ſich dann mit dem Kaufmann Schw. in Schwe- rin. Das Schickſal hat oft recht ſchwer in ihr Leben eingegriffen: von vier Kindern iſt ihr nur ein Sohn am Leben geblieben, der ſeit 1904 in Bra- ſilien in Stellung iſt. Um das Heim- weh nach ihm zu lindern, ſchrieb ſie nach erlebten und ſelbſt empfundenen Eindrücken plattdeutſche Gedichte, die ſie dann auf Veranlaſſung des Ober- bibliothekars, Geh. Rats Dr. Schrö- der, der Öffentlichkeit übergab. Seit der Lähmung ihres Gatten infolge eines Schlaganfalls (1907) hat ſie nur wenig Muße zu weiterer ſchrift- ſtelleriſcher Tätigkeit gefunden. S: Wenn de Bläder fallen (Plattd. Ge.), 1911. *Schwann, Mathieu Franz Joſeph, wurde am 22. Juni 1859 in Godesberg bei Bonn als der Sohn des Sanitätsrats Dr. F. Joſeph Sch. geboren, erhielt ſeinen erſten Unter- richt mit ſeinen Geſchwiſtern durch eine Erzieherin, beſuchte dann ſeit ſeinem 9. Jahre die höhere Knaben- ſchule in Godesberg, ſpäter ein von katholiſchen Geiſtlichen geleitetes Jn- ſtitut in Gaesdonk an der holländi- ſchen Grenze und das Progymnaſium in Linz a. Rh., worauf er in Sach- ſenhauſen bei einem Apotheker in die Lehre trat. Als dieſer nach 2½ Jah- ren ſein Geſchäft verkaufte, abſol- vierte Sch. das letzte Halbjahr ſeiner Lehrzeit in Gernsbach und legte ſein Gehilfenexamen in Karlsruhe ab. Jn Eltville a. Rhein, wo er als Gehilfe tätig war und wenig Zeit zu ſeinen früheren privaten Studien in Litera- tur und Muſik fand, ſattelte er um, bezog das Konſervatorium in Köln, nach 1¼ Jahren dasjenige in Mün- chen und abſolvierte hier gleichzeitig ſein Militärjahr. Nun ließ er die Vorbereitung auf eine direkt prak- tiſche Ausübung ſeiner Kunſt fahren, um ſich wiſſenſchaftlich auszubilden. Er hörte in Bonn Vorleſungen über Philoſophie, Literatur und Anthro- pologie und ging 1883 nach München zurück, wo er ſich emſig in private Studien über Geſchichte, Philoſophie und Literatur vertiefte, ſo daß er ſich in Heidelberg die philoſophiſche Dok- torwürde erwerben konnte. Jn Mün- chen und zuletzt in Tölz und Fürſten- feld-Bruck war er bis 1892 als Schrift- ſteller beſonders auf hiſtoriſchem Gebiet tätig; davon geben ſeine „Jlluſtrierte Geſchichte von Bayern“ (III, 1890–92) und ſein Buch über „Johannes Janſſen u. die Geſchichte der deutſchen Reformation“ (1893) Zeugnis. Seit 1892 lebte Sch. als unabhängiger Schriftſteller in Zü- rich, ſeit 1895 in Berlin, ſeit 1896 in Frankfurt a. M., ſeit 1899 in Soden im Taunus, ſeit 1901 in Laubenheim a. Rh. und ſeit 1903 in Weiden bei Köln. Jn dieſer Zeit wandte er ſich in ſeinen Schriften „Sophia. Sproſ- ſen zu einer Philoſophie des Lebens“ (1900) und „Liebe“ (1901) beſonders der Philoſophie zu. Seit 1910 iſt er Archivar des Rhein.-Weſtfäl. Wirt- ſchaftsarchivs in Köln-Ehrenfeld. S: Heinrich Emanuel (R.), 1895. *Schwanzara, Joſeph Rudolf, pſeud. Leo Lenz, wurde am 2. Jan. 1878 in Wien geboren, kam 1887 nach Bautzen in Sachſen, wo ſein Vater die Stelle eines Generaldirektors der Vereinigten Bautzener Papierfabri- ken bis zu ſeinem Tode bekleidete, be- ſuchte das Realgymnaſium in Dres- den, das er 1896 mit dem Reifezeug- *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/371
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/371>, abgerufen am 22.11.2024.